DE552434C - Verfahren zum Vermeiden von Luftflecken in den Bildschichten photographischer Materialien beim Behandeln in Baedern aller Art - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AH 13. JUNI 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 552434 KLASSE 57b GRUPPE

LCFarbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a.M.*)

Verfahren zum Vermeiden von Luftflecken in den Bildschichten photographischer Materialien beim Behandeln in Bädern aller Art

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Januar 1930 ab

Es ist bekannt (Agfa-Photoblätter 1929, Seite 125), daß beim Entwickeln von photographischen Platten, Filmen und Papieren häufig auf der Schichtseite störende helle Flecken entstehen. Diese Fleckenbildung wird meist durch Luftblasen veranlaßt, die beim Einbringen der Platten, des Films oder Photopapiers in den Entwickler auf der Schicht haftenbleiben und somit die Einwirkung des Entwicklers auf das unter diesen Bläschen befindliche Bromsilber verhindern, so daß das ungeschwärzte Bromsilber im Fixierbad herausgelöst wird. Diesen Nachteil konnte man bisher nur vermeiden, wenn man die Platten, Filme oder Photopapiere gleich nach dem Einbringen in den Entwickler auf der Schichtseite mit einem Wattebausch überfuhr, noch ehe sich die ersten Bildspuren zeigten. Durch dieses unbequeme Verfahren wurden wohl die

so vorhandenen Luftblasen entfernt, häufig aber auch die Schicht leicht zerkratzt und somit für viele Fälle unbrauchbar gemacht.

Es wurde nun gefunden, daß dieses Auftreten von Luftblasen vollkommen vermieden werden kann, wenn man die Platte, den Film oder das Photopapier vor dem Entwickeln in ein Bad bringt, das geringe Mengen bekannter organischer Netzmittel, wie z. B. sulfuriertes Ricinusöl, kernalkylierte oder kernaralkylierte aromatische Sulfosäuren oder deren Salze u. a. enthält. . Man kann mit gleichem Erfolg diese organischen Netzmittel auch direkt dem Entwicklungsbad oder anderen photographischen Bädern, wie z. B. Desensibilisierungsbädern, zusetzen. Die Durchführbarkeit dieses Verfahrens war nicht vorauszusehen, da bekannt war, daß diese organischen Netzmittel leicht unlösliche Schwermetallsalze bilden und auf die Gelatine gerbend einwirken, so daß dadurch der Entwicklungsgang hätte beeinträchtigt und Flecken auf der photographischen Schicht hätten verursacht werden können.

Beispiele

1. 2 g p-Amidophenol werden in 100 ecm Wasser gelöst. 6 g Natriumsulfit trocken, 12 g Pottasche, 0,3 g Dibutylnaphthalina-sulfosaures Natrium werden in 200 ecm Wasser gelöst. Man gibt beide Lösungen zusammen und entwickelt hierin die Platte oder den Film bei i8° C wie üblich.

2. 300 ecm Wasser werden mit 0,5 g sulfuriertem Ricinusöl versetzt. Das belichtete Photopapier wird hierin ¹J₂ bis 1 Minute genetzt und dann mit einem gebräuchlichen Entwickler entwickelt.

3. ι g Oxyphenylglycin werden in 100 can Wasser gelöst, das S g Natriumsulfit kristallisiert enthält, und hierzu werden 5 g Pottasche und 0,2 g benzylnaphthalinsulfosaures

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Albert Schaeffer in Marxheim, Taunus.

Natrium-hinzugegeben! "&Ian entwickelt in
der Lösung den FiIm_- oder die Platte wie
üblich.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Vermeiden von Luftflecken in den Bildschiciiten photographi

   scher Materialien, wie Platten, Filmen, Papieren u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man solche Behandlungsbäder ver- to wendet, die sulfuriertes Ricinusöl oder kernalkylierte oder kernaralkylierte aromatische Sulfosäuren oder deren Salze enthalten.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REIGHSDRUCKEREI.