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Verfahren und Einrichtung zur Regelung des Glasausflusses aus einem
Behälter mit geschmolzenem Glas. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Regelung des Glasausflusses aus einem Behälter mit geschmolzenem Glas, wobei
das Glas mittels eines Stößels durch die Öffnung ausgetrieben und dann der Posten
durch Abschneiden losgetrennt wird. Sie kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch,
daß mit dem Stößel ein Rückbläser zusammenarbeitet, der in bekannter Weise zum Zurücktreiben
des abgeschnittenen Halses einen Druckluftstoß zu der Mündung der Öffnung leitet.
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Es ist bekannt, das Glas in die Ofenöffnung zurückzusaugen, nachdem
eine der gewünsch-.
ten Postengröße entsprechende Glasmenge mit
dem Ziele ausgedrückt ist, einen zum Abschneiden geeigneten dünnen, leicht abtrennbaren
Postenhals zu bilden.
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Es ist ferner nicht neu, den nach dem Abschneiden in der Ofenöffnung
verbleibenden Glasrest durch Druckluft in den Glasvorrat zurückzutreiben, um- ihn
wieder aufzuwärmen.
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Zur Hebung der Güte der erzeugten Ware vereinigt die Erfindung beide
Maßregeln derart, daß das flüssige Glas dem Behälter in Gestalt von Posten entnommen
werden kann, die mit Hilfe selbsttätiger und zeitlich abgestimmter Einrichtungen
in bestimmten Zwischenräumen und Mengenverhältnissen sowie in einer für das folgende
Pressen oder Formen geeigneten Beschaffenheit abgegeben werden.
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Dementsprechend gehört zu der Erfindung ein Stößel im Behälter, der
mit einer Schervorrichtung zum Abschneiden des Postenhalses sowie mit einem Rückbläser
zum Wiedereinschmelzen der _Schernarbe zusamnienar beitet.
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Die Bewegungen des Stößels, der Schere und die Tätigkeit des Rückbläsers
sowie die Übereinstimmung dieser Arbeitsvorgänge mit der Tätigkeit der Formmaschinen,
die von der Einrichtung beliefert werden, können gegeneinander - abgestimmt werden;
wodurch eine große Mannigfaltigkeit in der Erzeugung gewährleistet ist.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht. Es sind: Abb. i ein senkrechter Schnitt durch den zum Abnehmen
des Glases bestimmten Ausbau des Behälters für das geschmolzene Glas mit der neuen
Vorrichtung nach Linie i-i der Abb. 2, Abb.2 die dazugehörige Draufsicht, Abb. 3
ein senkrechter Schnitt nach : der Linie III-III in Abb. i, Abb.4 eine schematische
Ansicht der mit Druckluft arbeitenden Antriebvorrichtung für den das Glas aus dem
Ofenausbau austreibenden Stößel und die Schervorrichtung, Abb.5 ein Grundriß der
Abschervorrichtung, Abb. 6 ein Schnitt einer zur Schervorrichtung gehörigen Ölspritze,
Abb.7 ein Längsschnitt einer Ventilvorrichtung, Abb. S ein Schnitt eines der Zeitventile,
Abb. 9 ein Schnitt des Stößels in vergrößertem Maßstabe, Abb. io ein Schnitt der
Ablaufmündung mit der Schervorrichtung in vergrößertem Maßstabe, Abb. i i eine Ansicht
eines Geblaseringes, Abb. 12 eine Ansicht einer Boden- oder Aufliegeplatte für die
Schere.
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(Abb.3) ist der Behälter für (las flüssige Glas, I3 der zur Abgabe
des Glases in einzelnen Posten bestimmte Ausbau, der durch ein Wehr i zum Zurückhalten
des Schaums vom Behälter,-! getrennt und in einem Metallkasten C gelagert ist. Die
kegelförmige Öffnung 5 in der Decke dient zum Einführen einer Gasflamme zwecks gelegentlicher
Wärmezufuhr; die Öffnungen 6 und 7 sind Schaulöcher, die gewöhnlich durch (nicht
dargestellte) Verschlüsse geschlossen gehalten werden.
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Die öftnung 8 für den Stößel D in der Decke des Ausbaus wird durch
einen Ring 9 verschlossen, dessen Flansch io aufliegt, und in dem die Kolbenstange
spielt. Gegenüber der Öffnung 8 befindet sich im Boden der Ablauf i i mit einem
kegelförmigen Tonfutter 12. Der Ablauf läßt sich auch wagerecht in der Seitenwandung
des Ausbaus vorsehen, wobei dann der Stößel ebenfalls wagerecht angeordnet werden
müßte.
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Der Stößel D arbeitet in der gemeinsamen Achsenlinie der beiden Öffnungen
8 und i i. Da er hohen Temperaturen ausgesetzt ist, erhält er, um sich nicht zu
werfen oder zu springen, die Bauart nach Abb. 9 mit Innenkühlung durch Wasser.
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Der Kopfteil 1.1. der Stange geht durch ein Querhaupt 27, dessen Enden
drehbeweglich in parallelen Hebeln 28 gelagert sind. Die Einstellmuttern 29 auf
dem Kopf 14 dienen zum Einstellen des Stößels gegenüber den Hebeln, die einerseits
bei 3o an einen Arm 31 eines Ständers 32 und andererseits an eine Stange 35 angelenkt
sind. Der Arm 31 kann z. B. durch in Gewindelöcher 34 des Ständers fassende Schraubenbolzen
33 in verschiedenen Höhenlagen einstellbar sein; will man den Ausbau B durch die
Öffnung 5 mittels: einer Flamme beheizen, so wird der Arm 31 höher eingestellt und
damit der Stößel aus der Flammenzone entfernt.
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Die Bewegungen der Hebel und des Stößels während des Betriebes «-erden
durch die Stange 35, deren Spiel im Loche 36 eines ortsfesten Teils durch einstellbare
Muttern 37 bestimmt wird, begrenzt, und durch einen mittels Druckluft bewegten Kolben
38 bewirkt.
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Der Abwärtshub (leg Stößels bewirkt das Austreiben von Glas aus dem
Ablauf 13, beim Aufwärtsbube wird das Glas im Ablaufe eingesaugt.
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Die Bodenplatte F (Abb. io und 12) ist durch Riegel .I2, die an Flanschen
43 des Kastens C angreifen, lösbar mit dem Kastenboden verbunden. Die Zapfen 44
greifen dabei zur Zentrierung in entsprechende Löcher der
Platte,
die mit einer kreisrunden öffnung unter dem Ablauf liegt, wobei die Mündung des
Auslaufs von einet' Ring 45 aus feuerfestem Stoff mit kegelförmiger, den Austritt
des Glases hemmender Üffnung gebildet wird. Den Ring hält in fester Lage auf dem
Tonfutter 12 ein metallener Gebläsering 46 in der Üffnung der Platte F durch Schraubbolzen
.I7 gesichert, die zur Hälfte in die Platte F und zur Hälfte in den Ring 46 eingreifen.
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In die den Boden bekleidende Asbestplatte 2 ist ein Luftrohr spiralförmig
um den Auslauf eingebettet. Dieses von außen, rechts in Abb. i zugeführte Rohr 48
steht durch senkrechte Kanäle 49 mit einer im Umfange des Blasringes 46 vorgesehenen
Nut 50 (Abb. i i ) inVerbindung, von dermehrereschr'ägeKanäle 51 in die äußere Ausdrehung
des Blasringes führen. Auf dem langen Wege durch die Spirale des Rohres 48 wird
die Druckluft des Gebläses erwärmt und kann daher das Glas nicht abschrecken.
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Das Rohr 48 ist (Abb. 4) mit dem Austrittskanal 52 des Blasventils
G verbunden, in dessen Kammer 53 die Kugel 54 eines Doppelventils liegt. Der Eintrittskanal
55 des Ventils steht mit dem Druckluft zuführenden Rohr 56 in Verbindung.
Für gewöhnlich hält (las Kugelventil 54 den Kanal 52 unter der Wirkung einer
Feder 57 geschlossen, öffnet ihn aber und schließt den Kanal j5, wenn seine durch
eine Packung 59 nach außen geführte Stange 58 angehoben wird. Das Anheben der Stange
von Zeit zu Zeit kann beispielsweise durch ein Hebelwerk 6o (Abb. i und 5) vermittelt
werden, das beim jedesmaligetr Schließen der Schere durch den Drehzapfen 77a einen
Anstoß empfängt.
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Ein dritter Kanal 61 des Ventils ist durch ein Rohr 62 mit dem Kanal
63 des Druckregelventils H verbunden. Vom Kanal 63
führt eine Bohrung 64 zum
Rohr 65 des Druckluftbehälters I, dessen Fassungsvermögen durch einen Stempel66
mit Gewindestange 67 im Muttergewinde besitzenden 1)rckcl geregelt werden kann.
Zwischen den Kanälen 63 und 64 ist ein Kugelventil 68 an-@"ebracht, das sich in
der Richtung des Ka-Mi- (.)3 öffnet; eine seitliche Bohrung 69 enth;.lt ein Kugelventil
70, das sich in der Richtu@t:,@ der Bohrung64 öffnet und durch eine hc@icr 71, deren
Spannung durch eine chraube 72 geregelt werden kann, auf seinem Sitz gehalten wird.
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13(-i der Stellung des Ventils 54 in Abb. 4. %ciril der liehä lter
I durch das Rohr 56 mit Druckluft gefüllt, wobei die Druckluft durch die 1'ltilirtin;,r
6y geht, und die Druckhöhe durch flie Einstellung der Ventilfeder 71 beatinnnt wird.
während die Druckluftmenge durch die Einstellung des Stempels 66 bentessen ist.
Wird die Stange 518, des Ventils 54. (Abb. 4., 5) durch das Hebelwerk 6o
einwärts getrieben, so erfolgt eine Schließung des Kanals 55, und der Inhalt des
Behälters I wird durch das Rohr .1S sowie den Blasring 46 in Form eines Druckluftstoßes
von bestimmter Masse und allmählich nachlassendem Druck gegen den nach dein Abschneidevorgange
im Ablauf des Schmelzhafens befindlichen Glasstumpf getrieben, (la der Ausweg nach
unten durch die Scherenblätter versperrt ist. Vor dem Abschneiden war der Stößel
hochgegangen und hatte das ablaufende Glas in die Zone der Schmelzwärme zurückgezogen,
um die Schernarbe wieder zum Schmelzen zu bringen. Der Höchstdruck zu Beginn des
Druckluftstoßes genügt, um die Gewichtswirkung des Glases im Ablauf zu überwinden
und den Glasstumpf einzutreiben; da bei der Einwärtsbewegung die Druckluftwirkung
sich verliert, das Bestreben des-Glases lierabzufallen aber zunimmt, so genügt jener
nachlassende Druck der Druckluft nicht, um das Glas völlig in den Ausbau zurückzutreiben;-eine
solche Maßnahme würde auch nur Luftblasen und Streifen im Glas zur Folge haben.
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Die Abschervorrichtung besteht aus zwei Scherklingen I, deren bevorzugte
Form in Abb.5 dargestellt ist. Die Klingen sind durch ihre, bogenförmigen, konzentrischen
Gelenk- oder Drehflansche 73, die in der ringförmigen Rinne 74 des Lagerblocks 75
liegen, gegeneinander und mit der Unterseite der punktiert in Abb.5 dargestellten
Bodenplatte F drehbeweglich verbunden; der Lagerblock 75 ist durch einen Bolzen
76 an die Platte F angeschlossen, und sein mittlerer, nabenartiger Teil steht so
weit über seinem Ringrand vor, daß die Klingen freien Spielraum haben. Die hinteren
Enden der Klingen I sind durch Lenker 77 und einen Stift 77a mit der Kolbenstange
78 des Scherzvlinder K verbunden, so daß sich beim Rückbube der Stange die Klingen
öffnen, beim Vorhube schließen.
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Die Schneiden 79 sind durch Platten So und Bolzen mit den Klingen
verbunden (Abb. 3). Die Schneidkanten sind konkav geformt (Abb. 5) und übergreifen
einander im geschlossenen Zustande (Abb.3). Die Vorderenden der Klingen sind zu
lasen Si gestaltet (Abb. i), die auf Federzungen 82 auffahren, wenn die Schere geschlossen
wird, und diese Federzungen sind auf der Unterfläche der Platte F befestigt, um
die Schere genau in Lage zu halten und Lockerung oder Verbiegung zu verhüten.
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Die Schneidenden der Klingen sind für Wasserkühlung mit inneren Kanälen
83 versehen, die am hinteren Ende mit biegsamen Wasserzuleitungsrohren 83' verbunden
sind
und vorn Abläufe 84 besitzen, die sich in den ortsfesten Wasserbehälter
85 .entleeren.
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Um vor dem Abschervorgange, geringe Mengen Öl auf die Schneiden zu
bringen und damit das Durchschneiden des Glases zu erleichtern, ist vorn im Block
-75 eine Streudüse 86 (Abb. 6) angeordnet, die durch eine Rohrleitung 87 mit einem
Tropföler 88 in Verbindung steht.- Das Rohr 87 ist mit demjenigen Rohr verbunden,
das zugleich Druckluft dem Vorderende des Zylinders I< zuführt und so ein Besprühen
der sich öffnenden Schneiden mit Öl veranlaßt.
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Im folgenden soll die Arbeitsweise des Zylinders K erläutert werden.
Die Steuerschiebereinrichtung L besitzt ein zylindrisches Gehäuse 9o mit geschlossenen
Enden. Ein in der Mitte des Gehäuses vorgesehener Kanal 9i ist mit einem Rohr 56
verbunden; auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses sind zwei Kanäle 92, 93
durch Rohre 94, 95 mit den beiden Enden des Zylinders K verbunden. 96 ist ein Auslaß
zur Außenluft zwischen den Kanälen 92 und 93, 97 der Schieber, dessen Nut 98 in
ständiger Verbindung mit dem Druckkanal 9i steht; und dessen kurze Nut 99 auf der
anderen Seite die Verbindung des Auslasses 96 mit dem Kanal 92 oder dem Kanal
93, je nach der Stellung des Schiebers 97, vermittelt. Eine Bohrung i oo
verbindet den Kanal 92 mit der Nut 98 und daher auch mit dem Druckkanal gi, wenn
die Nut 99 den Kanal 93 mit dem Auslaß 96 verbindet, und eine zweite entgegengesetzte
Bohrung ioi verbindet ebenso den Kanal 92 mit der Nut 98 und dem Druckkanal 9i,
wenn die Nut 99 den Kanal 92 mit dem Auslaß in Verbindung bringt. Die feinen Bohrungen
io2 verbinden die Enden der Nut 98 mit den Enden des Gehäuses 9o. Von beiden Enden
des Schiebergehäuses führen Rohre 103 und io5 zu mit Hauben bekleideten Hilfsventilen
104 und io6. Die Nebenventile 107 und io8 auf den Rohren 103 und io5
sind von Hand zu bedienen, so daß der Schieber L bei der Einstellung der Vorrichtung
von Hand angelassen werden kann.
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An der Kolbenstange i i i des Druckluftzylinders 1M, dessen in der
Zeichnung oberes Ende durch ein Rohr i 12 mit dem Rohr 95 und dessen unteres Ende
durch ein Rohr 113 mit dem Rohr 94 verbunden sind, befindet sich ein Kopf iio mit
einem Finger io9. Die Ventile 114 in den Rohren 112 und 113 dienen zum Regeln der
Geschwindigkeit des Austritts von Druckluft aus dem Zylinder und stellen daher eine
Vorrichtung zur zeitlichen Regelung der Zylindertätigkeit dar.
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Die Bauart der Ventile ist aus Abb. 8 zu ersehen. Das Gehäuse 114
besitzt eine Bohrung i 15, und das Druckrohr i 12 ist mit seinein Gewindeende in
die Bohrung 115 eingeschraubt. Die Ventilkugelli6 in der gegen den Zylinder @11
sich öffnenden Bohrung beeinträchtigt den Zufluß der Druckluft zum Zylinder nicht,
verhütet aber deren Austritt durch die Bohrung 115. Die Seitenbohrung
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geht um das Kugelventil herum, ihr Durchgang wird durch einen Rundschieber
118 geregelt, dessen Steuerstange zu einem Zeiger z i9 ausgebildet ist. Indem man
den Zeiger auf einem Zifferblatt r2o einstellt, regelt man die Geschwindigkeit des
Austritts der Druckluft aus dem Zylinder mit hoher Genauigkeit.
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Es ist ersichtlich, daß, wenn der Finger iog bei der Abwärtsbewegung
das Ventil 104 öffnet und die Druckluft in dem einen Ende des Schiebergehäuses 9o
entspannt, der Schieber 97 in die Stellung nach Abb. 4 geht, der Kanal 92 mit der
Druckleitung 94 und der Kanal 93 mit dem Auspuff 96 verbunden werden und damit Druckluft
in die Vorderenden der Zylinder K und M eingelassen, die Schere geöffnet und die
Kolbenstange des Zylinders IbI zurückgezogen wird. Trifft der Finger iog aber auf
das andere Ventil io6, so wird die Druckluft auf der anderen Seite des Schiebers
97 entspannt; der Schieber verläßt die Stellung nach Abb.4, der Kanal
93 wird daher mit der Druckleitung und der Kanal 92 mit dem Auspuff verbunden,
die Kolbenstangen der Zylinder K und M vollführen einen. Auswärtshub, die Schere
wird geschlossen, und der Finger iog muß wieder gegen das Ventil 104 hin zurückgehen.
Wie zu ersehen, lassen sich die Tätigkeit der Hilfsventile 104 und io6 und die Hubzahl
der Kolben in der Zeiteinheit durch die Einstellung der Ventile i 14-- zeitlich
regeln. Diese Hilfsventile io4, roh sind Rückschlagventile; sie schließen sich von
selbst wieder, sobald der Finger iog von ihnen zurücktritt.
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Beim Einlassen von Druckluft in das Rohr 94, wird, wie schon beschrieben,
etwas Öl auf die sich öffnende Schere gesprüht.
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Die Tätigkeit des Kolbens 38 im Zylinder E wird durch die der Schiebereinrichtung
L gleiche Schiebereinrichtung AT geregelt. Das Gehäuse 121 dieser Schiebereinrichtung
besitzt einen Druckkanal 122, der durch ein Rohr mit dem die Druckluft zuführenden
Rohr 56 in Verbindung gesetzt ist. Auf der anderen Seite ist ein Auslaß 123 vorgesehen,
und daneben liegen ebenfalls zyei Kanäle 124, 125, deren einer durch eine Leitung
126 mit dem oberen Ende des Zylinders E, der andere durch eine Leitung
127 finit dem unteren Zylinderende in Verbindung gebracht sind. Auch hier
verbindet eine kurze Nut 129 im Schieber 128 entweder den Kanal 124. oder
den Kanal r25 mit dem Auslaß 123, je nach der Stellung des Schiebers. Die beiden
Bohrungen
13o, 131 des Schiebers haben eine solche Lage, daß im
letzteren Falle der Kanal 130 den Kanal 12:2 mit dein Kanal 124. und im ersteren
Falle der Kanal 131 die beiden Kanäle 122 und 123 verbindet. Eine Nut 132 im Schieber
hält die Kanäle 130 und 131 in ständiger Verbindung mit dem Druckkanal 122 und ist
durch feine Bohrungen 133 mit den beiden Enden- des Gehäuses verbunden.
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Auch bei diesem Schieber führen von beiden Enden des Gehäuses Rohrleitungen
134 und 136 zu Hilfsventilen 135 und 137, und von Hand zu bedienende Nebenventile
138 und 139 sind an den Rohrleitungen angeordnet. Die Ventile 135 und 137 sind auf
einem Träger i,Io verschiebbar angeordnet und in der eingestellten Lage durch Schrauben
1:I1 o. dgl. zu sichern. Für diesen Einstellzweck sind ihre Zuleitungsrohre 134,
136 an den Enden biegsam. Beide Ventile liegen in der Bewegungsbahn eines Fingers
142 des Kopfes iio, der durch eine Feder 1.I4 gegen den Anschlagstift 1..1.3 gehalten
wird, also nur in einer Richtung nachgeben und ausschwingen kann. Bewegt sich der
Kopf iio gegen den Zylinder 111 hin, so werden die Ventile 137 und 135 geöffnet;
beim Abwärtshube des Kopfes schleift dagegen der Finger über die Ventile weg, ohne
sie zu öffnen. Im Falle des Öffnens des Ventils 135 wird der Druck im zugehörigen
Ende, des Schiebers N entspannt, und der Schieber verläßt seine Stellung nach Abb.
T, Iäßt nunmehr Druckluft in das untere Ende des Zylinders E ein und läßt den Kolben
D hochgehen, während der Kanal 124 mit dem Auslaß verbunden und das obere Ende des
Zylinders druckfrei ist. Umgekehrt wird beim Öffnen des Entlastungsventils 137 durch
den Finger 142 Druckluft in (las obere Ende des Zylinders E eingelassen und das
untere Zylinderende druckfrei.
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Die eigenartige Bauform dieser Auslaßventile ist in der das Ventil
135 darstellenden Abb. 7 veranschaulicht. In das Ende ,einer achsialen Bohrung 145
des Ventilkörpers ist das Rohr 134 eingeschraubt. In der Mitte der Bohrung befindet
sich auf dein Sitz 14.6 eine Ventilkugel 147 mit einer Feder 148 Lind einer am anderen
Ende der Bohrung austretenden Stange 149. Die Haube 15o sitzt @-er.chiebbar auf
dem Ventilkörper, doch ist ihre Bewegungsfreiheit durch einen Anschlagstift 151
im Langloche 152 begrenzt. Hinter dem Sitz 1.;6 ist eine Bohrung 153 vorgesehen,
clie quer durch die achsiale Bohrung gellt und mit Auslaßwegen 154 in der Haubenwand
zusammenfällt, wenn die Haube in die tiefste Stellung nach Abb. 7 gebracht ist.
Geschieht (lies, wie in bezug auf alle Entlastungs- oder Auslaßventile l o4, io6
und 1 35, 137 geschildert wurde, so ist (las Kuäelventil 147 offen und der
Druck in dem die Ventile mit dein Ende des selbsttätigen Steuerungsschiebers verbindenden
Itolire sowie in dem Schicberende selbst entspannt. Die Haube wird durch die Feder
148 sofort wieder auswärts getrieben, wenn der Finger von ihr zurücktritt; das Ventil
wird damit geschlossen, und die Druckspannung kann in dem Ende des Steuerungsschiebers
wieder zutreten.
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Das Arbeitsverfahren -stellt sich gemäß Abb. 4. wie folgt dar: I.
Der Stößel L) ist in seiner untersten Stellung angekommen, Finger 142 der Kolbenstange'
i i i entlastet das Ventil 135. Infolge des Drucks der durch das Rohr 56 bei 122
in die Schiebereinrichtung 1- des Zylinders.4 eingeführten Luft wird nunmehr der
Schieberkolben in der Zeichnung nach aufwärts' geführt, da er. nach der Seite de.
Ventils 135 hin keinen Widerstand findet. Die Druckluft nimmt nunmehr ihren Weg
über 122, 131, 125, 127 nach der Unterseite des Kolbens 38 und drückt nach oben;
der Stößel 1) beginnt seinen Aufwärtshut).
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Il. Die Kolbenstange i i i geht weiter nach oben und entlastet das
Ventil tob. In ähnlicher Weise wird nunmehr (las Rohr 9T mit dem Auslaß verbunden
und die Druckluft durch die Rohre 93, 95 in den Zylinder K geführt, dessen Kolben
sie zum Schließen der Schere nach auswärts schiebt. Gleichzeitig wird das untere
der- Ventile 114 mit der Atmosphäre verbunden, während durch (las obere die Druckluft
Eingang in den oberen Teil des Zylinders 11I findet und dessen Kolben der Zeichnung
nach abwärts bewegt. Die Scheren schließen sich vollständig und bewirken durch Verschieben
der Stange 58, (laß die in dem Druckluftbehälter I für den Rückbläser aufgespeicherte
Luft den abgeschnittenen Glasstumpf in die Öffnung zurückbläst. Der Stößel D geht
weiter nach aufwärts.
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III. Der Finger 1o9 entlastet das Ventil 104. Dadurch nimmt der Schieber
97 die in Abb. ¢ gezeigte Lage wieder ein, die Schervorrichtung beginnt sich zu
öffnen.
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IV. Der Finger 142 entlastet das Ventil 137. Der Schieber 128 nimmt
die in Abb. T gezeigte Lage ein. Der Stößel h beginnt seinen Abwärtshüb, das Spiel
wiederholt sich.
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Der Stößel ist also zeitlich so eingestellt, (laß er beim öffnen der
Schere flüssiges Glas aus der Offnung austreibt und vor dem Schließen der Schere
seine Aufwärtsbewegung beginnt, wobei das Glas nach oben hin angesau-t und der Hals
cles hängenden Glasposten: verdünnt wird, so (laß das Abschneiden erleichtert ist.
Die weitergehende Aufwärtsbewegung (1-s Stößels führt clen allgescherten Stumpf
in den Glasring empor, der Rückbläser
tritt in Wirkung, nachdem
sich die Scherenblätter vollständig geschlossen haben, und treibt der. Stumpf in
die Schmelzzone zurück, jedoch nur so- weit, daß er nicht vollständig in die obere
Glasmasse hineingetrieben wird, daher auch keine Blasen und Streifen darin erzeugt
werden können. Hört der Druck ganz auf, so beginnt nach dem Öffnen der Schere das
Glas im Ablauf wieder sauber zu fließen und folgt willig dem Arbeitshub des Stößels.
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Für die Erzeugung hochwertiger Ware, beispielsweise gepreßten Tafelgeschirrs,
Schirmen, Glocken und maschinenhergestellter, dünn geblasener Trinkgläser kommt
es wesentlich auf das Zusammenwirken des Stößels mit dem Rückbläser an. Dieses Zusammenwirken
kann nach der Erfindung in der mannigfaltigsten Weise abgestimmt werden. So ist
der Raum der Rückblaselufthaltung regelbar, und die in dem Behälter I eintretende
Luft wird durch ein regelbares Ventil 70 bis 72, zugeführt,
so daß man eine beliebige Luftmenge bei jeder erforderlichen Pressung erhalten kann.
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Die Dauer der Zeit, in welcher die Scheren geschlossen bleiben, und
demnach die Dauer des Zurückhaltens der Rückblaseluft in dem Raum zwischen Schere
und Öffnung ist veränderlich, so daß sich der umgekehrte Stumpf in der Öffnung so
lange zusammengezogen zurückhalten läßt, wie es erforderlich ist.
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Te dünnflüssiger das Glas ist, um so kürzere Zeit bleibt die Schere
offen, um so kleiner ist auch der Stößelhub zu wählen, um so näher muß der Stößel
an das innere Ende des Austrittskanals herangerückt werden (Verstellung der Hilfsventile
135, 137 auf Stange 4o). Je länger der Hub dauert und je größer sein Abstand vom
inneren Ende des Austrittskanals bleibt, um so größer fällt der Glasposten aus.
Daher ist eine genaue Einstellung des jenes Zeitverhältnis reg elenden Ventils 114
und der Lage der Entlüftungs- und Auspuffventile 135, 137 von ausschlaggebender
Bedeutung. Man kann daher bei entsprechender Einstellung der arbeitenden Teile Posten
und Formfüllungen von vorteihafter Gestalt und Größe sowie in beliebig schneller
Folge und Geschwindigkeit erzeugen.