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Verfahren zur Entlüftung des Eiszelleninhaltes mittels Ketten Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entlüftung des Eiszelleninhaltes mittels Ketten.
Bei der Herstellung von Kunsteis ist die Entlüftung des Eiszelleninhaltes zur Erzielung
eines möglichst klaren matteisfreien Eises sehr wichtig. Die bisher im Gebrauch
befindlichen Entlüftungsvorrichtungen weisen jedoch verschiedene Mängel auf, die
den Eisgeneratorbetrieb oft in empfindlicher Weise stören. Bei einigenVorrichtungen
frieren die Teile leicht ein, wobei die eingefrorenen Teile oft abreißen und im
Eis steckenbleiben. Um das Einfrieren zu verhindern, müssen die Teile lange vor
Beendigung des Gefrierprozesses aus den Eiszellen entfernt werden, wodurch in den
Eisblöcken ein dicker Matteiskern verbleibt. Das Entfernen der Entlüftungsvorrichtungen
und ihr Wiedereinsetzen ist eine lästige und zeitraubende Arbeit, die bei jeder
Gefrierperiode (in der Regel täglich) vorgenommen werden muß. Der Generatordeckel
muß oft stundenlang geöffnet bleiben, wodurch erhebliche Ausstrahlungsverluste entstehen.
Die herausgenommenen Teile der Entlüftungsvorrichtungen sind Verunreinigungen ausgesetzt,
die dem Eis dann mitgeteilt werden und dieses minderwertig machen. Auch die bekannten
EntlüftungsvorricU-tungen, die in die Eiszellen hineinhängende einfache Ketten verwenden,
weisen diese Nachteile auf. Die bei diesen Vorrichtungen in die Eiszelle herabhängende
Kette friert mit ihrem freien Ende sehr leicht ein. Die Entlüftung des Eiszelleninhaltes
durch die einfache Drehung der Kette ist ganz ungenügend. Außerdem muß bei der Entfernung
der Kette aus den Eiszellen die ganze Konstruktion, die zur Aufhängung und zum Antrieb
der Ketten dient, aus dem Generator unter Entfernung seines Deckels herausgenommen
werden.
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Nach der Erfindung werden die Nachteile der bekannten Entlüftungsvorrichtungen
dadurch beseitigt, daß als Entlüftungsvorrichtung eine in die Eiszelle hineinhängende,
endlose Kette verwendet wird, der eine Paternosterbewegung und im oberen Teil eine
horizontale hin und her gehende Bewegung erteilt wird. Beide Bewegungen werden den
Betriebsverhältnissen entsprechend entweder von einer gemeinsamen Hauptwelle abgeleitet
oder sind vollkommen unabhängig voneinander. Sie können gemeinsam oder einzeln ein-
und ausgeschaltet werden. Die Länge und die Stärke der Ketten kann den jeweiligen
Erfordernissen
des Betriebes angepaßt werden. Die horizontale hin und her gehende Bewegung des
oberen Teiles der Kette pflanzt sich wellenförmig-nach dem mittleren und unteren
Teil der Kette fort, wo diese Bewegung in eine schlängelnde Bewegung im Takt mit
der oberen Horizontalbewegung übergeht. Diese Bewegung der Kette bewirkt das In-Bewegung-Halten
des flüssigen Eiszelleninhaltes bis zum vollständigen Ausfrieren der Eiszelle, wobei
die überschüssige Kettenlänge sich nach und nach am unteren Ende ansammelt. Dieses
untere Ende der Kette kann aber niemals einfrieren, da die Kette gleichzeitig eine
Paternosterbewegung ausführt, d. h. die einzelnen Kettenglieder aus der Eiszelle
herausgehoben und wieder in diese eingeführt werden. Diese Paternosterbewegung der
Kette führt in Verbindung mit der Schlängelbewegung mit Sicherheit alle Luft aus
dem Eiszelleninhalt heraus, so daß ein klares, mattfreies Eis erhalten wird. Ist
die Eisbildung beendet, dann kann in einfacher Weise durch Einschwenken von Auffangschalen
in den nach unten laufenden Teil der Kette letztere aus der Eiszelle entfernt werden,
ohne die Aufhängekonstruktion und den Antrieb der Ketten aus dem Generator zu heben.
Alle Teile der Entlüftungsvorrichtung befinden sich dann oberhalb der Eiszellen
und unterhalb des Generatordeckels. Es kann somit der Vorschub der Zellenwagen und
das Herausziehen und Wiedereinsetzen derselben vorgenommen werden, ohne daß-- die
Entlüftungsvorrichtungen aus dem Generator herausgenommen werden müssen.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Teillängsschnitt des Eisgenerators mit
der Entlüftungsvorrichtung und Fig. a einen Teilquerschnitt desselben.
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In dem Generator i, der oben mit einem Deckel :2 abgeschlossen ist,
sind die einzelnen Eiszellen 3 reihenweise angeordnet. Die Eiszellen 3 werden von
der Sole 4 umgeben, die das Wasser in den Zellen zum Gefrieren bringt. In den Zellen
3 wird also während des Gefrierprozesses der flüssige Inhalt 5 allmählich in Eis
6 umgewandelt. Über den. Eiszellen ist ein [J-Eisenrahmen 7 auf Rollen 8 verschiebbar
an den Stirnwänden des Generators gelagert. Der Rahmen 7 wird mittels einer Kurbel
9 oder eines Exzenters in horizontal hin und her gehende Bewegung gesetzt. Auf dem
Rahmen 7 sind über den einzelnen Eiszellehreihen Träger io befestigt, die zur Lagerung
der Wellen i i für die Kettenräder 12, die über den einzelnen Eiszellen angeordnet
sind, dienen. Über die Kettenräder 12 sind endlose Ketten 13 in die einzelnen Eiszellen
eingehangen. Die Wellen i i der einzelnen Eiszellenreihen sind durch einen Kettentrieb
14, der über die an den Wellen befestigten Kettenräder 15 läuft, miteinander verbunden.
Eine der Wellen i i reicht seitlich durch die Generatorwand hindurch. Auf dieser
ist außerhalb des Generators ein Zahnrad 16 befestigt, das mit einem Zahnrad 17
des Hauptantriebes in Eingriff steht. Das Zahnrad 17 ist entsprechend lang ausgeführt,
damit bei der Horizontalbewegung der Wellen i i bzw. des Zahnrades 16 das letztere
stets in Eingriff bleibt. Die Wellen i i und mit ihnen die Laufrollen 1a der Ketten
13 werden also einmal von dem Zahnrad 17 aus gedreht und erhalten außerdem eine
hin .und her gehende Bewegung durch die Kurbel 9, die an dem Rahmen 7 angreift.
Das Zahnrad 17 und die Kurbel 9 sind jedes für sich, also unabhängig voneinander,
aus--und einschaltbar eingerichtet. Es kann das Aus- und Einschalten aber auch gemeinsam
erfolgen.
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Seitlich der Wellen ii sind Auffangschalen 18 angeordnet, die in den
nach unten laufenden Teil der Kette eingeschwenkt werden, wodurch sich bei einem
Umlauf die ganze Kette in der Schale ansammelt. Die Bewegungsvorrichtung für diese
Auffangschalen kann derart eingerichtet sein, daß gleichzeitig sämtliche Schalen
des Generators oder auch nach Wahl die Schalen der Eiszellenreihen einzeln eingeschwenkt
werden. Für besondere Betriebserforderniisse kann auch- für jede Eiszelle eine Auffangschale
vorgesehen sein, die dann ebenfalls einzeln, reihenweise oder insgesamt ein- und
ausgeschwenkt werden können. Das Ein- und-Ausschwenken der Auffangschalen 18 kann
mechanisch und von Hand erfolgen.
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Die Wirkungsweise der Entlüftungsvorrichtung ist folgende: Den Ketten
13 wird durch die Drehung der Welle i i und der Laufrollen 12 eine Paternosterbewegung
und im oberen Teil durch den Rahmen 7 -eine horizontal hin und her gehende Bewegung
erteilt, die im mittleren und unteren Teil in eine schlängelnde Bewegung im Takt
der oberen Horizontalbewegung übergeht. Durch die Vereinigung dieser beiden Bewegungen
wird eine einwandfreie Entlüftung des Eiszelleninhaltes und damit ein glasklares
Eis ohne Matteis erzielt. Bei fortschreitender Eisbildung sammelt sich die Kette
in ihrem unteren Teil mehr und mehr an. Hierbei ist aber durch die Paternosterbewegung
jede -Einfriergefahr der unteren Kettenglieder beseitigt. Nach Beendigung des Gefrierprozesses
bzw. vor dem Eisziehen werden die Auffangschalen 18 in die Ketten eingeschwenkt,
wodurch nach kurzer Zeit die.
Ketten aus den Eiszellen herausgehoben
sind. Da sämtlicheTeile derEntlüftungsvorrichtung sich dann über den Eiszellen,
aber unterhalb des Generatordeckels befinden, kann jetzt der Vorschub der Zellenwagen,
das Eisziehen, Abtauen, Leeren, Füllen und Wiedereinsetzen der einzelnen Zellenwagen
durch die im Generatordeckel vorgesehenen öffnungen erfolgen, ohne den Deckel des
Generators abzunehmen und die Entlüftungsteile zu entfernen. Hierdurch werden unnötige
Ausstrahlungsverluste und eine Verunreinigung der Entlüftungsvorrichtung vermieden.
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Wenn es die Zeit des Eisziehens und das Wiedereinsetzen der Zellenwagen
erforderlich macht, kann während dieser ganzen Zeit oder mit Unterbrechungen die
Entlüftungsvorrichtung bzw. die Ketten in den Auffangschalen durch den Antrieb z.
B. in Paternosterbewegung gehalten werden, um ein Zusamrnenfrieren der Kettenglieder
zu verhindern.
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Die Horizontalbewegung des Rahmens 7 kann auch derart erfolgen, daß
jeder Punkt desselben die Bahn einer Ellipse, eines Kreises o. dgl. beschreibt.
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Die vorstehend beschriebene Entlüftungsvorrichtung läßt sich, ohne
große Umbauten vornehmen zu müssen, leicht auch in bestehende Vorrichtungen mit
Schüttsäbelentlüftung einbauen. Die Schüttsäbel werden von ihren Trägern entfernt
und an ihrer Stelle wird (an den Trägern) die neue Einrichtung (Wellen mit Kettenrädern,
Ketten- und Fangvorrichtungen usw.) angebracht.