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Verfahren und Einrichtung zur Ablieferung abgemessener Glasposten
aus einem Behälter an eine Form Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Ablieferung abgemessener Glasposten aus einem Behälter an eine Fcrm, bei welchem
an dem unter dem Flüssigkeitsspiegel im Behälter liegenden Auslaß (las austretende
Glas in einem frei daran hängenden Klumpen oder Tropfen angesammelt ui--d von diesem,
während er frei hängt, eine Glasmasse abgeschnitten wird, die einer Fornibescliickung
entspricht. Dieses Zerfahren weist die besonderen Vorteile auf, eine praktisch von
Luftblasen, Falten und Schlieren freie Ware zu ergeben, da der Klumpen oder Tropfen
sich als geschlossenes Ganzes ohne Wickeln, Knäueln und Knicken in der Form absetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist, Gestalt und Größe des nach jenem Verfahren
.gebildeten frei hängenden Klumpens oder Tropfens der Gestalt und Größe der jeweils
zu beschickenden Form anzupassen.
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Dementsprechend besteht die Erfindung zunächst darin, daß der Ouerschnitt
der Aus-1«ßöfftiung nach Größe und Gestalt der zu beschickenden Form verändert wird.
Es wird also der Durchmesser des Auslasses vergrößert, wenn derjenige des anzusammelnden
Klumpens größer werden soll, und umgekehrt: hierdurch unterscheidet sich die Erfindung
wesentlich von anderen Einrichtungen, bei denen ein auswechselbarer Einsatz im Behälterauslaß
wohl angeordnet wurde, jedoch eine Formgebung eines Glaspostens nicht beabsichtigt
und nicht erreichbar war, weil das Glas in einem Strome an die Form abgeliefert
wurde und diese unter Knäueln und Wickeln die strangförmige Glasmasse erst ausfüllte
und somit nicht frei hängend angesammelt wurde.
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Eine andere Lösung derselben Aufgabe besteht'darin, daß man je nach
Größe und Gestalt der zu beschickenden Form einen Gasüberdruck (d. h. einen Druck
höher als der im Auslaß von innen nach außen wirkende) von außen gegen die Auslaßöffnung
wirken läßt, der entweder (las Glas im Auslaßkanal zurückdrückt oder aber die Ausströmung
lediglich anhält oder schließlich die Ausströmungsgeschwindigkeit nur verringert.
Dieser Gasüberdruck kann dadurch erzeugt werden, daß man heiße, insbesondere brennbare
Gase unter Druck gegen die Auslaßöffnung strömen läßt oder aber auf andere Weise
eine Druckdifferenz erzeugt, die auf die im Auslaß befindliche Glasmasse von unten
nach oben wirkt. Werden heiße, insbesondere brennbare
Gase verwendet,
so erhitzen oder umspülen diese das im Auslaß befindliche oder daran biingende Glas
jeweils vor dem Abschneiden und verhindern je nach ihrer Temperatur entweder eine
unerwünschte Abkühlung des Glases während des Ansammelns im freien Hang oder vergrößern
die Dünnflüssigkeit des Glases. Darüber hinaus kann man durch Einstellung des Druckes
in ihnen das Verzögern oder Anhalten der Ausströmung oder sogar das Zurückdrücken
des Glases in _den Auslaß erzielen.
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Nach dem Abschneiden einer Formbeschikkung vom Ofenauslaß einen Gasüberdruck
von außen gegen die Auslaßöffnung wirken zu lassen, so daß die Glasmasse vor erneutem
Austreten aus dem Auslaß in diesen zurückgedrängt und angehalten wird, ist nicht
neu. Bei dem bekannten Vorschlage kam aber die Beeinflussung eines frei hängenden
Postens nicht in Frage. Das Glas wurde vielmehr am Auslaß erst abgeschnitten, nachdem
es in der Hauptsache in die Form eingelaufen war.
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Wird der Druck in den heißen oder brennenden Gasen so eingestellt,
daß er eine Gegenkraft gewünschter Größe der unter dem Einfluß der Schwerkraft stattfindenden
Glasausströmung entgegenstellt, so wird zwischen den in gleichen Zeitabständen erfolgenden
Abschneidvorgängen ein Glasposten angesamrnelt, dessen Größe der Differenz der einvvirkenden
Schwer- und Gegenkraft und dessen Gestalt der Zähflüssigkeit des Glases entspricht,
welche, falls heiße oder brennende Gase angewendet werden, durch deren Temperatur
mitbestimmt wird. Ist die durch die unter Umständen heißen oder brennenden Gase
ausgeübte Gegenkraft zeitweise so groß, daß das nach einem vorhergehenden Abschneidvorgang:verbliebene
Abschneidende in den Auslaßkanal, also gegen das heißere Ofeninnere hin, zeitweise
zurückgedrängt wird, so wird zunächst die Zähflüssigkeit des im Auslaßkanal befindlichen
Glases, besonders wenn heiße Gase verwendet werden, geändert und hierdurch die Gestalt
des hierauf austretenden Postens beeinflußt werden können. Außerdem wird der Zeitpunkt
des Wiederaustretens des Glases innerhalb des Zeitabschnittes zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Abschneidv_ orgängen in gewünschter Weise bestimmt werden können, so daß eine einstellbare
Restzeit verbleibt, innerhalb deren sich ein neuer Glasposten frei hängend ansammeln
und eine gewünschte Größe erreichen kann. Das gleiche gilt für den Fall, daß der
Gasüberdruck die Ausströmung weder umkehrt noch aufhebt, sondern nur verlangsamt.
Ist aus irgendwelchen Gründen eine solch intensive Wärmebehandlung des Abschneidendes
nicht erforderlich, so genügt es, bei gegebener Zeit zwischen zwei Abschneidvorgängen
nur jenen Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem die Bildung eines neuen Postens beginnen
soll, damit er in der zur Verfügung stehenden Restzeit die gewünschte Größe erlangt.
Man wird dann die Gegenkraft in den unter Umständen heißen oder brennenden Gasen
so einstellen, daß der Glasüberfluß nach erfolgtem Abschneiden des vorhergehenden
Postens während eines einstellbaren Teiles der Zeit zwischen zwei Abschneidvorgängen
angehalten wird; durch Regelung der Temperatur der heißen oder brennenden Gase kann
auch hier die Zähflüssigkeit des angehaltenen Abschneidendes eingestellt und hierdurch
auch die Gestalt des hiernach angesammelten Glaspostens bestimmt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung kann auch dadurch gelöst werden, daß man
die Abschneidfläche, in der die Abschneidmesser zur Wirkung gelangen, gegenüber
dem Behälterauslaß einstellt. Man ist derart in der Lage, bei sonst unveränderter
Einstellung des Speisens von dem angesammelten Klumpen oder Tropfen ein längeres
oder kürzeres Stück abzuschneiden, je nach der Höhe der zu beschickenden Form.
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Die frei hängend angesammelten Klumpen werden, bis zu gewissen Längen,
erfahrungsgemäß zylindrische Gestalt annehmen und behalten, falls auch der Behälterauslaß
kreisförmigen Querschnitt besitzt. Bei Ansammlung in größerer Länge werden sich
die Klumpen strecken und Tropfenform annehmen, also einen eingeschnürten Hals in
Nähe des Behälterauslasses aufweisen. In beiden Fällen bleibt die Erfindung unverändert
wirksam. Es ist aber wesentlich, daß das Abschneiden oder Abscheren erfolgt, bevor
sich der obere Postenteil, also der Hals, über ein gewisses Maß streckt und sein
Durchmesser über ein gewisses Maß abnimmt, da sich sonst der Hals noch zum Strange
auszieht, während die Hauptmasse schon in der Form ruht, also ein fließender Glasstrom
entsteht, der sich in Knäueln unter Faltenbildung und Knickung in der Form absetzt.
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Die Erfindung und weitere wesentliche Vorteile derselben seien nunmehr
an Hand der Zeichnung näher erläutert: Fig. t ist ein senkrechter Längsschnitt durch
einen mit einer nicht dargestellten Glaswanne in Verbindung stehenden Vorherd in
Gestalt einer Rinne, an deren Boden sich eine Austrittsöffnung für den anzusammelnden
Glasklumpen befindet und den eben in gewünschter Gestalt und Größe frei hängend
angesammelten Glasklumpen erkennen läßt; Fig. 2 ist ein senkrechter Querschnitt
zu Fig. r, gelegt durch die Achse des Behälteratslasses,
die auch
die Messer und den Posten in einer Stellung zeigt, in der das Abtrennen gerade stattgefunden
hat; Fig.3 ist ein senkrechter Schnitt gleich demjenigen der Fig. i, welcher die
Ansammlung eines neuen Klumpens nach Abschneiden des vorhergehenden Postens gemäß
Fig. 2 veranschaulicht und einen Heizkopf, der eine Verbrennungskammer enthält oder
bildet und unter den Behälterauslaß vorgeführt ist; Fig.4 ist ein senkrechter Schnitt
ähnlich demjenigen der Fig.3, der aber zeigt, wie das Glas aus der Stellung gemäß
Fig.3 durch das Mundstück des Behälterauslasses zurück in den Behälter getrieben
ist und somit die Höhenlage, aus der das Glas für das Ansammeln eines neuen Klumpens
seinen Lauf beginnt, nach oben verlegt worden ist; Fig. 5 ist ein senkrechter Längsschnitt
entsprechend Fig. 3, jedoch bei beginnendem Ansammeln eines neuen Klumpens und dementsprechend
sich fortbewegendem Heizkopf; Fig. 6 ist ein senkrechter Längsschnitt entsprechend
Fig.5, der jedoch den Heizkopf in einer weiter abbewegten und den Klumpen in einer
fortgeschrittenen Phase des Ansammelns zeigt, wobei er gemäß einer Durchführungsform
der Erfindung noch von den Heizgasen umspült wird.
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Während in den bisherigen Figuren nur gewisse Einzelphasen des Verfahrens
und zugehörige Stellungen der Einrichtung dargestellt sind, sind in den folgenden
Figuren der gesamte Apparat und «eitere Einzelheiten derselben dargestellt.
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Fig. ; ist eine Gesarntdarstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 8 ist eine Teildarstellung, teilweise im Schnitt von rechts in Fig. 7 gesehen,
die den gemäß Fig. 2 abgeschnittenen und gerade abfallenden zylindrischen Glasposten
erkennen läßt; Fig. g ist ein waagerechter Längsschnitt durch die in Fig. 7 dargestellte
Rinne mit Draufsicht auf die verschiedenen Vorrichtungen zum Abtrennen des Glaspostens
und Stützen sowie Erhitzen und gegebenenfalls Zurückdrücken des Abschneidendes;
Fig. io ist ein senkrechter Längsschnitt zu Fig. g; Fig. i i ist ein waagerechter
Schnitt nach Linie i i-i i in Fig. io mit Draufsicht auf den Heizkopf und seine
Antriebsmittel in der Arbeitsstellung (entsprechend z. B. Fig. 3 bis 6 ) bzw. Ruhestellung
(entsprechend z. B. Fig. 8); Fig. 12 ist ein Schnitt nach Linie 12-12 in Fig. g
und i i ; Frg. 13 ist eine Teildarstellung (Grundriß) der Abschneidvorrichtung
und des Heizkopfes, wobei die Abtrennmesser in der Ruhestellung und der Heizkopf
in der Arbeitsstellung dargestellt sind; Fig. 1q. ist eine Teildarstellung (Grundriß)
entsprechend Fig. 13, bei der jedoch die Abtrennmesser in der Arbeitsstellung (Schließstellung)
und der Heizkopf in Ruhestellung sich befinden; Fig. 15 ist ein Schnitt nach Linie
15-15 der Fig. 13;
Fig. 16 ist eine Teildarstellung im senkrechten Schnitt
der Rinne, des Heizkopfes mit seiner Antriebsvorrichtung und der Abtrennvorrichtung,
entsprechend etwa einer der Verfahrensphasen gemäß Fig. 3, ,4; Fig. 17 ist
eine Teildarstellung in senkrechtem Schnitt entsprechend Fig. 16, bei der jedoch
die Abtrennmesser in Arbeitsstellung und der Heizkopf in Ruhestellung sich befinden,
entsprechend der Verfahrensstufe gemäß Fig. 2 und 8; Fig. i8 ist ein senkrechter
Längsschnitt eines Injektors, der bei Durchführung der Erfindung mit Vorteil zur
Anwendung gelangt; Fig. ig ist eine zugehörige Rückansicht; Fig. 2o ist ein Grundriß
der Steuervorrichtung des Druckluftantriebes für die verschiedenen Teile der Vorrichtung;
Fig. 21 ist eine zugehörige Seitenansicht; Fig. 22 ist ein senkrechter Schnitt durch
eines der in Fig. 2o und 21 dargestellten Ventile; Fig.23 ist ein Grundriß dieser
Ventile in vergrößertem Maßstabe in einer Stellung, in der Druckluft ztt den Zylindern
zugelassen wird; Fig. 24 ist ein Grundriß entsprechend Fig. 23, in der jedoch das
Ventil eine Stellung einnimmt, in der Druckluft aus den Zylindern ausgelassen wird;
Fig.25 zeigt eine Ansicht von unten der Fig. 22 mit einem Sternrad, das die stufenweise
Verdrehung des Ventils ermöglicht; Fig. 26 ist ein Schnitt nach Linie 26-26 in Fig.
21.
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In den Fig. i bis 6 ist die Zuführungsrinne für die Glasschmelze mit
i, der Auslaß für den anzusammelnden Glasklumpen mit 2 und das auswechselbare Mundstück
desselben mit 3 bezeichnet. Auf die Zweckbestimmung und Wirkung dieses auswechselbaren
Mundstückes wurde bereits einleitend hingewiesen.
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Der Auslaß für das Glas befindet sich unter dem gewöhnlichen Spiegel
der geschmolzenen Glasmasse, am besten am Boden des Vorherdes oder Behälters, und
liefert das Glas unmittelbar in die zu beschickende Form.
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Fig. i zeigt einen frei hängend angesammelten zylindrischen Klumpen
und ein Messer 4 in einer Stellung vor dem Abtrennen.
Fig. 2 zeigt
die Lage der Messer in dem Augenblick, in dem das Abtrennen erfolgt ist. Ersichtlich
liegen die Messer nicht in einer horizontalen, sondern in einer schrägen Ebene.
Grund hierfür ist, daß die beiden Messer nicht in gleicher Ebene ausgeschwungen
werden können, sondern vielmehr übereinander schwingen müssen, und daher den Glasklumpen
beim Abscheren umzulegen trachten. Um dies zu verhindern und das genaue senkrechte
Einfallen des Glasklumpens in die Form zu sichern, ist die Schwingebene des Messers
etwas schräg gestellt; zu gleichem Zweck sind auch die Lenkflächen 5 an den Messerarmen
4 befestigt.
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Der eine Verbrennungskammer enthaltende Becher oder Heizkopf 6 ist
so gelagert und eingerichtet, daß er unter dem Mundstück steht, während die Messer
auseinanderbewegt sind (Fig.3 bis 6). Er verbleibt in seiner wirksamen Stellung
für eine gewisse Zeit, deren Länge durch eine Einstellvorrichtung regelbar ist.
Er besitzt einen doppeltenBoden, d. h. unter einem durchbrochenen Boden 23 eine
Kammer, die mit einer Einlaßöffnung 24 für das Brennstoffluftgemisch versehen ist.
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Unmittelbar nachdem die Messer zusammengeklappt sind, schwingt der
Becher in seine Stellung unterhalb der Austrittsöffnung 2 des V orherdes und bewegt
sich, während die Messer wieder auseinanderklappen, aufwärts, möglichst dicht unter
das Mundstück 3 (Stellung der Fig. 3, 4). Hierdurch wird das Abschneidende erhitzt
und zunächst in dem Sinne geformt, daß vom Abschneiden herrührende Narben verschmelzen
und durch Berührung mit den Messern etwa entstandene Krusten oder Entglasungen beseitigt
werden. Das Brennstoffluftgemisch wird ferner unter Druck zugeführt, so daß die
Verbrennungsgase im Heizkopf ein heißes, elastisches Polster bilden 'und das Glas
in der Austrittsöffnung des Vorherdes anhalten, also stützen, und an einer weiteren,
Abwärtsbewegung verhindern (Fig. 3). Doch kann der Heizkopf auch in eine derartige
Lage gehoben und der Druck des Brennstoffluftgemisches auf derartige Höhe eingeregelt
werden, daß das Glas' beliebig weit in den Behälterauslaß und sogar in den Vorherd
zurückgetrieben wird (Fig. 4).
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Sobald ein neuer Klumpen angesammelt werden soll, wird der Heizkopf
vom@Behälterauslaß entfernt. Dies kann aber beispielsweisei derart geschehen, daß
der Heizkopf zunächst allmählich oder stufenweise abgesenkt wird, im gleichen Maße,
wie der sich bildende Glasklumpen vorrückt, und somit die aus dem Heizbecher austretende
Flamme den sich ansammelnden Glasklumpen umspült (Fig. 5). Hierdurch wird verhindert,
daß sich insbesondere bei größeren Klumpen durch Berührung mit der kalten Außenluft
eine Haut oder Kruste am Klumpen bildet, die in Form von Schlieren an der erhaltenen
Ware bestehen bleiben und diese geringwertig machen.
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Endlich kann der Heizkopf so lange in Stellung gehalten und allmählich
abgesenkt werden, bis der sich ansammelnde Glasklumpen beinahe den Boden des Bechers
berührt und die gewünschte Gestalt und Größe angenommen hat. Herbei wird das Ansammeln
etwas verzögert.
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Die Anwendung heißer gepreßter Gase hat den Vorteil, daß eine Abkühlung
des Abschneidendes (Fig. 3) oder Abkühlung des frisch austretenden Glases (Fig.
5) ganz verhindert wird, darüber hinaus, daß die Fläche, aus der ein neuer Klumpen
auszutreten beginnt, ohne Entglasung verlegt werden kann (Fig. 4), des weiteren,
daß auch die Dickflüssigkeit und Zähigkeit des Glases und damit die Gestalt und
Größe des demnächst angesammelten neuen Klumpens in einfachster Weise eingestellt
(Fig. 4) und schließlich sogar der Klumpen während der frei hängenden Ansammlung
selbst zusätzlich gestaltet werden kann (Fig. 6).
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Im übrigen würde es zu weit führen, um alle möglichen Anwendungsfälle
und weiteren Vorteile des Heizkopfes, die außerordentlich mannigfach sind, hier
aufzuzählen.
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Der Antrieb der Abschneidvorrichtung und des Heizkopfes sowie die
Mittel zur Einstellung der Bewegungen dieser Vorrichtungen, ferner der Einstellung
und Regelung des Druckes und Gemischverhältnisses des Brennstoffluftgemisches sollen
im späteren beschrieben werden.
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Nunmehr möge an Hand der Fig. 7 und folgenden die gesamte Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung beschrieben werden.
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Diese Einrichtung umfaßt einen Vorherd i, der an einen nicht dargestellten
Glasbehälter oder an eine Glaswanne angeschlossen ist und am Boden eineCSffnung
2 mit auswechselbarem Mundstück 3 (F ig. 8) aufweist. Das Mundstück 3 ist in einen
abklappbaren, in einem Scharnier gelagerten Ring (Fig. io) eingelegt, aus dem es
nach Lösen einer Schraube und Abklappen des Ringes herausgenommen und gegen ein
anderes Mundstück -verschiedener Größe ausgewechselt werden kann. Durch diese Ausbildung
und Lagerung kann die Auswechslung des Mundstückes leicht erfolgen, ohne hierbei
dem heißen Glas zu nahe zu kommen.
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Unmittelbar über der Austrittsöffnung des Mundstückes ist beispielsweise
eine sich allseitig erweiternde Kammer vorgesehen; indein
die Wandungen
des zur Austrittsöffnung führenden Kanals abgeschrägt sind, kann man einen verhältnismäßig
großen Vorrat geschmolzenen Glases zu der Stelle leiten, an der die Austrittsöffnung
beginnt, und einseitige Reibungen der Schmelze an den Wan-(hingen des Mundstückes
werden hierdurch praktisch ausgeschlossen, so daß der austretende Klumpen einerseits
ohne einseitige Verzerrungen, also symmetrisch, und andererseits mit richtiger und
gleichmäßiger Hitze über seinen ganzen Querschnitt dem über der Auslaßöffnung stehenden
Glase entnommen wird.
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Unterhalb des Mundstücks der Auslaßöffnung befindet sich das Messerpaar
.4, das zweckmäßig am Vorherd i selbst gelagert ist. Wie aus Fig. io, 13 und 14
ersichtlich ist, ist das Messerpaar an dem einen Ende bei 17 so an den Vorherd i
angelenkt, daß das andere Ende waagerecht verschwenkt werden kann; die am Vorherd
befestigten Stellschrauben 18, ig halten das Messerpaar in seiner jeweiligen Stellung.
Diese waagerechte Verschwenkbarkeit des Messerpaares im ganzen dient dem bei Beschreibung
der Fig. 2 -
auseinandergesetzten Zweck, daß der abgeschnittene Klumpen in
einer zur Form zentrischen Richtung abfällt.
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Die Zusammen- und Auseinanderbewegung der Messer erfolgt durch einen
Kolben- und Zylindermechanismus 7, der durch eine Stift-und Schlitzverbindung 21
(Fig. 1.4, 15) mit dein Träger 2o der Messer seinerseits verbunden ist, so daß die
Bewegungsebene der Messer aus der waagerechten Ebene gedreht und beliebig schräg
gestellt werden kann. Die Schneideklingen selbst befinden sich notwendigerweise
in verschiedenen waagerechten Ebenen; daraus ergibt sich, daB die Messer den Glasldumpen
uneben abschneiden müssen.
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Durch Schrägstellung der Bewegungsebene der Messer wird nun erreicht,
daß das früher beschriebene Bestreben der Messer, den Glasklumpen seitlich umzuschlagen
und die Ungleichmäßigkeiten der Schnittfläche des noch mit der Glasschmelze im Vorherd
in Verbinaung stehenden Abschneidendes ausgeglichen «-erden.
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Die Verstellung der Schwingungsebene der Messer erfolgt in der Weise,
daß zuerst die Schrauben 21 gelöst oder gelockert, sodann der Träger 2o im gewünschten
Maße durch Drehen der Stellschrauben 22, 22 gedreht, die letzteren hierauf ihrerseits
festgelegt und sodann die Schrauben 21 wiederum festgezogen werden.
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Eine Verstellung der Schwingungsebene in verschiedener Schräge wird
jeweils erforderlich sein in Abhängigkeit vom Durchniesser des austretenden Glasklumpens,
ferner der jeweils eingehaltenen Zähflüssigkeit des Glases u. a. m.
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Der Antrieb der Messerarme :4 wird von einem Kreuzkopf 16 über Lenker
1.4, 14 abgeleitet. Die Messerarme sind um den Zapfen 13 schwenkbar, der seinerseits
im Träger 2o gelagert ist. Der Kreuzkopf i6 wird vom Differentialkolben 15 im Zylinder
7 hin und her bewegt zur Durchführung einer schnellen Messerbewegung. Das Zusammenklappen
der Messer erfolgt durch Zulassen von Druckluft auf die breitere Fläche des Kolbens
15; das Auseinanderbewegen der Messer erfolgt beim Auslassen der Druckluft auf Seiten
der größeren Kolbenfläche durch den konstanten Druck auf die kleinere Kolbenfläche.
Die Steuerung dieses Druckluftzylinders wird später bei Beschreibung der Steuerung
des ganzen Apparates auseinandergesetzt werden.
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Außer der Schwenkbarkeit der Schwingebene der Messer um eine horizontale
Drehachse sind noch folgende Einstellungsmöglichkeiten vorgesehen: Verstellung der
ganzen Abschneidvorrichtung in einer horizontalen Ebene durch Drehen um den senkrechten
Zapfen 17 (Fig. 13, 1d.) und Festlegen der neu eingestellten Lage durch die Schraube
18, ig (Fig. 15); Heben und Senken der Abschneidebene in bezug auf die Auslaßöffnung
durch 'Verschwenken um den horizontalen Zapfen 17', der den Zapfen 17 umfaßt (Fig.
13, 14), und Einstellen der gewünschten Lage sowohl durch die Stellschrauben 22,
23 und die weitere, mittlere, nicht bezeichnete Stellschraube zwischen diesen (Fig.
15).
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Man wird also bei Einstellung der 2£bschneidebene folgendermaßen verfahren:
zunächst werden die Stellschrauben 18, 191 22, 22 zurückgezogen, und es wird
durch Bedienung der mittleren Stellschraube 22' zwischen den Stellschrauben 22,
22 der Abstand der Messer vom Mundstück 3 festgelegt, je nachdem es gewünscht ist,
von dem zwischen zwei Abschneidvorgängen angesammelten Klumpen ein größeres oder
kleineres Stück abzuschneiden; im ersteren Fall wird die Abschneidebene auf das
Mundstück gehoben, im letzteren Fall von dem Mundstück weg abgesenkt. Hierauf wird
die Zentrierung durch die Stellschraube 18, ig hergestellt. Schließlich wird die
erforderliche Schräglage der Schwingebene der Messer durch die Stellschrauben 22,
22 festgelegt.
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Nunmehr möge die Lagerung des Heizkopfes 6 sowie dessen Antrieb und
die Wirkungsweise des letzteren beschrieben werden. Er erhält eine senkrechte Aufundabbewegung
durch die Zylinder- und Kolbenkonstruktion 8 (Fig. 7, 16, 17) und eine waagerechte
Schwenkbewegung durch den
Kolben und Zylinder 9 (Fig. i i, 12).
Der Heizbecher 6, dessen Aufbau bereits früher an Hand der Fig.2 beschrieben wurde,
ist in einem horizontalen Arm gehalten, der unverdr ehbar mit einem senkrechten
Differentialkolben im Zylinder 8 verbunden ist. Der Differentialkolben wird durch
Zulassen von Druckluft auf seine größere, obere Fläche abwärts bewegt, während auf
seine kleinere Fläche vorzugsweise ein dauernder Luftdruck wirkt, der nach dem Entweichen
der Druckluft ,auf selten der größeren Kolbenfläche den Heizkopf anhebt. Die Kolbenstange
dieses Differentialkolbens ist von einem Ring umfaßt, der am unteren Ende des Zylindergehäuses
8 (Fig. 16, 17) drehbar, aber in axialer Richtung unverschiebbar gelagert ist und
mit einem Vorsprung in eine senkrechte Nut der Kolbenstange des Differentialkolbens
im Zylinder 8 eingreift. Dieser Ring besitzt einen kurbelartigen Ansatz, der über
einen Lenker mit dem Differentialkolben im Zylinder 9 verbunden ist. Auf die größere
Fläche dieses horizontalen Differentialkolbens wird abschnittweise Druckluft zur
Wirkung gebracht, auf die kleinere Fläche wirkt vorzugsweise dauernd Druckluft ein.
Wird der Kolben nach rechts (Fig. 12) vorgetrieben, so dreht er den Ring und somit
die senkrechte Kolbenstange, wodurch der Heizkopf in die gestrichelt in Fig. i i
gezeichnete Lage horizontal verschwenkt wird. Fig. 17 zeigt eine Seitenansicht hierzu.
Wird der horizontale Differentialkolben zurückgetrieben in die in Fig. 12 gezeichnete
Stellung, so gelangt der Heizkopf in die ausgezogen dargestellte Lage unter dem
Auslaß (Fig. i i) ; Fig. 16 zeigt eine Seitenansicht und teilweisen Schnitt durch
den Heizkopf hierzu.
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Somit wird bei entsprechender Steuerung der Antriebszylinder 8, 9,
die später näher beschrieben werden soll, der Heizkopf folgende Bewegungen ausführen;
sind die Messer auseinandergeklappt, so befindet er sich in einer Stellung gemäß
Fig. 16; seine Annäherung an das Mundstück 3 wird durch die Stellschraube 25 fein
eingestellt. Sodann wird Druckluft auf die größere Fläche des Differentialkolbens
im Zylinder 8 zugelassen, wobei, wie noch beschrieben wird, verschiedene Drucke
nacheinander wirken können, und der Heizkopf wird senkrecht abgesenkt. Während oder
nach Vollendung dieser Abbewegung wird auch Druckluft auf die größere Fläche des
Differentialkolbens im Zylinder 9 zugelassen und der Heizkopf seitlich aus dem Wege
der Ausström- und Abfallvorrichtung des Glasklumpens herausgeschwenkt (Fig. 17).
Sobald das Abschneiden des Glasklumpens erfolgt ist, wird der Heizkopf zunächst
unter den Auslaß zurückgeschwenkt und sodann auf diesen zu angehoben, so daß er
in die Anfangsstellung gemäß Fig. 16 zurückkehrt.
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Während sich der Heizkopf in den Stellungen gemäß Fig. 3 bis 6 und
16 befindet, soll aus ihm ein heißes Gasluftgemisch bzw. eine Flamme austreten,
vorzugsweise unter einstellbarem Druck und mit einstellbarer Zusammensetzung. Das
Brennstoffgemisch wird durch die Leitung 45 (Fig. 11, i2) der Einlaßöffnung 24 (Fig.
3 bis 6, 17) zugeführt. Zur Einstellung und Regelung des Brennstoffgemisches dient
ein Injektor io (Fig. 18, i9), der vorab in einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel
beschrieben werden möge.
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Er besteht (Fig. 18, i9) aus einem Gehäuse 26 mit Auslaßrohr 27 und
Venturirohr 28 in dem letzteren. An der Einlaßseite des V enturirohres ist ein Luftauslaß
29 an der Spitze einer hohlen, außen verschlossenen und verstellbaren Schraube angeordnet,
deren Hohlraum einen Auslaß 3o besitzt, der in die Kammer 3 i ausmündet. In diese
Kammer 31
wird Druckluft durch ein Rohr 32 eingeleitet, wenn sich der Brennerkopf
in seiner Ruhestellung befindet, während durch einen Einlaß 33 Druckluft in die
Kammer 31 eintritt, sobald der Brennerkopf seine Ruhestellung verlassen hat und
sich in seine Arbeitsstellung bewegt; die Speisung mit Druckluft aus dem. Einlaß
33 dauert so lange an, bis der Brennerkopf wiederum in seine Ruhestellung zurückkehrt.
Die AuslaßöfFnung 29 liegt in einer Kammer 34, welche mit Gas gespeist wird, das
durch den Unterdruck angesaugt wird, der im Venturirohr 28 durch die durchstreichende,
aus dem Auslaß 2,9 ausströmende Druckluft erzeugt wird (Injektorwirkung). Das Gas
strömt durch das Rohr 35 zu, wenn sich der Brennerkopf in seiner Ruhestellung befindet,
während es durch den Einlaß 36 in die Kammer 34 strömt, wenn sich der Brennerkopf
in einer anderen als seiner Ruhestellung befindet. Die Querschnitte der Rohre 3-a
und 35 sind so bemessen, gegebenenfalls künstlich verengt, daß die durch diese Rohre.
zufließende Druckluft und Gas nur in solchen Mengen zuströmen, daß im Brennerkopf
in seiner Ruhestellung im wesentlichen nur eine Zündflamme erhalten wird. Der Wechsel
zwischen Zulassen der Druckluftzufuhr aus dem Einlaß 32 und der Gaszufuhr aus dem
Einlaß 35 und dem Zulassen von Luft und Gas aus den Einlässen 33 bzw. 36 erfolgt
durch einen Steuerdifferentialkolben 37, der durch Zulassen von Druckluft durch
die Bohrung 38 in jene Stellung übergeführt wird, in der die Einlässe 33, 36 geöffnet
sind, durch Zulassen von Druckluft durch das Rohr 39 jedoch in jene Stellung übergeführt
wird, in der die erwähnten beiden Einlässe geschlossen sind. Die Steuerung der Druckluftzufuhr
zu der
einen und anderen Seite des Differentialkolbens wird später
beschrieben. Druckluft tritt bei .1o in einem Kanal im Injektor io ein und kann
nach rechts und links (Fig. 18) Weiterfließen. Der Druck, mit dem die Luft dann
auf dem Differentialkolben wirksam wird, kann durch ein nicht bezeichnetes \ adelventil
(links) eingestellt werden, während derDruck in der Luft, die aus dem Rohr .4o zu
dem Einlaß 33 strömt, durch ein Nadelventil @l.i einstellbar ist. Durch Regelung
des Nadelventils 4.1 und somit des Drucks in der dem Brenner zugeführten Luft kann
man somit auch den Druck des Gasluftgemisches oder, nach seiner Entzündung, der
Flamme im Brennerkopf einstellen. Der Druckabfall zwischen Düsenöffnung 24. und
Brennerkopf hängt von dem Querschnitt der Auslaßöffnung ab, welche durch den Abstand
des Randes des Brennerkopfes von der den Glasauslaß enthaltenden Unterfläche des
Glasbehälters bestimmt ist. Die Gaszufuhr zum Einlaß 36 erfolgt durch ein Rohr 4.2,
in das ein Ventil 4.3 (Fig. ig) eingebaut ist, mit dem man den Gasdruck einstellen
kann. Der gewünschte Vberdruck im Düsenrohr 30 in der Arbeitsstellung wird
mit dem Nadelventil 4.1 eingestellt, und die zugehörige Gasmenge wird durch das
Ventil 43 eingestellt; das gewünschte Mischungsverhältnis im Gasluftgemisch bei
der in der Arbeitsstellung des Brennerkopfes herrschenden Injektorsaugung wird durch
das Einstellungsverhältnis der Nadelventile 4.1 und 43 bestimmt. Im Gaseinlaß 36
kann auch ein Rückschlagventilqa vorgesehen sein, das sich öffnet, wenn aus dein
Auslaß 29 Druckluft austritt und ein Unterdruck in der Kammer 34 durch das Venturirohr
28 erzeugt wird, das sich aber selbsttätig schließt, sobald dieser Unterdruck aufhört,
weil die Druckluftzufuhr aus irgendeinem Grunde unterbrochen wurde.
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Von besonderer Wichtigkeit ist noch ein Hilfsventil, das einen Teil
des Injektors bildet. Sobald der Brennerkopf sich in seine Arbeitsstellung zu bewegen
beginnt, wird vier Kolben 37 umgesteuert und öffnet die Einlässe 33, 36, durch deren
ersteren nunmehr Druckluft unter erheblich höherem Druck zuströmt, als bisher durch
das Rohr 32 zugeführt wurde. Dann hängt die Gasmenge, welche bei gegebenem Gasdruck
überhaupt angesaugt werden kann, nicht von dem Druck im Druckluftwege 33, 3o ab
(der durch das Ventil di eingestellt werden kann), sondern von dem Druckgefälle
bis zur Brennermündung. Dieses Gefälle wiederum hängt von dem Gegendruck ab, welcher
sich dem ausströmenden Gasluftgemisch im Brennerkopf entgegenstellt. Je näher der
Brennerkopf in seiner Arbeitsstellung der Wand des Behälterauslasses ist, desto
mehr ist der Austrittsquerschnitt für das brennende Gasluftgemisch gedrosselt und
dementsprechend der Austrittswiderstand erhöht. Es wird sich daher ein entsprechend
geringerer Druckabfall im Vcnturirolir 28 einstellen und weniger Gas -angesaugt
werden, während bei geringerem Austrittswiderstand aus dem Brennerkopf, also gerade
während des Leerlaufs in die Ruhestellung, ein reicheres Luftgasgemisch zugeliefertwird.
Um dies zu vermeiden, sieht die Erfindung Mittel vor, welche diesen Saugdruck auf
möglichst gleichmäßiger Höhe erhalten und somit die andernfalls unvermeidliche Gasverschwendung
verhindern.
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Zu diesem Zweck ist ein Ventil 46 vorgesehen, das mit der Kammer 34
in Verbindung steht und derart eingestellt ist, daß es beim Unterschreiten eines
vorbestimmten Druckminimums in der Kammer 3.4 sich öffnet und den Zutritt von Außenluft
in die Kammer 34. so lange zuläßt, bis der Druck sich wieder bis auf das vorbestimmte
Minimum erhöht hat. Als solches Ventil kann beispielsweisß ein gewichtsbelastetes
Ventil verwendet werden nach Art der bekannten Sicherheitsv entüe. Bei abnehmendem
Austrittswiderstand und ansteigendem Druckgefälle hinter der Düse 30 wird
daher Außenluft angesaugt werden und dementsprechend nicht mehr Gas als vorher,
bei zunehmendem Austrittswiderstaild wird sich das Druckgefälle von selbst so weit
erniedrigen, daß keine Außenluft, aber ungefähr dieselbe Gasmenge wie vorher zutritt.
Der erste Vorgang findet nun statt während der Überführung des Brennerkopfes aus
seiner Arbeits- in seine Ruhestellung, der zweite bei der umgekehrten Bewegung,
die beide sehr rasch stattfinden. Bei Erreichung der Ruhestellung aber tritt durch
Umsteuerung des Ventils 37 eine entsprechende Verminderung sowohl der Gas- als auch
der Luftzufuhr auf einen zur Erhaltung einer Zündflamme aureichenden Betrag während
der Ruhezeit ein, wodurch Brennstoffvergeudungen praktisch vermieden sind.
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Vorzugsweise wird der Injektor so gebaut, daß er auch bei der höchsten
in Anwendung kommenden Annäherung des Brennerkopfes an den Behälterauslaß noch ein
ausreichendes Gasvolumen ansaugt, und das Hilfsventil wird benutzt, um die Saugwirkung
auf die Gaszufuhr bei jedem größeren Abstand annähernd gleich zu erhalten, indem
die zunehmende Injektorsaugung durch Zufuhr von Außenluft ausgeglichen wird.
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Bevor die Arbeitsweise des Heizkopfes uiid der Abschneidvorrichtung
zusammenhängend beschrieben werden, soll nun auch noch die Steuerung des hier vorzugsweise
angewendeten Druckluftantriebes für die verschiedenen
bewegten Teile
vorgenommen werden; natürlich ist die Erfindung aber auf die Anwendung von Druckluft
keineswegs beschränkt. Die gesteuerten Zylinder und Kolben sind insbesondere in
Fig. r2, 13, 14, 16, 17 dargestellt. Bei allen wird ein gleichbleibender
Luftdruck gegen die kleinere Seite der Differentialkolben aufrechterhalten, der
die Kolben in eine normale Ruhestellung zu drücken sucht und in dieser hält. Die
Kolben werden aus dieser Ruhestellung dadurch getrieben, daß durch eine selbsttätige
Steuerung Druckluft zu der größeren Fläche des betreffendn Differentialkolbens zugelassen
wird.
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Die Rohrleitungen für die Zuführung der Druckluft zu den Zylindern
und zu dem Injektor sind am besten aus Fig. 7 zu entnehmen.
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Die Druckluft zur konstanten Belastung der kleinen Kolbendruckfläche
wird unter konstantem Druck durch ein Rohr 47 zugeführt, das sich folgendermaßen
verzweigt: eine Zweigleitung 48 führt zum Zylinder eine Zweigleitung 49 zum Zylinder
9, eine Zweigleitung 5o führt zu der Kammer für das Injektorventil, eine Zweigleitung
51 führt zum Zylinder 7. Die zwangsläufige Betätigung des Kolbens im Zylinder 8
wird durch die Zuführung von Luft durch das Rohr 5.2 bewirkt; die zwangsläufige
Bewegung des Kolbens im Zylinder 9 wird durch Zuführung von Druckluft durch das
Rohr 53 bewirkt. Die Bewegung des Ventils des Injektors in seine Arbeitsstellung
wird durch Einführung von Luft durch das Rohr 54 bewirkt. Das Zusammenklappen der
Messer wird durch Einführung von Luft durch die Leitung 55 bewirkt. Das Gaszuleitungsrohr
ist bei 99 angedeutet.
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Die Vorrichtung, durch welche die Ventile gesteuert werden, welche
Luft durch die Röhren 52, 53, 54 und 55 entsenden, ist in Fig. 7, 2o bis 25 besonders
veranschaulicht. Wie in diesen Figuren angedeutet ist, strömt die Luft von links
nach rechts durch das Rohr 56 und aus diesem durch Zweigrohre 57 zu Drehventilen.
Jedes Drehventil hat zwei bogenförmige Durchlaßwege, welche bei aufeinanderfolgenden
Viertelumdrehungen ein Zweigrohr 57 nacheinander mit einem Rohr verbinden, das Auslaß
nach einer der Röhren 52 bis 55 hat, und dann mit einem Auspuffrohr 59. Diese Drehventile
tragen Sternräder 6o, deren Spitzen 61 in der einen Richtung nachgeben, wodurch
ermöglicht wird, daß diese Ventile hintereinander mittels Stiften in Viertelumdrehungen
verdreht werden. Diese Stifte 62 sind an einer Reihe von Scheiben angeordnet. Diese
Scheiben haben folgende Wirkungsweisen. Die Scheibe 63, welche die Messer betätigt,
ist auf der Antriebswelle 65 befestigt und trägt ein Paar Stifte 62. Der erste Stift,
welcher das Sternrad drehen soll, ist zweckmäßig unbeweglich, der zweite Stift einstellbar
angeordnet, indem er in irgendeines einer Reihe von Löchern in Nähe des Umfanges
der Scheibe eingesetzt werden kann (Fig.26). Die Einwirkung dieser Stifte auf das
Sternrad des Ventils geschieht sehr schnell. Der erste Stift gibt dem Sternrad und
seinem Ventil eine Viertelumdrehung und bringt es dadurch in eine Stellung, bei
welcher es Druckluft zu dem Zylinder 7 zuläßt, das zur Folge hat, daß die Messer
zusammenklappen und das Glas abscheren. Unmittelbar darauf gibt der nächste Stift
dem Sternrad und Ventil eine andere Viertelumdrehung und bringt es in die Lage,
bei welcher die auf die größere Kolbenseite wirkende Luft aus dem Zylinder 7 ausgelassen
wird, so daß die Messer auseinanderbewegt werden. Die Betätigung der Messer geht
sehr rasch vor sich, damit die Messerklingen der hohen Hitze der zu durchschneidenden
Glasmasse möglichst kurze Zeit ausgesetzt sind.
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Die Scheibe 64 (Fig. 26) ist ebenfalls auf der Welle 65 fest und dient
dazu, das Ventil auszulösen, das den Formentisch in Bewegung setzt, dessen Formen
zur Fassung des abgeschnittenen Glases dienen, einzeln unter den Auslaß geführt
werden und von demselben gespeist werden. Diese Scheibe hat eine Reihe von öffnungen
am Umfang, welche den einstellbaren Stift aufnehmen. Letzterer löst selbsttätig
ein Ventil 67 aus, das den Formentisch in Betrieb setzt. Auf diese Weise kann der
Antrieb des Formentisches mit den verschiedenen Operationen der den Gegenstand der
Erfindung bildenden Vorrichtung in Einklang gebracht werden.
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Die übrigen Scheiben 68 sind paarweise angeordnet, wobei die von links
gezählt zweite jeden Paares lose auf der Welle 65 gelagert ist, während die erste
festsitzt. Jede Scheibe trägt einen nach innen vorspringenden Zapfen 62, und die
beiden Stifte jeden Scheibenpaares sind so angeordnet, daß sie nacheinander das
zugehörige Ventil durch Vermittlung ihres Sternrades betätigen. Der Zeitabschnitt
zwischen diesen Betätigungen ist bestimmt durch die Zeit, während welcher ein Stift
eines Paares auf den andern folgt, um das Sternrad zu betätigen. Aus diesem Grunde
ist eine Scheibe eines jeden Paares lose gelagert und kann zu der starr gelagerten
Scheibe durch Zahnräder auf jeder Scheibe und ein konisches Zwischenrad 69 eingestellt
werden. Diese Einstellung wird durch Heben und Senken des das konische Zwischenrad
tragenden Armes 70 (Fig. 2i, 26) mittels der Schraubenspindel 71 und
Handrad
7 2 bewirkt. Fig. 2o bis 26 lassen erkennen, daß die Scheibenpaare und ihre Stifte,
«-elche die Ventile ioi und rot (Fig.2o, 21) betätigen, unter der Kontrolle einer
Stellschraube 7 i, 72 stehen. Das erste Paar dieser Scheiben steuert gleichzeitig
den Einlaß der Preßluft zu dem Injektor und dem den Flammenbecher schwenkenden Zylinder9.
Das zweite Paar steuert die schnelle Aufundabbewegung des Kolbens in dem senkrechten
Zylinder S, zwecks Hebens und Senkens des Flammenbechers. Das Anheben des Armes
70 hat zur Folge. daß das Gewicht des losgelösten Glasklumpens abnimmt, während
seine Abwärtsbewegung eine Vergrößerung dieses Gewichtes zur Folge hat. Das letzte
Paar der Scheiben in Fig.21 dient dazu, das Ventil 103 zu betätigen, so daß eine
langsame Senkung des Brennerkopfes stattfindet, nachdem derselbe in die Arbeitsstellung
gelangt ist. Die Zeit, während welcher diese Rückbewegung stattfindet, kann mittels
der Schraubenspindel 77 in ähnlicher Weise geregelt werden, wie die Regulierung
durch die Schraubenspindel 71 stattfindet.
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Die Ventile io2 und 103 arbeiten unter bestimmten Bedingungen in der
Steuerung der senkrechten Bewegung des Brennerkopfes zusammen. Letzterer wird selbsttätig
durch den ständigen, d. h. dauernd auf den Kolben lastenden Luftdruck angehoben,
wenn er in die richtige Lage unterhalb der Glasaustrittsöffnung eingeschwenkt worden
ist. Auch diese Einschwenkung wird durch den ständigen Luftdruck bewirkt. Wenn es
gewünscht wird, den Brennerkopf senkrecht mit ein und derselben erheblichen Geschwindigkeit
abwärts zu bewegen, ist die die Zeitfolge der Bewegung regelnde Vorrichtung so gesetzt,
daß das Ventil io2 selbsttätig in Gang gesetzt wird, um die Preßluft zu dem senkrechten
Zylinder zuzulassen, der diesen Brennerkopf hebt und senkt. Nachdem dies geschehen
ist, wird der Mechanismus das Ventil ioi betätigen, um die Druckluft in den Zylinder
9 einzulassen, welcher den Brennerkopf in die Ruhelage ausschwenkt.
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Wenn aber gewünscht wird, den Brennerkopf zunächst langsam mit dem
sich bildenden Glasklumpen etwa in die in Fig. 6 dargestellte Lage zu senken und
nur die Endbewegung des Brennerkopfes schnell auszuführen, so daß der Glasklumpen
frei wird, bevor die horizontale Bewegung des Brennerkopfes stattfindet, so müssen
die Ventile io2 und 103 in ein bestimmtes Arbeitsverhältnis gebracht werden.
Eine Zweigleitung 73 führt von dem Ventil 103 zu dem Rohr 52. Der Eimaß von
Druckluft zu dem Ventil 103 kann durch ein Nadelventil 74 geregelt. auch abgesperrt
werden. Dann wird das automatische Offnen des Ventils io3 dazu dienen, die Druckluft
in die Leitung ; 3 und von dort durch das Rohr 52 in den senkrechten Zylinder 8
einzulassen. Diese Luft wird jedoch infolge der Drosselung durch 74 gerade nur ausreichen,
um den Kolben dieses Zylinders 8 mit langsamer Geschwindigkeit abwärts zu treiben.
Bei einem bestimmten Punkte jedoch öffnet sich auch das Ventil io2 selbsttätig und
läßt eine volle Luftcharge durch das Rohr 52 in den senkrechten Zylinder 8 ein,
wodurch die bisher langsame in eine schnelle Abwärtsbewegung des Brennerkopfes geändert
wird, worauf, wie gewöhnlich, die Arbeit des Zylinders 9 folgt, durch welche der
Brennerkopf in die Ruhelage ausgeschwenkt wird. Die -Messer können durch Betätigung
des Dreiwegeventils 75 (Fig. 7) außer Betrieb gesetzt werden und der Brennerkopf
durch die Betätigung des Dreiwegev entils 76 (Fig. 7).
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Die Antriebswelle 65 ist vorzugsweise in der in Fig.26 angeordneten
Pfeilrichtung durch einen Motor mittels eines Schneckenrades und Schnecke angetrieben,
wie dies in Fig.2o und 21 angedeutet ist. Die Messer können durch Gebläseluft, wie
bei 78 (Fig. 13)
angedeutet, gekühlt werden.
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Zu der eingangs an Hand der Fig. i bis 6 beschriebenen Wirkungsweise
der Einrichtung gemäß der Erfindung ist hier nur hinzuzufügen, daß nach dem Abschneiden
des Glasklumpens gewünschter Größe und Gestalt der Heizkopf aus seiner Ruhestellung,
in der das Brennstoffgemisch stark gedrosselt @var und daher mit ganz schwacher
Flamme brannte, zunächst in einer waagerechten Ebene unter die Austrittsöffnung
des Glases schwingt; gleichzeitig klappen die Messer auseinander. Nunmehr wird der
Heizkopf senkrecht aufwärts bewegt; seine Endstellung wird durch den Anschlag 25
(Fig. 16) bestimmt. Gleichzeitig wurde auch die zuströmende Menge des Brennstoffluftgemisches
der vorhergehenden Einstellung entsprechend erhöht, und die Flamme brennt voll im
Heizkopf. Befindet er sich unter dem Auslaß, so können die Verbrennungsgase nur
seitlich ausströmen; der hierzu zur Verfügung stehende Querschnitt hängt von der
eingestellten Entfernung des Heizkopfes vom Auslaß ab. Er bewirkt eine mehr oder
minder große Drosselung der ausströmenden Verbrennungsgase und somit eine Regelung
des Drucks der Verbrennungsgase im Heizkopf, unabhängig von der im Injektor vorgenommenen
Einstellung. Im übrigen sind die hier vorhandenen Änderungsmöglichkeiten der Höhenlage
des Heizkopfes naturgemäß nur in gewissen Grenzen möglich, die durch die Notwendigkeit,
den Verbreimungsgasen stets einen gewissen Abzug aus dem Heizkopf zu erlauben,
gegeben
sind. Dies hängt ab von der beabsichtigten Wirkungsweise, die früher an Hand der
Fig.3 bis 6 beschrieben wurde. Sobald der Heizkopf rasch oder langsam, stufenweise
oder allmählich wieder abgesenkt und in seine Ruhelage ausgeschwenkt worden ist,
treten die Messer in Tätigkeit und schneiden von dem neu gebildeten Glasklumpen
oder -kolben die der Formbeschickung entsprechende Menge ab, bevor diese die Form
berührt, so daß sie im freien Fall ohne Knickung, Fältelung oder Knäuelung in die
Form einfällt. Hierauf wird die gefüllte Form fortbewegt und eine neue Form in Stellung
gebracht, und das beschriebene Spiel beginnt von neuem.
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Der fertig geformte Glasgegenstand weist keine Narben, Falten oder
Schlieren auf, ebenso auch keine Schichtenbildungen, die sonst oft neben schädlichen
Spannungen im Glaskörper auftreten.