DE561627C - Verfahren zur Darstellung von C-Alkylderivaten aromatischer Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von C-Alkylderivaten aromatischer VerbindungenInfo
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Description
- Verfahren zur Darstellung von C-Alkylderivaten aromatischer Verbindungen Die Ester aromatischer Sulfonsäuren, z. B. die Alkvlester, wie Ätlivl- und Benzylester der Benzolsulfonsäure, zeichnen sich bekanntlich dadurch aus, daß man mit ihrer Hilfe in alkoholische oder phenolische Hydroxylgruppen oder in Aminogruppen Alkvlreste einführen kann. Um in alkoholische Hvdroxvlruppen A1kvIreste einzuführen, erhitzt man' den in großem Überschuß anzuwendenden Alkohol mit dem betreffenden Sulfonsäureester. Um phenolische Hvdroxylgruppen enthaltende Verbindungen in am Sauerstoff alkylierte Verbindungen überzuführen, ist es notwendig, die genannten Ausgangsstoffe mit den Estern der aromatischen Stilfonsäuren in alkalischem Medium zu erhitzen. Amine werden mit Hilfe von Sulfonsäureestern am Stickstoff alkyliert. indem man sie mit den Sulfonsäureestern, gegebenenfalls unter Anwendung von Verdünnungsmitteln und unter Erwärmen, aufeinander einwirken läßt. Man hat auch schon vorgeschlagen, Natriummalonsäureester mit "I'oluolstilfons.iureester zu behandeln, um Alkvl- oder Aralkvlinalonsäuren herzustellen ein Verfahren, nach welchem mittels Sulfonsäureestern Alkvlgruppen an Kohlenstoffatonie aromatischer Verbindungen gebunden «-erden können. war bislang nicht bekannt.
- Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren, durch welches in den Kern oder in die Seitenkette aromatischer Verbindungen Alkylgruppen (einschließlich Aralkvl-und Cvcloalkylgruppen) eingeführt werden können, und zwar auf solche Weise, daß die Alkvlgruppen an ein Kohlenstoffatom des aromatischen Kerns oder der Seitenkette treten.
- Die Einführung von Alkylgruppen in aromatische Kohlenwasserstoffe erfolgt durch Erhitzen dieser mit den Estern aromatischer Sulfonsäuren in Abwesenheit von Alkali; dasselbe gilt für Plienole; dabei findet eine gleichzeitige der Hvdroxylgruppe unter Ätherbildung nur in untergeordnetem Maße statt.
- Die Reaktionsfähigkeit der Sulfonsätireester aus den verschiedenen Alkoholen ist unterschiedlich. Beispielsweise üben die Sulfonsäureester der niederen aliphatischen Alkohole nur bei höherer Temperatur, zwischen etwa Zoo bis 300°, C-alkylierende Wirkung aus. Es entstehen hierbei vielfach nicht nur Mono-, sondern auch Polyalkylderivate. Die Sulfonsäureester ungesättigter aliphatischer Alkohole, z. B. der Benzolsulfonsäureallylester, reagieren bei niedrigeren Temperaturen, z. B. zwischen ioo bis r 5o°, mit aromatischen Verbindungen. Noch leichter üben die Sulfonsäureester aromatischer Alkohole, z. B. die des Benzvlalkohols oder Phenv läthy lcarbinols, C-alkylierende Wirkung aus. Die Sulfonsäureester der letztgenannten Alkohole sind besonders geeignet zur Einführung der Arall#ylgruppe in den Benzolkern oder in irgendeinen anderen aromatischen Kern.
- Man hat auch schon vorgeschlagen, in aromatische Verbindungen Seitenketten einzuführen, indem man die aromatischen Verbindungen mit Schwefelsäureestern von Alkoholen mit mindestens 3 C-Atomen behandelt. Da sich hierbei im Verlaufe der Reaktion freie Schwefelsäure bildet, kann dieses Verfahren, um eine Sulfonierung zu vermeiden, nur bei relativ niederen Temperaturen ausgeführt werden, wodurch eine bedeutend längere Reaktionsdauer notwendig wird. Das vorliegende Verfahren ist von dem vorstehend erwähnten völlig verschieden, da es sich hierbei um die Einwirkung von Estern aus aromatischen Sulfonsäuren und aliphatischen, hydroaromatischen oder aromatischen Alkoholen auf die aromatischen Verbindungen handelt. Hierbei tritt freie Schwefelsäure nicht auf, so daß das Verfahren atich bei erhöhter Temperatur und somit in viel kürzerer Zeit auszuführen ist.
- Beispiel s Zoo Teile Toluolsulfonsäureäthylester und Zoo Teile Benzol werden mehrere Stunden lang auf 300° erhitzt. Nach dem Abkühlen wird die Toluolsulfonsäure mit Wasser ausgewaschen und die Benzol und dessen Homologe enthaltende Schicht fraktioniert. ,Es destilliert zuerst unverändertes Benzol, dann i@thylbenzol, sodann Diäthylbenzol und schließlich wenig Triäthylbenzol über.
- Beispiel e Zoo Teile Benzolsulfonsäureallylester und 35o Teile Xy los werden am Rückflußkühler gekocht. Nach kurzem Sieden scheidet sich Benzolsulfonsäure aus, welche durch Waschen reit Wasser entfernt wird. Durch Fraktionieren wird dann Xylol entfernt. Es bleiben 6o Teile eines Öles zurück, welches durch Fraktionieren im Vakuum in ungesättigte Kohlenwasserstofre (Allylxylole) und in ein durch Polymerisation der ungesättigten Kohlenwasserstoffe entstandenes Harz zerlegt werden kann.
- Beispiel 3 5o Teile Benzolsulfonsäurebenzylester werden mit 175 Teilen Benzol gekocht. Nach Entfernen der in theoretischer Menge entstandenen Benzolsulfonsäure bleiben Diphenylmethan und Dibenzylbenzol zurück, welche voneinander durch -Fraktionieren getrennt werden können. Ausbeute an Diphenylmethan 8o °/o, an Dibenzylbenzolen 2o ° jo. Beispiel q.
- Dinitrobenzol wird mit dem halben Gewicht an Toluolsulfonsäurebenzylester auf 15o° erhitzt. Die gebildete Sulfonsäure wird ausgewaschen und das unveränderte Dinitrobenzol durch Destillieren im Vakuum von Benzyldinitrobenzol getrennt. Letztere Verbindung schmilzt bei 183 bis r85°.
- Beispiels 5o Teile Benzolsulfonsäurebenzylester und 15o Teile Phenol werden auf 15o° erhitzt. Die gebildete Sulfonsäure und das überschüssige Phenol werden auf üblichem Wege entfernt. Aus dem verbleibenden Gemisch der Benzylphenole werden das ortho- und para-Derivat durch bekannte Methoden, z.B. durch Kristallisieren oder auf Grund ihrer verschiedenen Acidität, getrennt. Ausbeute an p-Benzylphenol 25 bis 35 °f" an o-Benzylphenol 3o bis 40 01,-Beispiel 6 25 Teile Benzolsulfonsäurebenzylester und Zoo Teile Anisol werden kurze Zeit gekocht. Die weitere Aufarbeitung erfolgt, wie in den vorigen Beispielen angegeben. Ausbeute an Benzylanisol 8o °1o der Theorie.
- Beispiel ? 25 Teile Benzolsulfonsäurebenzylester und 6o Teile Methylsalicylat werden erhitzt. Nach dem Entfernen der gebildeten Sulfonsäure und des überschüssigen Methylsalicylats wird der gebildeteDiphenylmethanoxycarbonsäuremethylester fraktioniert. Der Ester erstarrt und wird aus Alkohol umkristallisiert. Er schmilzt bei 8o° und ist ein geschmack- und geruchloser Körper. Durch Verseifen erhält man die Säure, welche bei 136° schmilzt.
- Beispiel 8 25 Teile Benzolsulfensäurebenzylester und 5o Teile Zimtsäureäthylester werden auf 130° erhitzt. Nach Entfernen der gebildeten Sulfonsäure wird fraktioniert. Man erhält mebrere Fraktionen, welche mono- und dibenzylierte Zimtsäureester enthalten. Die unter 1 mm Druck bei 12o bis 170° siedende Fraktion. liefert nach dem Verseifen die bei 157 bis 158° schmelzende a-Benzylzimtsäure in einer Ausbeute von 12 bis 2o °%o der Theorie. Die höher siedenden Anteile enthalten die Dibeiizy lzimtsäuren.
- Beispiel 9 12o Teile Naphthalinsulfonsäurebutylester werden etwa 4 Stunden lang auf 13o bis 1.40° erwärmt. Das erhaltene Produkt (Butylnaphthalinsulfonsäure) ist in Wasser löslich und besitzt sowohl als freie Säure wie auch in Form der Alkalisalze ein gutes Netz-, Reinigungs- und Ernulgiervermögen. . Beispiel io too Teile Naphthalinsulfonsäure werden mit 5o Teilen Benzolsulfonsäurebenzylester längere Zeit auf etwa 15o° erwärmt. Setzt man dabei etwas Wasser zu, so genfgt bereits ein Erhitzen auf etwa 8o°. Das erhaltene Produkt ist in Wässer löslich. Es ist ein ausgezeichnetes Netz-, Reinigungs- und Emulgiermittel, das man auch erhalten kann, wenn man Naphthalin mit Benzolsulfonsäurebenzylester in der oben angegebenen Weise umsetzt und das erhaltene Produkt mit sulfonierenden Mitteln behandelt.
- Beispiel ii 25 g Benzolsulfonsäurecyclohexylester und :2o g Benzol werden mehrere Stunden lang auf 20o° erhitzt. Nach Entfernung der frei gewordenen Sulfonsäure und Destillation des überschüssigen Benzols wird das erhaltene Produkt fraktioniert. Zwischen 233 und a38° destillieren 8 g Hexahydrodiphenyl über. Ausbeute etwa 5o % der Theorie.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Darstellung von C-Alkylderivaten aromatischer Verbindungen, die keine Aminogruppen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische Verbindungen mit Estern aus aromatischen Sulfonsäuren und aliphatischen, hydroaromatischen oder aromatischen Alkoholen in Abwesenheit von Alkali bei erhöhter Temperatur in Reaktion bringt, oder daß man die Ester aus aromatischen Sulfonsäuren und den genannten Alkoholen für sich allein erhitzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU561627X | 1928-09-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE561627C true DE561627C (de) | 1932-10-21 |
Family
ID=10979622
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI39090D Expired DE561627C (de) | 1928-09-19 | 1929-08-23 | Verfahren zur Darstellung von C-Alkylderivaten aromatischer Verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE561627C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE744824C (de) * | 1938-09-14 | 1944-01-26 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung von synthetischen Gerbstoffen |
-
1929
- 1929-08-23 DE DEI39090D patent/DE561627C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE744824C (de) * | 1938-09-14 | 1944-01-26 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung von synthetischen Gerbstoffen |
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