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Verfahren und Vorrichtung zur Ablieferung bemessener Glasposten aus
einem Behälter Die Erfindung bezieht sich auf das den Gegenstand eines älteren Patents
bildende Verfahren nebst Vorrichtung zur Ablieferung bemessener Glasposten aus einem
Behälter, bei dem das aus dem Behälterauslaß austretende Glas in einem daran frei
hängenden Klumpen oder Tropfen angesammelt und von diesem Klumpen oder Tropfen eine
einer Formbeschickung entsprechende Glasmenge abgeschnitten und fallen gelassen
wird.
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Gemäß der Erfindung wird das in dem Behälter vorhandene Glas zwecks
Ansammlung am Behälterauslaß in bemessenen Zeitabständen nach diesem Auslaß hin
gestoßen. Hierdurch wird erreicht, daß die zur Abgabe eines Glasklumpens oder -tropfens
notwendige Zeit verkürzt und trotz der verhältnismäßig großen Zähigkeit, welche
das Glas haben muß, das Ende der Tropfenbildung auf einen nach Bedarf und genau
zu bestimmenden Zeitpunkt, zu dem das Glas als Klumpen oder Tropfen abgegeben werden
soll, festgelegt werden kann.
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Das ist z. B. von Bedeutung, wenn Maschinen mit mehreren Formen in
schneller Aufeinanderfolge taktmäßig beschickt werden sollen. Außerdem ist man hierdurch
in der Lage, die Gestalt des Klumpens oder Tropfens und des davon abgeschnittenen
Postens dadurch zu beherrschen, daß man den Zeitraum bis zum Abschneiden verschieden
lang berrüßt. Das Glas im Behälter nach dem Auslaß hin zu stoßen, ist an sich bekannt,
nämlich bei solchen Einrichtungen, bei denen das entsprechend flüssig zu haltende
Glas in laufendem Strahl aus dem Auslaß tritt und erst in der Form zu einem Posten
der erforderlichen Menge angesammelt wird.
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Die Gestalt des vom frei hängenden Tropfen abgetrennten Postens kann
ferner dadurch beeinflußt und der zu beschickenden Form angepaßt werden, daß man
den Schnitt durch den Tropfen in verschiedenem Abstand vom Behälterauslaß führt,
also z. B. nur den unteren rundlichen Teil des Tropfens in einer Ebene abtrennt,
die den für das obere Ende der Formbeschickung gewünschten Durchmesser aufweist.
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Das aus dem Behälterauslaß austretende Glas nicht am Auslaß, sondern
in gewissem Abstand davon abzuschneiden, ist an sich bekannt, aber bei solchen Einrichtungen,
bei denen das als laufender Strahl aus dem Auslaß austretende Glas erst in der Form
zu einem Posten von der erforderlichen Menge angesammelt wird.
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Als Werkzeug zum Ausstoßen dient gemäß der Erfindung eine Schaufel
aus feuerbeständigem Stoff, welche durch die Glasmasse hindurch vor- und zurückbewegt
wird und
hierbei die erforderliche Glasmenge bei ihrem Vorwärtshub
aus dem Auslaß herauswirft. Das Glas wird somit durch eine Stoßwirkung aus dem Auslaß
herausbefördert, so daß es nicht in langgezogenen, sondern in gedrungenen Glastropfen
abgegeben wird. Gemäß der Erfindung wird ferner das Werkzeug sogleich nach dem Austritt
des Postens zurückbewegt und so das Glas vom Behälterrand und aus dein Auslaß zurückgezogen.
Durch die Zurückbewegung des Werkzeugs oder der Schaufel wird nach dem Ausstoßen
einer ausreichenden Glasmenge der überschießende Teil vom Auslaß zurückgeholt und
dadurch die Trennung des ausgestoßenen Teils vom Vorrat vorbereitet und erleichtert.
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Die Auslaßöffnung läuft zweckmäßig in eine überhängende Wand aus,
über die das Glas vor der Schaufel durch letztere in Wellen gestoßen wird, die in
birnenförmigen Tropfen an der Außenseite der Wand hängen. Der dünnere Teil des Tropfens
zieht sich unter dessen Gewicht in der Regel fadenförmig aus. Dieser Faden kann
schließlich von selbst abreißen. Wo jedoch eine Gleichförmigkeit und vor allem eine
schnelle Wirkung erforderlich ist, kommen in bekannter Weise zweckmäßig andere Einrichtungen,
wie beispielsweise Abscherklitigen, zur Anwendung, die den Glasfaden zu den erforderlichen
Zeitpunkten in bekannter Weise abtrennen. Das Ende eines solchen abgetrennten und
von dem Gewicht der Glaskugel befreiten Glasfadens zieht sich von selbst zurück,
wobei diese Wirkung durch die Verbindung mit der Glasmasse unterstützt wird, die
bei der Zurückbewegung der Schaufel an der Innenseite der Wand herabsinkt. Hierdurch
wird der Glasfaden über die Wand zurückgezogen und der in dem Behälter befindlichen
Masse wiederum einverleibt. Diese Einverleibung kann gewünschtenfalls durch Wärme
von einer Flamme unterstützt werden, die auf die Auslaßöffnung wirkt und somit dazu
dient, das Glas und die Fäden in gleichförmiger plastischer Beschaffenheit zu halten.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht, und zwar ist Fig. i eine Vorderansicht der Maschine der Erfindung.
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Fig.2 zeigt im Grundriß einen Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig.
i.
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Fig.3 ist eine Vorderansicht in vergrößertem Maßstabe von dem oberen
Teil der Maschine.
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Fig.4 ist eine Endansicht, teilweise im Schnitt, nach der Linie 4
der Fig. 3.
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Fig. 5 ist eine Endansicht im Schnitt nach der Linie 5 der Fig. 3.
Fig. 6 ist eine Draufsicht auf den oberen Mechanismus.
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Fig. 7 ist eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, nach der Linie
7-7 der Fig. 6.
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Fig. 8 ist eine Vorderansicht der Abschervorrichtung, teilweise im
Schnitt, und Fig. 9 ist eine Draufsicht hierzu.
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Fig. 1o und i i veranschaulichen Einzelheiten.
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Fig. 12 ist ein Schnitt nach der Linie 14-I4 der Fig. 13, wobei jedoch
der untere Teil des Schaufelstieles aus der Arbeitsstellung (Fig. i und 4) um 9o
° in die zum Teil 2o rechtwinklige Lage geschwungen ist.
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Fig.13 ist ein Grundriß, teilweise ein Schnitt nach der Linie 15-15
der Fig. q. des die Schleuderschaufel beeinflussenden Mechanismus.
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Fig. 14 ist eine Draufsicht auf den Halter für die Schleuderschaufel
im Schnitt nach der Linie 16-16 der Fig. 4.
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Fig. 15 zeigt in der Seitenansicht, teilweise im Schnitt, den Schleuderschaufelkanal
und die Förderrinne.
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Fig. 16 zeigt im Grundriß die Schnauze sowie den Kanal mit der Schleuderschaufel,
letztere im Schnitt nach der Linie 21-21 der Fig. 17.
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Fig. 17 ist eine Seitenansicht der Schaufel und ein Schnitt der Schnauze
und des Kanals im Schnitt nach der Linie 22-22 der Fig. 16.
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Die Vorrichtung zum Abtrennen und Zuführen der Glasposten wird zwischen
einem Behälter ,für geschmolzenes Glas oder Glasschmelzofen und einer Glasformmaschine
angeordnet. Das Glas wird aus einem von dem Ofen hervorragenden Kanal 1o genommen
und in getrennten Glasmassen oder -posten der mit dem Ofen in Verbindung stehenden
Maschine zum Pressen oder Blasen von Glasgegenständen zugeführt. Das Glas kann aus
dein Kanal des Schmelzofens sogleich in die Form der Maschine oder in einen dorthin
führenden Förderkanal überführt werden.
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Die Maschine kann als Ganzes von einem Schmelzbehälter zu einem anderen
auf geeigneten Schienen oder Rädern verschoben werden. Bei der Darstellung ruht
die Maschine nicht auf Rädern, sondern auf einer Grundplatte i i, die ihrerseits
mit Rädern ausgestattet sein kann. Die aufrechten Träger 12 und 13 ruhen auf der
Grundplatte i i, und die Maschine überbrückt den Kanal 1o, der von der Schmelzkammer
des nicht dargestellten Schmelzofens herkommt.
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Das geschmolzene Glas wird aus dem Kanal 1o in aufeinanderfolgenden
Wellen von geeigneter Gestalt behufs Herstellung der erforderlichen Glasposten durch
ein Werkzeug 15 hinausbefördert, das in dem geschmolzenen Glase in der Längsrichtung
des Kanals
vor- und zurückbewegt wird. Hierdurch werden die aufeinanderfolgenden
Glaswellen über den Rand 16 der Schnauze i fallen (Fig. 17). Der Bodenteil der Schnauze
1 sitzt passend an dem Ende des Kanals. io. und beide Teile können in geeigneter
eise unterstützt werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsform werden diese Teile von Armen
2 getragen, die von dem Ofen hervorragen und Flanschen 3 besitzen, die mit abgesetzten
Teilen d. der Schnauze in Eingriff treten. Hierdurch wird sie getragen und an dem
Ende des Kanals gehalten. Es kann somit die Schnauze im Fall;. einer Beschädigung
bequem -, an dein Lieferungskanal entfernt und durch eine andere ersetzt werden,
die gegebenenfalls eine andere Größe aufweisen kann.
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Die untere Wand der Schnauze fällt zweckm:ißig mit dem Boden des Zuführungskanals
zusammen. Von dem Boden erhebt sich die Vorderwand 5, deren oberer Teil 6 eine Schelle
bildet. Außerhalb dieser Schwelle hat die Kante der Wand eine scharf abwärts gerichtete
Neigung 7. unterhalb deren sich eine Lippe 8 befindet, die dazu dient, das Glas
von der Vorderwand entfernt zu halten und ein Hinablaufen an der Außenwand zu verhindern.
Die Enden der Lippe sind, wie bei 9 dargestellt, an jeder Seite der Auslaßöffnung
schräg nach oben geneigt, wodurch verhindert wird. daß das Glas um die Enden der
Lippe herumkriecht. Die äußere Fläche der Schnauzenwand reicht, wie bei 14 dargestellt,
hinter die Schnauze zurück, um den freien Raum zwischen der Wand und dem in der
Schwebe gehaltenen Glasposten zu vergrößern.
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Das Werkzeug besteht zweckmäßig aus einer Schaufel 15 aus geeignetem
feuerbeständigem Material und wird in dem Führungskanal durch eine weiter unten
noch näher beschriebene Vorrichtung vor- und zurückbewegt. Die Vorderseite 24. der
Schaufel ist in L'bereinstimmung mit der vorderen Schräglage der Vorderwand 5 der
Schnauze (Fig.17) nach vorn geneigt und dient dazu: nach einer Vorbewegung einer
Glaswelle die gewünschte Menge der letzteren zwischen der Vorderfläche 24 der Schaufel
und der Vorderwand 5 aufwärts zu führen. Um die austretende Glasmasse zusammenzuhalten,
ist die Vorderfläche der Schaufel, wie in F ig. 16 angedeutet, konkav ausgebildet.
Die Schaufel 15 wird zweckmäßig nach der Vorbewegung in einer höheren Bahn in der
durch den Pfeil 98 angegebenen Richtung zurückgebracht, um ein Zurückstoßen der
Glasmasse längs des Kanals und eine Versperrung des Glaszuflusses zu vermeiden.
Die hintere Stellung der Schaufel ist in der Fig. 16 durch die vollen Linien angedeutet,
und die vordere Lage ist in der Fig. 17 durch die ausgezogenen und ihre hintere
Lage durch die gestrichelten Linien veranschaulicht.
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Diese Stellungen der Schaufel sowie die Länge und Tiefe ihrer Bewegungen
können in weitem Umfange verändert werden. Die Wände des Führungskanals stehen zweckmäßig
in einem größeren Abstande voneinander, als die Breite der Schaufel beträgt (Fig.16),
um einen freien Durchfluß des Glases von dem Führungskanal zu der Schnauze an den
Seiten der Schaufel zu ermöglichen, wenn sich diese in ihrer hinteren Lage befindet.
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Nach dem Auslaßende hin konvergieren die Seitenwände 18, 19 der Schnauze
und bilden mit der vorderen. schräg verlaufenden Wand 5 eine Tasche 17, die in einem
immer enger werdenden Kanal ausläuft, in den eine jede Glaswelle durch die Schaufel
gestoßen wird. Diese Glaswellen werden somit eine nach der anderen über die Schwelle
6 gedrängt, sowie sie die Auslaßöffnung 16 erreichen. Die Glaswellen bleiben alsdann
an der Lippe 8 in der Schwebe, und die einzelnen entstehenden Glastropfen 99 werden
mittels Abscherklingen loo abgetrennt. Der an dem Hauptteil des Glases verbleibende
Stumpf oder Stiel wird von der aus der Schnauze zurückweichenden Glasmasse mitgenommen
und über die Schwelle zurückgezogen und von der darauffolgenden Glaswelle aufgenommen,
die in derselben Weise ausgestoßen und abgetrennt wird.
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Die Vorrichtung zum Ausschwingen der Schaufel 15 ist so beschaffen,
daß diese vorbewegt und in einer höheren Bahn zurückgeführt wird. Zu dem angegebenen
Zweck wird die Schaufel von einem Traggliede unterstützt, das so gelagert ist, daß
es eine waagerechte und eine senkrechte Schwingbewegung ausführen kann. Hierbei
sind Vorkehrungen getroffen, um die Größe dieser Schwingbewegungen sowie ihre Zeitdauer
und Aufeinanderfolge einstellen und verändern zu können.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform wird die Schaufel
von einem Arm 2o (Fig.4 und 5) getragen, der eine waagerechte Schwingbewegung um
einen Zapfen 21 ausführen kann. Dieser Zapfen sitzt an einem Arm 22, der eine senkrechte
Schwingbewegung um die Welle 23 ausführen kann. Die Schaufel wird somit in waagerechter
Richtung ausgeschwungen und kann zugleich gehoben und gesenkt «erden. Diese Aufundabbewegungen
können unabhängig oder in Verbindung mit den waagerechten Schwingbewegungen auftreten.
Bei der dargestellten Maschine wird diese zusainmengesetzte
Bewegung
durch eine auf der Welle 30 sitzende Daumenscheibe 25 herbeigeführt, die
die waagerechten Schwingbewegungen des Armes 2o um seinen Schwingzapfen 21 steuert,
während eine Daumenscheibe 26 auch auf der Welle 30 die senkrechten Schwingbewegungen
des Armes 22 und des Armes 2o um den Zapfen 23 regelt. Diese Daumenscheiben und
ihre Verbindungen mit den zugehörigen Armen sind so einstellbar, daß die Teile unabhängig
oder in Verbindung miteinander beeinflußt werden können, während die Maschine sich
in Gang befindet, so daß der Arbeiter, während er die kontinuierliche Lieferung
der Glasmassen überwacht, die Einstellungen vornehmen kann, die erforderlich sind,
um die Größe der Glasposten zu erhöhen oder zu vermindern und um den Zeitpunkt ihres
C.berschlagens im Verhältnis zum Zeitpunkt des Scherenschnittes vor- oder zurückzubewegen.
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Die Beschleunigungs- oder Verzögerungsvorrichtung für die Daumenscheiben
25 und z6 ist in der Fig. 7 dargestellt. Die Daumenscheiben sind nebeneinander auf
einer Muffe 27 angebracht und werden durch einen Keil 28 festgelegt. Die Muffe dreht
sich lose auf der Hauptwelle 3o und ist an dein einen Ende mit einem Kegelfade 31
versehen, dessen Zähne mit einem Kegelfade 32 kämmen, das sich lose um den Zapfen
33 dreht. Dieser Zapfen wird in radialer Lage zur Hauptwelle 30 von einer
Beschleunigungshülse 34 getragen, innerhalb deren sich die Hauptwelle 30 lose dreht.
Das Kegelrad 35 ist auf der Hauptwelle aufgekeilt und steht mit dem Kegelfade 32
in Eingriff, das wie ein Zwischenrad wirkt, mittels dessen das Kegelrad 35 das Kegelrad
31 und die Daumenscheiben 25 und 26 antreibt. Zu der Beschleunigungshülse gehört
ein Zahnsegment 3,.~, dessen Zähne mit einer Schnecke 36 in Eingriff stehen, die
in einem Arm 38 gelagert und mit einem Handrad 39 versehen ist. Dieses Handrad
befindet sich an der Vorderseite der Maschine und in Reichweite des Arbeiters. Es
ist ersichtlich, daß die Daumenscheiben 25 und 26 durch die Hauptwelle 30 mittels
der Kegelräder 35, 32 und 31 in einer der Drehrichtung der Welle entgegengesetzten
Richtung gedreht werden. Durch Drehung der Beschleunigungshülse 34 in der Umdrehungsrichtung
des Antriebsrades 35 werden die Daumen der Scheiben 25 und 26 mit Bezug auf die
Drehrichtung der Hauptwelle 30 und die Bewegung der anderen Teile der Maschine
zurückgestellt, und der Zeitabstand der Bildung des Glastropfens zum Scherenschnitt
wird verkürzt. Wenn eine Verlängerung dieses Zeitabstandes, also ein verhältnismäßig
späteres Abschneiden, wünschenswert ist, wird die Bescbleunigungshülse 34 durch
das Handrad 39 und die Schnecke 36 so gedreht, daß das Zwischenrad 2 in entgegengesetzter
Richtung zur Drehung des Antriebsrades 35 und der Welle 30 verschoben wird. Durch
diese Bewegung rücken die Daumen der Scheiben 25 und 26 mit Bezug auf die anderen
Vorrichtungen vor. Mit einer rechtsgängigen Schnecke 36 wird diese Vorbewegung durch
deren Drehung in der auf dem Handrad 39 in der Fig. i durch den Pfeil angegebenen
Richtung herbeigeführt. Diese zeitliche Einstellung der Vorschubbewegung beeinflußt
nicht die Vorschubgröße oder das Volumen der während einer bestimmten Zeitdauer
vorgeführten Glasmasse.
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Zur Einstellung, der senkrechten Lage der Schaufel behufs Regelung
der Tiefe, bis zu der die Schaufel in das Glas eintaucht, sind der waagerechte Arm
22 und dessen Antriebsarm 42 getrennt ausgebildet. Beide Arme sind schwingbar auf
der Welle 23 gelagert und durch eine am Arm 22 gelagerte Einstellschraube 43 mit
einem Handrad 44 o. dgl. so verbunden, daß der Arm 42 beim Hube mit einem senkrechten
Vorsprung gegen die Schraube 43 drückt und den Arm 22 ebenfalls anhebt. Das Handrad
ist wiederum im Bereich des Arbeiters. Der Arm 42 besitzt eine Rolle 45, die auf
der Umfangsfläche der Daumenscheibe 26 aufruht. Die Rolle 45 wird auf der Daumenscheibe
durch das Gewicht der Schaufel und der mit ihr verbundenen Teile gehalten Die Schaufel
wird durch Drehung einer rechtsgängigen Schraube 43 in der an dem Handrad 4. angebrachten
Pfeilrichtung (Fig. i) gehoben.
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Die waagerechten Schwingbewegungen der Schaufel werden von der Daumenscheibe
25 abgeleitet, die mit einer Rolle 47 zusammenarbeitet, die zu dem Arm 48 gehört
(Fig. 3 und 4). Letzterer ist auf der Welle 49 drehbar, die von den Armen So und
51 getragen wird. Von der Nabe 53 des Armes 48 hängt ein Paar von Quadrantarmen
54 hinab, von denen eine einstellbare Verbindung zu dem Schaufelarm 20 führt (Fig.
12 und i3). Zur Vergrößerung oder Verkleinerung der Schwingweite der Schaufel 15
besitzen die Arme 54 Schlitze 55 zur Aufnahme eines Zapfens 56, der in der Längsrichtung
des Schlitzes verschoben und an einem geeigneten Punkte durch eine Klemmutter 57
festgelegt werden kann (Fig. 13). Es kann also die Länge des den Armen 54 entsprechenden
Schwingungsradius und somit . auch die Bogenlänge der Schwingung dieser Arme sowie
des Armes :2o-verändert werden.
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Nicht nur der Ausschlag der Schaufel 15
kann verändert werden,
sondern durch folgende
Einrichtung auch die Lmkehrpunkte der Schaufelschwingung.
Eine Mutter 5S ist auf dem Zapfen 56 drehbar und trägt die Einstellschraube 59,
die mit einem Handrad 6o o. dgl. versehen ist. Dieses Rad liegt ebenso wie die anderen
in dein Bereiche des Arbeiters. Durch Drehung der Einstellschraube in der Mutter
58 wird der Abstand zwischen den Armen 5.4 und der Welle 61, welche mit dem Schaufelarm
20 verbunden ist, verlängert oder verkürzt und hierdurch die Lage der Schaufel in
dem Kanal verändert. Durch Drehung der rechtsgängigen Schraube 59 in der an dem
Handrad 6o der Fig. i angegebenen Pfeilrichtung wird die Schaufel vorbewegt.
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Um einen Bruch oder eine Beschädigung der Schaufel i 5 an hartem Glas
zu vermeiden oder wenn die Schaufelbewegungen aus irgendeinem Grunde verhindert
werden, ist eine Vorkehrung zwischen der Schaufel und ihrer Daumenscheibe 25 gehoffen,
um sie hei solchen Hindernissen in beiden Richtungen nachgiebig zu halten. Ein Widerstand
bei einer Zurückbewegung der Schaufel ist unschädlich, da diese Bewegung lediglich
durch die Spannung der Federn 63 veranlaßit wird, die die Daumenscheibeilrolle an
die Daumenscheibe -25 zu drücken bestrebt ist. Ein ungünstiger Widerstand bei der
Vorbewegung der Schaufel nach links in Fig. -. oder 12 wird durch die Zusammendri#ckung
einer Feder 6-. aufzenominett, die im Gehäuse 65 angebracht ist. Das Gehääse umgibt
die Einstellschraube 59 und wird an dem einen Ende von dem Sciiwingzahfen 6i getragen,
der das Gehäuse mit dein Schaufelarm 2o verbindet (Fig.12 und 13). Das eine Ende
der Feder drückt gegen den Bund 66 au dem Schraubenbolzen 59, das andere gegen eine
Schraubenkappe 6,-, die an dem Gehäuse entfernbar angebracht ist, um das Zusammensetzen
bzw. Auseinanciernehmen Gier Teile zu erleichtern. Eine muffenförmige Mutter 68
wird durch eine Schraube 69 auf der Einstellschraube 59 festgeklemmt gehalten und
begrenzt mit ihrer Schulter ;,o die Ausdehnung der Feder. Die Spannung der Feder
64 kann vergrößert oder verkleinert werden, ohne die Länge der Verbindung zu verändern,
indem die Klemmschraube 69 gelockert und die Mutter 68 festgehalten wird, während
die Einstellschraube 59 nach außen oder innen durch die Mutter 68 um den erforderlichen
Betrag geschraubt wird, worauf die Mutter 68 «ieder durch die Schraube 69 festgeklemmt
wird.
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Wenn die Vorbewegung der Schaufel derart aufgehalten wird, daß die
Spannung der Feder 64 überwunden wird, werden die Einstellschraube 59 und die Mutter
68 von dem Gehäuse durch die fortgesetzte Bewegung der Daumenscheibe 2$ nach außen
geführt. Hierdurch wird erreicht, daß die -Daumenscheibe sich drehen kann. ohne
die Verbindungen mit der Schaufel zu unterbrechen oder in Unordnung zu bringen.
Die Verbindungsglieder kehren in ihre frühere richtige Lage wieder zurück, sowie
das Hindernis beseitigt ist.
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Um das Entfernen und die Wiederanbringung der Schaufel 15 zu erleichtern,
ist ein schwingbarer Halter (Fig.12, 13 und 1d.) vorgesehen. Dieser Halter ist bei
; 5 an den unteren Enden des Schaufelarmes 20 schwingbar, so daß er von seiner in
den Fig. d., und ; dargestellten Arbeitsstellung in die in der Fig. 12 veranschaulichter-
Lage geschwungen werden kann, wobei der Halter sich über dem Führungskanal in einer
Lage befindet, in der die Schaufel von dem Halter leicht entfernt werden kann. Die
Stange 76 der Schaufel wird durch eine Schwingbacke 77 festgeklemmt, die bei 78
(Fig. 14) an dem Halter 79 schwingbar ist und durch einen schwingbaren Schraubenbolzen
8o festgelegt wird. Sowie der Halter mit der Schaufel in die in den Fig. d, 5 und
7 dargestellte Arbeitslage nach unten geschwungen wird, wird er in seiner Stellung
mit Bezug auf den Arm 2o durch einen Schwingbolzen 82 (Fig.12 und 13) gehalten,
der frei auf der Welle 61 drehbar ist und in eine Gabel oder einen Schlitz 83 in
dem oberen Ende des Armes 8.4 eingelegt werden kann. Die Mutter 85 wird gegen die
Außenseite dieses Armes geklemmt, wie dies am besten aus der Fig. c) hervorgeht.
Behufs Freigabe der Schaufel wird die Mutter 85 zuerst gelöst und der Bolzen 82
in die in der Fig.8 angedeutete Lage geschwungen. Hierdurch können der Arm 84 und
die Schaufel in die in der letztgenannten Figur veranschaulichte Lage gedreht werden,
in welcher Stellung der Arm durch Festziehen einer Klemmutter 86 (Fig.3) auf dem
Bolzen 87 Sestgelegt wird, der durch einen bogenförmigen Schlitz 88 des Armes 84
hindurchgeht (Fig. 12 ). Die Mutter 81 wird alsdann gelockert ind der Schwingbolzen8ozurückgedreht.
Die lilemmbacke 77 wird dann aufwärts geschwungen und die Schaufel mit ihren zugehörigen
Einrichtungen entfernt. Diese Vorrichtung gestattet, daß eine gebrochene oder verbrannte
Schaufel leicht und schnell ohne längere Unterbrechung der Arbeit der Maschine entfernt
und ausgewechselt werden kann.
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Um die Einstellung der Schaufel in der Seitenrichtung des Führungskanals
'zu erleichtern, wird der Halter 79 an dem Halterarm 84 durch Bolzen 9i festgelegt,
die durch Löcher oder Schlitze des Halterarmes hindurchgehen. Letzterer ist mit
gegenüberliegenden
Stellschrauben 92 für eine seitliche Einstellung
des Halters versehen, der alsdann durch die Bolzen 9i festgeklemmt wird.
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Die Schaufel 15 oder derjenige Teil der letzteren, der mit dem geschmolzenen
Glase zusammenarbeitet, besteht aus feuerfester Masse. Die Schaufel hat zu ihrer
Verstärkung einen metallischen Kern oder eine Stange 76, mittels der sie an den,
obenerwähnten Halter befestigt wird. Hierbei sifid Einrichtungen vorgesehen, um
die Stange durch Luft zu kühlen und um so zu verhindern, daß sie über den Schmelzpunkt
erhitzt wird. Die Stange 76 besteht aus einem Rohrstück, dessen unteres Ende in
dem Schaufelkörper durch eine Kappe 9:4 in beliebiger Weise festgelegt wird. Im
Innern des Rohres 76 liegt ein kleineres Rohr 95, so daß zwischen den beiden Rohren
ein ringförmiger Raum verbleibt. Das Rohr cis weist an seinem oberen Ende einen
Gummischlauch 96 o. dgl. auf, der zu irgendeiner geeigneten Luftzuleitung führt,
so daß die Luft von dem unteren Ende des inneren Rohres durch den genannten Zwischenraum
zwischen den beiden Rohren zurückkehren kann.
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In der Fig.12 ist die Schaufel in die waagerechte Lage ausgeschwungen.
Die Schaufel braucht bis zu dieser waagerechten Lage praktisch nicht ausgeschwungen
zu werden, um sie in der oben beschriebenen Weise zu entfernen.
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Sowie die aufeinanderfolgenden Glaswellen über den Lberlauf 16 treten,
hängen sie an dem Ende des Zuführungskanals in Gestalt einer Birne hinab und werden
in regelmäßigen Zwischenräumen zweckmäßig durch Scherenklingen ioo abgetrennt, die
in C'bereinstimmung mit den anderen Teilen der Maschine wirken.
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Beim Ausführungsbeispiel sitzen die Scherenklingen ioo an einstellbaren
Haltern (Fig.8 und 9), durch welche die Klingen nach oben und unten sowie nach der
Seite hin mit Bezug aufeinander und auf den Führungskanal eingestellt werden. Die
Stangen der Scherenklingen ioo werden entfernbar durch Bolzen ioi zwischen Backen
io2 festgeklemmt, die seitlich an Winkelstücken 103
verschiebbar sind und
daran durch Schrauben 104 festgelegt werden. Die Winkelstücke 103 sind zwecks senkrechter
Verstellung an den Köpfen io5 der Schieberstangen io6 gelagert und werden durch
Schrauben 107 in senkrechter Richtung eingestellt und durch andere Schrauben
io8 festgelegt. Die Schieber io6 sind in Gehäusen iog verschiebbar, «-elche an den
Trägern i2 und 13 einander gegenüberstehend befestigt sind (Fig. . i). Die Scherenklingen
werden hierbei gegeneinander durch Hebel i i i bewegt, die mit den Schiebern io6
durch Lenker 112 verbunden sind (Fig. 8). D?: Hebel i i i sind auf Zapfen i 13 (Fig.
9) schwingbar, die an clen Trägern 12 und 13 befestigt sind. Die oberen Fiiden der
Hebel sind ferner mit Zapfen i io (Fig. io und i i) versehen, an denen Rollen 114.
sitzen, welche mit Steuerscheiben 115, i i(i auf der Maschinenantriebswelle
30 in Eingriff stehen. Diese Steuerscheiben sind so gestaltet und eingestellt,
daß sie die Scherenklingen ioo aufeinander zu bewegen und somit zu gegebener Zeit
die Glasposten abgeschnitten werden.
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Die Maschine wird in beliebiger Weise von irgendeiner Kraftquelle
oder von der mit ihr verbundenen Formmaschine angetrieben. Bei der Darstellung ist
zu dem angegebenen Zweck ein Antriebsrad 130 (Fig. i vorgesehen, welches mit dem
Antriebsglied 131 einer Kupplung zusammenhängt, wobei beide Teile sich lose auf
der Hauptwelle 30 drehen. Das angetriebene Glied 132 der Kupplung ist so
auf_ der Hauptwelle aufgekeilt, daß es längs der Welle verschoben «-erden kann.
Hierzu dient eine Kupplungsgabel 133, die an einer Stange 134 sitzt. Diese ist wiederum
so angeordnet, daß sie im Bereich des Arbeiters liegt. Bei der Darstellung erstreckt
sich die Stange 13.1. in axialer Richtung durch die Welle 49 (Fig. 5 ) und besitzt
am gegenüberliegenden Ende einen Handgriff 135, mittels dessen die Kupplung ein-
und ausgerückt werden kann.
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Es ist oft wünschenswert, die Maschine mit einer Glasformmaschine
zu kuppeln, der die Glasposten zugeführt werden. In diesem Falle muß für synchrone
Bewegung bei der Maschine gesorgt werden. In dem Falle, wo beide Maschinen kontinuierlich
arbeiten, wird der Synchronismus durch geeignete Rädertriebe aufrechterhalten. Wenn
jedoch eine der beiden Maschinen sich nach Vollendung eines Arbeitsvorganges selbst
ausrückt. muß sie von der anderen im richtigen Augenblick wieder in Gang gesetzt
«erden. Diese Einrückvorrichtung ist zweckmäßig so einstellbar, daß die einander
entsprechenden Bewegungen bei den Maschinen in genau vorgeschriebenem Zeitabstande
verlaufen.
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Die Glasmassen, die durch den Abschermechanismus abgetrennt werden,
fallen direkt in die Form, wenn die Bauart der Maschine dies gestattet. In vielen
Fällen ist es jedoch nicht wünschenswert oder sogar unmöglizh, die Formmaschine
dicht an die Glasförderniaschine anzuschließen, um die obengenannte direkte Glaslieferung
herbeizuführen. In diesem Falle kommt eine schräge Förderrinne 155 zur Anwendung
(Fig.1, 2 und 15), wobei die abgetrennten Glasmassen auf
(las obere
Ende dieser Rille fallen und i,uf deren schrägen Oberseite nach dem unteren Ende
der Rinne gleiten und in die Form fallen. Gewünschtenfalls können hierbei geeignete
Einrichtungen zur Anwendung kominen, um das untere Rinnenende so zu bewegen, daß
es einer in Bewegung begriff=enen Form folgen oder sich abwechselnd an verschiedene
Ablieferungsstellen begeben kann. Auch können Einrichtungen vorgesehen sein, urn
der Rinne ein Schmiermittel zuzuführen, welches das Gleiten des Glases in der Rinne
befördert. Die hierfür verwendete Einrichtung wird zweckmäßig von der Hauptwelle
3o aus gesteuert.