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Verfahren und Vorrichtung zum Blasen von Hohlglaskörpern Die Erfindung
bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung von Hohlglaskörpern und auf eine Vorrichtung
zur Ausführung dieser Verfahren. Gemäß der Erfindung können hohle Glaskörper von
sehr gleichmäßiger Gestalt hergestellt werden, die eine verbesserte allgemeine Masseverteilung
aufweisen, d. h. geringere Änderungen in der Dicke zwischen den einzelnen Teilen
.der Wandungen, und ferner ein besseres Aussehen haben.
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Zur Herstellung von Hohlglaskörpern ist bereits vorgeschlagen worden,
eine Saugform zu verwenden, wobei das Glas durch eine enge Öffnung im Boden eingesaugt
wird. Nllachdem die eingesaugte flüssige Glasmasse durch ihre Berührung mit der
kalten Wand der Form bis auf die gewünschte Wandstärke des Hohlglaskörpers zum Erstarren
gebracht worden ist, wird die überschüssige flüssige Glasmasse durch einen Druck
aus der Form entfernt und alsdann mittels eines Formeisens, welches in, die enge
Bodenöffnung der Form eingeführt wird, der Flaschenboden fertiggestaltet.
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Es ist auch bereits bekannt, zur Herstellung von Hohlglasgegenständen
gleichen Gewichts von der in eine gekippte Vorform eingebrachten, der Menge nach
schwankenden Glasmasse nach .dem Freilegen des gebildeten Külbels von der Form vor
oder nach dem Ausblasen mit Hilfe geeigneter Werkzeuge die überschüssige Glasmasse
in einem Schneidvorgang abzutrennen. -Gemäß der Erfindung wird zur Herstellung von
Hohlglaskörpern in der Weise vorgegangen, daß das Herausblasen des überschüssigen
Glases aus dem Innern des Külbels durch die Bodenöffnung der Vorform sowie das Abtrennendes
Glasrestes erfolgt, solange sich das Külbel noch in der Vorform befindet.
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Hierbei wird eine dem Glasgewicht nach überschüssig große Vorform
aus einem Vorratsbehälter vollständig mit Glas gefüllt und dann ein Teil dieses
Glases vor der Trennung seines Zusammenhanges mit dem Glas im Vorratsbehälter mittels
eines Blasstoßes durch .die, Bodenöffnung der Vorform hindurch wieder herausgedrängt,
worauf dieses herausgedrängte Glas von dem in der Vorform verbleibenden abgeschnitten
wird. Alsdann wird .der Bodendes Hohlkülbels aus dem verbleibenden Rest des Abschnitts
und von den benachbarten Wandteilen des Külbels, solange diese noch genügend arbeitszäh
sind, ganz bzw. teilweise vorgebildet und dann das Külbel
nach
dessen Überführung in die Fertigform zu dem Hohlglaskörper fertiggeblasen.
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Man erreicht hierdurch den wesentlichen Vorteil, daß durch .das Ausstoßen
des heißen inneren Kerns der Glasmasse die anfänglich abgekühlten Seitenwandungen
.des Külbels über dessen volle Länge in Berührung mit der Seitenwandung der Verform
verbleiben, so daß ein Külbel von genauer und regelbarer Gestalt gebildet werden
kann. Außerdem werden Unebenheiten an der Oberfläche des Glases sowie eine schlechte
Verteilung des Glases in Flaschen von gleichförmigem Gewicht vermieden.
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In den Zeichnungen sind Ausführungs formen der Erfindung beispielsweise
-argestellt, und zwar zeigen Fig. i bis 6 eine vorzugsweise zur Anwendung gelangende
Ausführungsform der Erfindung. .
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Fig. 7 bis 12. 13 bis 16 und 17 bis 22 veranschaulichen weitere Abänderungen
des gemäß der Erfindung zur Anwendung gelangenden Verfahrens.
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Die praktisch zur Ausführung des bevorzugten Verfahrens der Fig. i
bis 6 zur Anwendung gelangende Vorrichtung ist in den Fig.23 bis 33 dargestellt;
es sind nur ,geringe Abänderungen dieser Vorrichtung notwendig, um das abgeänderte
Verfahren gemäß den Fig. 7 bis 12 auszuführen.
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Arbeitsverfahren In den Fig. i bis 6 veranschaulichen die aufeinanderfolgenden
Figuren .die einzelnen. Stufen des Verfahrens; hierzu werden eine durch Saugwirkung
arbeitende Vörform M, eine dazugehörige Kopfform N, ein -Kopfformbölzen P, ein Saug-
und Blaskopf H, eine Fertigform I, die eine Bodenplatte K aufweist, und ein Blaskopf
L benutzt, Vorrichtungen, wie sie für Saugblasemaschinen bekannt sind.
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Das Verfahren gestaltet sich vorzugsweise wie folgt: Die Verform M
wird in Berührung mit dem , geschmolzenen Glase der Schmelze gesenkt; ein Unterdruck
ausgeübt und die Form in der üblichen Weise mit geschmolzenem Glas gefüllt (Fig.
i).
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Während der Glasansammlung befindet sich der Kopfbolzen P in seiner
unteren Lage, um eine vorläufige Vertiefung in dem Glas an dem oberen Ende der Form
zu bilden. Die Kopfform M gestaltet in der üblichen Weise den äußeren Teil des Glaskopfes.
Die Verform wird. alsdann sobald wie möglich um leine geeignete Strecke über 'die
Schmelze emporgehoben, um die Erhitzung der Form durch'das-heiße Glas der Schmelze.
auf- einem Mindestmaß zu halten. Der Kopfbolzen .P kann während einer ausreichenden
Zeit in Berührung mit dem Glas verbleiben, um das Ende der Flasche in der erforderlichen
Weise zu gestalten, und wird alsdann zurückgezogen. Der Unterdruck wird vorzugsweise
aufrechterhalten, bis der Kopfbolzen zurückgezogen worden ist. Durch dieses Zurückziehen
des Kopfbolzens wird ermöglicht, daß das Glas, das vorher in Berührung mit dem Kopfbolzen
war, wieder erhitzt wind, um das darauffolgende Ausblasen zu ermöglichen. Alsdann
wird ein Luftdruck der Ausnehmung zugeleitet, und das Glas, das den mittleren Kern
der in der V orform befindlichen Glasmasse bildet, wird ausgestoßen (Fig. 2). Während
dieses Ausstoßens wird der Unterdruck in den Nuten der Form aufrechterhalten, jedoch
von demrRaum rund um den Kopfbolzen herum getrennt. Das Ausstoßen wird fortgesetzt,
bis der mittlere Teil oder Kern vollständig ausgestoßen ist und sich eine Blase
am unteren Ende der Verform gebildet hat; diese Blase bildet eine hohle Verbindung
zwischen dem in der Verform befindlichen Glas und dem geschmolzenen Glas der Schmelze.
Sobald der mittlere Kern aus dem Külbel herausgestoßen worden ist, wird der Blasdruck
weiter fortgesetzt und das Glas zwischen der Form M und der Schmelze dadurch abgeschnitten,
daß eine Messerklinge S quer zu dem unteren Ende der Form verschoben wird (Fig.
3A).
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Dieses Abtrennen erfolgt vorzugsweise mit einer einzelnen Messerklinge,
die sich in Berührung mit dem unteren Ende der Verform bewegt, kann aber auch -durch
ein Paar Klingen (nicht dargestellt) herbeigeführt werden, die in einem gewissen
Abstand unterhalb der Verform angeordnet sind. Das Ausblasen wird alsdann; und vorzugsweise
kurz vor dem Abschneiden unterbrochen. Das hohle Verbindungsstück fällt in den Behälter
zurück und wird von der Entnahmestelle -durch eine geeignete Einrichtung hinwegbewegt
und in ähnlicher Weise wieder in den erforderlichen Zustand gebracht, wie dies bisher
für die Behandlung- der Schneidnarben bei den üblichen Saugverfahren der Fall war,.
Die Luft, die in der Form eingeschlossen war und. die den Bodenverschluß zu brechen
sucht, kann nach .der Außenluft entweichen.
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Die Wandungen des Külbels, die durch das Ausstoßen des mittleren Kerns
an ihrer Stelle verbleiben, verjüngen sich in der Dicke; sie sind' oben- dünner
und unten dicker. Dies rührt zum Teil daher, daß das Glas an dem unteren Ende des
Külbels für eine längere Zeit als das .des oberen Külbelteils mit den Wandungen
der Form in Berührung steht und demzufolge unten mehr- und. oben weniger abgekühlt
wird.
Zum Teil rührt dies auch daher, daß sowohl, während als auch nach dem Ausblasen
das in den Wandungen des Külbels vorhandene Glas, das immer noch arbeitszäh ist,
unter dem Einfiuß der Schwere nach unten zu laufen .sucht, so daß die Wandungen
an dem unteren Teil .allmählich dicker und an dem oberen dünner werden. Diese Erscheinung
wird für das Schließen des Bodens des Külbels nach .dem Schneidvorgang benutzt.
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Vorzugsweise verbleibt das Messer S während einer Zeit, die so; kurz
wie möglich gehalten wird, in Berührung mit dem Glas, und zu diesem Zweck kann das
Messer vollständig quer über den Boden der Vorform bewegt werden oder eine Bewegung
von der Form hinweg erhalten, sobald der Schnitt beendet ist. Dies ist gleichfalls
vorzuziehen, wenn in einem gewissen Abstand liegende Scherenblätter benutzt werden.
Wenn das Messer das Glas durchschneidet, so bildet es eine sehr dünne Glasschicht,
die das untere Ende des Külbels abschließt (Fig. 3B). Nachdem das Messer zurückgezogen
worden ist, bewegt sich das Glas in den Külbelwandungen für eine kurze Zeitdauer
weiter nach unten, so daß die Wandungen oben .dünner und unten dicker werden. Dies
hat zur Folge, daß zusätzliches geschmolzenes Glas sich in der dünnen Schicht ansammelt,
die durch Berührung mit der Messerklinge sich abgekühlt hat und die dahin wirkt,
das angesammelte heiße Glas zu tragen, so daß das Glas innerhalb der Form allmählich
die in Fig, q. dargestellte Gestalt annimmt.
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Zu diesem Zeitpunkt ist das Külbel fertig, um in die Fertigform übergeführt
zu werden. Diese Überführung erfolgt in der aus Fig. 5 ersichtlichen bekannten Weise.
Nach der Überführung kann das Külhel zu der endgültigen Gestalt ausgeblasen werden
(Fig. 6) ; dieses Ausblasen erfolgt durch einen besonderen Blaskopf L hindurch,
oder das Ausblasen kann, wenn dies erwünscht ist, durch die! Kopfform hindurch in
der üblichen Weise geschehen.
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Das in den Fig. 7 bis 12 dargestellte abgeänderte Verfahren ist ähnlich
dem oben beschriebenen. Der Hauptunterschied beruht darin, daß das mittlere Glas
nur um einen vorher bestimmten Betrag durch eine abgemessene Luftmenge herausgetrieben
und nicht vollständig aus der Vorform herausgeblasen wird. Demzufolge schneiden
die Scherenblätter S, S' nicht durch ein hohles Verbindungsstück wie bei dem. oben
beschriebenen Verfahren hindurch. In diesem Falle benutzt man die Scherenblätter
nicht dazu, eine dünne Schicht zu bilden, um den Boden des Külbels zu schließen,
sondern Luft unter Drugk wird in die Vorform beispielsweise durch ein Ventil v des
Kopfformbolzens P hindurchgeleitet, so daß eine Blase 0 gebildet wird und ein hohler
Körper in der Form verbleibt. Die Luftzuführung wird so bemessen, daß genügend Glas
für den Bodenteil b (Fig. 8 und 9) verbleibt; diese Dicke wird vorher bestimmt und
hängt von der herzustellenden gewünschten Ware ab. Es ist ferner zu bemerken, daß
der Kopfformbolzen P nicht notwendigerweise zurückgezogen zu werden braucht, bevor
das Ausblasen beginnt, obgleich dies vorzuziehen ist.
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In den Fig. 13 bis i6 ist eine Anwendung des Verfahrens dargestellt,
bei dem das Glas durch. einen selbsttätigen Speiser zu einer Verform PI geführt
wird, während letztere umgekehrt ist. Die Form wird zuerst vollständig unter :der
Einwirkung des Treibers PL gefüllt, die durch Anwendung eines Unterdruckes durch
die Kanäle U hindurch unterstützt wird. Darauf wird das Ausstoßen des mittleren
Kerns durch Aufwärtsblasen durch die Kopfform N2 hindurch vorgenommen, was durch
eine aufwärts gerichtete Zu.rückziehbewegung des Treibers PL unterstützt wird. Der
Gegenstand wird schließlich in einer Fertigform fertig gestaltet, in die das Külbei
übergeführt wird.
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Die Fig. 17 bis 22 veranschaulichen eine weitere Anwendung des neuen
Verfahrens, bei der eine umkehrbare Form vollständig mit Glas, wie beispielsweise
von einem Speiser oder Hefteisen, gefüllt wird. Der Posten wird alsdann von dem
Vorrat bei der Abgabe in die Form abgeschnitten. Nachdem die Form gefüllt ist (Fig.
i7), wird sie umgekehrt und der mittlere Teil des darin befindlichen Glases herausgestoßen
(Fig. r8), worauf das herausgedrückte Glas abgeschnitten (Fig_ rg) und der Boden
des in der Vorform vorhandenen Glases in der oben beschriebenen Weise geschlossen
wird. Darauf wird das Külbel in die Fertigform übergeführt (Fig.2r, 22) und in letzterer
zu der endgültigen Gestalt (Fig.22) ausgeblasen. Der Teil .des von der Vorform abgeschnittenen
Glases kann in einer Schale oder in einem Behälter R aufgefangen und von dort zudem
Schmelzofen geführt werden, um wieder erhitzt oder als Bruchglas o: dgl. benutzt
zu werden.
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Es kann auch eine Mehrzahl von Schneidvorgängen, von denen der erste
dazu dient, eine massive, .die Form füllende Masse von dem Vorrat abzutrennen, während
der zweite dazu dient, durch das hohle Verbindungsstück zwischen dem in der Form
befindlichen Glas und dem hervorgestoßenen mittleren Teil hindurchzuschneiden, mit
sehr guten. Ergebnissen für den in den: Fig. i bis 6 dargestellten
Arbeitsvorgang
benutzt werden; die Sewegung der Form von der Entnahmestelle hinweg erfolgt zwischen
den einzelnen Scherenschnitten. Auf diese Weise kann die Blase oder das hohle, abgeschnittene
Verbindungsstück außerhalb des Entnahmebehälters abgegeben werden.
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Vorrichtung Die in den Fig. 23 bis 33 dargestellte Vorrichtung ist
in der Hauptsache zur Ausführung des Verfahrens nach- den Fig. i bis 6 bestimmt,
kann aber auch zur `Ausführung des Verfahrens nach den Fig. 7 bis z2 verwendet werden,
wenn eine geeignete Vorrichtung zum Abmessen und zur Steuerung der Luft hinzugefügt
wird.
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In den Zeichnungen ist Fig. 23 eine Ansicht, teilweise im senkrechten
Längsschnitt.
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Fig. 24 ist ein Teil einer Ansicht von der Vorderseite der. Maschine.
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Fig. 25 ist eine Draufsicht im waagerechten Schnitt nach der Linie
3-3 der Fig. 24. Fig.26 veranschfulicht in vergrößertem Maßstab. in der Draufsicht
die Einstellvorrichtung für die Vorformeinheit.
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Fig. 27 veranschaulicht in vergrößertem Maßstab und in einem senkrechten
Längsschnitt die Vorformeinheit.
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Fig. 28 ist eine Ansicht nach der Linie 6-6 der Fig. 27 und a9.
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Fig. 2,9, 30 und 31 sind quer verlaufende Schnitte, der Einstellvorrichtung
.gemäß Fig. 26 nach den Linien 7-7,. 8-8 und 9-9,der Fig. 26.
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Fig. 32 ist eine Endansicht .der das Külbel bildenden Einrichtung
von der rechten Seite der Fig. 24 aus gesehen, und Fig. 33 ist ,ein im vergrößerten
Maßstab gezeichneter waagerechter Schnittdes mit der Einstellvorrichtung vereinigten
Luftmotors zur Beeinflussung der Sperrklinke nach der Linie i i -i i der Fig. 3
i.
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Ein Glasvorrat befindet sich in einem Vorherd oder in einem Ansatz
4o des Glasschmelzofens (Fig.23). Um die Umlaufbewegung -des Glases in dem Vorherd
zu unterstützen, kann eine Insel 41 aus feuerfestem Werkstoff in .dem Vorherd angebracht
werden, um einen U-förmig gestalteten Kanal zu bilden, dessen Biegungsstelle den
Entnahmebehälter darstellt: In dem einen Schen-. kel dieses Kanals kann ein geeignetes
Treibwerkzeug 42 bekannter Art angeordnet werden, um die erforderliche Umlaufbewegung
des Glases durch den Kanal und den Entnahme- oder Sammelbehälter hindurch herbeizuführen.
Der Vorherd kann teilweise ,durch einen Deckel 43 abgeschlossen werden. Die Maschinenteile
können neben dem Vorherd von einem Fuß 44 unterstützt werden. Die Vorformeinheit,
die den Saugblaskopf H, die Vorform M, die Kopfform N und den Kopfformbölzen
P (Fig. 27) aufweist, wird von einem Gußstück 45 getragen, das auf einem Lagerböck
46 befestigt ist, welcher auf einer Säule 47 gelagert ist, die zwischen ihren Enden
in den von dem Fuß 44 getragenen Blöcken 48, 49 ruht.. Die Säule 47 kann in senkrechter
Richtung mittels eines Bundes 51 sowie der Lenker 52 und 53 und einer Steuerscheibe
54 auf und ab bewegt und um ihre Achse durch die Kurbel 55, die Verbindungsstange
56, den Hebel 57 und,die Steuerscheibe 58 ausgeschwungen werden. Die Steuerscheiben
54 und 58 sitzen auf einer Welle 59 (Fig. 23, 24), die von einem Motor 6o mittels
eines Übersetzungsgetriebes dz angetrieben wird.
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Der Blaskopf H besteht aus einem Stück mit dem Gußstück 45. Die Hälften
der geteilten Vorform M und der geteilten Kopfform N sitzen auf einem Zapfen 62,
der von dem Gußstück 45 . (Fig. 23 und 27) in der richtigen Beziehung zu dem Blaskopf
H getragen wird. Die Vorformhälften können durch die -Wirkung eines von,dem Lagerbock
46 getragenen Luftmotors 63 mittels der aus Fig. 25 ersichtlichen Lenker ,geöffnet
und geschlossen werden; die Druckluft zu dem Motor wird hierbei von der Einstellvorrichtung
T (Fig. 24) gesteuert. Die Kopfform wird gewöhnlich durch Federdruck in der geschlossenen
Lage gehalten und kann in der Überführungslage durch ein keilartiges Glied 64 geöffnet
werden, das von dem Luftmotor 65 (Fig.24 und 32) getragen wird. Die Luft wird dem
Motor durch die Einstellvorrichtung T hindurch zugeführt, um die Kopfform zu gegebener
Zeit zu öffnen. Wenn der Luftdruck freigegeben wird, so wird das keilartige Glied
durch eine Feder 66 (Fig. 32) zurückgezogen.
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Eine Hilfseinstellvorrichtung T' zur Steuerung der. Anwendung des
Unterdrucks und der Blasluft zu der Vorformeinheit und zur Steuerung des Arbeitens
des Kopfformbolzens P wird von der Oberseite des Lagerbockes 46 ,getragen.. Diese
Hilfseinstellvorrichtung weist eine Steuerwelle 68 (Fig. 23, 24 und 26) auf, die
in geeigneter Weise in Lagern ruht und eine Mehrzahl von zweiteiligen, einstellbaren
Steuerscheiben trägt, die den, Kopfformbolzen und die einzelnen Unterdruck- und
Luftventile beeinflussen, wie dies weiter unten noch näher erläutert wird. Die Welle-
wird absatzweise von einem Elektromotor 69 mittels einer ein Sperrad und eine Sperrklinke
aufweisenden Kupplung 71 (Fig. 23, 26 und 31) gedreht, die durch einen
Luftmotor
72 ein- und ausgerückt wird, der seinerseits durch die Einstellvorrichtung T gesteuert
wird.
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Der Kopf H besitzt eine äußere Unterdruckkammer 73 (Fig. 27) und eine
innere Vakuum- und Druckkammer 74, die von der Kammer 73 durch eine Muffe 75 getrennt
ist, welche in dem Kopf gelagert ist. In dem Kopf ist ferner ein Ventilgehäuse 76
(Fig. 26, 27 und 28) gelagert, das ein Einlaßrohr 77 (Fi,g.28 und 29) sowie ein
Ventil 78 aufweist, welches die Erzeugung von Unterdruck in der Kammer 73 steuert.
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Von der Kammer 73 führen Kanäle 79 nach unten, die in eine
ringförmige Kammer 81 münden, mit der Kanäle 82 in den Stoßfugen der Kopfform N
in Übereinstimmung liegen, wenn diese Kopfform geschlossen ist. Geeignete Leitungen
führen von den Kanälen 82 zu dem oberen Ende des den Kopf fertigbildenden Teils
der Kopfform, um an diesem Teil einen Unterdruck auszuüben, und die Bodenenden der
genannten Kanäle werden in Verbindung mit ähnlichen aufrecht verlaufenden Kanälen
83 in den Teilen der Vorform M gebracht; von diesen Kanälen aus wird ein Unterdruck
auf den in der Form vorhandenen Hohlraum durch die Stoßfugen der Form hindurch ausgeübt,
wenn die Form geschlossen ist.
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Der Unterdruck wird in der Kammer 74 und demzufolge im Innern der
Kopf- und Vorform ausgeübt, um das Anfüllender Form mit Glas durch das Einlaßgehäuse
84 (Fig. 28 und 29) hindurch, unter der Steuerung des Abschlußventils 85 zu unterstützen.
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Das Bodenende der Muffe 75, die die obenerwähnte Kammer 81 vorsieht,
legt sich auf das obere Ende eines Nippels 86, der von dem Kopf H getragen wird
und eine Öffnung 87 aufweist, durch die hindurch der Kopfformbolzen P vorgestoßen
bzw. zurückgezogen wird, um diese Öffnung mehr oder weniger einzuengen bzw. freizulegen.
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Der Unterdruck- und Druckraum 74 steht mit einem Rohr 88 (Feg. 26,
27) in Verbindung, das mit einem Luftzuleitungsventil89 und einem Entlüftungsventil
go verbunden ist, welches auf dem Lagerbock 46 sitzt, um diese Teile mit Steuerscheiben
der Einstellvorrichtung T' in wirksame Verbindung zu bringen.
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Der Kopfformbolzen P ist in einem Kolben g i eingeschraubt, der in
der Muffe 75 verschiebbar sitzt. Das obere Ende des Kolbens gi ist durch eine Kappe
92 abgeschlossen, die durch eine nachgiebige und ein gewisses Spiel zulassende Einrichtung
mit dem Kolben verbunden ist, .die in .der Kappe sitzende Stifte 93 aufweist, welche
mit Schlitzen 94 des Kolbens in Eingriff treten. Muffe und Kolben werden nachgiebig
durch eine Druckfeder. 95 auseinandergedrückt.
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Der Kopfformbolzen P wird von einer Steuerscheibe 96 auf der Welle
68 der Einstellvorrichtung T' mittels des in Fig. 29 dargestellten Hebelgestänges
beeinflußt. Der Unterdruck in der Kammer 74 wird durch das Ventil 85 gesteuert,
welches durch die aus den Fig. 26 und 29 ersichtliche Einrichtung beeinflußt wird,
die eine zweite Steuerscheibe 97 der Einstellvorrichtung T' aufweist. In ähnlicher
Weise wird das äußere Unterdruckventil78 durch die Steuerscheibe98 gesteuert, während
die Ausübung und Aufhebung des Drucks mittels des Rohres 88 durch -die Steuerscheiben
99,und ioo der Einstellvorrichtung T' beherrscht wird, die das Arbeiten der Ventile
89 und go regeln.
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Eine Scherenklinge S (Fig. 23) ist einstellbar in einem Lager ioi
des Klotzes 48 gelagert und mit einer Kurbel io2 verbunden, die durch einen Lenker
mit einer Kolbenstange des Luftmotors f03 in Verbindung steht, dessen Enden
mittels -der Einstellvorrichtung T die Luft zu- bzw. abgeleitet wird.
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Die Fertigblasvorrichtung wird von einem Ständer 104 getragen (Fig.
24), der an dem Fuß 44 sitzt, und weist die geteilte Fertigform T auf, die auf einem
geeigneten Zapfen io6 gelagert ist und durch einen Luftmotor 105 mittels der in
den Fig. 24 und 25 dargestellten Einrichtung geöffnet und geschlossen wird. . Eine
Bodenplatte K, die auf einem. Zapfen 107 sitzt, wird gleichfalls durch 'den Motor
io5 mittels der aus den Fig.24 und 25 ersichtlichen Einrichtung beeinflußt, Die
Zu- und Ableitung der Luft zu bzw. von dein Motor 105 wird durch die Einstellvorrichtung
T gesteuert.
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Der Blaskopf L wird von dem Ständer io4 getragen, ist mit einer Luftverbindung
versehen und sitzt auf der Kolbenstange io8 des Luftmotors iog. Die Stange io8 des
Motors ragt über dessen Zylinder hervor und trägt einen Stift, welcher in einer
Schraubennut iio wirkt, so daß beim Niederdrücken des Blaskopfes letzterem eine
Schwingbewegung erteilt wird, um ihn über den Kopfteil eines Külbels zu führen,
welches in die Blasform übergeführt worden ist.
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Die Fertigblasvorrichtung ist mit Bezug auf die Vorform und den Entnahme-
oder Sammelbehälter so angeordnet, daß die Vorform um einen Winkel von etwa 9o°
von ziem Behälter hinwegbewegt wird, um das Külbel in die Blasform (Fig. 25) zu
überführen.
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Der Hohlraum in der Vorform M kann von irgendeiner geeigneten Gestalt
sein, vorausgesetzt, daß er am Boden eine ausreichende Öffnung hat, um das richtige
Ansammeln des Glases durch Saugwirkung und das richtige
Ausstoßen
des Glaskerns zu ermöglichen. Die Vorform wird vorzugsweise wie in Fig. 27 dargestellt
ausgebildet, braucht aber nicht notwendigerweise diese Gestalt zu erhalten.
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Die beschriebene und -da:rgestellte Vorrichtung wird vorzugsweise
zur Ausführung,des Verfahrens. gemäß Fig. z bis 6 verwendet. Wenn sie aber in Verbindung
mit dem abgeänderten Verfahren nach den Fig. 7 bis 12 verwendet wird, so wird eine
geeignete Luftabmeßvorrichtung, wie beispielsweise eine Pumpe von bekannter Bauart,
hinzugefügt und von der 'Einstellvorrichtung -T bzw. T' angetrieben.
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Die Einstellvorrichtung T ist von an sich bekannter Bauart, nicht
Gegenstand der vorliegenden Erfindung und braucht daher nicht des näheren erläutert
zu werden.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Wenn
die Teile sich in -der in. Fig. 23 und 24 dargestellten Lage befinden und die Formen
11l und N geschlossen sind, wird der Lagerbock 46 durch die Wirkung der Steuerscheibe
54 gesenkt, um die Vorform in das Glas einzutauchen. Die die Sperrklinke und das
Sperrad aufweisenden Kupplungsglieder der Einstellvorrichtung T' werden wirksam
mit dem Luftmotor 72 (Fig. 3r, 33) verbunden, so däß-die Steuerwelle 68' gedreht
wird. Der Kopfbolzen P wird durch die Wirkung der Steuerscbeibe 96 in die Kopfform
hineingestoßen. Die Unterdruckventile 78 und 85 werden durch die Stetierscheiben
97 bzw. 98 beeinflußt und stellen in den Kammern 73, 74 und deren Verbindungen
einen T-Tnt@erdruclc her, so daß .das Glas in die Vorform M und die Kopfform N sowie
um den Kopfformbolzen .P herum eingesaugt wird. Die Steuerscheibe 54 hebt alsdann
die Form über den im Behälter befindlichen Glasspiegel. Nach einer geeigneten Zeitspanne
wird der BolzenP zurückgezogen und, der in der Kammer 74 vorhandene Unterdruck aufgehoben.
Der Unterdruck in der Kammer 73 wird jedoch aufrechterhalten.
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Nach einer geeigneten Wiedererhitzungsdauer .des durch den Kopfbolzen
abgekühlten Glases öffnet die Steuerscheibe 99 das Ventil 89, wodurch
die Druckluft der Kammer 74 und dem Innern des Glases zugeleitet wird, um aus letzterem
den mittleren Kern herauszustoßen und das hohle Verbindungsstück zwischen dem in
.der Form vorhandenen Glas und dem im@ Behälter vorhandenen: (Fig. 2) zu bilden.
Die Schneidklinge S wird alsdann durch eine geeignete Steuerung der Luft von der
EinstellvorrichtungT zu ihrem Motor 103
beeinflußt. Ungefähr zu derselben
Zeit wird das Entlüftungsventil go .durch die Steuerscheibe ioo geöffnet, so daß
die Luftaus dem hohlen Külbel entweichen kann. Die Steuerscheibe 58 wirkt alsdann
dahin, -den LagerbOck46 in der Uhrzeigerrichtung um go' auszuschwingen, wodurch
die Vorformeinheit in Ausrichtung mit der Mittellinie der Blasform 7 gebracht wird.
Die Vorform M wird alsdann durch ihren Luftmotor 63 geöffnet, und .das Külbel wird
von der Kopfform frei hängend getragen. Der Motor io5 wird alsdann beeinflußt, um
die Blasform J zu schließen und die Bodenplatte K emporzuheben. Alsdann wird der
Motor 65 betätigt, um die Kopfform zu öffnen, wodurch die Überführung des Külbels
in die Fertigform beendet ist. Vorzugsweise ist die Steuerscheibe 54 so gestaltet,
daß beim Öffnen der-Kopfform der Arm 56 emporgehoben wird, so daß die Kopfformteile
das in die Blasform übergeführte Külbel freigeben, worauf die Vorform in ihre Anfangslage
zurückgeführt wird. Nach einer geeigneten Zeitspanne, während deren sich das Külbel
in der Fertigform wieder erhitzt, wird der Blaskopf L gesenkt und ein Blasdruck
ausgeübt, um die Flasche zu der fertigen Gestalt auszublasen: Die Vorrichtung zur
Ausführung der besonderen Verfahren gemäß den Fig. 13 bis 16 und 17 bis
2,2, ergibt sich aus den obigen Ausführungen von selbst, und die Arbeitsweise
dieser Vorrichtungen geht aus den genannten Figuren hervor.