DE554974C - Verfahren zur Reinigung von Kautschukmilchsaft - Google Patents

Description

• Verfahren zur Reinigung von Kautschukmilchsaft Das vorliegende Verfahren bezieht sich auf die Reinigung von Kautschukmilch. Man hat bereits hierzu verschiedene Verfahren verwendet. Beispielsweise wurde Kautschukmilchsaft zentrifugiert, wobei ein kautschukreicherer und ein kautschukärmerer Teil erhalten wurde. Es ist auch gelungen, Kautschukmilch so zu zentrifugieren, daß ein kautschukfreies Serum erhalten wurde; in dem alle Nichtkautschukbestandteile enthalten waren. Als weitere Reinigungsverfahren sind bekannt das Dialysierverfahren, bei welchem Kautschukmilch in einem porösen Behälter in fließendes Wasser gesetzt wurde, und ferner die Aufrahmung. Man hat auch Kautschukmilch dadurch von Serum und dessen Nichtkautschukbestandteilen befreit, daß man eine poröse Filterzelle in die Kautschukmilch einsetzte und evakuierte. Es hat sich nun bei allen diesen Reinigungsverfahren herausgestellt, daß sie durch in der Kautschukmilch enthaltene Stoffe-erschwert werden, wodurch die Zeit der einzelnen Reinigungsoperationen bedeutend verlängert wird.
• Es hat sich nun herausgestellt, daß sich die Reinigung bedeutend leichter vornehmen läßt, wenn man dazu Kautschukmilch verwendet, die vorher durch Eindampfen eingedickt worden war. Die Reinigung vollzieht sich in diesem Fall bedeutend rascher, was für industrielle Zwecke von großer Bedeutung ist. Zweckmäßigerweise setzt man z. B. der Kautschukmilch beim Eindicken stabilisierende Stoffe zu. Beispiel Kautschukmilch, die nach den Patenten 444 993 und 419 658 eingedickt worden war, wird zentrifugiert. Während gewöhnliche Kautschukmilch beim Zentrifugieren ohne vorherige Agglomeration sich nur in einen kautschukreichen Teil und einen kautschukarmen, der immerhin noch einige Prozent Kautschuk enthält, scheidet, läßt sich die eingedickte Kautschukmilch ohne weiteres rasch in einen kautschukreichen Teil und in vollkommen klares Serum scheiden. Diese leichte Scheidung tritt auch dann ein, wenn man die eingedickte Kautschukmilch verdünnt. Die Erklärung dieser Erscheinung dürfte darauf beruhen, daß bei dem Eindampfen diejenigen Stoffe, welche die Reinigung hindern und irgendwie eine Verbindung zwischen Flüssigkeit und den zu entfernenden* Stoffen herstellen, zerstört oder etwa durch die Wasserdampfdestillation entfernt werden. Auch tritt keinerlei Koagulation infolge der Ausgangsstabilität beim Reinigen ein. Selbstverständlich können der Kautschukmilch noch andere Stoffe, wie Füllstoffe, zugesetzt werden.
• Es ist bekannt, Kautschuk aus Latexkonzentraten, insbesondere solchen, die durch Zentrifugieren hergestellt worden sind, auf porösen Formen niederzuschlagen, wobei eine Trennung von Kautschuk und Serum eintritt; doch handelt es sich hier um die nicht umkehrbare Ausscheidung von Kautschuk in fester Form, während nach vorliegender Erfindung von Serumbestandteilen weitgehend gereinigte Kautschukmilchsäfte hergestellt werden.
• Erfindungsgemäß behandelte Kautschukmilchsäfte eignen sich für viele Zwecke besser als unbehandelte, so z. B. für die Herstellung elektrischer Isolationsstoffe und die Erzeugung von Tauchkörpern, und sie machen die Herstellung von brauchbarem Hartgummi unmittelbar aus Kautschukmilch überhaupt erst möglich.

Claims (1)

1. PA TRNTANSPRUCFI Verfahren zur Reinigung von Kautschukmilchsaft, dadurch gekennzeichnet, daß man ihn zweckmäßig unter Zusatz von stabilisierenden Stoffen durch Eindampfen konzentriert und alsdann in eingedicktem Zustand oder auch nach Wiederverdünnung Reinigungsmethoden üblicher Art, z. B. durch Zentrifugieren, unterwirft.