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Verfahren und Einrichtung zum Abliefern abgemessener Glasposten.
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und von ihnen eine solche Menge abzuschneiden, welche einer Formbeschickung entspricht. Der abgeschnitten Glasposten fällt dann in eine Form ein.
Es ist ferner vorgeschlagen worden, den sich freihängend ansammelnden Glasposten durch Flammengase zu umhüllen, um Abkühlungen des Glaspostens und somit Veränderungen seiner Zähflüssigkeit zu verhindern, oder aber seine Zähflüssigkeit auf ein gewünschtes Mass zu bringen. Hiezu wurden bisher jedoch besondere Brenner angewandt, die eine nach oben gerichtete Flamme entwickelten, die in einen Auffang-und Abzugsraum um den Behälterauslass herum eintrat. Durch solche Brenner wird aber die
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des B3hälterauslasses von der zu beschickenden Form unnötig vergrössert.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorschläge bestand darin, dass die heissen Gase dauernd entwickelt wurden und daher ebenso den sich ansammelnden Glasposten als auch beim Abschneiden die Schermesser umspülten und erhitzten. Die Scheren sollen aber möglichst geschont werden und müssen in ihrer Ruhestellung besonders gekühlt werden, so dass diese bekannten Verfahren auf die Abschneid-
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stoff vergeudet.
Diese Nachteile werden dadurch beseitigt, dass gemäss der Erfindung die heissen oder brennbaren Gase nur zwischen aufeinanderfolgenden Abschneidvorgängen austreten und lediglich auf das sich freihängend ansammelnde Glas einwirken gelassen werden, während der Zeit des Abschneidvorganges jedoch gedrosselt oder abgestellt werden.
Verwendet man insbesondere gemäss einem früheren Vorschlag der Erfinder eine Kappe, welche während des freihängenden Ansammeln des Glaspostens mehr oder minder nahe an den Behälterauslass vorgeführt wird und innerhalb deren die heissen oder brennbaren Gase den sich ansammelnden Klumpen
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durch die Kappe einleiten, sondern vielmehr aus feststehenden Auslässen im Behälterauslass um dessen Öffnung.
Hiedurch werden biegsame Gasleitungen zu der Brennerkappe in vorteilhafter Weise vermieden.
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Fig. 1 ist ein senkrechter Teilschnitt durch den Behälterauslass bei austretenden Gasen und angesammelten bzw. sich ansammelnden Glasposten, Fig. 2 eine Ansicht des Auslasses von unten, Fig. 3 zeigt ähnlich wie Fig. 1 den Behälterauslass, jedoch bei ununterbrochenem Glaszufluss nach erfolgtem Abschneiden des Glaspostens, Fig. 4 zeigt eine Ansicht entsprechend derjenigen der Fig. 1 und 3 einer abgeänderten Ausführungsform des Behälterauslasses und der Kappe, Fig. 5 zeigt die Ausführungsform
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des Behälterauslasses und der Kappe im Schnitt längs der Linie 15-15 der Fig. 8 und Fig. 8 eine Ansicht von unten der Ausführungsform gemäss Fig. 7.
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In einem Behälterauslass 1 befindet sich geschmolzenes Glas, das aus einem Zuführungskanal 2" in den Behälterauslass 3 mit Bodenöffnung 4 übertritt, welch letztere möglichst genau unter dem Kanal g liegt. Der untere Teil des Auslasses 3 ist in einen Ring 5 eingepasst und wird von diesem getragen. In diesem Ring 5 ist eine ringsumlaufende Kammer 6 ausgebildet, die mit heissem Gas oder aber einem brennbaren Gemisch von Gas und Luft unter Druck gespeist wird, das durch ein Rohr 7 in bestimmten Zeitabschnitten zugelassen und dessen Druck gesteuert wird.
Das Gas tritt aus der Kammer 6 im Ring 5 durch eine Reihe von Öffnungen 8 aus, die vorzugsweise an der unteren, inneren Kante des Rings 5 mit solchem Neigungswinkel eingebohrt sind, dass, ein geschlossener Gas-oder Flammenring nach innen und unten gegen die austretende Glassäule getrieben wird (Fig. l). Der Ring 5 zusammen mit dem Auslass 3 werden durch einen abklappbaren Halter 9 ihrerseits getragen, so dass Ring und Auslass nach unten abgeklappt und eine neue Auslassöffnung oder ein neuer Ring leicht eingesetzt werden können.
Möglichst unmittelbar unter dem Behälterauslass und dem Ring ist eine Abschneidvorrichtung am Auslass 1 befestigt, deren Messer 10 durch Arme 11 getragen werden. Diese Messer werden in bekannter Weise zu vorzugsweise einstellbaren Zeitpunkten zusammengeklappt und schneiden hiebei einen Glasposten von dem aus der Öffnung 4 ausgetretenen Glas ab.
Am Behälterauslass 1 und in bestimmter zeitlicher Beziehung zu der Arbeitsweise der Abschneidmesser 10 ist eine Kappe 13 angeordnet, die selbsttätig in bekannter Weise für einen einstellbaren Zeitabschnitt nach jedesmaligem Abschneiden in Arbeitsstellung gebracht wird. Befinden sich die Messer ! ? in ihrer Abschneidstellung, Fig. 5, dann wird die Flamme aus dem Ring 5 selbsttätig zurückgezogen oder unterbrochen ; sobald sich aber die Messer 10 in ihre Ruhestellung zurückziehen, wird die ringförmige Flamme selbsttätig wieder eingesetzt oder vergrössert. Die Kappe 13 bewegt sich sowohl wagerecht als, auch senkrecht zu Zeitpunkten, die zu denjenigen der Arbeit der Messer 10 in zeitliches Verhältnis gesetzt sind.
Nach jedesmaligem Absehneiden durch die Messer schwingt die Kappe horizontal in eine
Stellung unter dem Behälterauslass und bewegt sich sodann aufwärts in die Nähe des Auslasses und des
Ringes. Befindet sich die Kappe in dieser"Deckstellung"gegenüber dem Behälterauslass,, so wird das brennbare oder heisse Gasgemisch, das aus den Öffnungen 8 im Ring 5 austritt, in der Kappe derart eingeschlossen, dass das Glas im Behälterauslass angehalten oder in diesen zurückgedrängt oder aber sein Austritt durch das Kissen von Gasen verzögert wird, die unter Druck in der Kappe eingeschlossen sind. Die Stellung der Kappe zum Ring ist durch einstellbare Anschläge regelbar, und ebenso ist der Druck in heissem Gas oder dem Gasgemisch regelbar.
Die Veränderung oder Regelung der Stellung der Kappe einerseits und des Drucks der Gase in ihr anderseits kann unabhängig voneinander oder aber in gegenseitiger Abhängigkeit erfolgen. Mit andern Worten : Die Stellung der Kappe kann zu dem Zwecke geändert werden, um auch den Druck auf das Glas zu ändern, oder aber der Druck im
Gas selbst kann zu gleichem Zweck geändert werden, oder aber sowohl die Stellung der Kappe zum Behälteraus1ass als auch der Druck in den Gasen kann zu dem gleichen Zweck geändert werden.
Es ist oft wesentlich, für die richtige und gleichmässige Verteilung der Einzelflammen, die aus den Öffnungen 8 heraustreten, dass ein Verteiler oder Ablenker 16 in Nähe des Gaseinlasses in den Ring 5 vorgesehen wird. Dieser Ablenker sorgt dafür, dass das einströmende Gas oder Gasgemisch richtig im
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Speisung mit Gas bewirkt auch, dass ein gleichmässiger und möglichst geschlossener Flammenring um das austretende Glas erzeugt wird, der dieses gleichmässig erhitzt oder schützt oder eine gleichmässige Verbrennung in der Kappe sichert, wenn ein brennbares Gemisch verwendet ist.
Dieser Effekt kann durch beliebige, andere Massnahmen erzielt werden, beispielsweise durch Änderung des Kammerquerschnittes 6 derart, dass der grösste Querschnitt auf seiten des Gaseinlasses und der kleinste Querschnitt an der gegen- überliegenden Seite liegt ; Ablenker wird sich auch in solchen Fällen empfehlen.
Die verschiedenen Verfahrensstufen gemäss der Erfindung sind in den Figuren 1, 3 und 4 dargestellt, in denen Fig. 1 zeigt, wie die ringförmige Flamme gegen das austretende und sich ansammelnde Glas gerichtet ist. Fig. 3 zeigt den Augenblick, in dem der Gaszufluss um den Glasposten während des Abschneidens des Glaspostens vollkommen abgesperrt ist, während Fig. 4 eine ringförmige Flamme oder heisse Gase zeigt, welche in der Kappe eingeschlossen sind und hiebei den Glasaustritt verzögern, zum Stehen bringen oder gar, Fig. 5, das Glas zurücktreiben.
Ein heisses oder, wie hier im folgenden nur noch betrachtet werden soll, brennbares Gasgemisch wird durch die Öffnungen 8 aus dem Ring 5 ausgetrieben.
Während dieses Austretens und Ansammeln des Glases spielt die ringförmige Flamme aus dem Ring 5 dauernd entlang der Aussenfläche des sich ansammelnden Glases. Wenn die gewünschte Glasmenge freihängend unter der Abschneidebene angesammelt ist, tritt die Abschneidvorrichtung in Tätigkeit, wodurch der Glasposten abgeschnitten wird. Um ein Kippen des Glaspostens während des Abschneidens zu verhindern, sind Führungen (Fig. 4 und 5) unten an den Abschneidmessern befestigt.
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Während der Abschneidbewegung der Messer wird die Flamme durch eine Steuervorrichtung verkleinert oder abgeschaltet.
Das Verringern der Flamme wird vorzugsweise soweit geschehen, dass nur noch eine
Zündflamme bestehen bleibt, während bei vollständigem Auslöschen der Flamme es genügen kann, dass sich das Gasgemisch an dem glühenden, frisch austretenden Glas selbst entzündet. Sind die Messer zurückgezogen, so wird die volle, ringförmige Gasflamme wiederum selbsttätig angeschaltet. Hierauf bewegt sich die Kappe 13 aus ihrer Ruhestellung wagrecht unter den Behälterauslass und sodann senkrecht aufwärts in ihre Arbeitsstellung, in der ihre Oberkante in eine gewünschte Nähe der unteren Fläche des Behälterauslasses oder des Ringes 5 gelangt. Hierauf schliesst die Kappe die
Gasflamme ein.
Durch die Einstellung des Druckes der Gasflamme in der Kappe in deren Arbeitsstellung kann erreicht werden, dass entweder das Abschneidende im Behälterauslass zum Stehen gebracht wird, oder dass es sieh langsam abwärts bewegt, oder dass es sich ohne jede Verzögerung abwärts bewegt, oder dass es aber schliesslich auch in den Behälterauslass aufwärts zurückgedrängt wird. Nach einem einstellbaren Zeitraum wird die Kappe 13 wiederum gesenkt und in ihre Ruhestellung geschwungen, während die ringförmige Flamme ununterbrochen das austretende Gas umspült.
Nach einem weiteren einstellbaren Zeitraum tritt die Abschneidbewegung der Messer ein, und es wird von dem angesammelten Glas, dessen Querschnitt und Form der zu beschickenden Form angepasst ist, und das das gewünschte Gewicht erreicht hat, ein Posten abgeschnitten ; gleichzeitig kann die Gasflamme verkleinert oder vollständig abgeschaltet werden.
In Fig. 6 ist eine Bauart der Einrichtung gezeigt, welche es gestattet, die Kappe 13 jedesmal dicht an den Ring 5 oder den Behälterauslass anzulegen, trotzdem aber den gewünschten Druck in ihr einzustellen. Dies wird dadurch erreicht, dass in der Mantelfläche der Kappe 13 eine oder mehrere Auslass- öffnungen angebracht werden, deren Querschnitt beispielsweise durch ein vorgesetztes, einstellbares Ventil beliebig gedrosselt werden kann und durch das somit die heissen Gase, die unter Druck in die Kappe 13 einströmen, entweichen können.
In der Ausführunsgform nach Fig. 7 wird die Kappe wiederum vollständig an den Ring 5 oder den Behälterauslass angelegt. Sie ist vollkommen geschlossen und der Auslass der Gase ist in den Ring 5 oder den Behälterauslass selbst verlegt, der somit eine Reihe von Zuführungs öffnungen 8 und, getrennt von diesen, eine Reihe von Anslassöffnungen für das Gas hat, welche die Gase austreten lassen. Auch hier sind diese Auslässe drosselbar. Zweckmässig wechselt eine Anzahl von Einlassöffnungen 8 mit einer Anzahl von Auslassöffnungen gleichmässig um den Ring verteilt miteinander ab.
Die Erfindung kann auch ohne jede Kappe 13 verwirklicht werden, wenn das Austreiben und
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Mittel erfolgt, beispielsweise einen Kolben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Abliefern abgemessener Glasposten aus einem Behälterauslass, die aufeinanderfolgend frei hängend am Behälterauslass angesammelt, hierauf abgeschnitten und an eine Form abgeliefert und von aus feststehenden Auslässen ausströmenden heissen oder brennenden Gasen umspült werden dadurch gekennzeichnet, dass man diese heissen oder brennbaren Gase nur zwischen aufeinanderfolgenden Abschneidvorgängen austreten und auf das sich frei hängend ansammelnde Glas einwirken lässt, während der Abschneidvorgänge jedoch drosselt oder abstellt.