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Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen geschmolzenen Glases durch
einen unter dem Glasspiegel liegenden Behälterauslaß Die Erfindung bezieht sich
auf das bekannte Ivjerfahren, bei dem an der Auslaßöffnung am Boden eines Behälters
das austretende Glas angesammelt, von diesem: angesammelten Glas ein Klumpen oder
Posten abgeschnitten und in die darunter befindliche Form fallen gelassen jvird.
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Beim Entnehmen geschmolzenen Glases durch den unter dem Glasspiegel
liegenden Auslaß eines Vorratsbehälters ist es bereits bekannt, die auf einmal zu
entnehmende Glasmenge am Auslaß in einem frei hängenden Posten anzusammeln. Desgleichen
ist es bekannt, die Ausströmung des Glases durch Änderung des Glasstandes über dem
Auslaß zu regeln; zur Bildung eines Glaspostens, insbesondere zur Beeinflussung
seiner Gestalt und Größe, ist aber eine solche Glasstandsänderung bisher nicht benutzt
worden.
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Gegenstand eines älteren Patents ist ein Verfahren zur Entnahme geschmolzenen
Glases aus dem unter dem Glasspiegel liegenden Auslaß eines Behälters, an dem ein
Glasklumpen frei hängend angesammelt und von dem sodann eine einer Formbeschickung
entsprechende Menge abgeschnitten wird, unter Verwendung .eines Ausstoßkolbens,
der einen regelbaren Druck auf das Glas im Behälterauslaß auszuüben gestattet, wobei
die Geschwindigkeit der Bewegung des Kolbens mindestens auf einem Teil seines Arbeitsganges
größer ist als die natürliche Fallgeschwindigkeit des bis dahin frei hängend angesammelten
Teils des Glaspostens.
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Gemäß der Erfindung wird bei der Formbeschickung der Glasstand über
dem Auslaß nach Bedarf geändert, um Gestalt und Größe der aus dem Behälterauslaß
austretenden Glasposten zu beeinflussen.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird zum Zweck der die Gestalt und Größe des Glaspostens beeinflussenden Standänderung
die Glasmasse im Behälter seitlich nach der über dem Auslaß gelegenen Stelle hin-
oder davon fortgestoßen.
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Vorgeschlagen worden ist bereits die Entnahme von Glas durch Ausstoßen
aus einem unter dem Glasspiegel liegenden Behälterauslaß mit Hilfe eines die Glasmasse
abwärts oder aufwärts nach dem Auslaß hin--- oder davon hinwegstoßenden Treibers.
-Bei einer Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung wird zum Zweck, die
Gestalt
und Größe des Postens nach Bedarf zu beeinflussen, die Glasmasse außer in seitlicher
Richtung noch abwärts bzw. aufwärts nach dem Auslaß hin- bzw. davon hinweggestoßen.
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Bei der zur Ausführung dieses Verfahrens vorzugsweise benutzten selbsttätigen
Vorrichtung kann die Einrichtung zum seitlichen Stoßen des Glases in ihrer Wirkung
unabhängig von der Einrichtung zum Abwärts-und Aufwärtsstoßen des Glases eingestellt
werden.
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In den Zeichnungen ist beispielsweise eine Ausführungsform einer Maschine
gemäß der Erfindung dargestellt. Fig. i ist eine Gesamtansicht von vorn unter Fortlassung
des Unterbaus. Fig. 2 ist eine Vorderansicht des Unterbaus, Fig. 3 eine Seitenansicht
eines Teils der Vorrichtung, Fig. 4 ein Schnitt nach Linie 4-4 in Fig. 6, Fig. 5
eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 6, Fig. 6 eine
Seitenansicht, teilweise im Schnitt nach der Mittellinie von Fig. 5, unter Fortlassung
der Schneidvorrichtung. Fig.7 ist eine Seitenansicht., teilweise im Schnitt, einer
mit einem einzigen Treiber versehenen Maschine. Fig. 8 und 9 sind vergrößerte Darstellungen
der Wirkungsweise des einzigen Treibers, Fig. 1o ist eine Oberansicht der Antriebsvorrichtung
für den Treiber, Fig. i i ein Schnitt nach der Linie 11-1i in Fig. 1o, Fig. 12 ein
Schnitt nach der Linie 12-r2 in Fig. i i, der den Halter für den Haupttreiber zeigt.
Fig. 13 und 14 sind Schnitte nach Linie 13-13 in Fig. i o und zeigen die Einstellungen
der Antriebsvorrichtung für den Haupttreiber je für dessen kürzesten und längsten
Hub. Fig. 15 ist ein Längsschnitt gemäß Linie 15-15 in Fig. 6 und Fig. 16 ein Querschnitt
durch den Haupttreiber. Fig. 17 ist eine Vorderansicht des rechten Endes des Scherenträgers,
Fig. 18 eine entsprechende Ansicht von oben, Fig. r9 ein Schnitt nach Linie 19-i9
in Fig. 17 und Fig. 2o ein Schnitt nach Linie 2o-20 in Fig. 17. Fig. 21 und 22 sind
Seitenansichten der Nockenscheibe, die die Bewegung des Hilfstreibers steuert. Fig.
23 und 24 zeigen verschiedene Formen abnehmbarer Nockenlappen für diese Nockenscheibe.
Fig. 25 und 26 sind Ansichten der Scherensteuerscheiben von hinten. Fig.27 ist ein
senkrechter und Fig.28 ein waagerechter Schnitt durch den Drehzapfen des rechten
Scherenhebels in Fig. i (s. die Schnittlinien 27 und 28 in Fig. i).
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Beider dargestellten Vorrichtung fließt das geschmolzene Glas aus
einem Glasofen in einen Kanal 1, der an seinem äußeren Ende mit einem Behälter 2
versehen ist, der einen Auslaß 3 für den Austritt des Glases hat. Der Behälter :2
ist von dem Kanal durch eine- Zwischenwand 6 getrennt, die höher ist als der regelmäßige
Stand des Glases im Kanal i. Die Zwischenwand 6 kann fortgelassen werden und der
Behälter :2 tiefer liegen oder das Glas höher stehen, so daß es mit Gefälle aus
dem Kanal in den Behälter fließen kann, für eine bessere Sicherung der Regelung
des Glasausflusses ist aber die dargestellte Anordnung vorzuziehen. Gewünschtenfalls
kann der, Stand des Glases in dem Kanal durch einen senkrecht verstellbaren Schieber
in der Nähe des Ofens geregelt werden. Ein Treiber 4 wirkt absatzweise auf das Glas
in dem Kanal, um eine Glasmenge in den Behälter :2 zu bringen. Der Treiber regelt
so den Stand des Glases in dem Behälter, aus dem das Glas in bestimmtem Zeitverhältnis
zu den Huben des Treibers 4 durch den Auslaß 3 austritt. Auf das aus dem Auslaß
austretende Glas kann ein Hilfstreiber 5 wirken, oder dieser Hilfstreiber kann weggelassen
werden, so daß der Austritt des Glases nur durch den absatzweise wechselnden Stand
des Glases in dem Behälter 2 geregelt wird.
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Der Kanal i und der Behälter 2 bestehen aus feuerfestem Material und
sind unten und an den Seiten mit einem Wärmeschutzmittel umgeben, ausgenommen am
Auslaß. Eine Bodenplatte 7 trägt den Kanal i mittels feuerfester Träger 8 und außerdem
zwei Böcke 9, die ihrerseits den Behälterkasten 1o tragen, der darauf mittels Schrauben
r2 befestigt ist. Die Böcke tragen außerdem Einstellschrauben 13, um den Behälter
einstellbar gegen das Ende des Kanals zu halten, und abnehmbare Ablaufpfannen 14
zur Aufnahme des Kühlwassers, das von den Scherenbehältern und den Sprühdüsen abtropft.
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über dem Behälter liegt eine feuerfeste Decke r5 (Fig. 6 und 7), die
mit Wärmeschutzmitte117 versehen ist, das durch eine Metallplatte 2o festgehalten
wird. Der Treiber 4 ragt durch eine Öffnung in der Decke 15 und der Platte :'o hindurch.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist diese Öffnung genügend erweitert,
um Raum für den auf und ab gehenden Hilfstreiber 5 zu lassen. Eine andere feuerfeste
Decke 2r erstreckt sich über den Kanal i. Eine geeignete Heizvorrichtung, z. B.
ein Gasbrenner 22 mit Luft-und Gasventilen 23, ist vorgesehen, um in dem Kanal und
dem Behälter eine gleichmäßige Temperatur auffechtzuerhalten.
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Ein Auslaßring 24 aus feuerfestem Material wird von einem Metallhalter
25 (Fig. 8 und 9) getragen, der mittels eines Scharniers 26 um eine Achse 27 drehbar
ist und durch Schrauben 28 (Fig. 4 und 5) nach oben gegen ein Widerlager gezogen
wird. Zwischen den Auslaßring und den Behälter wird eine Pakkung 30 aus feuerfestem
Ton gepreßt. Die
Größe des Auslasses kann durch leichte und schnelle
Auswechselung des Auslaßringes je nach Wunsch verändert werden.
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Auf der- Grundplatte 7 der Maschine stehen Säulen 32 (Fig. 2 bis 4),
die die Antriebswelle 33 und verschiedene Drehachsen tragen. Die Antriebswelle
kann mittels einer Riemenscheibe 34 angetrieben und durch geeignete Mittel zur Herbeiführung
eines Gleichlaufs mit einer Formmaschine verbunden werden.
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Die Scherenblätter 36 sind an Armen 37 befestigt, die von verstellbaren
Haltern 40 (Fig.1, 17 bis 2o) getragen werden. Die Längsverstellung der Blätter
36 wird erhalten, indem man ihre Arme 37 in dem unteren, bei .42 geschlitzten Teil
von senkrecht beweglichen Schlitten 41 ein- und auswärts verschiebt und die Klemmschrauben
43 anzieht. Die senkrechte Einstellung der Blätter erfolgt durch Bewegung der Schlitten
41 nach oben und unten in einer Führung 4-1. mittels Schraube 46 und Handrad 47
und durch Anziehen einer Schraube 48 und einer Klammer 5o. Die Verstellung der Blätter
in der Querrichtung geschieht durch Verschiebung der Querschlitten 45, die die Führungen
44 tragen, und durch Feststellung mittels Schrauben 51 und Klammern 52. Die Scherenblätter
können somit in drei Ebenen bewegt werden.
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Die Scherenhalter sitzen an Schienen 53, die zwischen Rollen 54 geführt
und mit Schutzkappen 55 (Fig. i) bedeckt sind. Die Schienen 53 werden durch Hebel
56 bewegt, die an ihren unteren Enden Rollen 57 tragen, die in Schlitze 69 in den
Schienen eingreifen. Die Scherenhebel sind an Drehzapfen 6o und 61 an den Säulen
32 drehbar gelagert und an ihren oberen Enden mit Rollen 62 versehen, die durch
Federn 63 an die auf der Hauptwelle 33 festsitzenden Scherensteuerscheiben 35 angelegt
werden.
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Durch Umlegen des Handhebels 64 in die in Fig.2 bis 4 gezeigte Stellung
wird die Achse 65 gedreht und diese Bewegung mittels eines Kegelra.dsektors 67 und
eines Kegelrades 68 auf eine Achse 66 übertragen, die zwei Nockenscheiben
70 trägt, an denen Rollen 71 anliegen, die von senkrechten Schlitten
72 getragen werden. Diese Schlitten sind durch Stangen 73 mit Armen 74 (Fig.
i) verbunden, die auf den Drehzapfen 6o und 61 gelagert sind und sich gegen die
untere Seite der Scherenhebelfortsätze 75 legen. Auf diese Weise können die Scherenhebel
in ihrer zurückgezogenen Lage festgehalten werden, während sich ihre Steuerscheiben
weiterdrehen. Der Hebel 64 kann mittels einer durch einen Knopf 77 (Fig. 4) betätigten
Sperrklinke 76 in seiner Stellung verriegelt werden.
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Die Scherensteuerscheiben 35 (Fig. 25 und 26) sind so gestaltet, daß
sie den Scherenblättern gegen das innere Ende ihres Hubs hin eine allmählich abnehmende
Geschwindigkeit verleihen. Um die Schnelligkeit zu regeln, mit der die Scherenblätter
das Glas durchschneiden, sind die Teile der Drehzapfen 6o und 61, die die Scherenhebel
56 tragen, exzentrisch zu den Teilen, die im Rahmen gelagert sind, wobei die Exzentrizität
des einen. Drehzapfens 61 nach unten liegt (Fig. 27) und die des andern Drehzapfens
6o nach oben. Werden-die Achsen 6o, 61 in gleichem Sinne gedreht, so verschieben
sich also die Drehpunkte der Hebel 56 in waagerechter Richtung gegenläufig zueinander.
Wenn diese Drehpunkte aufeinander zu oder voneinander weg eingestellt werden, so
werden die Steuerrollen 62 mit mehr oder weniger geneigten Teilen der Steuerscheiben
35 in Berührung gebracht, wie die Tangenten 59 und 58 in F ig. 26 und 25 zeigen.
Infolgedessen tritt der eigentliche Schnitt früher ein und geschieht schneller,
wodurch ein Posten mit stumpferem Ende entsteht, beziehungsweise später und langsamer,
wodurch- ein spitzerer Posten erhalten wird. Die Dmehung der Zapfen 6o und 61 geschieht
gleichzeitig um denselben Betrag und in gleichem Sinne mittels Hebel 78 und 8o (Fig.
1, 27 und 28), die durch eine Stange 81 verbunden sind, deren Länge mittels einer
Schraubmuffe 82 verstellt werden kann. Am Hebel 8o ist ein Handgriff 83 angebracht
und außerdem eine Skala, die zusammen mit einem an der -Säule befestigten Zeiger
84 den. Betrag der Drehung der Exzenter angibt. Die Exzenter können durch Klemmschrauben
85 in der eingestellten Lage festgehalten werden.
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Zwischen aufeinanderfolgenden Schneidvorgängen werden die Scherenblätter
36 in der zurückgezogenen Stellung mittels Sprühdüsen 86 (Fig. i und 5) gekühlt,
denen durch Rohre 87 mit Regelungsventilen 88 Wasser zugeführt wird; das ablaufende
Wasser wird von den Ablaufpfannen 14-aufgefangen.-Der Treiber 4 (Fig. 15 und 16)
besteht aus feuerfester Masse mit einem metallenen Versteifungskern 9o, der mit
einem inneren Metallrohr 9i zur Zuführung von Kühlungsluft versehen ist. Das obere
Ende des Kerns ist in einem Halter 92 mit drehbarer Backe 93 (Fig. i i und 12) und
Klemmschraube 94 befestigt. Der Halter wird von einem Schwingarm 95 (Fig. 6 und
13) getragen, der an seinem oberen Ende an einem Drehzapfen 96 gelagert ist, um
den der Treiber eine hin und her gehende Schwingbewegung ausführen kann.
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Der Drehzäpfen 96 wird von einem senkrecht schwingenden Führungsarm
97 getragen, der um die Achse 98 drehbar ist. Um
den Drehzapfen
96 ist. ein. Hebel ioo drehbar, der eine Steuerrolle ioi trägt, die an einer Nockenscheibe
io8 anliegt, die die senkrechten Bewegungen des Treibers regelt. Drehbare Zapfen
io2 und io3.sind je an den Enden des Hebels ioo bzw. des Armes 97 angebracht. Durch
Drehung eines Handrades io5 an einer Schraube 104, die in den Zapfen . i o2 eingeschraubt
ist, sich dagegen in dem Zapfen 103 frei dreht und mit einer Schulter gegen ihn
anlegt, kann der Hebel ioo auf der Steuerrolle ioi als Mittelpunkt gedreht werden,
wodurch der Schwingarm 95 und somit der Treiber während dessen seitlicher Schwingbewegungen
gehoben oder' gesenkt wird. Ein Zeiger io6 am Hebel ioo gibt auf einer Skala 107
am Arm 97 die senkrechte Stellung des Treibers an.
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Eine Verbindungsstange i io (Fig. 13), die durch ein durch Nockenscheiben
i i i und 11:2 angetriebenes Hebelsystem in Schwingungen versetztfwird, erteilt
dem Arm 95 seine waagerechten Schwingbewegungen. Um eine Achse i 13 ist ein
Hebel 114 drehbar, der nach oben und unten hervorragende Arme i 15
und i 17
hat. Der Hebelarm 115 trägt eine Rolle ii6, die sich gegen die Nockenscheibe
i i i legt, die zur Rückwärtsbewegung des Treibers dient, und der Arm 117
trägt eine Rolle i 18,
die sich gegen die Nockenscheibe i i2 legt, die zur
Vorwärtsbewegung des Treibers dient. Am unteren Ende des Arms 117 ist um
einen Zapfen i2o ein Stellhebel 121-(Fig. 14) drehbar, dessen äußeres Ende einen
Drehzapfen 122 trägt, um den eine Schraube 1.23 schwingen kann. Ebenso trägt der
Hebel 114 einen Drehzapfen 124, um den eine mit Gewinde versehene Hülse 125 schwingen
kann. Eine mit einem Handrad 127 und mit Innen- und Außengewinde versehene Muffe
1z6 verbindet die Schraube 123 mit der Hülse r25. Die Gewinde der Schraube und der
Hülse sind links- bzw. rechtsgängig, so daß durch Drehen des Händrades 127 der Stellhebel
121 um seinen Drehzapfen 120 geschwenkt wird. In einen Schlitz eines Ansatzes 13o
am Hebel 121 greift eine Klemmschraube 13i ein, mittels deren die Hebel 114 und
121 in jeder eingestellten Lage festgehalten werden können. Durch Einstellung des
Hebels 121 mittels des Handrades 127 wird das Drehzapfenpaar, an dem die Verbindungsstange
iio gelagert ist, gehoben oder gesenkt und der Hub des Treibers 4 vermindert oder
vermehrt. Ein Zeiger 123 am Hebel 12i gibt auf einer Skala 134 am Hebel i14 die
Hublänge des Treibers 4 an.
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Die Verbindungsstange mo besteht aus einzelnen durch Federn verbundenen
Teilen, so daß sie in beiden Richtungen nachgeben kann, wenn der Treiber auf Widerstände
treffen oder das Glas abgekühlt sein sollte. Das Drehzapfenpaar 135 am Schwingarm
95 trägt eine Führung 136 (Fig. ii und 14), durch die die Stange iio frei hindurchgehen
kann. Das Zapfenpaar 132, am Hebel 121 trägt ein Verbindungsstück 137, in das die
Stange iio eingeschraubt ist. Die Stange trägt Federn 138, i4o, die lose Ringe 141
gegen die Führung 136 drücken und für den gewünschten Druck nachgiebig eingestellt
werden können, indem man auf die Stange iio aufgeschraubte Muttern i42 und 143 (Fig.13)
dreht. Die Stange ist an ihrer Durchgangsstelle durch die Führung 136 verstärkt
und bildet dort Schultern, .gegen die sich die Ringe 141 anlegen, wodurch die Führung
136 in einer bestimmten Stellung auf der Stange gehalten wird und trotzdem
die Verbindung erforderlichenfalls nachgiebig ist. Mittels eines Handrades 144 (Fig.
13 und 14) kann die Stange iio in das Verbindungsstück 137 hinein und aus
ihm heraus geschraubt werden, um die wirksame Länge der Verbindung zwischen dem
Hebel 114 und dem Arm 95 zu ändern, so daß die Wendepunkte der Hinundherbewegung
des Treibers waagerecht verschoben werden können, ohne daß sich die Form des von
ihm während seiner regelmäßigen Bewegung beschriebenen Weges ändert. Das Verbindungsstück
137 (Fig. 13) ist in seinem Gewindeteil geschlitzt und mit einer Klemmschraube 145
versehen, um eine Drehung der Stange zu verhindern. Die Kante der Nabe des Handrades
144 gibt auf einer Skala 146 am Verbindungsstück 137 die Lage der -erwähnten Wendepunkte
des Treibers an.
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Die Nockenscheiben io8, iii und 112 für den Treiber sitzen lose auf
der Welle 33 (Fig. 13 und 14) uild werden in umgekehrter Richtung wie diese
angetrieben. Dies geschieht mittels eines Kegelrads 147 (Fig. ii), das auf die Welle
33 gekeilt ist, eines Kegelrades i5o und eines Kegelrades 151, das einen Teil der
Nockenscheibe 112 bildet. Das Kegelrad i5o dreht sich auf einem Zapfen 152, der
auf einem lose auf der Welle 33 sitzenden Teil i53 sitzt, der einen Schneckenradsektor
154 trägt. Auf einer Konsole 155 an der rechten Säule 32 ist eine Achse i56 gelagert,
die ein Handrad 157 und eine Schnecke 158 trägt, die mit dem Sektor 154 in
Eingriff steht. Durch Drehen des Handrades 157 (Fig. io) kann der Teil 153 um die
Welle 33 .gedreht und das Kegelrad 151 gegen die Welle vor- oder zurückgestellt
werden, während die Maschine in Gang ist. Hierdurch werden die Nockenscheiben io8,
i i i und 112 und demgemäß die Wirkung des Treibers gegen den Gang der übrigen Teile
der Maschine vor- oder zurückgestellt.
Unter der Einwirkung der
Nockenscheiben io8, i-ii und 112 bewegt sich das Ende des Treibers-4 in der in Fig.
8 und 9 in strichpunktierten Linien angegebenen geschlossenen Bahn in der Richtung
des Pfeils. Bei seiner Vorwärtsbewegung schiebt der Treiber einen Teil des Glases
vor sich her und erhöht so den Stand im Behälter 2 (Fig. 9). Hierdurch wird der
Austritt des Glases durch den Auslaß 3 infolge des durch die Schwerkraft vermehrten
Drucks beschleunigt. Wenn sich der Treiber rückwärts bewegt, nimmt er einen Teil
des Glases mit sich zurück und senkt den Spiegel des Glases im Behälter 2 (Fig.
8), wodurch der Austritt vermindert oder verzögert wird. Das austretende Glas sammelt
sich unterhalb des Auslasses in aufeinanderfolgenden hängenden Posten, von deren
jedem eine Formbeschickung durch die Scherenblätter 36 abgetrennt wird, die in bestimmtem
Zeitverhältnis zu den Huben des Treibers 4 arbeiten.
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Die Größe und allgemeine Form der aufeinanderfolgenden Posten und
der daraus erhaltenen Formbeschickungen kann während des Gangs der Maschine innerhalb
weiter Grenzen verändert und geregelt werden, indem man die Höhe, den Verlauf und
den Eintrittszeitpunkt des absatzweise erfolgenden Steigens und Fallens des Glasspiegels
im Behälter 2 ändert und regelt.
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Durch Drehen des Handrades 127 kann der waagerechte Schwingungshub
des Treibers geändert werden, wodurch die Menge des vom Treiber vorwärts geschobenen
Glases und somit das Gewicht des Postens geändert wird. Das gleiche Ergebnis erhält
man, wenn man das Handrad 105 dreht, das die Arbeitstiefe des Treibers im Glase
ändert und vorzugsweise benutzt wird, um Änderungen von geringer Größe im Gewicht
der Posten zu bestimmen.
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Durch Drehung des Handrades 144 wird die Lage der Treiberschwingung,
insbesondere des vorderen Umkehrpunktes des Treibers, gegen den Behälter 2 geändert,
wodurch die allgemeine Form des Postens beeinflußt wird. Die Verschiebung dieses
Punktes auf den Behälter zu führt absatzweiss. zu einer größeren und schärferen
Standänderung des Glases im Behälter 2, wodurch ein kurzer dicker Posten erhalten
wird. Läßt man den Treiber in einer mehr rückwärtigen Stellung arbeiten, so erhält
man eine kleinere und langsamere Standänderung, die zur Bildung eines längeren und
dünneren Postens führt.
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Durch Drehung des Handrades 157 und Änderung der Wirkungszeit
des Treibers 4 im Verhältnis zu den anderen Wirkungen der Maschine wird eine frühere
oder spätere Ansammlung des Glaspostens im Verhältnis zu dem Zeitpunkt erzielt;
wo er abgeschnitten wird, so daß er mehr oder weniger Zeit hat, um sich vor dem
Abschneiden zu strecken oder zu verlängern.
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Der Treiber 4 kann als Haupttreiber in Verbindung mit einem Hilfstreiber
5 benutzt werden, um die Bildung der Posten weiter zu beeinflussen. Dieser Hilfstreiber
besteht aus feuerfestem Ton und ist senkrecht beweglich in den Auslaßring 24 hinein
oder durch ihn hindurch mittels Führungsschienen 16o, 161 geführt, die je in Führungen
162, 163 (Fig. i, 5 und. 6) gleiten. Die' Führungsschiene i6o trägt einen Arm 164,
an dem ein den Treiber 5 tragender geschlitzter Halter 165 mittels Klemmschrauben
166 abnehmbar - befestigt ist. Der Arm 164 ist an der Schiene 16o mittels einer
Schraube 167 so befestigt, daß der Treiber um die Schiene 16o geschwenkt werden
kann, um ihn mit dem Auslaß 3 auszurichten. Die Führungsschiene 161 wird von einem
Arm 170 getragen, und ihr unteres Ende bewegt sich vor einer Skala 171, um die Stellungen
des unteren Endes des Hilfstreibers zur unteren Seite des Auslaßringes 24 anzugeben.
Der Treiber 5 ist in seinem Halter mittels Schrauben 172 festgeklemmt und kann schnell
gegen einen anderen Treiber von irgendwelcher gewünschten Form ausgewechselt-werden.
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Der Treiber 5 hängt mittels einer Verbindungsstange 173 und deren
Drehzapfen 174, 175 an einem waagerechten Hebel 176 (Fig. 6), der mittels seiner
Nabe 177 an der Nabe eines senkrechten Hebels 178 drehbar befestigt ist, der seinerseits
um die Achse i8o drehbar ist, die als gemeinsame Drehachse für die beiden Hebel
dient. Der Hebel 178
hat einen Zapfen 181 mit einer Rolle i82, die sich gegen
eine Nockenscheibe i83 für den Hilfstreiber legt (Fig. 6). Der Hebel 176 trägt eine
Stellschraube 184, die sich gegen den Hebel 178 stützt, um das Gewicht des Treibers
5 und seiner Führuugsteile gegen den Hebel 178 und die Nockenscheibe 183 wirken
zu lassen, die so die Auf- und Abwärtsbewegung des Hilfstreibers steuert. Durch
Drehung eines Handrades 185 wird die Schraube i84 gedreht, so daß die Winkelstellung
der Hebel 176 und 178 zueinander geändert werden kann, wodurch der Hub des Hilfstreibers
höher oder tiefer gelegt wird. Durch Verschiebung des Drehzapfens 175 der Verbindungsstange
173 in einem Schlitz 186 des Hebels 176 und Festschrauben des Drehzapfens in seiner
Stellung kann die Hublänge des Treibers 5 verändert werden. Wenn die Mitwirkung
des Hilfstreibers nicht erforderlich ist, kann er in jeder gewünschten Höhenstellung
mittels einer an dem Hebel 176 sitzenden Sperrklinke 187 außer Tätigkeit
gehalten
werden, die über eine Nase 188 an der Achse 113 greift. Der Treiber 5 kann auf diese
Weise gänzlich außer Berührung mit dem Glas gehalten werden oder in das Glas hinein-
oder sogar durch den Auslaß hineurchragen, um auf den Glasaustritt eine gleichförmige
Verzögerung auszuüben oder (las Glas unterhalb des Auslasses zl tragen.
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Die Nockenscheibe 183 (Fig. 6, 11, 21 und 22) ist aus mehreren
Teilen zusammengesetzt. Der größere Teil ihrer Arbeitsfläche besteht aus einem Stück
mit einer lose auf der Welle 33 sitzenden Nabe 189. Der Rest der Nockenfläche wird
durch zwei abnehmbare Lappen 19o, igi gebildet, die mit dem Hauptteil der Nockenscheibe
mittels Klemmschrauben 192 verbunden sind. Der Lappen igo, der die Aufwärtsbewegung.des
Treibers 5 steuert, ist fest angeschraubt, während der Lappen igi, der die Abwärtsbewegung
des Treibers steuert, einen Schlitz 193 hat, so daß er in verschiedenen Winkelstellungen
festgestellt werden kann, wie die Gradeinteilung in Fig. 22, zeigt. Die Länge des
wirksamen kreisförmigen Nockenteils Zoo, der den Stillstand des Hilfstreibers in
seiner tiefsten Stellung bestimmt, kann so je nach Bedarf geändert werden. Die Nockenlappen
können gegen andere ausgewechselt werden, die eine andersgeartete Auf- oder Abwärtsbewegung
herbeiführen. Die Lappen 194, 195 (Fig.23) würden eine langsamere und die Lappen
nach Fig. 24 eine schnellere Auf- und Abwärtsbewegung ergeben als die nach Fig.
21.
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Zum Antrieb der Nockenscheibe 183 sitzt auf der Welle 33 ein aufgekeiltes
Kegelrad. 196 (Fig. i i), das ein Zwischenrad 197 treibt, das seinerseits
mit Zähnen auf der einen Fläche der Nockenscheibe 183 in Eingriff steht. Das Zwischenrad
197 wird von einem Zappfen 198 getragen, der in einem Hebel toi (Fig. 6) festsitzt,
der um die Welle 33 geschwenkt werden kann, indem man eine Stellschraube 2o2 mittels
eines Handrades 203 dreht. Die Schraube 2o2 ist in der Längsrichtung dadurch festgelegt,
daß ihre festen Bunde 204 mit einem Arm 2o5 in Eingriff stehen, und ihr Ende ist
in eine Hülse 2o6 eingeschraubt, die bei 207 an dem Hebel toi angelenkt ist. Durch
Drehung des Handrades 203 wird der Hebel toi und das Zahnrad 197 um die Welle
33 geschwenkt und die Nockenscheibe i83 gegen das Antriebsrad 196 vor-oder zurückgestellt.
Auf diese Weise können dieWirkungszeiten des Haupt- und des Hilfstreibers durch
ähnliche Vorrichtungen unabhängig voneinander verändert werden.
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Die Nockenscheibe 183 erhält vorzugsweise eine solche Form, daß sie
dem Hilfstreiber während des ersten Teils seiner Bewegung eine allmählich zunehmende
Geschwindigkeit erteilt, so daß durch Vorstellen der Nockenscheibe 183 die
Geschwindigkeit der Treiberbewegung während des Schneidvorgangs erhöht werden kann
und umgekehrt.
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Die Gleitrinne 2o8 (Fig. 2, 4, 5 und 6) besteht aus porösem Muterial
und wird mit Wasser angefeuchtet, das durch ein Rohr 2io zugeführt wird, das in
eine Vertiefung 2i1 am oberen Ende der Gleitrinne mündet. Ein Ventil 212 regelt
den Wasserzufluß. Die Gleitrinne ist mittels Drehzapfen 214 und 215 gelagert, so
daß sie in die Glasaufnahmestellung und aus ihr heraus geschwenkt werden kann. 213
(Fig. 4) sind die Formen der zugehörigen Formmaschine.
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Wenn man mit beiden Treibern arbeitet, so hebt und senkt der Haupttreiber
absatzweise den Glasspiegel im Behälter 2 (Fig. 8 und 9), und der durch diesen-
Spiegelstand hervorgerufene Glasaustritt wird durch die beschleunigende und verzögernde
Wirkung des Hilfstreibers verändert.' Unter diesem doppelten Einfluß tritt das geschmolzene
Glas in absatzweise wechselndem Maße aus und sammelt sich in aufeinanderfolgenden
Posten, die vom Auslaß öder vom Ende des Hilfstreibers herabhängen. Auf jeden vollen
Hub des Haupttreibers kommt eine senkrechte Hinundherbewegung des Hilfstreibers
und eine Hinundherbewegung der Scherenblätter. Nach jedem Schneidvorgang wird durch
die Einwirkung des Hilfstreibers der frisch abgeschnittene Stumpf aufwärts bewegt
oder seine Abwärtsbewegung verzögert.
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Während, wie oben angegeben, der Haupttreiber ein geeignetes Mittel
bietet, um die Größe und allgemeine Form der aufeinanderfolgenden Posten und der
daraus erhaltenen Formbeschickung zu regeln, ist der Hilfstreiber besonders geeignet,
um örtliche Änderungen bei der Bildung des oberen Teils, des Körpers und des unteren
Endes der Posten und Beschickungen zu bestimmen. Der Hilfstreiber wirkt auf das
Glas teils durch Stoß und teils durch Zug infolge Adhäsion des Glases, und da er
in größter Nähe und gewünschtenfalls in unmittelbarer Berührung mit den sich ansammelnden
Posten wirkt, so hat er die Wirkung, den Einfluß der Schwerkraft auf die absatzweise
durch den Haupttreiber zugeführten Glasmengen zu verändern. Der Abwärts- oder Ausstoßhub
des Hilfstreibers beschleunigt den Austritt des Glases, und eine Vermehrung der
Ausdehnung oder der Geschwindigkeit dieses Hubes ergibt eine Vergrößerung des oberen
Teils und des Körpers des Postens. Der Aufwärts-oder Saughub des Hilfstreibers verzögert
den Austritt des Glases, und die Wirkung von Verängerungen dieses Hubes macht sich
besonders
im unteren Ende des Postens bemerkbar. Die Schere kann
mit dem Saughub zusammenwirken, um das untere Ende des Postens zu formen, wobei
ein schnelleres Abschneiden während des beginnenden Saughubes ein stumpferes Ende
ergibt und umgekehrt. Wenn man den Saughub verzögert, bis die Schere in das Glas
eingedrungen ist, kann am unteren Ende des nächsten Postens ein Absatz gebildet
und der Teil unterhalb des Absatzes dünner gemacht werden. Wenn man den Saughub
so einstellt, daß die abgeschnittene Glasfläche von den Scherenblättern so schnell
abgehoben wird, wie sie abgeschnitten wird, so wird die Abkühlung des Glases und
die Erhitzung der Blätter auf ein Mindestmaß zurückgeführt. Die Länge des abgeschnittenen
Stumpfs kann auch durch Heben oder Senken der Schere geändert werden.
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Durch getrennte -öder gemeinsame Einstellung der Bewegungen der beiden
Treiber ist es möglich, die gewünschte Beschleunigung oder Verzögerung des Austritts
zu erhalten, um den Durchmesser des Postens an der gewünschten Stelle zu vergrößern
oder zu verkleinern, so daß eine Veränderung und Regelung innerhalb weiter Grenzen
möglich ist.
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Die beschriebene Vorrichtung stellt nur eine der vielen Ausführungsmöglichkeiten
dar, und ihre Merkmale können abgeändert werden, um die Erfindung verschiedenen
Gebrauchszwecken oder Arbeitsbedingungen anzupassen.