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Vorrichtung zum Abgeben abgemessener Posten geschmolzenen Glases Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abgeben abgemessener Posten geschmolzenen
Glases aus der Bodenöffnung eines Behälters, bei der der Austritt des Glases durch
einen in Achsrichtung des Auslasses auf und nieder gehenden, in das Glas eintauchenden
Treibkolben unterstützt wird, dessen von einer Steuerscheibe über Hebel und Gestänge
abgeleiteter Hub zwecks Abgabe von Glasposten verschiedenen Gewichts in periodischer
Folge regelbar verstellt werden kann.
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Gemäß der Erfindung ist die Einrichtung so getroffen, daß der den
Treibkolben - nachstehend kurz Treiber genannt - auf und ab bewegende Arm als Kniegelenkhebel
ausgebildet ist, dessen Spannweite und damit dessen wirksame Länge periodisch regelbar
verändert werden kann, wodurch eine willkürliche Veränderung des Kolbenhubs und
damit des Gewichts des abgegebenen Postens ermöglicht wird.
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Bei der vorzugsweise zur Anwendung gelangenden Ausführungsform der
Erfindung wird die Änderung der Spannweite des Kniegelenkhebels durch mehrere durch
ein Druckmittel beeinflußte und in einem Zylinder bewegliche Kolben in der Weise
bewirkt, daß die Kolbenstange über geeignete Mittel, beispielsweise eine mit dem
wirksamen Ende der Kolbenstange in Berührung stehende Druckrolle, einen in einem
um seine Achse schwingbaren Klotz verstellbaren Gleitblock und eine den Klotz mit
dem Kniegelenkhebel verbindende Stange, den Kniegelenkhebel entgegen der Wirkung
einer Feder streckt. Beim Rückgang des Kolbens und der Kolbenstange wird andererseits
der Kniegelenkhebel unter der Wirkung einer Feder gebeugt, wobei durch die gleichen
Übertragungsmittel die Rolle in Berührung mit dem wirksamen Ende der Kolbenstange
gehalten wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. r eine Draufsicht, teilweise im waagerechten Schnitt,
der Treiberantriebsvorrichtung und der zugehörigen Teile eines selbsttätigen Speisers
gemäß der Erfindung.
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Fig. 2 ist eine Seitenansicht hierzu, teilweise im senkrechten Schnitt,
und veranschaulicht die Treiberantriebsvorrichtung und deren Einstellvorrichtung,
Fig.3 ist eine schematische Draufsicht auf den Speiser mit der Treiberantriebs-
und Einstellvorrichtung gemäß der Erfindung in Verbindung mit einem umlaufenden,
die Formen tragenden Tisch einer Formmaschine sowie mit einer Zeiteinstellvorrichtung,
welche durch einstellbare
Steuerglieder des Formentisches betätigt
wird, um die Einrichtung zum Einstellen des Speisers regelbar zu steuern, und Fig.
4 ist eine schematische Seitenansicht hierzu, wobei einer der das Steuerglied tragenden
Teile an dem Formentisch im senkrechten Schnitt dargestellt ist.
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Die Erfindung sieht an Stelle eines starren und im allgemeinen aufrecht
stehenden Lenkers der Treiberantriebsvorrichtung bei dem üblichen Speiser der erwähnten
Art eine Kniehebelvorrichtung zusammen mit einer selbsttätig wirkenden Einrichtung
vor, mittels deren die wirksame Spannweite dieses Kniegelenkes zu irgendeinem ausgewählten
Zeitpunkt mit Bezug auf den Arbeitskreislauf der Hinundherbewegung des die Glasabgabe
regelnden Treibers und in jedem gewünschten Betrag innerhalb einer beträchtlichen
Ausdehnung eingestellt werden kann. In einer solchen Kniegelenkeinstellvorrichtung
ist eine Mehrzahl von Antriebsvorrichtungen vorgesehen, von denen jede zu einer
unabhängig einstellbaren Zeit und in der Weise wirksam ist, daß eine unabhängige
regelbare Einstellung des Kniegelenks vorgenommen werden kann, so daß verschiedene
Änderungen in der wirksamen Spannweite des Kniegelenks für verschiedene Hubbewegungen
des Treibers vorgenommen werden können; gleichfalls kann eine Reihe verschiedener
Kniegelenkeinstellungen und demzufolge der Treiberbewegungen von verschiedenen gewicht-
oder gestaltändernden Wirkungen bzw. beides in periodischer Reihenfolge wiederholt
werden. Es kann somit eine Reihe von Formbeschikkungen von verschiedenem Gewicht
oder von verschiedener Gestalt bzw. beides in periodischer Reihenfolge erzielt und
wiederholt werden, bis weitere Einstellungen in der Zeit bzw. in der Art der Betätigung
oder Betätigungen einer oder mehrerer der Antriebsvorrichtungen für die Kniegelenkeinstellvorrichtung
oder der die Formbeschickungen regelnden Teile des Speisers bewirkt werden. Ferner
ist eine Zeiteinstellvorrichtung vorgesehen, um die betreffenden Einstellungen des
Kniegelenks für Formbeschickungen einer jeden von aufeinanderfolgenden Reihen zu
steuern und um diese Einstellungen den Arbeitsvorgängen der dazugehörigen Glasformmaschine
beizuordnen, denen wiederum die Arbeitsvorgänge der die Formbeschickungen zuführenden
Teile des Speisers beigeordnet sind.
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In den Zeichnungen ist in Fig. i ein das Glas zuführender Vorherd
i gezeigt, der zu einem nicht dargestellten Schmelzbehälter oder -ofen gehört. Der
Vorherd besitzt eine Rinne 2, die an ihrem Boden mit einem Abgabeauslaß versehen
ist, welcher ständig unter dem Spiegel des geschmolzenen Glases in dem Schmelzbehälter
liegt. Ein Treiber 3 aus feuerfestem Material hängt in den Vorherd i hinein und
wird in Achsrichtung zu dem Auslaß hin und her bewegt. Der Treiber 3 wird von einem
senkrechten hin und her bewegbaren und im wesentlichen waagerechten Träger 4 unterstützt,
der seinerseits in der Mitte seiner Länge von einem Lagerarm 5 (Fig. 2) getragen
wird, derart, daß er winklige Einstellungen um einen aufrechten Zapfen 6 dieses
Lagerarmes ausführen kann. Der Lagerarm 5 ist an seinen gegenüberliegenden Enden
mit nach unten ragenden Führungsstangen 7, 8 versehen, die durch senkrecht durchbohrte
Führungsteile des Rahmengestells des Vorherds hindurchgleiten, wenn der Lagerarm
mittels der weiter unten beschriebenen Einrichtung in senkrechter Richtung auf und
ab bewegt wird. Das Führungsglied 8 ragt in senkrechter Richtung über den Lagerarm
5 und ist durch eine Einstell- und Befestigungsvorrichtung g mit dem benachbarten
Ende des den Treiber tragenden Arms 4 verbunden. Die besonderen Teile zum Tragen
und Antreiben des Treibers zusammen mit den Einstellungen und den hieraus herrührenden
Vorzügen sind bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
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Die Vorrichtung zur Hinundherbewegung des Treibers weist eine Steuerscheibe
=o auf, die auf einer Antriebswelle =i sitzt, welche von dem Motor i2 (Fig. 3 und
4) angetrieben werden kann. Eine Rolle 13 an einem Arm 14, der auf dem ortsfesten
Lagerzapfen 15 gelagert ist, ist durch einen starren Lenker 16 mit einem waagerechten
Lagerzapfen 17 verbunden. Dieser Lagerzapfen i7 'kann längs eines bogenförmigen
Schlitzes in einem der Teile =g eines zusammengesetzten Hebels 2o mittels der Einstellschrauben
21 eingestellt werden. Der zusammengesetzte Hebel 2o weist außer dem Teil i9 noch
einen Teil 22 auf, und diese beiden Hebelteile sind auf einem waagerechten Lagerzapfen
23 schwingbar gelagert. Der Hebelteil 22 trägt eine Einstellschraube 24, die sich
auf einen Anschlag 25 an dem angrenzenden Ende des Hebelteiles i9 auflegt, so daß
das kraftübertragende Ende des Hebelteiles 22 unabhängig von der Bewegung des Hebelteiles
=g gehoben und gesenkt werden kann. Das kraftübertragende Ende des Hebelteiles 22
des zusammengesetzten Hebels ist bei dem bekannten Speiser mit dem Arm 5 durch einen
im wesentlichen aufrechten starren Lenker verbunden, so daß bei einer jeden Umdrehung
der Steuerscheibe =o eine Aufundabbewegung des Treibers 3 verursacht wird. Bei der
üblichen Treiberantriebsvorrichtung ist die Schlitzlinie 18 mit einem Radius um
die Achse der Welle =i geschlagen, wenn der Treiber sich an dem unteren Ende seines
Hubes befindet, so daß durch Einstellung des Lagerzapfens 17 längs des Schlitzes
18 der Betrag der Hinundherbewegung
des Treibers und demzufolge
auch die obere Grenze dieser Bewegung verändert werden, ohne die untere Grenze des
Treiberhubes zu verändern. Diese Einstellung bedingt eine Änderung des Gewichtes
der Formbeschickungen zum Unterschiede von einer Änderung in der Gestalt. Die untere
Grenze des Treiberhubes kann durch Drehen der Schraube 24 eingestellt werden, wodurch
die Winkellage zwischen den Hebelteilen i9 und 22 des zusammengesetzten Hebels 2o
und demzufolge der Verlauf der ganzen Bewegungsbahn des Treibers in senkrechter
Richtung eingestellt wird, ohne den Betrag dieser Hinundherbewegung zu verändern.
Eine Änderung der unteren Grenze des Treiberhubes wirkt im besonderen dahin, die
Gestalt der hängenden Glasposten zu ändern. Hieraus geht hervor, daß durch eine
geeignete Betätigung der beschriebenen Einstellvorrichtung entweder die Gestalt
oder das Gewicht der Glasposten bzw. beides innerhalb gewisser Grenzen eingestellt
werden kann.
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Der Speiser weist ein Paar zusammenarbeitender Scherenblätter 26 auf,
die an schwingbar gelagerten Armen 27 (Fig. i) sitzen; diese Arme sind so angeordnet,
daß sie durch eine Steuerscheibe 28 mittels einer die Bewegung übertragenden Vorrichtung
29 betätigt werden, derart, daß die Scherenblätter in der richtigen zeitlichen Beziehung
zu der Aufundabbewegung des Treibers und in regelmäßiger Folge geschlossen werden,
um Posten unterhalb der Auslaßöffnung des Speisers abzutrennen.
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Mit der beschriebenen Einrichtung können eine vorher bestimmte regelbar
gesteuerte Gestalt und ein vorher bestimmtes regelbares Gewicht der Formbeschickungen
nach einer jeden Einstellung der Treiberantriebsvorrichtung für darauffolgende Hinundherbewegungen
des Treibers aufrechterhalten werden, bis eine weitere Einstellung dieser Treiberantriebsvorrichtung
vorgenommen worden ist.
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Die vorbeschriebenen Einzelheiten des Speisers sind an sich bekannt
und nicht Gegenstand der Erfindung, jedoch des Verständnisses wegen erwähnt worden.
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Die Erfindung beabsichtigt, den erwähnten starren Lenker zwischen
dem zusammengesetzten Hebel 2o und dem Arm 5 zu beseitigen und sieht hierfür ein
Kniegelenk vor, das den unteren Kniehebel 3o und den oberen Kniehebel 3i (Fig. 2)
aufweist. Der untere Kniehebel 30 ist mit dem Hebelteil 2?, des zusammengesetzten
Hebels 2o durch einen waagerechten Lagerzapfen 32 verbunden, während der obere Kniehebel
31 mit dem Arm 5 durch einen waagerechten Lagerzapfen 33 verbunden ist; die angrenzenden
Enden der Kniehebel 30, 31 sind durch den waagerechten Lagerzapfen 34 miteinander
verbunden. Der waagerechte Lagerzapfen 3¢ ist durch eine Stange 35 mit einem Hebelklotz
36 verbunden, der auf dem waagerechten Lagerzapfen 37 sitzt. Das Kniegelenk wird
auf den Klotz 36 zu eingeknickt, und ein nach unten ragender Ansatz 38 an dem unteren
Ende des oberen Kniehebels 31 kann mit einem Teil des unteren Kniehebels
30 in Eingriff treten, wenn diese Kniehebel in einer im wesentlichen senkrechten
Linie liegen, wodurch eine Durchbiegung des Kniegelenks über die gestreckte Lage
hinaus und nach der anderen Richtung hin vermieden wird. Durch eine Schwingbewegung
des Hebelklotzes 36 um seinen Lagerzapfen 37 wird die Bewegung mittels der Stange
35 auf den Lagerzapfen 34 zwischen den beiden Kniehebeln 30, 31 übertragen, so daß
die Winkelstellung zwischen diesen beiden Hebeln und demzufolge die wirksame Spannweite
des Kniegelenkes zwischen dem zusammengesetzten Hebel 2o und dem Arm 5 verändert
werden. Wenn die wirksame Spannweite des Kniegelenkes vergrößert wird, so wird der
Hub des Treibers vergrößert, während durch eine Verringerung der wirksamen Spannweite
des Kniegelenkes der Hub des Treibers verringert wird. Falls das Strecken des Kniegelenkes
bewirkt wird, nachdem der Aufwärtshub des Treibers begonnen hat, so wird natürlich
nur die obere Grenze dieses Aufwärtshubes verändert werden, wodurch das Gewicht
der aufeinanderfolgenden Formbeschickungen vergrößert wird. Falls das Strecken des
Kniegelenkes bei Beginn der Aufwärtsbewegung des Treibers stattfindet, so wird eine
Änderung in der Gestalt der aufeinanderfolgenden Formbeschickungen erreicht. Im
Falle die Vergrößerung der Spannweite des Kniegelenkes während eines Teiles des
Treiberaufwärtshubes stattfindet, der nicht dazu benutzt wird, das Glas durch den
Auslaß hindurch zurückzuziehen oder die Abgabe des Glases durch den Auslaß zu verzögern,
so wird die Änderung in dem Gewicht mit einer sehr kleinen Gestaltsänderung bewirkt
werden. Eine Verringerung der wirksamen Spannweite des Kniegelenkes wird gleichfalls
eine Änderung des Gewichts oder der Gestalt bzw. beides zur Folge haben; Gewicht
oder Gestaltkönnen beide mitBezugauf Größe undArt durchRegelung desBetrages der
Spannweitenverminderung des Kniegelenkes und der Zeit in dem Arbeitskreislauf der
Treiberaufundabbewegung gesteuert werden, zu der diese Verminderung beginnt. Die
Geschwindigkeiten, mit denen die Änderungen in der Spannweite des Kniegelenkes mit
Bezug auf die Geschwindigkeiten der von dem Steuergliede bevirkten Hinundherbewegungen
des Treibers vorgenommen werden, können ebenfalls einen Einfluß auf den Betrag und
die Art der Gewichtsänderung oder der Gestaltsänderung der Formbeschickungen bzw.
beides haben. Die Vorrichtung
zum Einstellen des Kniegelenkes weist
daher eine Einrichtung auf, mittels deren sowohl der Betrag der Zunahme oder Abnahme
der wirksamen Kniegelenkspannweite eingestellt werden kann, sowie eine Vorrichtung,
um den Zeitpunkt des Beginns dieser Kniegelenkeinstellung in dem Arbeitskreislauf
der Treiberbewegung oder mit Bezug auf letztere veränderbar einzustellen. Die Erfindung
sieht ferner eine geeignete Regelung der Einstellungsgeschwindigkeit des Kniegelenks
vor.
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Zu dem angegebenen Zweck kann der Klotz 36 mit einer Mehrzahl gleichartiger
Bohrungen 39 versehen sein, die nach dem oberen Teile des Klotzes 36 hin offen sind
und Gleitführungen für in senkrechter Richtung einstellbare Gleitblöcke q.o des
Hebelklotzes 36 bilden. Diese Teile q0 weisen geeignete Berührungsglieder, beispielsweise
Rollen q.i, an ihren oberen Enden auf. Jeder der senkrecht einstellbaren Blöcke
40 kann längs seiner Führung 39 eingestellt und in ihr durch eine Einstellschraube
42 (Fig. 2) unterstützt werden; an dem unteren Ende eines jeden Blockes 40 ist ein
Anhaltevorsprung 43 vorgesehen, der mit einer Anschlagschulter 44 im Innern der
Gleitführung in Eingriff tritt, um die Aufwärtsbewegung des Blocks 40 in "seiner
Gleitführung zu begrenzen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Hebelklotz
36 mit drei solchen Blöcken q.o versehen. Die Rolle 41 an dem oberen Ende eines
jeden Blockes q0 steht in Berührung mit dem unteren Ende einer zentralen, die Kraft
übertragenden Stange ,¢5, die von einem Kolben 46 in einem Zylinder 47 nach unten
ragt, der seinerseits über der zugehörigen Gleitführung 39 des Klotzes 36 gelagert
ist. Die Zylinder 47 können an einem geeigneten Lagerblock oder Rahmenteil des Vorherdes
befestigtsein(Fig.xu.2). EineeinstellbareAnschlagschraube 48 an dem Hebelklotz 36
kann an einen ortsfesten Anschlag 49 des Tragrahmens für den Vorherd anstoßen, wodurch
die obere Grenze der Schwingbewegung des Hebelklotzes 36 und demzufolge der größtmögliche
Betrag der Kniegelenkeinknickung im voraus bestimmt und regelbar eingestellt werden
kann. Eine Feder 5o verbindet den Lagerzapfen 34 des Kniegelenkes reit einem ortsfesten
Teile und sucht den Hebelklotz 36 an der oberen Grenze seiner Schwingbewegung zu
halten.
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Ein jeder Kolben .46 und ein Teil seiner Stange 45 können hohl ausgebildet
werden, um eine Tasche zur Aufnahme einer Druckfeder 51
zu bilden, die sich
mit ihrem oberen Ende auf den oberen Zylinderkopf und mit ihrem unteren Ende auf
den Boden der Tasche auflegt, so daß das untere Ende der Kolbenstange ständig an
der Rolle 4.= gehalten wird. Die Feder 5o sucht den Klotz 36 in der angehobenen
Lage zu halten und wird somit die Kolben 46 nach den oberen Enden ihrer Zylinder
47 hin zurückzubewegen suchen, nachdem diese Kolben beispielsweise durch ein Druckmittel
nach unten gedrückt worden sind, das den oberen Enden eines Zylinders mittels der
Zuleitungs- und Ableitungsrohre 52 zugeführt worden ist. Das Gewicht des Treibers
und seiner Unterstützungsvorrichtung wird ebenfalls während der Abwärtsbewegung
des Treibers die Kolben in ihre oberen Stellungen zurückzuführen suchen, bis der
Anschlag 48 in Berührung mit dem Anschlag ¢9 gekommen ist. Ein jeder Zylinder kann
mit einer Bohrung 53 neben seinem unteren Ende versehen sein, um zu ermöglichen,
daß die Luft unterhalb des Kolbens 46 entweicht, wenn sich dieser Kolben nach unten
bewegt; diese Bohrung oder das darin befestigte Rohr 54 kann mit einer geeigneten
Einrichtung, wie beispielsweise einer Drosselklappe, versehen sein, mittels deren
der Betrag der Luftentweichung unterhalb des Kolbens geregelt werden kann, um die
Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung dieses Kolbens zu regeln. Die Zuleitungs- und
Ableitungsrohre 52 für das Druckmittel können ebenfalls mit nicht dargestelltenDrosselklappen
oder ähnlichen Einrichtungen versehen sein, um die Geschwindigkeit der Bewegung
der Kolben 46 in den Zylindern 47 zu steuern.
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Wenn es erwünscht ist, können mit den Rohren 5.4 geeignete Einrichtungen
verbunden sein, um den Druck auf die Räume unterhalb der Kolben 46 in den Zylindern
47 zwangsläufig wirken zu lassen, wodurch die Emporbewegung dieser Kolben in ihren
Zylindern zu den richtigen Zeitpunkten unterstützt wird, wenn auch diese Vorrichtungen
gewöhnlich nicht notwendig sind.
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Ein jedes Rohr 52 (Fig. _, 2 und 3) ist mit einem besonderen Ventil
verbunden, und die einzelnen Ventile sind mit 55, 56. 57 bezeichnet; in Fig. 3 ist
ein solches Ventil im Schnitt dargestellt. Jedes dieser Ventile beherrscht die Zu-
und Ableitung des Druckmittels zu bzw. von den Rohren 52, welche zu dem oberen Ende
eines der Zylinder 47 führen.
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Eine geeignete Zeiteinstellvorrichtung ist vorgesehen, um die Zeitpunkte
der Betätigung der einzelnen Ventile entsprechend den besonderen Erfordernissen
zu irgendeiner gegebenen. Zeit zu regeln. Die in der Zeichnung dargestellte besondere
Einstellvorrichtung zur Betätigung der Ventile weist für ein jedes Ventil einen
Steuernocken 58 auf, der von einem umlaufenden, die Formen tragenden Tisch 59 unterstützt
wird, derart, daß der Steuernocken längs der Umfangsfläche dieses Tisches mit Bezug
auf eine auf ihm vorhandene Form 6o eingestellt werden kann. Diese Einstellbarkeit
kann dadurch herbeigeführt werden, daß der Steuernocken 58 auf einer Stange 61 angebracht
wird, die in einer Mehrzahl von Bohrungen 62 in dem bogenförmigen äußeren Teil einer
Tragplatte 63 befestigt wird, die ihrerseits mittels einer Bolzen- und
Schlitzverbindung
64 einstellbar auf dem Umfangsteil des Tisches 59 befestigt ist. Der Tisch 59 ist
beispielsweise mit vier Formen- versehen, die in einem gleichförmigen Abstand voneinander
angeordnet sind, und eine jede Form kann von dem Speiser einen Posten erhalten.
Die Umdrehung des Tisches 59 kann im Gleichtakt mit den Arbeitsvorgängen des Glasspeisers
erfolgen, und dies kann in irgendeiner geeigneten Weise herbeigeführt werden. So
kann beispielsweise-ein sich drehender Teil des Speisers ein Ventil 65 betätigen
(Fig. q.), mittels dessen das Ingangsetzen der zugehörigen Glasformmaschine beherrscht
wird, von der der Formentisch 59 ein Teil ist.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Wenn auf dem Tisch 59 vier Formen und
drei pneumatische Vorrichtungen zur Einstellung der Kniegelenke vorgesehen sind,
so wird die Anschlagschraube 48 so eingestellt, daß das Kniegelenk zwecks Bildung
eines Postens eines bestimmten Gewichts die erforderliche Länge hat; die Gestalt
dieses Postens wird in der Hauptsache durch eine Einstellung der anderen, die Gestalt
regelnden Teile des Speisers im voraus bestimmt. Ein solcher Posten kann beispielsweise
als Posten normalen Gewichts und normaler Gestalt bezeichnet werden; dieser Posten
hat also das erforderliche Gewicht und die erforderliche Gestalt, um eine der Formen
des Tisches 59 passend auszufüllen. Nimmt man nun an, daß jede der anderenFormen
6o eine Aushöhlung von anderer Größe oder anderer Gestalt aufweist, so können für
diese verschiedenen Formen die zugehörigen richtigen Posten dadurch erzielt werden,
daß die zugehörigen Blöcke q.o des Hebelklotzes 36 in den entsprechenden Gleitführungen
39 eingestellt werden oder daß man den Zeitpunkt der Beeinflussung der Ventile 55,
56, 57 mit Bezug auf den Zeitpunkt des Beginns der Treiberbewegungen einstellt,
um die erforderlichen Posten für diese Form herzustellen. Die Steuernocken 58 und
die Stangen der dazugehörigen Ventile 55, 56, 57 sind in verschiedenen Ebenen angeordnet,
so daß jeder dieser Steuernocken nur mit der Stange seines zugehörigen Ventils in
Berührung kommt. So ist beispielsweise der Steuernocken 58 für das Ventil 56 in
Fig. 3 so angeordnet, daß er die Stange dieses Ventils betätigt. Jedesmal, wenn
ein Steuernocken 58 mit der Stange seines zugehörigen Ventils in Berührung kommt,
wird dieses Ventil entgegen dem Federdruck (Fig.3) geöffnet, so daß das Druckmittel
zu dem oberen Ende des zugehörigen Zylinders 47 gelangen kann und den Kolben ,46
in diesem Zylinder nach unten drückt, wodurch der Hebelklotz 36 um einen Betrag
abwärts geschwungen wird, der sich entsprechend der Lage des in der Gleitführung
39 vorhandenen Blockes q0 verändern wird, mit dem der zugehörige Kolben 46 zusammenwirkt,
wodurch die Spannweite des Kniegelenkes um einen regelbaren Betrag vergrößert und
der darauffolgende bzw. gleichzeitig auftretende Aufwärtshub des die Glasabgabe
regelnden Treibers geändert wird.
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Sobald der Steuernocken 58 außer Eingriff mit der Stange der Ventile
55, 56. 57 kommt, kann der Druck von dem zugehörigen Zylinder 47 entweichen, und
sobald die Bewegung des Treibers und dessen Antriebsvorrichtung dies zulassen, wird
die Feder 5o den Hebelklotz 36 und den Kolben 46 nach oben um einen Betrag zurückführen,
der durch den einstellbaren Schraubenbolzen 48 begrenzt wird. Die Einstellungen
der Blöcke 40 in den Gleitführungen des Hebelklotzes 36 werden in der Hauptsache
zur Steuerung einer Gewichtsänderung benutzt, wenn die Herstellung einer Reihe von
Posten von mehreren Gewichten, die sich in periodischer Reihenfolgel wiederholt,
erwünscht ist; eine solche Regelung des Gewichts erfolgt natürlich außer derjenigen,
die in bekannter Weise durch die Einstellung des Lagerzapfens 17 längs des Schlitzes
18 der Treiberantriebsvorrichtung stattfindet. Änderungen in der Gestalt oder sowohl
in dem Gewicht als auch in der Gestalt der einzelnen, ein verschiedenes Gewicht
aufweisenden Posten kann durch Einstellung des Zeitpunktes der das Kniegelenk einstellenden
Hubbewegungen der dazugehörigen Kolben 46 mit Bezug auf den Zeitpunkt des Beginns
der Hinundherbewegungen des die Glasabgabe regelnden Treibers für die Posten erfolgen,
die geändert werden sollen, oder durch eine Vereinigung dieser Zeiteinstellungen
mit den gewichtsregelnden Einstellungen der Blöcke q.o des Hebelklotzes 36. Durch
Verwendung der verschiedenen Vereinigungen der das Gewicht bzw. die Gestalt regelnden
Einstellungen können somit Formbeschickungen von praktisch jedem gewünschten Gewicht
oder jeder gewünschten Gestalt erzielt werden, und alle diese Einstellungen können
während des Arbeitens des Treibers vorgenommen werden, so daß die fortschrittlichen
Wirkungen dieser Einstellungen bemerkt werden können. Nachdem die Einstellungen
für eine Reihe von Posten von vorher bestimmten verschiedenen Gewichten oder von
vorher bestimmten verschiedenen Gestalten oder für beide ausgeführt worden sind,
werden diese Reihen von Posten selbsttätig in periodischer Reihenfolge hergestellt,
bis weitere Einstellungen vorgenommen werden.
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Die besondere Ausführungsform der in den Zeichnungen dargestellten
und oben beschriebenen Erfindung kann in mannigfacher Weise abgeändert werden, und
die Merkmale der Erfindung können ebenfalls abgeändert werden, um die Erfindung
verschiedenen Gebrauchszwecken oder verschiedenen Arbeitsbedingungen anzupassen,
ohne von den Merkmalen der Erfindung
abzuweichen, die in den Ansprüchen
gekennzeichnet sind.