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Verfahren und Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Glaswaren, insbesondere von
Tafelglas.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Glaswaren, insbesondere von Tafelglas.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die Glasschmelze einer Seite eines geneigten Leilorgans zuzuführen und auf dieser in dünner Schicht abwärts fliessen zu lassen, die nach hinreichender Erstarrung im freien Hang abgenommen und zu einer Tafel ausgezogen wurde. Ebenso wurde vorgeschlagen, die Schmelze auf die obere Stirnkante eines abwärts gerichteten Leitorgans auffliessen und sich dort derart teilen zu lassen, dass nunmehr die Schmelze über die ganze Länge des Leitorgans an dessen beiden Seiten nach abwärts fliesst. Es wird dort also die Glasschmelze in einem einzigen, ungeteilten Strom dem Leitorgan zugeführt und tritt unmittelbar auf beide Seiten des letzteren über.
Gemäss der Erfindung wird nun die Glasschmelze in gesonderten Strömen zwei Seiten eines schräg oder senkrecht gerichteten oder aber sogar zwei oder mehreren Leitorganen zugeführt und mindestens an einem Teil von diesen in vorzugsweiser dünner Schicht abwärts fliessen gelassen, worauf man die Schichten sich zu einem einzigen Bande vereinigen lässt, das abgenommen oder abgezogen wird.
Die getrennten Glasströme können untereinander verschieden getempert werden, sie können aber auch untereinander verschieden gefärbt sein, und man erhält in jedem Fall ein Glas bestimmter Beschaffenheit oder Farbenzusammensetzung in einfachster Weise. Die verschiedenen Glasströme, die derart am Leitorgan vereinigt werden, müssen nicht aus verschiedenen Lieferquellen (Wannen) stammen, sondern können aus derselben Wanne herrühren, falls sie auf ihrem Weg zu dem Leitorgan einer besonderen Behandlung oder Färbung unterworfen werden.
Im besonderen kann man auch zwei oder mehrere Leitorgane in solcher gegenseitiger Anordnung benutzen, dass die Schmelze an jedem dieser Leitorgane mindestens teilweise an einer oder beiden Seiten in vorzugsweise dünner Schicht nach abwärts fliesst, worauf man diese sämtlichen Schichten sich zu einem einzigen Bande vereinigen lässt, das geeignet abgenommen oder abgezogen wird.
Weitere Einzelheiten des Verfahrens und der Einrichtung gemäss der Erfindung mögen an Hand der Ausführungsbeispiele der Zeichnung näher erläutert werden.
In der Zeichnung ist : Fig. 1 ein Vertikalschnitt einer Ausführungsform der Erfindung längs der Linie 1-1 der Fig. 2, Fig. 2 ein Schnitt längs der Linie lI-lI der Fig. 1, Fig. 3 ein Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 ein Querschnitt einer abgeänderten
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der Erfindung, Fig. 6 ein Längsschnitt einer Einzelheit einer Einrichtung, welche derjenigen der Fig. 5 ähnlich ist, Fig. 7 eine Ansicht einer abgeänderten Durchführung der Erfindung ähnlich derjenigen der Fig. 5, Fig. 8 eine Ansicht einer weiteren Durchführung der Erfindung ähnlich derjenigen der Fig. 5, Fig. 9 ein Schnitt einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ähnlich Fig. 5, Fig. 10 ein Längsschnitt einer Einrichtung ähnlich Fig. 5 unter Anwendung eines Verstärkungsmittels, Fig.
11 ein Längsschnitt durch eine Vorrichtung, welche das oder die Leitorgane umgibt, Fig. lla ein Schnitt längs der Linie la-Ja der Fig. 11, Fig. 12 ein Schnitt längs der Linie XII-XII der Fig. 11, Fig. 12 a ein Schnitt längs der Linie XIIa-XIIa
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Leitorgan, Fig. 15 und 16 Ansichten anderer Ausführungen des Leitorgans, Fig. 17,18 und 19 senkrechte Schnitte durch verschiedene Ausführungsformen von Ablenkelemente des gebildeten Bandes.
Zunächst möge die Durchführung gemäss den Fig. 1, 2. 3 und 4 mit zugehörigen Leit- organen gemäss den Fig. 13, 14 beschrieben sein, welche zeigt, wie man die Schmelze von zwei Seiten einem einzigen Leitorgan zufliessen lassen kann und hiedurch die Möglichkeit hat, die beiden getrennten Ströme, welche dem Leitorgan zufliessen, unter Umständen verschiedenen
Behandlungen, insbesondere Wärmebehandlungen, zu unterwerfen, so dass man im endgültigen
Bande zwei Glasströme verschiedener Eigenart vereint erhält.
Natürlich kann diese Einrichtung und das zugehörige Verfahren auch dazu benutzt werden, um Ströme gleicher Art miteinander zu vereinen.
Dem üblichen Auslass eines Wannenofens 30 ist ein Herd 31 vorgelagert, der in ver- schiedener Weise, z. B. auf durch Längs-und Querträger 33,34 verbundenen Säulen 32, ge- lagert sein kann. Die zwischen den Trägern 34 befindlichen Räume werden durch Steine 35 ausgefüllt, ausgenommen die Zwischenräume, die aus den im nachfolgenden angegebenen
Gründen frei bleiben. Oberhalb der Füllsteine und der Träger ist ein zweckmässig aus Isolier- steinen 36 gebildetes Fundament vorgesehen, und darüber befindet sich der Boden des Vor- herdes, der aus Steinen 37 besteht.
Über den Säulen 32 sind zu beiden Seiten des Vorherdes Säulen 38 angeordnet, auf denen ein Rahmen 39 ruht. Ein vorderes und hinteres Rahmenwerk 40 ist mit den Trägern des Vorherdes und mit dem oberen Rahmenwerk verbunden. Die Seiten des Vorherdes sind mit äusseren Isoliersteinen 41 und mit einer inneren Bekleidung von feuerfesten Steinen 42 versehen. Längs der Seiten und Aussenenden des Vorherdes sind innere Wandplatten 43 der- art angeordnet, dass zwischen diesen und den Wandungen des Vorherdes ein Isolierraum 45 gebildet wird,
Das an den Wannenofen grenzende Ende des Vorofens ist durch Blöcke 46 (Fig. 3) in drei Kammern geteilt.
In der Auslassöffnung des Wannenofens 30 befinden sich über die
Bodensteine 37 sich erhebende Steine 47, während an den Seiten der Wannenöffnung ähn- liche Blöcke 48 vorgesehen sind. Dachträger 49 ruhen auf den Seiten-und Teilwänden des
Vorherdes und dienen als Auflage für die Dachplatten 50.
Die eine Verbindung zwischen der Wanne und den einzelnen Kammern des Vorherdes herstellenden'Öffnungen sind mit Schiebern versehen, von denen jeder aus einer Anzahl von
Blöcken 51 besteht. Oberhalb dieser Schieber sind Kreuzteile 52, 53,54 angeordnet, die an- nähernd die gleiche Breite wie die Seitenöffnungen bzw. die mittlere Öffnung besitzen. Diese Kreuzteile 52, 53,54 sind zwecks ihrer Betätigung mit Handrädern 55,56, 57 ausgerüstet.
Die Kreuzteile tragen über Scheiben 59 bzw. 60 geführte Seile, die mit einer Spannvor- richtung 61 versehen sind, um die Blücke mit Bezug aufeinander verstellen zu können.
Zwischen dem Dach des Vorherdes und den Schieberplatten ist ein Füllstein 62 einge- setzt. Jeder solcher Füllstein ist an einer Stange 63 befestigt, die eine auf dem oberen
Rahmenwerk lagernde Stellmutter 64 trägt.
Am Ende der mittleren Kammer des Vorherdes befindet sich ein Sammelbehälter 65.
Die die Seiten dieses Behälters bildenden Steine 66 sind Verlängerungen der Trennungs- blöcke 46, jedoch, wie im nachstehenden näher ausgeführt ist, in anderer Weise gelagert als diese.
Zwischen diesen Seitenblöcken befindet sich im Boden des Vorherdes eine Öffnung. Die vorderen und hinteren Seiten dieser Öffnungen sind durch Blöcke 67 abgedeckt, welche auf den Bodensteinen ruhen und sich teilweise über die Öffnungen hinaus erstrecken. Die Blöcke 67 werden in der erforderlichen Lage durch zwischen diesen und den sie tragenden Boden- steinen angeordnete Verbindungselemente 68 gehalten. Die Kanten der Blöcke 67 sind nach dem Schlitz zu mit eine Lippe tragenden Steinen 69 versehen, wobei die hinteren Seiten dieser Mündungssteine bei 70 abgerundet sind und mit diesen Abrundungen in entsprechenden
Vertiefungen der Steine 67 ruhen, so dass die Mündungssteine an den Steinen 67 praktisch angelenkt sind.
Das äusserste Ende der Wand, d. h. das von der Ofenwanne am weitesten entfernt liegende Ende, wird durch Steine 71 verschlossen, die an über Scheiben 73, 74 des oberen
Rahmenwerks geführten Seilen 72 8 aufgehängt sind. Das Seil ist an einem durch ein Hand- rad 75 betätigten Kreuzstück befestigt. Die Lage der'Blöcke 72 zueinander wird durch Ver- stellung der Rahmen-und Kreuzstücke verändert. Die Innenblöcke 76 bilden eine Scheidewand zwischen dem Sammelbehälter und der mittleren Kammer des Vorherdes. Die Steine sind mit Öffnungen 77 versehen und vermittels über Scheiben 79,80 geführten Seilen 78 an einem durch ein Handrad 81 betätigten Kreuzstück aufgehängt.
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Das über die Mündungssteine 69 und zwischen denselben nach abwärts fliessende Glas wird von einer den Glasfluss regulierenden und das Glasbad formenden Platte 82 (Fig. 2) aufgefangen. Sie ist mit einem metallischen, aus Nickelchrom gefertigten Abflussende 83 (Fig. 14) versehen, das keinerlei Trübung des Glases verursacht. Das Abflussende ist vermittels Stangen 84 an einem Träger 85 (Fig. 2) aufgehängt, derart, dass auf die Stangen geschraubte Muttern 86 auf dem Träger lagern.
An die Metalleiste 83 (Fig. 14) schliessen sich Keilstücke 87 an, deren untere Enden die Breite der metallischen Leiste besitzen und deren obere Enden etwas breiter sind. Diese Blöcke tragen auf ihren Innenflächen Längsnuten, in die die Stangen 84 hineinpassen, so dass auf jeder Seite des Leitorgans eine zusammenhängende Fläche entsteht.
Oberhalb der Seitenblöcke des Leitorgans sind zu beiden Seiten der Tragstangen 84 Platten 92 (Fig. 14,3, 4) angeordnet. Diese sind dünner als die unteren Seitenblöcke und von konstanter Stärke.
Der Träger 85 für das Leitorgan besteht aus zwei U-Eisen 93, deren Flanschen nach aussen gerichtet sind, so dass zwischen den U-Eisen ein Kanal für den Durchtritt der Tragstangen entsteht. An den Enden dieses Kanals sind zwischen den U-Eisen Verbindungsstücke 95 vorgesehen (Fig. 3).
Jedes Ende dieses zusammengesetzten Trägers 85 ist auf einem Endrahmen 97 gelagert.
Jede Bettungsplatte trägt an jeder Seite ein Ohr 100 und durch diese Ohren hindurchgehende Schrauben 101, welche die Endrahmen in der seitlich eingestellten Lage halten. Unterhalb des Verbindungsstückes 95 und der Enden der U-Eisen 93 ist ein mit Gewinde versehenes Element angeordnet, um das Ende des Trägers in vertikaler Richtung verstellen zu können.
Zwischen den Seiten und den Endschiebern des Sammelbehälters sind Dachträger 104- angeordnet, die in ähnlicher Weise wie der Hauptteil des Behälterdaches durch Dachträger 49 gehalten werden, die Dachplatten 105 tragen. Übel'dem Leitorgan sind zwischen den Tragstangen Blöcke 106 angeordnet, die auf den Seitenplatten des Leitorgans lagern. Die Blöcke 106 können gegen die Blöcke 92 stossen und eine Fortsetzung des Leitorgans bilden, oder sie können angehoben sein und als verstellbare Schieberblöcke oberhalb des Leitorgans oder als Dachplatten verwendet werden.
Zwischen den Dachplatten und den Blöcken 106 befinden sich Füllstücke 110, welche lose auf den Dachplatten ruhen, so dass sie das Dach des Behälters abschliessen.
Brenner 111 sind in einer solchen Lage angebracht, dass die Flammen durch ÖHnun-
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sind, ähnlich wie die Flammen der Brenner 11 : 2 sich in das vordere Ende des Vorherdes hinein nach den Schieberblöcken und die Flammen der Brenner 113 vom Vorderende des Vorherdes aus sich in die Seitenkanäle des Vorherdes erstrecken.
Unterhalb des Behälters sind Mittel vorgesehen, um die Temperatur des von dem Leitorgan abfliessenden Glases zu regeln. Zu diesem Zwecke ist ein Gehäuse 114 (Fig. 2) angebracht, das in geeigneter Weise auf dem festen Rahmenwerk des Vorherdes ruht. Das Gehäuse ist mit Steinen 115 ausgefüttert. Am unteren Ende des Schlitzes sind zwischen Gehäuseteilen Brenner 116 mit gespreizten Mündungen 117 vorgesehen. Direkt oberhalb dieser Brenner sind Schrägblöcke 118 zur Regelung der Temperatur angebracht, deren Flammen sich seitlich gegeneinander erstrecken, so dass an jeder Seite des Leitorgans eine zusammenhängende Flammenwand entsteht.
In dem unteren Teil des Gehäuses und der Fnttersteine befinden sich Löcher, um den Flammen der Brenner 121 den Zutritt zu gestatten. Dünne, die Wärme leicht übertragende Platten 122 ruhen auf dem unteren Futterblock und dienen als Auflage für die Blöcke 67.
Zwischen dem Futterblock und der Platte 122 ist eine Verbrennungskammer angeordnet, wodurch eine direkte Berührung der Flammen des Brenners 121 mit dem von dem Leitorgan fliessenden Glas vermieden wird.
Kanäle 137 erstrecken sich von regelbaren Zugöffnungen nach dem Aussenende des Ofens und stehen mit Querzügen 138 in Verbindung, welche in hinter den Querzügen 140 nahe dem hinteren Ende des Vorherdes verlaufende Längszíige 139 münden. Die nach der hinteren Seite des Vorherdes führenden Zugkanäle stehen mit Zügen 141 in Verbindung, welche nach hinten zu den an die Züge 140 grenzenden Querzügen 142 laufen.
Oberhalb des hinteren Endes des Vorherdes ist eine Rauchkammer 143 vorgesehen.
Von den Seitenkammel'l1 des Vorherdes laufen Vertikal züge 144 nach oben in die untere Seite dieser Rauchkammer, während mittlere Züge 145 von der mittleren Kammer des Vorherdes in die Rauchkammer münden. Jede der Zugröhren 144 und eine der Röhren 145 werden von dem oberen Ende einer Stange 146 getragen, die durch die Kammer und durch das Querstück 147 hindurchgeht, auf dem oberen Teil der Kammer ruht und an ihrem oberen Ende vermittels einer Mutter 148 in der eingestellten Lage gehalten wird. Ein Schornsteinzug 149 ersireckt
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sich von der Rauchkammer nach aufwärts, ist etwas seitlich von der Mitte angeordnet und erstreckt sich über einen der Züge 145 hinaus.
Dieses Zugrohr 145 wird vermittels einer Stange 150 von einem Kreuzkopf 151 getragen, welcher vermittels Stangen 152, die durch die oberen Wände der Kammer und Querstücke 153 am oberen Ende derselben hindurchgehen, getragen und in der eingestellten Lage durch Muttern 154 gehalten wird.
Die Züge 140, 142 stehen mit einem an jeder Seite des Vorherdes vertikal verlaufenden Zug 155 in Verbindung, während schräg verlaufende Züge 156 von den oberen Enden dieser Vertikalzüge in die Enden der Rauchkammer 143 münden.
Wie aus den Zeichnungen zu ersehen ist, sind zwischen den Längsträgern für den Boden des Vorherdes Kanäle 137, 139 und 141 angeordnet, die in der erforderlichen Lage zwischen den Trägern durch Blöcke 157 gehalten werden. Durch diese Anordnung der Längskanäle bleibt der Raum unterhalb des Vorherdes frei. Die Kanäle 137 erstrecken sich bis zum Vorderende des Vorherdes, so dass die Querkanäle 138 den an die Stelle grenzenden Raum, an der sich das Band bildet, frei lassen.
Die mittleren Längsträger werden durch Blöcke 158 in einem geringen Abstand voneinander gehalten.
Zwischen den das Futter des Vorherdes bildenden Blöcken befinden sich Ausdehnungfugen 161, u. zw. derart, dass diese Blöcke sich ausdehnen können, ohne auf die Wände des Sammelbehälters einen Druck auszuüben.
An dem Rahmenwerk sind gusseiserne Gehäuseteile 114 starr befestigt. An den Seiten des Sammelbehälters sind Blöcke 66 auf den Futterblöcken des Gehäuses gelagert und durch Abstandsblöcke mit Zwischenraum voneinander angeordnet.
Die oberen Kanten der Gehäuseteile 114 greifen in Nuten 164 der Bodenblöcke 3'7, so dass diese Blöcke in der erforderlichen Lage gehalten werden.
Das Glas umgibt das Leitorgan vollständig und fliesst sowohl an seinen Kanten als an seinen Seiten herab, weshalb es so ausgebildet ist, dass zwischen den Kanten und den Blöcken 66 ein Raum verbleibt. Die Blöcke sind mit Nuten 165 (Fig. 3,4) versehen, um zwischen sich und dem Leitorgan oberhalb des Glasspiegels einen zusätzlichen Raum zu schaffen. Die Blöcke 166 sind mit Ansätzen 166'versehen, um die Handhabung derselben zu erleichtern. Erwünschtenfalls können die Blöcke 166 mit Bezug auf das Leitorgan eingestellt, oder sie können entfernt und durch ähnliche Blöcke anderer Grösse ersetzt werden.
Durch Verwendung dieser Blöcke 166 kann die Stärke der von den Kanten der Leitplatte fliessenden Glasschichten geregelt werden, während eine Regelung der Temperatur dieser Schichten durch zu diesem Zweck vorgesehene besondere Brenner erfolgt, so dass die Schichtenkanten ihre Aufgabe, die Breite des Bandes aufrechtzuerhalten und es mit Kanten der gewünschten Art zu versehen, erfüllen können.
Bei der Ausführungsform des Leitorgans gemäss Fig. 13 gelangt eine Abflussleiste 171 zur Anwendung, die von Stangen 172 gehalten wird und die bezüglich Ihrer Teile der Abzugsleiste des gebräuchlicheren Leitorgans entspricht. Anstatt die unteren Seitenblöcke 173 des Leitorgans keilförmig auszubilden, sind sie von ihrer unteren Kante aus nach auswärts gerundet, bis sie auf ihrer ganzen Länge die erforderliche Breite haben. Die oberen Teile 174 sind ebenfalls gleichmässig dick, so dass die Seiten des Leitorgans auf ihrer ganzen Länge bis nahe der Abflussstelle in vertikaler Richtung verlaufen.
Nachdem das Glas das untere Ende des Leitorgans verlassen hat, bewegt es sich als Band 180 zwischen zwei Rollen 178 (Fig. 2) in vertikaler Richtung nach unten. Es empfiehlt sich, das Glas vor seiner Berührung mit den Rollen in beträchtlichem Masse zu kühlen. Hiezu dient eine Kühlvorrichtung 179 mit Wasserfüllung.
Um die mittlere Kammer des Vorherdes beobachten zu können, sind die Öffnungen der Brenner 111 (Fig. 2) durch Steine 181 abgedeckt. Diese besitzen einen sich nach aufwärts erstreckenden Ansatz 182, mittels dessen sie gewünschtenfalls angehoben oder entfernt werden können, um die mittlere Kammer des Vorherdes zu beobachten. Die untere Fläche 183 des nahe dem Schieberblock 76 befindlichen Blockes 50 ist abgeschrägt, um das Beobachten an dieser Stelle zu erleichtern.
Während es vorzuziehen ist, den Vorherd in der Längsrichtung durch Blöcke 46 zu unterteilen, wie dies Fig. 3 veranschaulicht, können dieselben gemäss der Ausführungsform nach Fig. 4 fortgelassen werden, in welchem Falle die Träger für das Dach von einer Seite des Vorherdes bis zur andern bis zu dem hinter dem Sammelbehälter befindlichen hinteren Ende des Vorherdes hin verlängert werden müssen.
Innerhalb der Wanne 30 wird das Glas in bekannter Weise geschmolzen und geläutert, worauf es unter dem Schieber hindurch in den Vorherd fliesst. Das durch den mittleren Schieber fliessende Glas strömt direkt auf die Rückseite des aufgehängten Leitorgans. Brenner 111 sorgen
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Temperatur besitzt. Infolge der verhältnismässig hohen Anordnung der Blöcke 69 fliesst das Glas in einem Strom von beträchtlicher Stärke über den Boden des Vorherdes, weshalb die Strömung- geschwindigkeit des Glases durch die Kammer klein ist und Zeit zur Verfügung steht, um den Strom vor Erreichung des Leitorgans hinreichend zu tempern.
Das durch die Seitenschieber fliessende Glas geht zwischen den Trennungswänden und den inneren Seitenwänden nach dem vorderen Ende des Herdes und von da unter Schiebern 71 hindurch nach der Aussenseite des Leitorgans. Brenner 112 und 113 sorgen dafür, dass das Glas die erforderliche Temperatur besitzt, wenn es das Leitorgan erreicht. Wegen der Verschiedenheit der Wege, die das Glas beim Strömen nach der einen und andern Seite des Leitorgans nimmt, sind in der mittleren Kammer und in den Seitenkammern getrennte Temperaturregelungsvorrichtungen erwünscht, während die nach aufwärts sich erstreckende Verlängerung des Leitorgans, welche nicht nur den Strom des Glases, sondern auch den über dem Glas und unterhalb des Daches befindlichen Raum teilt, dazu beiträgt, diese getrennte Regelung zu bewirken.
Die an den Seiten und dem Ende des Vorherdes befindlichen Blöcke 43 sind besonders vorteilhaft, wenn die Glasströme längs der Seiten und um das vordere Ende des Herdes herumfliessen, da sie einen Isolierraum zwischen sich und den eigentlichen Seitenwänden des Vorherdes bilden. Auch wenn geschmolzenes Glas durch die Fugen leckt und den zwischen den Blöcken 42 und 43 befindlichen Raum teilweise oder gänzlich füllt, wird die Wirkung dieser Innenblöcke nicht aufgehoben, da diese mit Glas gefüllten Taschen ebenfalls als Isolatoren wirken, und auch, wenn das Glas in diesen Taschen entglast, wird es das Fabrikat nicht verderben, da es sich nicht mit dem fliessenden Glasstrom mischt.
Das mit den Innenflächen der Blöcke 43 in Berührung tretende Glas behält im grossen und ganzen dieselbe Temperatur wie das Glas des Stroms, wodurch ein gleichmässiger Glasstrom entsteht.
Gewöhnlich empfiehlt es sich, das Glas auf die beiden Seiten des Leitorgans in gleichem Zustand fliessen zu lassen. Falls es jedoch erwünscht ist, den beiden Glasschichten voneinander abweichende Behandlungen zuteil werden zu lassen, ist dies bei dieser Ausführungsform ohne weiteres möglich ebenso wie bei den später zu beschreibenden.
Das Glas fliesst an einander gegenüberliegenden Seiten des Leitorgans herab und vereinigt sich längs der unteren Kanten zu einem Band 180, welches abwärts nach Rollen 178 geht, um erwünschtenfalls einer weiteren Behandlungsstelle zugeführt zu werden. Die Behandlung des an den Seiten des Leitorgans herabfliessenden Glases hängt zum Teil von der Temperatur ab, die das Glas bei seinem Auftreffen auf das Leitorgan besitzt und ferner von der Stärke des gebildeten Bandes, von der Eigenart des Glases sowie von der gewünschten Wirkung desselben.
Während in den vorliegenden Ausführungsformen Mittel veranschaulicht sind, um das untere Ende der Schichten durch direkt auf sie wirkende Flammen und den oberen Teil der Schichten durch Strahlungswärme der Platten 12. 2 zu erhitzen, ist gewöhnlich wenig Hitze bei der Anwendung der Vorrichtung erforderlich und zuweilen sogar ein Kühlen erwünscht.
Die Elemente 121 sind zwar als Brenner beschrieben und veranschaulicht worden, doch dürfte es ohne weiteres einleuchten, dass erwünschtenfalls diese für die Zuführung von Kühlluft verwendet werden können, so dass die von den Schichten des Glases beim Strömen längs der Seiten des Leitorgans ausgestrahlte Wärme von den Platten 122 leicht absorbiert wird, mit andern Worten, die hinter der Platte befindlichen Kammerteile können dazu verwendet werden, um entweder als Heiz-oder Kühlräume zu wirken.
Mit den Kanten 169 können irgendwelche Unregelmässigkeiten oder Streifen in den Schichten ausgeglichen werden. Das Glas hat das Bestreben, sich an diesen Kanten anzusammeln und die an dieser Stelle auftretenden Oberflächenspannungen oder Streifen aufzuheben, und wenn es wiederum in Schichtenform über die Kanten des Leitorgans gezogen wird, gleichen sich die Unregelmässigkeiten aus.
Mit den Kanten wird ferner bezweckt, den Glasfluss zu regeln. Der Abwärtsnuss des Glases durch die Schlitze wird durch Anheben des Leitorgans durch Annähern der Kanten an die Schlitze verzögert, während ein Herabsenken des Leitorgans den verzögernden Einfluss der Kanten verringert.
Die auf die Glasschicht beim Verlassen des Leitorgans wirkende Flamme der Brenner 116 kann dazu dienen, die Glasoberfläche zu erhitzen und der Oberfläche eine zusätzliche Feuerpolitur zu geben.
Falls es erwünscht ist, können die Organe 116 anstatt als Brenner zur Abgabe von Kühlluft benutzt werden.
Bevor noch weitere grundsätzliche Durchführungsformen des Verfahrens und der Enrich- tung gemäss der Erfindung beschrieben werden, möge noch an Hand der Fig. 11, lia, 12, 12 a, 15,16 die Ausbildung von Leitorganen und Heizkammer, in denen die letzteren angeordnet sind, beschrieben werden, wobei zu bemerken ist, dass diese Anordnungen sowohl bei
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der bisher beschriebenen Anwendung eines einzigen Leitorgans als auch von mehreren Leitorganen möglich sind.
Wird ein Leitorgan von zwei Seiten aus gespeist, so ist besonderer Bedacht darauf zu nehmen, dass die Schichten am Leitorgan, welche aus verschiedenen Lieferquellen stammen können, gehörig temperiert werden, und insofern stehen die jetzt zu beschreibenden Einrichtungen im engsten Zusammenhange mit der grundsätzlichen Erfindung.
Die Leitplatte 205 ist in vertikaler Lage unterhalb des Auslassschlitzes des Behälters angeordnet, am oberen Ende breiter als der Schlitz und derart gelagert, dass das Glas aus dem Schlitz auf den Kopf der Platte ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Seiten auffliesst, wo es sich teilt und in getrennten Schichten an den einander gegenüberliegenden Flächen der Platte herunterströmt, die am Abnussende derselben ineinander übergehen und in Gestalt eines einzigen Bandes a abfliessen, wobei die Aussenflächen der Schichten die Aussenflächen des Bandes bilden.
Die Leitplatte 205 ist innerhalb einer Heizkammer 217 angeordnet, die auch als Ziehkammer genannt werden kann, obgleich das Band auch frei von der Platte 205 abfliessen kann. Die Wand der Kammer 211 wird in der vorliegenden Ausführungsform durch eine Anzahl aufeinander gebauter Teile gebildet und kann in beliebiger Weise gekürzt oder verlängert werden. Der obere Abschnitt 218 der Kammerwandung hat einen rechteckigen Querschnitt und legt sich gegen die Aussenkanten der Bodenplatten 216 und 216 a, wodurch derselbe am Glasbehälter gehalten wird. Dieser Rahmenabschnitt trägt vorspringende Arme 219, die vermittels Bolzen 2. 20 an Winkeleisen 221, die an den unteren Seitenkanten des Ofengehäuses sitzen, aufgehängt sind.
Der Abschnitt 218 ist mit einer Anzahl von Gewindespindeln 222. im vorliegenden Falle mit vier, versehen, die sich von jedem Ende des Abschnitts nach abwärts erstrecken und die nachfolgenden Wandabschnitte der Kammer 217 tragen. Der oberste Abschnitt ist mit 223 bezeichnet und besteht aus Blöcken 224, von denen jeder von einem metallenen Seitenrahmenelement 225 getragen wird, woran die Blöcke angeschraubt oder in einer andern geeigneten Weise befestigt sind. Ausserdem besitzen diese Seitenelemente 225 eine einwärts gerichtete Unterkante, welche, als Auflage für den Block dienend, sich unter denselben erstreckt. Die Enden des Rahmenelements 225 sind mit Ohren 226 versehen, durch deren Bohrungen Stangen 222 hindurchgehen, wobei die Ohren von auf die Spindeln geschraubten Muttern 227 getragen werden.
Die Abschnitte 223 endigen in U-förmige Metallkonsolen 228, die mit ihren Enden auf einem Paar Zwischenstangen 222 sitzen, die für jeden Satz vorgesehen sind und eine nach einwärts gerichtete Kante 229 besitzen, die als Träger für die am oberen Ende des Leitorgans 205 sitzenden Ansätze 230 dienen, die an ihren Aussenenden nach auswärts und abwärts verjüngt sind, damit sie in den zwischen den Füssen der Konsole 228 befindlichen Raum hineinragen können.
Der Raum zwischen den Seiten der Verlängerung. 230 und den Seitenblöcken. 224 des Abschnittes 223 ist durch ein Paar an jeder Seite vorgesehene Blücke 231, 232 ausgefüllt.
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Leitplatte herabfliessende Glas sich über die Verlängerungen. 230 derselben ausbreitet. Die Leiste 229 einer jeden Konsole 228 kann wassergekühlt sein und ist zu diesem Zweck mit einem Stutzen 233 versehen, der eine damit verbundene Wasserumlaufvorrichtung enthält.
Die übrigen Wandabschnitte. 835 der Kammer 217 stossen aneinander, und der obere ist an seiner Oberkante in Berührung mit der Unterkante des Abschnittes. 223, wobei die Abschnitte von den Stangen 222 getragen werden. Jeder dieser Abschnitte ist mit Seitenrahmenelementen 236 versehen, die gleich den Elementen 225 der Abschnitte 223 sind und zum Tragen der Seitenblöcke 2B7 dienen. Ein an jedem Ende des Abschnittes zwischen den betreffenden Endteilen des Gliedes 236 befindliches Endrahmenelement 238 trägt auf seinen einwärts gerichteten Unterkanten Blöcke, 839. Die Elemente 236 und 238 sind mit gebohrten Ohren 240 zur Aufnahme von Stangen 222 ausgerüstet, auf die Muttern 227 zum Tragen der verschiedenen Abschnitte geschraubt sind.
Es wird ohne weiteres einleuchten, dass die die Kammer 217 bildende Wand in ihrer Gesamtheit auf den Tragbolzen 220 gesenkt werden kann, falls es gewünscht ist, die Bodenblöcke 216 und 216a des Behälters 203 auszuwechseln.
Der Raum zwischen den Endlippen des Behälterbodens und den Oberkanten der Leitplatten- verlängerung 230 wird durch Füllstreifen 241 geschlossen, wodurch verhindert wird, dass das geschmolzene Glas über die Oberenden besagter Verlängerungen fliesst.
In Fig. 12 ist die Leitplatte 205 an den Seitenkanten ihres Abflussendes mit Fingern 242 versehen, die sich unterhalb des Plattenendes erstrecken und ein Einziehen der Seitenkanten des Bandes bei seinem Abfliessen von der Platte verhindern. Wenn das Glas die unteren Enden
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der als Breitesicherungsfiuger zn hezeichnenden Fiuger.'242 erreicht hat. ist es genügend abgekühlt l'zw. hat dasselbe einen hinreiclienden Grad von Zähigkeit angenommen, um zu vcr- hindern, dass das Glas sich so weit zusammenzieht, wie dies geschehen wiirde, wenn es sich beim Auffliessen auf die Platte ungehindert zusammenziehen könnte.
Bei der Anwendung von Breitesicherungsssngern dieser Art empfiehlt es sich, zu bewirken, dass das Glas sich um die Finger wickelt, und dies wird erreicht, indem man die Glasschichten auf den einander gegen- überliegenden Flächen der Leitplatte um die Kantenteile derselben nahe ihrem Abflussende laufen lässt, wodurch die Schichten an ihren Kanten zusammenstossen und die Finger 242 umwickeln. In jeder der Figuren 15 und 16 ist das Abnussende der Platte in ihrer Querrichtung ausgehöhlt dargestellt, wodurch mit der Platte fest verbundene Verlängerungen geschaffen werden, welche in derselben oder in ähnlicher Weise wie die Finger 2 wirken.
Wesentlich ist auch ferner, in welcher Weise das Band aus einer solchen Temperkammer gegebenenfalls in die Horizontale abgelenkt wird, und auch dies möge vorweg an Hand der Fig. 17,18 und 19 kurz beschrieben sein.
In Fig. 17 ist veranschaulicht, wie das von der Leitplatte abfliessende Band an einander gegenüberliegenden Stellen desselben und an einer unterhalb besagter Platte befindlichen Stelle von einem Paar in einander entgegengesetzter Richtung rotierender Rollen 243 erfasst wird.
Die Umdrehungsgeschwindigkeit derselben wird so geregelt, dass sie die Geschwindigkeit, mit der das Glas von der Platte abgezogen wird, bestimmt.
Es ist ein gekrümmtes Ablenkungselement 244 vorgesehen, das einen Radius von nahezu 6 Meter hat und so angeordnet ist, dass das Band an einer unterhalb der Walzen 243 gelegenen Stelle mit dem Schlitten in Berührung kommt, an der die Bewegungsrichtung des Bandes aus der vertikalen in eine horizontale geändert wird. Natürlich kann dieser Radius entsprechend der Stärke des Glasbandes geändert werden. Der Schlitten wird zweckmässig wassergekühlt, während die mit dem Band in Berührung kommende Fläche einen Überzug von Graphit erhält. damit das Glas auf dem Schlitten ungehindert gleiten kann und ein Beschädigen der Bandfläche durch Kratzen vermieden wird.
In Fig. 18 ist der dem gleichen Zweck dienende Schlitten mit 245 bezeichnet, der an Stelle der glatten Gleitfläche mit Rollen 246 ausgerüstet ist, über die sich das Band bewegt. Nach der Ausführungsform gemäss Fig. 19 setzt sich der Schlitten aus miteinander abwechselnden geraden und gebogenen Teilen zusammen, jedoch sind die Kurven derart. dass ein allmähliches Durchbiegen des Bandes erfolgt. Die Ablenkvorrichtung kann am Eintritt zum Kühlofen angeordnet sein.
Nachdem hier eine vollständige Einrichtung, die bei der Durchführung der Erfindung angewendet werden kann, beschrieben wurde, mögen an Hand der Fig. 5, 6. 7,8, 9 und 10 weitere Durchführungsmöglichkeiten des grundsätzlichen Verfahrens gemäss der Erfindung mehr schematisch beschrieben werden.
In diesen Figuren ist 801 ein Ofen oder ein Behälter, der einen Vorrat geschmolzenen Glases enthält und an den sich die einen Trog darstellende. die Haupttemperkammer bildende Schmelz- oder Läuterwanne 302 anschliesst, durch die das Glas aus der Wanne 301 nach dem im Boden der Kammer an ihrem vorderen Ende vorgesehenen Behälter 303 fliesst und der mit zwei in der Querrichtung sich erstreckenden in Abstand voneinander angeordneten Bodenauslassschlitzen oder-Öffnungen 504 versehen ist. Das geschmolzene Glas fliesst aus jedem der Auslassschlitze 304 an einer Leitplatte 305 herab, wobei für jede Auslassöffnung eine Platte vorgesehen ist.
Die Leitorgane 305 sind in einer Temperkammer 306 in geeigneter Weise gelagert. indem beispielsweise die Platten an ihren Seitenkanten nahe ihren oberen Enden mit Wulsten oder Vorsprüngen 307 versehen sind, die auf an den Seiten der die Kammer 806 formenden Wände 309 vorgesehenen Leisten oder Vorsprüngen 308 lagern. Die Platten 805 sind zweckmässig mit ihren oberen Enden direkt unterhalb der betreffenden Austrittsöffnungen 304 mit geringem Abstand zwischen denselben angeordnet, so dass der an einer Platte herabfliessende Strom geschmolzenen Glases geteilt wird und verhältnismässig dünne Schichten entstehen, die sich an einander gegenüberliegenden Flächen der Platte nach abwärts bewegen.
Die Platten endigen an ihren unteren Enden in einer mehr oder weniger scharfen Kante, um ein Übergehen in einen einzigen Strom der von dem Block abfliessenden Schichten 310 an dieser Stelle zu bewirken. Sie sind ausserdem nach abwärts gerichtet und gegeneinander geneigt und mit einem geringen Zwischenraum zwischen den unteren Kanten angeordnet, so dass sich die an beiden Platten herabfliessenden Innen-und Aussenschichten nach dem Verlassen der Platten vereinigen und von denselben in einem einzigen Strom 311 abfliessen. Es ist selbstverständlich, dass der Strom 311 ebenso schnell abgenommen wird, wie er sich bildet. worauf derselbe eine feste Form annimmt.
Die in der Temperkammer 306 befindliche Temperatur wird auf der zum Tempern des an den Platten herabfliessenden Glases erforderlichen Höhe durch Flammen der Brenner 312 oder in irgendeiner ändern geeigneten Weise gehalten. Während es Im allgemeinen
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notwendig ist, eine Erhitzung der Kammer 30C in irgendeiner Weise zu bewirken, kann der Fall eintreten, dass ein KÜhlmittel in die Kammer eingeführt werden muss, um die für ein besonderes Glas oder eine besondere Glasware erforderliche Tempertemperatur zu erzielen.
Die Platten 305 sind zweckmässig von geringerer Breite als die Kammer 306, um eine freie Zirkulation der Tempergase um dieselbe herum zu ermöglichen, so dass innerhalb der Kammer sowohl zwischen den Platten als auch an den Aussenseiten derselben eine gleichmässige Temperatur herrscht. Die Wände der Temperkammer sind an ihren oberen Enden mit Kanälen 313 für den Austritt der Gase aus der Kammer versehen, so dass eine Zirkulation der Tempergase innerhalb der Kammer gewährleistet ist.
Es leuchtet ein, dass bei der vorliegenden Anordnung, gemäss welcher mehr als zwei Schichten geschmolzenen Glases eine Temperatmosphäre passieren und dann in eine einzige Tafel übergehen, die Schichten von geringerer Stärke sein können und deshalb empfänglicher für die Temperwirkung sind, als wenn nur zwei Schichten verwendet würden. Hiedurch ist es möglich, das endgültige Tempern des Glases vor der Bildung der Tafel schneller herzustellen, als wenn nur zwei Schichten verwendet werden. Dadurch, dass das Tempern rascher vor sich geht, wird auch die Herstellungsdauer der Tafel verringert.
In Fig. 6 ist ein Behälter für den Ofen veranschaulicht, der drei in der Querrichtung angeordnete Auslassöffnungen 315 für das geschmolzene Glas besitzt, so dass drei Leitorgane 316, und zwar eins für jede Auslassöffnung, erforderlich sind, die im Prinzip in derselben Weise angeordnet und angebracht sind, wie dies in Fig. 5 veranschaulicht ist, ausgenommen, dass die mittlere Platte zweckmässig länger als die andern ist, die an erstere unter Bildung eines kleinen Zwischenraumes heranreichen, so dass die an jeder Aussenplatte herabfliessende Innenund Aussenschicht in die betreffende Schicht der Mittelplatte übergeht, worauf sich die nunmehr gebildeten beiden dickeren Schichten am unteren Abflussende zu einer einzigen Tafel vereinigen.
Die Anordnung der Platten nach Fig. 7 ist dieselbe wie die nach Fig. 6, ausgenommen, dass eine der Seitenplatten fehlt. Diese Figur veranschaulicht auch die Trennung des Auslassbehälters des Ofens in zwei Auslassöffnungen vermittels einer Wand oder eines Trennungselements 317 und die Speisung des Behälters auf gegenüberliegenden Seiten der Trennungswand mit geschmolzenem Glas von verschiedenen Lieferquellen aus.
Durch Anwendung einer verschiedene Platten besitzenden Vorrichtung ist es möglich, Glas von verschiedener Schattierung, Färbung oder andern charakteristischen Eigenschaften zu verwenden und die Schichten oder Ströme verschiedenen Glases zu einer einzigen Tafel zu vereinigen. Falls dieses Verfahren ausgeführt wird, ist es erforderlich, dass die Ausdehnungkoeffizienten oder Schrumpffaktoren der verschiedenen Glasarten einander gleichen oder annähernd gleich sind, um zu verhindern, dass beim Härten oder Kühlen des Glases Spannungen auftreten, die, wie dem Fachmann wohl bekannt ist, ein Brechen der Tafel zur Folge haben.
Mittels einer Vorrichtung dieser Art kann undurchsichtiges Glas sehr feiner Schattierung und Güte hergestellt werden, wobei solches Glas Vorteile besitzt, die viele der bis jetzt bekanntgewordenen Arten von undurchsichtigem Glas nicht aufweisen.
In Fig. 8 ist ein Apparat veranschaulicht, bei welchem drei Quellen geschmolzenen Glases vorgesehen sind. Eine Quelle besteht aus einer Kammer 320, die in Verbindung mit einem Glasbehälter, beispielsweise von der in Fig. 5 veranschaulichten Art, steht und einen Auslassschlitz 321 besitzt, der in Verbindung mit dem oberem Ende der Temperkammer 322 steht. Ein Leitorgan 323 erstreckt sich in die Kammer 322 hinein bis in die Nähe der Auslassöffnung 321, wodurch das aus derselben auf die Platte gelangende Glas in dünner Schichtform auf beiden Seiten derselben herabfliesst, die verschiedenen Schichten ineinander übergehen und in Form einer einzigen Tafel die Platte am unteren Ende verlassen.
Ausserhalb der Temperkammer 322 ist an jeder Seite eine geeignete Vorratskammer geschmolzenen Glases vorgesehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel die Gestalt einer Wanne 324 hat, in die geschmolzenes Glas aus einer Schmelzwanne geschöpft wird. Jede Wanne 324 hat eine Rinne 325, die in die entsprechenden Seiten der Kammer 322 einmünden. Der Boden einer jeden Rinne endigt in einer Lippe 326, die an die entsprechende Seite der Platte 323 nahe ihrem unteren Ende grenzt, so dass eine dünne durch die Rinne und über die Lippe fliessende Glasschicht sich mit der an der entsprechenden Seite der Platte herabfliessenden Glasschicht vereinigt. Mit 327 sind Öffnungen zum Einführen von Brennern bezeichnet, so dass die Glasschichten in der erforderlichen Weise getempert werden können.
Der in Fig. 9 veranschaulichte Apparat ist der gleiche wie der in Fig. 8 dargestellte, mit dem Unterschied, dass einer der seitlichen Speisebehälter fortgelassen ist.
In Fig. 10 ist ein Apparat veranschaulicht, bei dem ein zur Verstärkung dienendes Gewebe od. dgl. 320 zwischen die beiden Leitorgane 331 und in das Innere der Platte gebracht wird, die durch die Vereinigung der von den Platten abfliessenden Schichten entsteht.
Das Verstärkungsmittel 330 wird einer Rolle 332 oder an dem Versorgungsquellen entnommen
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und durch einen Kanal 333 zugeführt, der in der sich zwischen zwei Auslassöffnungen 335 nach aufwärts erstreckenden Wand 334 vorgesehen ist. Der Kanal 333 mündet an seinem unteren Ende in das obere Ende der zwischen den Leitorganen befindlichen Temperkammer 336. Falls es erwünscht ist, die Tafel aus Schichten zu bilden, die aus voneinander verschiedenem Glas bestehen, um beispielsweise armiertes Milchglas zu erhalten, werden die Öffnungen 335 mit aus verschiedenen Sammelbehältern kommendem Glas gespeist, in welchem Falle die Wand 334 als Trennungswand für die verschiedenen Glasarten dienen kann.
Es erhellt, dass nach dem beschriebenen Verfahren je nach der gewünschten Stärke der Tafeln diese durch die Vereinigung einer beliebigen Anzahl von Schichten gebildet und die Schichten infolge ihrer geringen Stärke nach Verlassen des Sammelbehälters und vor ihrer Vereinigung zu einer Platte schnell getempert werden können, wodurch die Fertigstellung der Tafel in rascher und wirksamer Weise erfolgt. Es muss ferner ohne weiteres einleuchten, dass Tafeln, die durch eine Vereinigung von Glasschichten verschiedener Farben oder Farbentöne gebildet sind, nach diesem Verfahren auf schnelle und billige Weise hergestellt werden können.
Beispielsweise kann man eine dünne Schicht von Opalglas auf die eine oder beide Seiten einer aus gewöhnlichem durchsichtigem Glas bestehenden Schicht laufen lassen, oder man kann Glasschichten verschiedener Färbungen auf die gegenüberliegenden Seiten eines durchsichtigen Glases oder eines Glases anderer Schattierungen oder Kennzeichen laufen lassen.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren sowie die zur Ausführung desselben beschriebenen und dargestellten Einrichtungen können in mannigfacher Weise abgeändert werden, ohne dabei von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Glaswaren, insbesondere von Tafelglas, dadurch gekennzeichnet, dass man die Glasschmelze in zwei oder mehreren getrennten Strömen aus derselben oder gesonderten Lieferquellen (Wanne) zwei Seiten eines schräg oder senkrecht gerichteten Leitorgans oder aber zwei oder mehreren Leitorganen zuführt und mindestens an einem Teil von diesen in vorzugsweiser dünner Schicht abwärts fliessen lässt, worauf man die Schichten sich zu einem einzigen Bande vereinigen lässt, das abgenommen oder abgezogen wird.