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Verfahren zur Herstellung hohler Glaswaren Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung hohler Glaswaren und im besonderen
zur Herstellung von verhältnismäßig dünnwandigen Glasgegenständen, wie beispielsweise
von Glühlampen und Bier- oder Weingläsern o. dgl.
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Bei dem Verfahren nach der Erfindung «-ird in an sich bekannter Weise
eine vorher gepreßte frei hängende plastische Glasmasse durch einen inneren Blasdruclc
ausgedehnt, darauf von einer Fertigform umgeben und schließlich zu der endgültigen
Gestalt ausgeblasen.
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Gemäß der Erfindung wird auf ausgewählte Teile der Außenfläche der
aufgehängten Glasmasse ein heißer Gasstrahl gerichtet, der dem Blasdruck entgegenwirkt.
Hierdurch wird erreicht, d'aß die plastische Glasmasse schnell und leicht in jede
gewünschte Gestalt ge= bracht «-erden kann, die oft durch Verwendung einer Vorform
nicht erzielt werden kann.
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Bei der vorzugsweise zur Anwendung gelangenden Ausführungsform des
Verfahrens, bei dem in an sich bekannter Weise die aufgehängte Glasmasse vor dem
Ausblasen in der Fertigform während ihrer Ausdehnung durch das eigene Gewicht erhitzt
wird, wird erfindungsgemäß die aufgehängte Glasrnasse dabei in Umdrehung versetzt.
Hierbei kann der Druck oder die Temperatur der heißen Gase geändert werden, so daß
eine Verlängerung und seitliche Ausdehnung der aufgehängten Glasmasse in gewollten
Grenzen erzielt wird.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. z eine Seitenansicht einer Glasformmaschine gemäß
der Erfindung, und Fig. a ist eine Stirnansicht hierzu.
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Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die Fertigform und die Vorrichtung
zu ihrer Öffnung und Schließung.
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Fig. q. ist eine im vergrößerten Maßstabe dargestellte senkrechte
Schnittansicht eine Teiles der Maschine und veranschaulicht den Preßkolben sowie
den Blaskopf, die Kopfform und die Vorform in der Arbeitsstellung.
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Fig. 5 ist eine Schnittansicht eines Teile der Vorrichtung und veranschaulicht
die durch den Kolben in der Vorform zusammengedrückte Formbeschickung.
Fig.6
ist eine Schnittansicht eines Teiles der Vorrichtung und veranschaulicht die Unterstützung
des Külbels durch die Flamme des Brenners während des ersten Blasvorganges.
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Fig. 7 veranschaulicht das Külbel, das sich bei Beendigung des ersten
Blasv organfies ausziehen kann und in dem darauf die Halseinschnürung hergestellt
wird.
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Fig. 8_ veranschaulicht die vollständig geblasene Ware in der Fertigform.
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Die Vorrichtung der Erfindung weist einen Ständer i auf, der auf einem
geeigneten Fuß 2 sitzt. Ein nach vorn ragender Lagerarm 3 ist an dem Ständer i in
der gewünschten Arbeitsstellung befestigt und mit einer kreisrunden Ausnehmung q.
(Fig. q.) versehen. Ein Kegelrad 5 ist auf Kugellagern 6 konzentrisch zu der Ausnehmung
d. drehbar gelagert und mit einer Nabe 7 versehen, die in die Ausnehmung 4 hineinragt,
so daß das Kegelrad in zentraler Lage gehalten wird. Eine senkrechte Verschiebung
des Kegelrades 5 wird durch einen Ringflansch 8 verhindert, der an der Nabe 7 befestigt
ist und mit der Unterseite des Lagerarmes 3 in Eingriff tritt. Das Kegelrad 5 ist
ferner mit zwei nach einem Durchmesser angeordneten Paaren einwärts ragender Lappen
9 versehen, welche schwingbar die Halter 12 für die Kopfform tragen; an einem jeden
Halter 12 ist die eine Hälfte 13 einer Kopfform abnehmbar befestigt. Das Kegelrad
5 und die von ihm getragene Kopfform werden mittels eines Kegelrades 14 (Fig. 2)
gedreht, um das Külbel während des Blasvorganges und der Herstellung der Halseinschnürung
in Umdrehung zu versetzen. Das Kegelrad 14 ruht in einem von dem Lagerarm 3 getragenen
Lager 15, steht mit dem Kegelrade 5 in Eingriff und ist mit einer Handkurbel 16
oder einer anderen geeigneten Antriebsvorrichtung versehen.
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Ein Arm 17 (Fig. 1, 4) ist zwecks Ausführung einer senkrechten Schwingbewegung
auf einem von dem Ständer i getragenen Lagerbock 18 schwingbar gelagert und zwischen
seinen Enden mit einer ringförmigen Ausnehmung i9 versehen, in der in Ausrichtung
mit der Kopfform 13 die Vorform 2o sitzt. Die Form 2o kann, wenn dies erwünscht
ist, mit einer erneuerbaren Kohlenausfütterung 21 versehen sein, die in der Form
durch eine Platte 22 gehalten wird und welche mit einer Ausnehmung 23 von der gewünschten
Gestalt des herzustellenden Preßlings versehen ist; diese Ausnehmung dient zur Aufnahme
einer Formbeschickung 2d. von der erforderlichen Größe von einer selbsttätigen Glasbeschikkungsvorrichtung
oder einer anderen Zuleitungsquelle. Der Arm 17 wird in seiner oberen Stellung,
bei der die Form 2o mit den Teilen 13 der Kopfform zusammenwirkt, durch einen aufwärts
ragenden Haken 25 lösbar festgehalten, der von dem vorderen Ende des Armes 17 getragen
wird und mit einem Zapfen 26 in Eingriff tritt, welcher an einem Hebel
23" vorgesehen ist. Der Haken 25 kann durch eine Schraube 92 in senkrechter
Richtung eingestellt werden, damit der Haken den Zapfen 26 mit der gewünschten Spannung
erfaßt. Der Hebel 23a ist an einem Lappen 2; schwingbar gelagert, der an dem vorderen
Ende des Lagerarmes3 sitzt, und wenn dieser Hebel die in den Fig. i und d dargestellten
Lagen einnimmt, hält er den Zapfen 26 in einer über die Mittelstellung hinausgeführten
Lage, so daß der Arm 17 und die Form 20 in ihren Arbeitsstellungen sicher verriegelt
werden.
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Ein Stoßzapfen 28 kann in den Boden der Form 2o verschiebbar gelagert
sein und erstreckt sich durch eine Ausnehmung 29 hindurch, die in einem Arm
30 vorgesehen ist. Letzterer ist zur Ausführung einer senkrechten Schwingbewegung
an seinem hinteren Ende zwischen abwärts ragenden Augen 31 des Armes 17 schwingbar
gelagert und wird an seinem vorderen Ende von einer Schraubenfeder 32 nachgiebig
getragen. Die Bewegung des Armes 30 wird auf den Zapfen 28 durch Anschlagmuttern
33 und 34 übertragen, die auf dem Zapfen 28 oberhalb und unterhalb des Armes 3o
einstellbar aufgeschraubt sind. Wenn der Arm 17 die in Fig. d, dargestellte Lage
einnimmt, wird der Zapfen 28 in seiner unteren Stellung gegen die Wirkung der Feder
32 durch einen Anschlagzapfen 35 gehalten, der von dem vorderen Ende des Armes
30 getragen wird und sich durch eine Bohrung an dem vorderen Ende des Armes
17 nach oben erstreckt und in Eingriff mit einem Anschlag 36 steht, welcher auf
der Unterseite an dem vorderen Ende des Lagerarmes 3 sitzt. Wenn der Arm 17 freigegeben
wird, um die Vorform am Ende des Preßvorganges zu entfernen, so werden die Abwärtsbewegungen
des Armes 30 und des Stoßzapfens 28 mit Bezug auf den Arm 17 und die Form
2o durch die Wirkung der Feder 32 für einen Augenblick verzögert mit der Wirkung,
daß das gepreßte Külbel von der Formausnehmung 23 durch den Stoßzapfen 28 entfernt
wird, falls es in dieser Ausnehmung anhaften sollte.
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Die Kopfform 13 wird vor dem Einführen einer Formbeschickung durch
einen Ring 37 geschlossen, der von dem Arm 17 getragen wird und konzentrisch zu
der Form 2o angeordnet ist. Dieser Ring 37 ist mit einer abgesebrägten Innenfläche
38 versehen, welche
mit entsprechend abgeschrägten Flächen 39 an
den Haltern 12 für die Kopfform in Eingriff tritt, wenn der Arm emporgehoben wird;
der Ring schwingt somit die Halter 12 zusammen mit den Teilen 13 der Kopfform um
ihre Lagerzapfen 12a, bis die Teile der Kopfform annähernd geschlossen sind. Eine
abgeschrägte untere Kante 4o der Kopfform kommt alsdann mit entsprechend abgeschrägten
Wandungen einer Vertiefung 41 in Eingriff, die in der Oberfläche der Form 2i vorgesehen
ist, wodurch die Teile der Kopfform vollständig zusammengedrückt und in der dargestellten
Arbeitslage sicher veriegelt werden.
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Die Formbeschickung wird in der Vorform 2o zwecks Herstellung eines
Külbels von der gewünschten Gestalt durch eine Preß-und Blasvorrichtung, die als
Ganzes mit 42 bezeichnet ist, und deren Bauart am besten aus Fig.4 hervorgeht, zusammengedrückt.
Diese Vorrichtung besitzt eine zylindrische Hülse 43, die in einem Lager 44 drehbar
sitzt, das an dem Ende eines Armes 45 vorgesehen und in letzterem durch eine Mutter
46 gehalten wird, welche auf das obere Ende der Hülse .1 .3 aufgeschraubt ist und
auf der Oberfläche eines Gehäuses 47 aufsitzt. Dieses Gehäuse 47 ist an dem Arm
45 durch Bolzen befestigt und weist ein Kugellager 48 auf, welches den aufwärts
gerichteten Druck der Teile während des Preßvorganges aufnimmt. Das untere Ende
der Hülse 43 ist mit einem die Kopfform verriegelnden Kopf 49 versehen, dessen schwach
konisch verlaufende Außenfläche zwischen die bogenförmig gestalteten Teile 5o, die
von den oberen Enden der Halter 12 für die Kopfform getragen werden, eintreten kann
und sie auseinanderhält, wodurch die Teile der Kopfform zusammengehalten werden,
während der Preßvorgang stattfindet und auch nachdem die Vorform entfernt worden
ist.
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Ein Rohr 51 verläuft gleichachsig durch den Verriegelungskopf 49 hindurch
und ist in das innere Ende einer Hülse 52 eingeschraubt. Diese Hülse 52 ist im Innern
der Hülse 43 gelagert und in einem gewissen Abstande von ihr angebracht, so daß
zwischen diesen beiden Teilen ein ringförmiger Luftraum 53 vorhanden ist. Das obere
Ende der Hülse 52 ist durch einen Kopf 54 abgeschlossen, um eine Luftkammer 55 herzustellen,
die durch einen Kanal 56 mit dem ringförmigen Luftraum 53 in Verbindung steht. Druckluft
wird dem Luftraum 53 durch ein Rohr 57 zugeführt, welches mit einer ringsherumgehenden
Nut 58 und mit einem in der Hülse 43 vorgesehenen Kanal 59 in Verbindung steht.
Der Kopf 54 sitzt auf dem oberen Ende der Hülse 43 auf, und das untere Ende der
Hülse 52 sitzt auf einer Packung 6o auf, die innerhalb der Hülse 43 vorgesehen ist.
Eine zylindrische Hülse oder Verbreiterung 61 ist an dem unteren Ende des Rohres
51 vorgesehen, und innerhalb dieser Verbreiterung ist ein Kopf 62 verschiebbar gelagert.
Dieser Kopf ist an dem unteren Ende einer Stange 63 abnehmbar befestigt, die sich
durch das Rohr 51, durch die Kammer 55 und den Kopf 54 hindurch erstreckt. Die Stange
63 liegt in einem gewissen Abstand von der Hülse 51 zwecks Herstellung eines Luftraumes
63a, welcher eine Verbindung zwischen der Kammer 55 und einer Mehrzahl von Nuten
64 herstellt, die in der Innenfläche des oberen Teiles der Hülse 61 vorgesehen sind.
Die Gestalt des unteren Teiles der Hülse 61 ist jedoch nicht unterbrochen und bildet
einen im wesentlichen gasdichten Abschluß mit dem Kopf 62, wenn letzterer seine
unterste Lage (Fig. 4 und 5) einnimmt, wenn jedoch der Kopf 63 während des Blasvorganges
(Fig. 6) seine oberste Stellung einnimmt, so kann die Luft von der Kammer 55 durch
die Hülse 51 und die Nuten 64 hindurch frei nach außen unter den Kopf 62 gelangen.
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Der Kopf 6z und die Stange 63 werden innerhalb der Hülse 51 und der
Hülse 52 durch eine Feder 65 getragen, die die Stange 63 innerhalb der Kammer 55
zwischen einer Scheibe 66, die auf dem Ende der Hülse 51 aufruht, und einem Bunde
67 umgibt, der auf der Stange 63 befestigt ist. Das obere Ende der Stange 63 ist
mit einer Mehrzahl von Nuten 68 versehen, die eine Verbindung zwischen der Kammer
55 und der Außenluft herstellen, wenn der Kopf 62 seine tiefste Stellung einnimmt.
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Die Hülsen 51 und 52 werden an einer senkrechten Verschiebung durch
eine Muffe 69 verhindert, die den unteren Teil der Hülse 51 zwischen dem Verriegelungskopf
49 und der Hülse 61 umgibt. Ein Abstreifring 70 umgibt die Hülse 61 und wird von
einer Ringschulter 7 1 getragen, die die obere Kante der Hülse 61 übergreift. Der
Ring 70 wird in seiner Preßstellung durch eine Feder 72 nachgiebig gehalten, welche
die Hülse 51 zwischen der oberen Kante des Ringes 7 o und der unteren Fläche des
Verriegelungskopfes 49 umgibt. Die Feder 72 ist genügend kräftig ausgebildet, um
zu bewirken, daß der Abstreifring das Glas gegen die Wandungen der Vorform andrückt;
die Feder wird jedoch nachgeben, falls zuviel Glas in die Vorform gelangt ist, so
daß das überschüssige Glas zwischen der Kopfform und der Hülse 61 nach oben austreten
kann.
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Der Kopf 62 und seine mit ihm verbundenen Teile werden in der in den
Fig. 4 und 5 dargestellten Lage durch einen Bügel 73 gehalten,
der
auf Zapfen 74 des Lagers 44 (Fig. i) ausschwingbar sitzt.
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Der obere oder quer verlaufende Teil des Bügels 73 ist mit einer Steuerplatte
75 versehen, die sich über das obere Ende der Stange 63 schieben kann und den Kopf
62 entgegen der Wirkung der Feder 65 in der in den Fig. 4. und 5 dargestellten niedergedrückten
Lage hält.
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Der Arm 45, der die Preß- und Blasvorrichtung trägt, ist an seinem
hinteren Ende mit einer Lagermuffe 76 versehen, die zur Ausführung einer senkrechten
Gleitbewegung auf einer aufrecht stehenden Säule 77 mittels Feder und Nut befestigt
ist. Diese Säule 77 ist an ihrem unteren Ende in einem Lager 78 des Tisches 3 und
an ihrem oberen Ende in einem Lagerbock 79 drehbar gelagert, der an dem oberen Ende
des Ständers i sitzt. Der Arm 45 zusammen mit der von ihm getragenen Einrichtung
ist durch einen Hebel 8o senkrecht bewegbar und in waagerechter Richtung ausschwingbar;
dieser Hebel 8o ist auf Lagerzapfen 8i (Fig. 1, 2) schwingbar gelagert, die an einem
Bunde 82 vorgesehen sind, welcher von der Säule 77 getragen wird. Dieser Bund 82
wird in der gewünschten Höhenlage durch Muttern 83 gehalten, die oberhalb und unterhalb
des Bundes 82 auf die Säule 77 aufgeschraubt sind. Der Hebel 8o ist mit dem Arm
45 durch eine Lenkstange 84 verbunden, so daß durch ein Heben und Senken des Hebels
8o der Arm 45 und die von ihm getragenen Teile gehoben und gesenkt werden können.
Der Arm :45 kann in waagerechter Richtung durch eine entsprechende Bewegung des
Hebels 8o ausgeschwungen werden, um den Preß- und Blaskopf in und außer Arbeitsstellung
mit der Form 2o zu bringen.
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Eine Lenkstange 85 verbindet den Bügel 73 mit dem einen Arm 86 eines
Winkelhebels, der an den Gleitlagern 76 schwingbar gelagert ist, und dessen anderer
Arm 87 nach hinten ragt, um mit der Unterseite eines Anschlages 88 und mit dem oberen
Ende eines Zapfens 89 in Eingriff zu treten, der in einem, Lager 9o des Tisches
3 verschiebbar gelagert ist und auf einer Steuerscheibe 81 aufruht, die an dem hinteren
Ende des Armes 17 vorgesehen ist.
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Nachdem die Vorform mit Glas beschickt ist, wird der Preßvorgang dadurch
herbeigeführt, daß zunächst der Hebel 8o waagerecht ausgeschwungen wird, um die
Preßvorrichtung in axialer Ausrichtung mit der Vorform zu bringen, worauf der Hebel
nach unten geschwungen wird, um die Preßvorrichtung zu senken. Wenn die Preßvorrichtung
niedergeht, tritt der Preß- und Blaskolben, der aus dem Kopf 62, der Hülse 61 und
dem Ringe 70 besteht; zwischen die Teile 13 der Kopfform und drückt die Formbeschickung
in der Vorform zusammen. Durch die Abwärtsbewegung der Preßvorrichtung wird der
Verriegelungsring 49 in klemmenden Eingriff zwischen die bogenförmig gestalteten
Teile 5o geführt, und der Winkelhebelarm 87 wird in eine Lage unmittelbar über dein
Zapfen 89 gebracht. Der V erriegelungskopf 49 bewirkt, daß die Preßvorrichtung genau
finit Bezug auf die Vorform zentriert wird.
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Am Ende des Preßvorganges wird der Hebel 23d nach vorn und nach unten
geschwungen, wodurch der Zapfen 26 aus seiner über die Totpunktstellung hinausgeführten
Lage herausbewegt wird und den Haken 25 freigibt. Sobald der Haken 25 von dem Zapfen
26 freigegeben worden ist, fallen der Arm 17 und die von ihm getragenen Teile infolge
der Wirkung der Schwerkraft hinunter und lassen das zusammexigedrückte Kiilbel in
der Kopfform 13 nach unten hängend zurück, die durch den Verriegelungskopf 49 nach
Entfernen der Form 2o in ihrer Arbeitsstellung gehalten wird.
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Die Abwärtsbewegung des Armes 17 wird durch die Schraube 92 aufgehalten,
welche gegen einen nachgiebigen Anschlag 93 schlägt, welcher von dem unteren Ende
des Maschinenständers i (Fig. i) getragen wird.
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Wenn der Hebel 17 nach unten schwingt, drückt die Steuerscheibe
9 1 den Zapfen 89 nach oben, der wiederum den Winkelhebelarm 87 nach oben
drückt, so daß der Hebelarm 86 zusammen mit dem Lenker 85 nach vorn bewegt wird.
Durch diese Vorwärtsbewegung der Lenkstange 85 wird der Bügel 73 nach vorn geschwungen,
und die Steuerplatte 7 5 kommt hierdurch außer Eingriff mit der Stange 63 des Preßkopfes
62, so daß diese Teile sofort durch die Feder 65 emporgehoben werden. Durch die
Aufwärtsbewegung des Kopfes 62 und der Stange 63 wird die Verbindung zwischen der
Kammer 55 und der Außenluft mittels der Nuten 68 in dem oberen Teil der Stange 63
unterbrochen und zu derselben Zeit die Verbindung zwischen der Luftkammer 55 und
dem Külbel mittels des Raumes 63" und der in der Hülse 61 vorgesehenen Nuten
64 hergestellt. Es kann hierbei eine geeignete selbsttätige oder von Hand zu beeinflussende
Vorrichtung vorgesehen sein, um die Strömung der Luft in dem Rohre 57 zu regeln,
so daß die Luft dem Blaskopf zu dem gewünschten Zeitpunkt zugeführt wird.
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Nach dem Entfernen der Vorform, aber vor der Anwendung des Blasdruckes,
kann der Arbeiter das Külbel mit der gewünschten Geschwindigkeit mittels der Kurbel
16 und der Kegelräder 14 und 15 in Umdrehung versetzen
und zu derselben
Zeit eine zusätzliche Erwärmung des Külbels vornehmen, um dessen abgekühlte Außenfläche
wieder zu erhitzen. Beim Ausführungsbeispiel wird diese Wärme durch einen Brenner
95 (Fig. 1, 2 und 6) zugeführt, der an einem ausschwingbaren Träger 96 sitzt, welcher
von einem Lager 97 (Fig. z) am Fuß 2 der Maschine getragen wird. Dieser Brenner
hat eine Kammer 98, der das Gas oder ein anderer flüssiger Brennstoff durch ein
Rohr 99 zugeführt wird. Einer oder mehrere Brenner, die beim Ausführungsbeispiel
in einem Kreise angeordnete Düsen ioo sind, stehen mit der Kammer 98 in Verbindung
und erstrecken sich von dieser nach oben und können Flammenstrahlen unter dem gewünschten
Winkel auf den unteren Teil des Külbels lenken. Der Brenner ist außerdem mit einer
zentral angeordneten Düse ioi versehen, der der Brennstoff unabhängig von den Brennern
ioo von einem Rohr i o2 zugeführt wird. Der Brenner oder die Düse ioi erhöht nicht
nur die von den Brennern ioo gelieferte Wärme, sondern ist auch bestrebt, das Ausziehen
des Külbels zu verzögern, so daß dessen Wandungen zu einem frühen Zeitpunkte seiner
Bildung die gewünschte gleichmäßige Dicke erhalten. Sobald das Külbel wieder genügend
erhitzt ist, wird ein Flammenpreßdruck bei fortgesetzter Wärmeanwendung ausgeübt.
Dieser Preßdruck wird fortgesetzt, bis das Külbel die gewünschte Gestalt und Wandstärke
hat, zu welchem Zeitpunkt der Bernner 95 beiseite geschwungen wird., so daß das
Külbel sich nunmehr frei ausziehen kann. Während oder vor dieser Arbeitsstufe kann,
wenn dies erwünscht ist, ein Werkzeug 103 (Fig. 7) zur Wirkung kommen, um die Gestalt
und den Durchmesser des Külbels zu regeln.
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Am Ende dieser Arbeitsstufe wird die Drehung des Külbels zeitweise
unterbrochen. Während dieser Arbeitsstufe kann sich das Külbel noch weiter ausziehen,
bis es die rechte Länge erreicht hat, zu welchem Zeitpunkte eine Fertigform 104
um das Külbel herum geschlossen und das Ausblasen des Külbels mit oder ohne dessen
Drehung erfolgt.
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Die Blasform 104 besteht aus zwei zusammenwirkenden Teilen io5, von
denen jeder mit einem Arm io6 versehen ist; beide Arme io6 sind auf einer Muffe
io6a scharnierartig angelenkt (Fig. 3). Die Muffe io6a ist abnehmbar auf einem Zapfen
io7 gelagert, der von einem Arm io8 getragen wird, welcher zur Ausführung einer
waagerechten Schwingbewegung auf einer aufrecht stehenden Welle iog sitzt, die ihrerseits
auf dem Fuß :2 der Maschine befestigt ist. An dem Arm io8 ist ein einstellbarer
Anschlag iio vorgesehen, der mit dem Ständer i in Eingriff treten kann, um die Schwingbewegung
der Fertigform anzuhalten, wenn die Form sich unterhalb der Kopfform 13 in Arbeitsstellung
befindet.
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Die Fertigform wird durch einen Hebel i i i geöffnet und geschlossen
und in die bzw. aus der Arbeitsstellung unterhalb der Kopfform geführt. Dieser Hebel
i i i ist ebenfalls auf der Welle iog schwingbar gelagert. An dem Hebel i i i greifen
bei 113 Lenkstangen 112 schwingbar an, und jede von ihnen weist eine Nut
114 auf, um mit den Zapfen i 15 in lösbaren Eingriff zu treten, die von den
Lappen i 16 an den Armen io6 der Fertigform getragen werden. Eine Feder 117 verbindet
die Lenkstangen 112 nachgiebig miteinander, um die Nuten 114 bei normalen Arbeitsverhältnissen
in Eingriff mit den Zapfen i 15 zu halten. Eine jede Lenkstange 112 ist mit einem
Ansatz i 18 versehen, der als Handgriff dient, mittels dessen die Nuten 114 entgegen
der Wirkung der Feder 117 außer Eingriff mit den Zapfen i i 5 gebracht werden können,
damit die Muffe io6 a sowie die Formhälften zwecks Erneuerung von dem Zapfen
107 abgenommen werden können.
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An dem Arm io8 ist ein Zapfen i i9 befestigt, der lose durch eine
Bohrung des Armes i i i hindurchgeht. Eine Feder i 2o umgibt diesen Zapfen i 19
zwischen dein Arm io8 und dem Arm i i i und ist bestrebt, diese Arme zusammen mit
den Teilen 105 der Fertigforin auseinander zu halten, wenn letztere sich in ihrer
wirkungslosen Lage befindet.
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Nach Beendigung der Külbelherstellung in der Vorform schwingt der
Arbeiter den Hebel i i i nach links (Fig. :2) oder in der Bewegungsrichtung des
Uhrzeigers (Fig. 3) aus. Durch diese Bewegung des Hebels i i i wird dem Arm io8
und der Fertigform 104 mittels der Feder i2o eine entsprechende Bewegung erteilt.
Sobald nun die Bewegung des Armes io8 durch den mit dem Ständer i in Eingriff tretenden
Anschlag iio angehalten wird, hört die Bewegung der Fertigform als Ganzes auf. Durch
die fortgesetzte Bewegung des Hebels i i i wird indessen die Feder i :2o zusammengedrückt,
so daß die Lenkstangen 112 die Teile der Form um das Külbel herum schließen und
die in Fig. 3 dargestellte " Lage einnehmen.
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Am Ende des Blasvorganges schwingt der Arbeiter den Hebel i i i in
einer Richtung entgegengesetzt der Uhrzeigerbewegung (Fig. 3) aus. Während des ersten
Teiles dieser Bewegung hält die Feder i 2o den Arm i o8 und den Zapfen 107 ortsfest,
so daß die der Fertigform erteilte erste Bewegung ein Öffnen der Teile 105 mittels
der Lenker 112 verursacht. Sobald jedoch die Teile io5 genügend
geöffnet
sind, um den geblasenen Glasgegenstand freizugeben, kommt der Hebel i i i mit einem
einstellbaren Anschlag 121 des Zapfens iig in Eingriff und schwingt somit den Arm
io8 und die geöffnete Fertigform von dem geblasenen Gegenstand hinweg, der durch
die Kopfform 13 aufgehängt gehalten wird, die immer noch durch den Verriegelungskopf
¢9 geschlossen gehalten wird.
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Der Hebel 8o wird darauf betätigt, um die Preß- und Blasv orrichtung
aus ihrer Arbeitslage mit Bezug auf den geblasenen Gegenstand emporzuheben, -wodurch
der Verriegelungskopf außer Eingriff mit den Segmenten 50 gebracht wird,
so daß die Teile der Kopfform um ihre Lagerzapfen 12a ausschwingen und den geblasenen
Gegenstand freigeben.
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Die Aufwärtsbewegung der Preß- und Blasvorrichtung wird fortgesetzt,
bis der Arm 87 des Winkelhebels 86 an den Anschlagzapfen 88 anstößt und hierdurch
dieser Hebel um seinen Lagerzapfen ausgeschwungen wird. Durch diese Bewegung des
Hebels 86 wird der Bügel 73 in die in den Fig. i und .4 dargestellte aufrecht stehende
Lage ausgeschwungen und verursacht, daß die Steuerplatte 75 die Stange 63 des Kolbens
62 entgegen der Wirkung der Feder 65 erfaßt und niederdrückt; dadurch wird der Kopf
62 in seine Arbeitsstellung zurückgeführt und die Verbindung zwischen der Kammer
55 und der Außenluft mittels der Nuten 68 wiederhergestellt.
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Wenn es erwünscht ist, kann eine Vorrichtung 122 zur Anwendung kommen,
um Wasser auf die Form zu spritzen, um letztere nötigenfalls zu kühlen.
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Wenn auch durch das erläuterte Ausführungsbeispiel eine Einheit beschrieben
worden ist, welche bei jedem Arbeitskreislauf einen einzelnen Gegenstand herstellt,
so ist die Erfindung auch für eine Maschine anwendbar, die eine Reihe derartiger
Einheiten aufweist, die entweder in einer Reihe oder auf einem absatzweise oder
ständig sich drehenden Tisch angebracht sind, und mit Formbeschickungen von einer
einzelnen Glaszuführ ungsv orrichtung aus versehen werden. Desgleichen können auch
verschiedene Einrichtungen, die in der obigen Beschreibung von Hand aus betätigt
wurden, selbsttätig wirken, wenn dies erwünscht ist.
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Die möglichen Kombinationen der Wiedererwärmung, sowohl hinsichtlich
der Höhe als auch hinsichtlich der Stelle, an der die Erwärmung bewirkt wird, der
Herstellung der Einschnurung und der Anwendung des vorläufigen Blasdruckes auf das
Külbel sichern eine Glasverteilung, wodurch jede gewünschte Beziehung zwischen der
Dicke der Glaswandungen in den verschiedenen Teilen der Fertigware erreicht werden
kann. Eine Formbeschickung kann unmittelbar in die Vorform hineinfallen, ohne in
Berührung mit einem Ablenker, einem Trog, einem Ladeklotz oder einer Fläche zu kommen,
die die Außenfläche der Formbeschickung abkühlen würde. Nachdem die Formbeschickung
in Berührung mit den Wandungen der V orforin gekommen ist, wird die Außenfläche
des Külbels nicht mehr beunruhigt, bis die Külbelgestaltung beendet ist. Während
des Ausziehvorganges wird das Külbel von der Kopfform 13 (Fig. 6 und 7) aufgehängt
getragen.
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Die Düsen ioo und ioi oder deren äquivalente Einrichtungen üben eine
doppelte Wirkung bei der Herstellung des Külbels aus, nämlich eine Erwärmung, um
die Ausdehnung des Külbels zu erleichtern, und ferner eine der Ausdehnung entgegenwirkende
Unterstützung. Diese Wirkungen können entweder unabhängig voneinander oder in der
erforderlichen Beziehung zueinander entsprechend der veränderlichen Beschaffenheit
des Glases und der Form oder den anderen Eigenschaften der herzustellenden Ware
ausgeübt werden.
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Der Zweck der Wiedererwärmung besteht darin, das Glas um den erforderlichen
Betrag und an den erforderlichen Teilen wieder weich zu machen, so daß das sich
ausdehnende Külbel sich um den gewünschten Betrag und an den Teilen ausdehnt.
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Der Zweck der Unterstützung des Külbels besteht darin, das sich ausdehnende
Külbel an ausgewählten Teilen des letzteren örtlich zu tragen, so daß einer ungünstigen
Verlängerung oder Ausdehnung des Külbels in irgendeiner Richtung entgegengewirkt
wird, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel infolge des Gewichtes des Glases
am häufigsten in einer nach unten verlaufenden Richtung auftritt. Diese Unterstützung
des Külbels ist am besten aus Fig. 6 zu erkennen, in der das Glas von der Unterseite
aus durch ein Druckmittel, nämlich das durch die Düse ioi zugeleitete, getragen
wird, so daß der nach unten gerichteten Verlängerung des Külbels zeitweise ein Widerstand
entgegengesetzt wird, während es sich seitlich um den gewünschten Betrag ausdehnen
kann. Wenn zu dieser Zeit der Bodenteil des Külbels zu dick ist, so kann die von
der benutzten Düse, in diesem Fall von der Düse ioi, kommende Wärme verstärkt werden,
indem das Brennstoffgemisch in der üblichen Weise durch Mischventile in den Zuleitungsrohren
99 und i o2 (Fig. 6) geregelt wird. Wenn andererseits der Bodenteil des Külbels
bereits genügend dünn ist, so kann der Gasbestandteil des Brennstoffgemisches veringert
oder abgesperrt werden, so daß der auf das Glas mittels der benutzten Düse oder
Düsen wirkende Druck in der
Hauptsache oder vollständig durch den
Druck der Luft gebildet wird. Die Stärke der Erwärmung und der auf das Külbel ausgeübten
unterstützenden Kraft kann, gleichgültig, ob es sich um ein brennbares oder nichtbrennbares
Gemisch oder auch nur um Luft allein handelt, durch Einstellung der genannten Mischventile
geregelt werden.
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Die Reihenfolge und Dauer der einzelnen erwähnten Arbeitsvorgänge
kann, wenn dies erwünscht ist, entsprechend der besonderen herzustellenden Warenart
sowie entsprechend der -Natur des Glases und dem Betrage der anfänglichen und in
dem Külbel vorhandenen Wärme geändert werden, nachdem der Preßvorgang beendet ist.
So kann es beispielsweise in einigen Fällen erwünscht sein, mit der Herstellung
der Halseinschnürung zu dem Zeitpunkt zu beginnen, an dem die Wärme zuerst auf das
Külbel ausgeübt wird, und desgleichen kann bei einigen Warenarten der Blasvorgang
zu Anfang der Wiedererhitzung beginnen. Auch kann in einigen Fällen die Herstellung
der Halseinschnürung vor der Anwendung des Blasdruckes beginnen und während der
Wiedererhitzungsperiode fortgesetzt werden. Ferner kann die Drehung des Külbels
von der Zeit an ununterbrochen fortgesetzt werden, an der die Vorform entfernt wird
und bis zu der Zeit, an der das Külbel zu seiner endgültigen Gestalt (Fig. 8) geblasen
wird.
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Es ist zu erwähnen, daß die Erfindung auf die besonderen beschriebenen
und dargestellten Bauarten nicht beschränkt ist, und daß sie auch in anderer Weise
mit anderen Einrichtungen ausgeführt werden kann.