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Verfahren zum Behandeln von Metallbandspulen in einem Flüssigkeitsbad
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Metallbandspulen in einem
Flüssigkeitsbad.
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Es ist ein Verfahren bekannt, bei welchem ein spiralförmig aufgewickelter
Metallstreifen dadurch in einem Flüssigkeitsbad gebeizt oder gewaschen wird, daß
der Metallstreifen wiederholt auf eine aus senkrechten, abgeschrägten Platten bestehende,
in dem Flüssigkeitsbad befindliche Schablone gesenkt wird. Es ist auch bekannt,
Metalldrahtringe, welche gebeizt werden sollen, auf Trommeln zu befestigen, die
in den Flüssigkeitsbädern in Umlauf gesetzt werden. Ferner sind Vorrichtungen zum
Beizen von Gegenständen be-Icannt, bei welchen die zu beizenden Gegenstände, z.
B. Bleche, in dem Flüssigkeitsbad unbeweglich bleiben und nur dieses Bad mit Hilfe
einer Pumpe in Umlauf gesetzt wird. Es ist auch ein Verfahren zum Behandeln von
Metallbandspulen bekannt, bei welchem die Spulenwindungen dadurch auseinandergespreizt
werden, daß die Spule in dem Bade mit Hilfe einer Trommel gedreht wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß der die Spule in das Bad eintauchende,
sich durch die Spule erstreckende Träger um seine Achse gedreht und gleichzeitig
die Badflüssigkeit in Richtung der Spulenachse zwischen den Windüngen der Spule
hindurchgeleitet wird. Bei diesem Verfahren ist dadurch, daß die Spule selbst in
dem Flüssigkeitsbad gedreht und außerdem noch die Flüssigkeit in Richtung der Spulenachse
zwischen den Windungen der Spule hindurchgeleitet wird, eine erheblich raschere
und wirksamere Behandlung der
Spule ermöglicht, als wenn, wie bei
den bekannten Verfahren und Vorrichtungen, nur die Spule in dem Bade bewegt oder
nur das Bad in Umlauf gesetzt wird. Durch das Verfahren nach der Erfindung ist daher
der technische Vorteil erzielt, daß in verhältnismäßig kurzer Zeit ein gründliches
Abbeizen der Metallbandspulen erreicht ist.
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Auf den Zeichnungen sind zum Zwecke der Erläuterung zwei Ausführungsformen
der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist ein Grundriß der bevorzugten Ausführungsform.
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Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 11-1I der Fig. i.
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Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 111-11I der Fig,
i.
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Fig.-1 ist in größerem Maßstab ein Grundrilß der Antriebseinrichtung
für das Speichenrad von der Linie IV-IV der Fig. 2 aus gesehen.
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Fig. 5 ist in größerem Maßstabe eine Seitenansicht der in Verbindung
mit der Vorrichtung nach der Erfindung vorgesehenen Einrichtung zum Aufbringen der
Spule auf den Dorn.-Fig. 6 ist in größerem Maßstabe eine Seitenansicht eines Spulentragdorns.
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Fig. ; ist eine Seitenansicht einer Abänderungsforin der Einrichtung
nach der Erfindung.
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Fig. 8 ist ein Grundriß eines der in der Fig. 7 dargestellten Behälter.
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Fig. g ist eine Seitenansicht eines der Behälter nach Fig.8, wobei
einzelne Behälterteile weggebrochen sind.
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Wie aus der Fig.2 hervorgeht, ist ein senkrechter Plunger i verschiebbar
in einem Zylinder 2 angeordnet, der in einen entsprechenden Unterbau eingelassen
ist. An dem oberen Ende des Plungers ist ein Rahmengerippe oder ein Speichenrad
3 befestigt, das normalerweise auf einer über dem Zylinder angeordneten Tragführung
4 für den Plunger aufliegt. Das Speichenrad kann jedoch, falls gewünscht, durch
irgendein bekanntes Mittel, z. B. durch einen unter dem Plunger in dem Zylinder
erzeugten Flüssigkeitsdruck, angehoben werden. Der Flüssigkeitsdruck kann dabei
in irgendeiner zweckmäßigen Weise, z. B. mittels einer hydraulischen Pumpe und eines
Speichers (nicht dargestellt), erzeugt «-erden.
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Für die Drehung des Speichenrades ist ein Mast 6 mit dein oberen Ende
des Plungers i fest verbunden, der voll dem Plunger aus nach oben durch ein in dem
Getriebekasten 8 angeordnetes Getrieberad 7 hindurchragt. Der Getriebekasten 8 ist
an einem entsprechenden Träger 9 befestigt, der, wie aus den Fig. 2 und 4
ersichtlich, zweckmäßig an den Freiträger i i des die Einrichtung nach der Erfindung
umschließenden Gebäudes angeschlossen ist. Der Mast ist in dem Zahnrad verkeilt,
so daß er in senkrechter Richtung durch das Zahnrad hindurchbewegt werden kann und
gleichzeitig zusammen mit dem Zahnrad drehbar ist, das seinerseits durch eine Schnecke
12 in Umdrehung versetzt wird, welches unter Zwischenschaltung eines Geschwindigkeitsuntersetzungsgetriebes
14von einem Motor 13 aus angetrieben wird. Die Einrichtung zum Drehen des Speichenrades
ist finit einem Endausschalter 15 verbunden, der die Drehbewegung des Speichenrades
jedesmal in der richtigen Stellung des Rades gegenüber einer Anzahl von unter dem
Rad angeordneten Behältern unterbricht. Falls der Mast in seiner oberen Stellung
über das Dach des Gebäudes hinausragt, kann er mit einem Rohr 16 umschlossen und
auf diese Weise gegen Witterungseinflüsse o. dgl. geschützt werden.
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Obgleich die hier beschriebene Vorrichtung für die Behandlung von
Metallgegenständen der verschiedensten Art und Form verwendet werden kann, ist sie
insbesondere für das Abbeizen und Behandeln von Spulen 21 aus Metallbändern geeignet,
wie sie in der Zeichnung durch gestrichelte Linien schematisch angedeutet sind.
Für diesen Zweck genügen drei Behandlungsbehälter, wobei der Behälter 17 ein Beizbad,
der Behälter 18 kaltes Spülwasser und der Behälter ig heißes Spülwasser enthält.
Wie aus der Fig. i ersichtlich ist, sind alle Behälter um den gleichen Abstand von
dein Plunger i entfernt. Die Behälter 17 und i9 liegen sich zweckmäßig gegenüber,
während der Behälter 18 zwischen den Behälter 17 und ig sowie gegenüber einer kombinierten
Beschickungs- und Entleerungsstelle 22 angeordnet ist. Bei drei Behandlungsbehältern
und einer Beschickungs- und Entleerungsstelle 22 ist das Speichenrad zweckmäßig
mit vier Trägern für die Bandspulen auszubilden, so daß gleichzeitig in alle drei
Behälter je eine Spule eingetaucht und außerdem an der Beschickungs- und Entleerungsstelle
finit Hilfe des vierten Trägers des Speichenrades eine weitere Spule erfaßt oder
abgelegt werden kann.
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Das Speichenrad bestellt also zweckmäßig aus vier Paaren von waagerechten
Trägern 23, die in um go° voneinander entfernten Zwischenräumen von dem Plunger
radial nach außen ragen. An den äußeren Enden jedes Trägerpaares sind Lager 24 angeordnet,
in «-elchen eine Welle 26 gelagert ist. Die Wellen 26 werden einzeln unter Zwischenschaltung
je eines Geschwindigkeitsuntersetzungsgetriebes 27 in Umdrehung versetzt,
die
zu Antriebszwecken je eine Welle mit einem der auf Querträgern 2g gelagerten Motoren
28 verbinden. Die Querträger 29 sind ihrerseits an dem anstoßenden Hauptträgerpaar
befestigt. Auf den vorstehenden Enden der Wellen 26 sind Kettenräder 31 gelagert,
von welchen, wie aus Fig.3 ersichtlich ist, endlose Ketten 32 nach unten hängen.
In den unteren Schleifen jedes Kettenpaares wird ein Spulentragglied, wie. z. B.
ein Dorn 33# getragen, der vorzugsweise rohrförmig ausgebildet ist und nahe seiner
beiden Enden je eine ringförmige Nut 34 aufweist, deren innere Wandungen mit einer
Anzahl von Vertiefungen 36 (Fig. 6) versehen sind, um ähnlich wie ein Kettenrad
aufeinanderfolgende Gelenkglieder einer der Ketten 32 aufzunehmen, so daß die Drehbewegungen
der Welle 26 in dem Speichenrad über die Ketten auf den Dorn und die auf diesem
gelagerte Spule übertragen werden.
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Nach der Erfindung wird die gesamte Oberfläche des die Spule bildenden
Bandes äußerst rasch mit den Behandlungsbädern der Behälter in Berührung gebracht.
Die Spulen sind aus diesem Grunde nur lose gewickelt; so daß die unteren Windungsabschnitte
der auf den Dornen gelagerten Spulen auseinanderstreben; außerdem werden die Bäder
zwangsweise zwischen den im Abstand voneinanderliegenden Windungen der sich drehenden
Spulen durch diese hindurchgeführt. Wie in den Fig.2 und 3 dargestellt ist, wird
diese Badbewegung vorzugsweise mit Hilfe eines Propellers 37 erzeugt, der an einem
Ende jedes Behälters nach unten in das Behandlungsbad hineinragt und unter Vermittlung
je eines Getriebekastens 38 von einem Motor 41 an einem Ende des Trägers angetrieben
wird. Die Getriebekästen 38 sind dabei oberhalb der Propeller auf einem Träger
39 angeordnet.
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Der sich drehende Propeller bringt das Bad in Bewegung. Um dabei die
Badbe-wegung in eine genau bestimmte Bahn, in der die Spule liegt, zu bringen, ist
in dem Behälter vorzugsweise ein aufwärts gebogenes rohrförmiges Glied 42 vorgesehen,
dessen Auslaßende sich in der Nähe der einen quer zur Spulenachse gerichteten Stirnseite
der Spule 21 befindet, während das Einlaßende den Propellerflügel (Fig.3) umgibt.
Der Zwischenraum zwischen dem Auslaßende des rohrförmigen Gliedes und den Behälterseiten
ist durch eine senkrechte Platte 43 abgeschlossen, so daß das Bad nicht längs der
Seiten des Rohres umlaufen kann, sondern vielmehr zwangsweise durch dieses hindurchgeführt
wird. In der Nähe des Rohreinlasses ist dagegen keine solche Platte angeordnet,
da sich auf diese Weise in dem Rohr Wirbelbewegungen verhindern lassen, durch die
Luft in das Bad eingezogen und die Geschwindigkeit der Badbewegung vermindert werden
könnte und das Bad außerdem frei den Einlaßenden üblicher Dampfdüsen 46, wie sie
zum Warmhalten der Bäder in dem unteren Teil der Platte 43 auf beiden Seiten des
Rohres 42 in dem Beiz- und Heißwasserbehälter vorgesehen sind, zuströmen kann. Dadurch,
daß das Einlaßende des Rohres 42 kleiner gemacht wird als das Auslaßende, braucht
nur ein kleinerer Propeller und eine geringere Kraft angewendet zu werden, als wenn
beide Enden die gleichen Abmessungen aufweisen. Um die Richtwirkung des Bades beim
Verlassen des Rohres zu unterstützen, kann das Auslaßende des Rohres durch an ihm
befestigte, sich schneidende Flügel 47 in einzelne Segmente unterteilt werden. Durch
ein Krümmen des Bodens bei 48 zwecks Verhinderung einer rechtwinkligen Ecke kann
die Wirbel- und Wellenbildung des Bades auf der gegenüberliegenden Behälterseite
stark vermindert werden.
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Die Metallbandspulen 21 werden vorzugsweise durch ein Freifallfördersystem
der Beschickungs- und Entleerungsstelle 22 zu bzw. von ihr weggeführt. Obgleich
in der Fig. 1 ein gedrungenes Fördersystem dargestellt ist, könnten die Förderer
in irgendeiner anderen zweckmäßigen Weise angeordnet bzw. den jeweiligen Raumverhältnissen,
wie z. B. der Gestalt des Gebäudes, in welchem die Vorrichtung unterzubringen ist,
angepaßt werden. Bei der dargestellten Anordnung werden die lose gewickelten Bandspulen
mittels irgendeiner zweckmäßigen Vorrichtung dem oberen Ende eines geneigten Tisches
51 zugeführt, der aus Kufen gebildet ist, welche rechtwinklig zu dem oberen Ende
eines V-förmigen Freifallwalzentisches 52 angeordnet sind. Der Walzentisch
52 befindet sich dabei in gleicher Flucht mit dem an der Beschickungsstelle befindlichen
Dorn 33. Rollen nun die aufeinanderfolgenden Spulen längs der Kufen nach unten über
den Walzentisch hinweg, so werden sie durch eine - Prellvorrichtung 53 angehalten,
worauf sie in axialer Richtung über die Walzen 54 des Walzentisches bewegt werden,
bis sie auf einem Aufnahmetisch 56 an der Beschickungsstelle durch eine Prellvorrichtung
57 angehalten werden. Wie in der Fig. r gezeigt, bildet der Aufnahmetisch eine von
dem Walzentisch 52 getrennte Verlängerung dieses Tisches und ist, wie aus der Fig.
2 ersichtlich, mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung, wie z. B. einem Flüssigkeitsdruckzylinder
59, auf einem Träger 58 seitlich kippbar.
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Kommt nun eine unbehandelte Spule auf den Aufnahmetisch 56 zu liegen,
so wird der
Dorn 33 durch eine Aufsteckvorrichtung am Fuße des Tisches
in die Spule hineinbewegt. Obgleich in den Fig. i und 5 eine einfache und wirksame
Aufsteckvorrichtung gezeigt ist, welche aus einem Wagen 61 besteht, der auf Schienen
62 von dein Tisch weg und auf diesen zu bewegbar ist, kann die Aufsteckvorrichting
gegebenenfalls irgendeine andere zum Einführen eines Dornes in eine Spule geeignete
Form aufweisen. Am vorderen Ende des Wagens ist ein Paar von im Abstand voneinanderliegenden
senkrechten Trän 63 angeordnet, zwischen welchen ein Block 64 mit Hilfe einer Kette
66 senkrecht bewegbar ist, die über eine Rolle 67 geführt ist und nach unten auf
eine Trommel 68 zu verläuft, welche auf dein Wagen drehbar gelagert ist und
über eine Schnecke 69 von dem Motor ; i aus angetrieben wird. Von dem Block 6.1
ragt ein Stempel 72 nach vorn, welcher zum Tragen des rohrförmigen Dornes in das
eine Ende dieses Dornes einfuhrbar ist. Uin zu verhindern, daß das Gewicht des Dornes
den Block kippt, sind in dem Block mit der Vorder- und der Hinterseite der senkrechten
Träger in Berührung kommende Räder ; 3 gelagert.
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Soll eine Spule an dem gesenkten Speichenrad befestigt werden, so
ragen die Ketten 32 des leeren Trägers auf beiden Seiten bis nahezu an das untere
Ende der Spule nach unten, so dalder von dein Aufsteckstempel vorstehende Dorn,
falls er mit dem Wagen 61 nach vorn in die Spule hineinbewegt wird, in die Schleifen
der Ketten eingeführt wird. Nachdem der Dorn in seine richtige Stellung zu der Spule
und den betten gebracht worden ist, wird der Stempel zusammen mit dem Block so lange
gesenkt, bis das Gewicht des Dornes durch die in den Nuten 3.4 liegenden Ketten
aufgenommen wird, worauf dann der Wagen wieder zurückgezogen wird, um den Stempel
aus demDorn herauszuziehen. Danach hebt der Dorn die Spule, bevor sie dem Abbeizbehälter
17 zugeführt wird, beim Anheben des Speichenrades an der Beschickungsstelle von
dein Aufnahmetisch ab.
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Tedesinal "wenn eine Spule von der Beseliickungsstelle in den Abbeizbehälter
übergeführt wird, wird eine andere Spule durch das Speichenrad von dein Heilwasserbehälter
19 dein Aufnahmetisch 56 zugeführt, der in diesem Falle als Entleerungsstelle dient.
Um den Dorn aus der abgebeizten Spule zu entfernen. wird die Aufsteckvorrichtung
so lange vorwärtsbewegt. bis der Stempel 72 in den Dorn eindringt. Danach
wird der Stempel durch die Kette 66 angehoben, um den Dorn von den Ketten 32 freizulegen,
worauf dann die Aufsteckeinrichtung zum Zurückziehen des Dornes aus der Spule und
den Schleifen der Ketten in seine Ausgangsstellung zurückgeführt wird. Daraufhin
wird der Aufnahmetisch durch den Zylinder ;9 von dem Plunger 1 weggekippt, so daß
die gebeizte Spule von dem Tisch weg über einen Satz von Kufen 74 nach unten in
eine Trocknungskammer 76 (Fig.2) hineinrollt, deren besondere Ausbildung für das
Wesen der Erfindung nicht in Betracht kommt. Es sei nur erwähnt, da$ in dein unteren
Teil der Kammer 76 ein Rahmen 78 angeordnet ist, der mittels einer finit einem Flüssigkeitsdruckzylinder
versehenen Hubvorrichtung 8.1 schwenkbar ist, und auf dessen Enden zwei Paare von
parallelen Walzen 81 und 82 gelagert sind.
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Nachdem die Spule vollständig getrocknet worden ist, wird die von
der Beschickungsstelle entferntere Tür der Kammer 76 geöffnet, worauf der Walzenrahmen
78 durch die mit dein Zylinder 84 versehene Hubvorrichtung so weit nach oben verschwenkt
wird, daß die Spule von den Walzen 81, 82 herab auf das obere Ende eines geneigten
Kufentisches 93 rollt. Durch diesen Tisch wird die Spule dem oberen Ende eines Freifallwalzentisches
9.4 zugeführt, der, wie aus den Fig. i und 2 ersichtlich ist, rechtwinklig zum Tisch
93 stellt. An dein unteren Ende des Walzentisches befindet sich ein dem Aufnahmetisch
56 ähnlicher Cbertragungstisch 96 (Fig.i), der durch einen in der Fig.i in gestrichelten
Linien angedeuteten FlüssigkeitsdruckzyIinder 97 seitlich gekippt werden kann. Beim
Kippen des Tisches rollt die auf ihm liegende Spule über seine Seitenkante hinweg
über geneigte Kufen 98 in eine 01-kaminer 99 hinein.
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Nachdem die Spule vollständig mit 01
überzogen worden ist, wird
sie aus der Kammer 99 heraus auf Haltekufen i 16 gebracht, über welche die Spule
bis zu einer Stelle rollt, von welcher sie mittels eines Krans o. dgl. entfernt
wird.
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Während des Betriebes werden Spulen aus lose gewickeltem Metallband
dem Kufentisch 5 i zugeführt, von wo sie nach unten dem Walzentisch 52 zurollen,
der sie nacheinander dein Aufnahmetisch 56 zufördert. Kommt nun eine Spule auf den
Aufnahmetisch zu liegen, so wird die Aufsteckvorrichtung für den Dorn auf sie zu
bewegt, um einen Dorn 33 in die Spule und die Ketten 32 einzuführen. Nachdem die
Aufsteckvorrichtung zurückgezogen worden ist, wird dein unteren Teil des Plungerzylinders
2 Druckflüssigkeit zugeführt, um das Speichenrad und die von diesem getragenen Spulen
über den Aufnahmetisch und die Behandlungsbehälter anzuheben; darauf wird das Speichenrad
durch das Getrieberad 7, an welches
der Mast 6 über eine Keilverbindung
angeschlossen ist, um 9o° gedreht, so daß die neue Spule einer über dem Abbeizbehälter
17 liegenden Stelle zugeführt wird, die voraufgehenden beiden Spulen über den beiden
anderen Behältern angehalten werden und die den Behälter zg für das heiße Spülbad
verlassende Spule sich auf die Beschickungsstelle 22 zu bewegt. Daraufhin wird das
Speichenrad gesenkt, um die drei Spulen in die Bäder der darunterliegenden Behälter
einzutauchen sowie gleichzeitig die vierte Spule auf den Aufnahmetisch 56 abzulegen,
worauf dann der in dieser letzteren Spule steckende Dorn durch die Aufsteckvorrichtung
entfernt und der Tisch gekippt wird, um die Spule in die Trocknungskammer hineinrollen
zu lassen.
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Während die abgebeizte Spule von dem Speichenrad entfernt wird, werden
die übrigen Spulen durch die sie tragenden Dorne von den auf dem Speichenrad vorgesehenen
Motoren 28 aus gedreht. Gleichzeitig werden auch die Bäder der Behälter mit Hilfe
der Propeller 37 zwischen den im Abstand voneinanderliegenden Windungen durch die
Spulen hindurchgeleitet. Während der Behandlung der Spulen in den Behältern wird
dem Aufnahmetisch eine neue Spule zugeführt und auf den aus der voraufgehenden Spule
entfernten Dorn aufgesteckt. Danach wird das Speichenrad angehoben und gedreht,
,vorauf der Kreislauf von neuem beginnt. In der Zwischenzeit, d. h. während die
nachfolgende Spule von dem Speichenrad getrennt und der Trocknungseinrichtung zugerollt
wird, ist die in der Trocknungsvorrichtung befindliche Spule getrocknet und über
die Verbindungstische der Ölkammer zugeführt worden.
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Wie leicht zu erkennen ist, werden die Spulen in den Behältern der
Trocknungs- und der Öleinrichtung vollständig behandelt, da die Behandlungsflüssigkeiten,
während sich die Spulen drehen, zwangsweise zwischen den im Abstand voneinanderliegenden
Windungen über die Bandoberflächen hinweggeleitet werden. Durch ein Drehen der Spulen
wird das ganze Verfahren insofern beschleunigt, als auf diese Weise der Wirkung
der Behandlungsflüssigkeit dauernd neue Flächen ausgesetzt werden. Die neue Vorrichtung
benötigt dabei trotz der mit ihr in kürzester Zeit wirksam durchführbaren Teilbehandlungen
nur einen verhältnismäßig geringen Raum. Außerdem ist sie auch weder übermäßig verwickelt
noch sehr kostspielig.
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Bei der in Fig. 7 gezeigten Abänderungsform sind die Spulenbehandlungsbehälter
156, 157 und 158 nicht in einem Kreis, sondern geradlinig hintereinander
angeordnet, wobei sich die Beschickungs- und Entleerungsstellen an gegenüberliegenden
Enden der Vorrichtung befinden. Zunächst werden fest -gewickelte Spulen
159 eines Metallbandes durch ein Abwickelgerät 161 abgewickelt, `vorauf das
Band durch eine kombinierte Endscher-und Schweißeinrichtung 162 über Klemmwalzen
163 einer der gebräuchlichen Einrichtungen 164 zur Bildung lose gewickelter Spulen
zugeführt wird. Von dieser letzteren Maschine werden die Spulen auf geneigte Kufen
166 zu bewegt, längs welcher sie nach unten auf die Beschickungsstelle 167 zurollen,
an der die aufeinanderfolgenden Spulen von einem Wagen, der von irgendeinem geeigneten
höher gelegenen Laufglied, wie z. B. einem Kran oder einem Einschienenförderer,
herabhängt, erfaßt werden, um sie dem gegenüberliegenden Ende der Vorrichtung zuzuführen.
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Wie aus Fig. g ersichtlich ist, besteht der Wagen zweckmäßig aus einem
waagerechten Träger 168, an welchem die oberen Enden eines Paares von nach unten
hängenden Armen 169 angelenkt sind, deren untere Enden zur Bildung von Vertiefungen
171 gegabelt sind, in welchen Kettenräder 17z untergebracht sind, die auf den in
den Armen 169 gelagerten Wellen 173 starr befestigt sind. An den inneren
Enden der Wellen sind stummelartige Dorne 174 vorgesehen, die zum Tragen der Spule
in diese hineinragen. Um die Spule erfassen zu können, sind die stummelartigen Dorne
in irgendeiner zweckmäßigen Weise, z. B. durch eine Kniehebeleinrichtung 176, aufeinander
zu und voneinander weg bewegbar, welche mit den Armen und dem Träger 168 in Verbindung
steht und durch eine Stange 177 angetrieben wird, die verschiebbar auf der Oberseite
des Trägers gelagert ist.
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Um den Träger 168 über jedem Behälter festzuhalten, so daß die auf
ihm abgestützte Spule in das Bad des Behälters eingetaucht werden kann, ist über
den Behältern ein Gerüst 178 vorgesehen. Dabei ist auf der Oberseite dieses Gerüstes
über jedem Behälter ein Paar von Hülsengliedern z79: befestigt, um einen dichten
Sitz für die Enden des Trägers zu bilden. Die Spule wird in den Behältern durch
die stummelförmigen Dorne gedreht, welche ihrerseits durch Kettenräder 1723 in Umlauf
gesetzt werden. Die Kettenräder r72 werden über endlose Ketten 181 von den Kettenrädern
182 aus angetrieben, welche auf eine Welle 183 aufgekeilt sind, die in von
dem Tragbalken nach unten hängenden Lagern 184 gelagert ist. Das eine Ende dieser
Welle ist mit Zähnen 186 versehen, die mit ergänzenden Zähnen z87 an dem einen Ende
einer Kupplungshülse 188 in Eingriff kommen können. Die Kupplungshülse ist auf das
innere Ende einer Welle 189 aufgekeilt, die
über ein Gescbwindigkeitsuntersetzungsgetriebe
igi von einem außerhalb des Behälters angeordneten -Motor 192 aus angetrieben wird.
Falls nun der Spulenträger nach unten in einen Behälter hineingesenkt wird und die
Zähne 186 damit in gleiche Flucht mit den Zähnen 187 kommen, so kann die Kupplungshülse
vorwärts bewegt werden, um die beiden "Zahnsätze in Eitigriif zu bringen. Daraufhin
-wird der Motor angelassen, uni die Welle 183,
die stumnielartigen Dorne und
äie Spule in Umdrehung zu versetzen.
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Die Kupplungshülse kann mittels irgendeiner geeigneten Vorrichtung
in und außer Arbeitseingriff gebracht werden. Zweckz Iig wird ein Kolben I93 vorgesehen,
der m äll finit dem Boden der Kupplung verbunden und mittels Flüssigkeitsdrucks
in einem Zylinder 194 angetrieben wird, der in einem Träger i96 unterhalb der Antriebswelle
i8cy gelagert mittels Flüssigkeitsdrucks in einem Zylinder in irgendeiner bekannten
Weise selbsttätig oder anderswie zugeführt werden. Falls gewünscht, kann das Gewicht
der sich in einen Behälter senkenden Trageinrichtung dazu ausgenutzt werden, um
den Kolben 193 zu verschieben. In gleicher Weise könnte auch eine photoelektrische
Zelle verwendet werden, auf #welche ein Lichtstrahl gerichtet ist, der durch die
sich senkende Tragvorrichtung unterbrochen wird.
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Jeder der Behandlungsbehälter weist Mittel auf, um das Bad zwangsweise
zwischen den im Abstand voneinanderliegenden Windungen einer in dem Bad umlaufenden
Spule hindurchzuleiten. Obgleich hier die gleichen Zirkulationsmittel verwendet
werden könnten, wie sie in Verbindung mit der ersterläuterte=n Ausführungsform beschrieben
wurden, sind in den Zeichnungen noch andere, insbesondere für die Behandlung großer
Spulen, in großen Behältern geeignete Zirkulationsmittel dargestellt. Bei dieser
Ausführungsform ragen von dein einen Ende des Behälters zwei Propeller 197 nach
unten in das Bad hinein, die von oben mittels eines Paares von illotoren 1989 angetrieben
werden, welche auf entsprechenden Trägern ici9 gelagert sind. Die Propeller 197
liegen nebeneinander. Das bewegte Bad wird durch ein Paar von aufwärts gekrümmten
rolirförtnigen Gliedern toi in die Spule hineingcrichtet. Die Glieder toi sind ebenfalls
nebeneinander angeordnet, wobei ihre Auslaßenden an das eine Ende der Spule angrenzen,
während ihre Einlässe zur Aufnahme der Propeller dienen. Zwischen den rolirförinigen
Gliedern ist zweckmäßig eine Dampfdüse 2o2 zum Erwärmen des Bades vorgesehen. Bei
der Verwendung von zwei Propellern und zwei Leitrohren kann das gesamte Bad über
die ganze Breite eines grollen Behälters in Bewegung gesetzt und durch eine in der
Bewegungsbahn liegende Spule hindurchgeleitet werden.
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Nachdem die Spul; in allen Behältern behandelt worden ist, wird sie
durch die Tragvorrichtung in eine Trocknungskaminer 203
abgesetzt,
wobei die stunnnelförinigen -Dorne zum Freigeben der Spule auseinandergespreizt
werden. lach (lein Trocknen wird die Spule aus der Trocknungskanimer heraus auf
einen geneigten Tisch 2o4 gerollt, von «-o sie einem Ü1er oder einer Lagerstelle
zugeführt wird.
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Nachdem die Tragvorrichtung von der Spule getrennt worden ist, wird
sie von der Trocknungskammer zu einer an die Beschickungsstelle angrenzenden Stelle
zurückgebracht, wo sie zeitweilig, d. h. während der unmittelbar voraufgehende Träger
an der Beschickungsstelle eine neue Spule ergreift, auf einem Rahmen 2o6 abgesetzt
werden kann. Wie leicht zu erkennen ist, können natürlich gleichzeitig mehrere Tragvorrichtungen
verwendet werden, so daß sich gleichzeitig sowohl in allen Behältern als auch in
der Trocknungskaminer Spulen befinden.