DE289919C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B15/00—Drawing glass upwardly from the melt
- C03B15/02—Drawing glass sheets
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- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Bei der stetigen Herstellung von Glastafeln durch Ausziehen aus der geschmolzenen Masse
von unten nach oben muß, damit die Bildung der Glastafeln richtig und das.Ausziehen derselben
gleichmäßig vor sich geht, insbesondere darauf geachtet werden, daß die Temperaturverhältnisse
der im Schmelzzustand befindlichen Glasmasse sowie auch die oberhalb dieser
Glasmasse herrschenden Temperaturverhält.nisse bestimmten Bedingungen entsprechen.
Um der im Schmelzzustande befindlichen Glasmasse die zur Bildung- der Glastafel nötige
Zähigkeit zu verleihen, hat man bereits vorgeschlagen, die Glasmasse an der Ziehstelle mittels
eines regelbaren Luftstromes zu kühlen und die Glastafel in eine gegen die direkte
Ausstrahlung der geschmolzenen Masse geschützte Kammer einzuführen, wo sie der Einwirkung
von Temperaturen unterzogen wird, die von unten nach oben abnehmen.
Von diesen bekannten Verfahren unterscheidet sich die vorliegende Erfindung hauptsächlich
dadurch, daß durch den Ziehschacht .. während des Aushebens, des Ziehens und des
Abkühlens der Glastafel von oben nach unten ein Luftstrom geschickt wird, der an der Ziehstelle
austritt und darauf durch einen oder mehrere anstoßende Schornsteine emporgeführt
wird, und, da er im Ziehschacht erwärmt wurde, die allmähliche, der Abkühlung des gezogenen
Glasbandes dienliche Erwärmung des innen absteigenden Luftstromes unterstützt und dabei die an der Oberfläche der Schmelzmasse
befindlichen warmen Gase mitreißt.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf Einzelheiten, welche das Ausheben der zu ziehenden j
Glasmasse betreffen, sowie auf eine neue Anordnung zur Führung der Glastafel im Verlauf
des Hebevorganges. Die neuen Apparate sind sowohl direkt am Wannenofen selbst als
auch an einem seitlichen Vorbau des letzteren oder an einer vom Ofen unabhängigen Heizkammer
anwendbar.
Die eigentliche Ziehvorrichtung ist in ihrer ganzen Höhe in drei nebeneinander angeordnete
Kammern geteilt, von denen die mittlere den eigentlichen Glasziehschacht bildet und
zur Hindurchleitung eines abwärts gerichteten Kaltluftstromes dient, wogegen die beiden als
Zugschornsteine dienenden Seitenteile von den • aus dem Ziehschacht unten austretenden, nunmehr
erhitzten Strömen von Luft und Gasen durchzogen werden. Durch Regelung dieser
getrennten Ströme mittels Ventile und Saugvorrichtungen bewirkt man die nötige Temperaturabnahme
von der im Schmelzzustand befindlichen Glasmasse ab bis zur Austrittsstelle der Glastafel.
Der zentrale Ziehschacht ist an seinem unteren Teil erweitert und bildet so eine sögenannte
Anpassungskammer, in welcher die Luft die Glastafel abkühlt, bevor diese mit der
Führungsvorrichtung in Berührung tritt, und dabei vorgewärmt wird, bevor sie' die Oberfläche
der Schmelze bestreicht und soweit 6g als nötig abkühlt. Die zur Aufwärtsbewegung
der Glastafel dienenden Heberollen sind oberhalb des zentralen Ziehschachtes angeordnet, welcher im Innern mit Führungen
versehen ist, die z. B. aus ebenen Flä-
chen oder aus Rollen bestehen, die gegenüber gebogenen Platten oder anderen Rollen angeordnet
sind, so daß die Glastafel genau in einer' senkrechten Ebene gehalten wird.
Wenn die Erfindung direkt beim Wannenofen oder an einem seitlichen Vorbau eines
solchen Ofens angewendet wird, so geht das untere Ende der Aushebe- und Ziehvorrichtung,
welches aus zwei konzentrischen Kanälen besteht, durch die Ofendecke verschiebbar
. hindurch. Oberhalb dieser konzentrischen Kanäle sind die nach den bereits erwähnten Prinzipien gebauten Schornsteine
und der Ziehschacht angeordnet. Der Außenkanal, welcher zum Absaugen der Luft und
der warmen Gase dient, taucht in die im Schmelzzustand befindliche Glasmasse der
Wanne oder des Anbaus ein, um so die Abkühlungszone zu begrenzen und während der
ao Arbeit den nötigen Abschluß für das Kreisen der Luft zu gewährleisten. Er bildet die untere
Verlängerung der Zugschornsteine, während der Innenkanal etwas kürzer ausgeführt
ist und sich in der unteren. Verlängerung des eigentlichen Glasziehschachtes befindet. An
seinem unteren Ende besitzt er eine Öffnung, welche gerade ausreichend ist für den Hindurchtritt
der Glastafel'.
Wenn die Erfindung bei einer vom Wannenofen Unabhängigen H'eizkammef Anwendung
findet, wird die Abkühlungszone für das Glas durch den das Glas aufnehmenden Behälter
selbst begrenzt. Die Heizkammer ist durch den Schlitz eines drehbar gelagerten Ver-Schlusses
mit dem zentralen Ziehschacht in Verbindung, und auf beiden Seiten dieses Verschlusses
steht sie mit den seitlichen Schornsteinen in freier und dauernder Verbindung. Durch das neue Verfahren wird nicht nur
ermöglicht, die Erstarrung der Glastafel unter den denkbar günstigsten Bedingungen durchzuführen, sondern auch gleichzeitig der Vorteil
erreicht, daß die Einstellung der Apparatur auf Betriebsbereitschaft äußerst einfach
. 45 und die Anlernung der Arbeiter ungemein leicht ist, wobei auch noch zu berücksichtigen
ist, daß die Anlagekosten sehr gering sind.
Auf den Zeichnungen sind beispielsweise zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
Fig. I zeigt die Anwendung des neuen Apparates am Wannenofen selbst, und zwar im
A^ertikalschnitt.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Grundriß der konzentrischen Innenkanäle, und
Fig. 4 ein Horizontalschnitt nach Linie C-D
in Fig. i.
Fig. 5, welche einen Vertikalschnitt darstellt, zeigt die Anwendung des Effindungsgegenstandes
bei einer an einem Wannenofen angebauten Heizkammer.
Fig. 6 ist eine Ansicht der durch Fig. 5 im Schnitt veranschaulichten Anordnung.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1, 2, 3 und 4 ist mit 1 die Decke des Wannenofens
bezeichnet, welcher die geschmolzene Glasmasse 2 enthält. Die Vorrichtung zur Entnahme
der Glasmasse besteht aus zwei senk- 70,, rechten Kanälen 3,, 4, welche zum Teil oder
vollständig aus feuerfester Masse bestehen und in der Ofendecke 1 senkrecht verschiebbar
angeordnet sind. Diese mit beliebigem Querschnitt ausgeführten Kanäle sind konzentrisc'h
angeordnet, und zwar so, daß zwischen ihnen ein freier, ungefähr ringförmiger Raum 5
verbleibt. Der äußere Kanal 3 ist langer als der innere Kanal 4, dessen unteres Ende von
der Oberfläche der Glasmasse noch etwas absteht, wenn der äußere Kanal in die Glasmasse
taucht. An seinem: unteren Ende ist der Kanal
4 stark verengt, derart, daß der abwärts gerichtete Luftstrom an der Aushebestelle
selbst gegen die flüssige Glasmasse gerichtet und eine Kammer 6 entsteht, welche mit dem
Raum 5 durch einen Schlitz 7 verbunden ist. der genügend breit ist für den Hindurchtritt
der auszuziehenden Glastafel und genau in der Ausziehebene A-B liegt.
An ihrem oberen Teil sind die beiden Kanäle
3 und 4 an der Stelle 8 (Fig. 3) starr miteinander verbunden, und sie sind an ihrer
Außenseite mit einer Eisenbewehrung 9 versehen, welche an eine Hebevorrichtung angeschlossen
ist. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind Ketten 11 an die an der Bewehrung
befestigten Zapfen 10 angeschlossen. Diese Ketten laufen über Sektoren 12, welche
mit einem Hebel 13 fest verbunden sind, der um den Zapfen 14 schwingt und es gestattet,
den Kanal 3 auch bei verschiedener Höhe des Oberflächenglasstandes stets gleich tief einzutauchen.
Auf den Kanälen 3 und 4 ruhen der Ziehschacht und die Schornsteine, deren Wandungen
15, 16 an der Basis konzentrisch sind, dagegen von der· Stelle ab, wo die Führungsvorrichtungen
beginnen (Fig. 4), parallel zueinander verlaufen. Der zentrale Teil 17 bildet
den eigentlichen Ziehschacht und ist auf beiden Seiten von den Saugschornsteinen 18, 19
umgeben. Die den Ziehschacht und die Schornsteine trennenden Innen wandungen 15
bestehen aus Blech, um die Wärmeübertragung zwischen den anstoßenden Schornsteinen
zu erleichtern, während die Außenwandüngen i6„mit einer Wärmeschutzmasse 20 versehen
sind, um so jeden Wärmeverlust zu verhüten.
Die Seitenschornsteine 18, 19, welche eine
größere Höhe besitzen als der zentrale Schornstein 17 Und an ihrem Seheitel mit elektrisch
angetriebenen Saugvorrichtungen versehen sind, dienen zum Absaugen der heißen Gase
aus der Kammer 5, so daß in dem zentralen Schornstein eine Zugwirkung von oben nach
unten entsteht und der Schornstein dadurch von oben nach unten zunehmend erhitzt wird.
In ihrem oberen Teil können die Zugschornsteine zu einem einzigen Schornstein vereinigt
sein, und es genügt dann eine einzige Saugvorrichtung zur Hervorbringung der notAvendigin
Zugwirkungen.
Der zentrale Schornstein 17, durch welchen die ausgezogene Glastafel hindurchwandert,
wird von einem abwärts strömenden KaItluftstrom durchzogen, welcher sich allmählich
erhitzt und einerseits dazu dient, die zur Bildung der Menisken und der Glastafel günstige
lokale Temperaturerniedrigung der im Schmelzzustand befindlichen Glasmasse herbeizuführen,
sowie auch andererseits die gezogene Glastafel im Verlauf ihrer Aufwärtsbewegung
zunehmend abzukühlen.
Die durch die Kanäle 3 und 4 gebildeten Kammern bilden gewissermaßen die Verlängerangen
der seitlichen Schornsteine sowie auch des zentralen Schornsteines. Die Kammer 6
dient dazu, die Glastafel und den abwärts strömenden Luftstrom den nötigen Temperaturbedingungen
anzupassen, und die Temperatur, welche in besagter Kammer von unten
nach oben fortschreitend abnimmt, kann durch zweckentsprechende Einstellung der Saugvorrichtungen
der Seitenschornsteine und der Ventile, welche in den drei Schornsteinen vorgesehen
sind, mit größter Genauigkeit geregelt werden. ■■ ■ . ■
_ Oberhalb des Schornsteines 17 befinden sich
einerseits der Arbeitsboden und die zum Anheben der Glastafel erforderlichen Apparate
sowie auch die Apparate, welche . dazu bestimmt
sind, die Glastafel zu unterstützen und in dem Maße, wie sie hindurchtritt, abzuschneiden.
Ferner befinden sich auf der Arbeitsbühne die Kabel und Antriebstrommeln,
welche beim Beginn des Ziehvorganges zur Herablassung der Glasplatte dienen, mittels
welcher das erste Ausheben der flüssigen Glasmasse stattfindet, sowie auch zum Hochfördern
der gezogenen Glastafel, solange diese von den Rollen der Hebevorrichtung noch
nicht erfaßt ist.
Bei ihrem Hindurchgang durch den Schornstein 17 kann die Glastafel in mannigfaltiger
Weise geführt werden. Gemäß der auf der Zeichnung dargestellten Führungsvorrichtung
befindet sich eine der Wandungen 15 dieses Schornsteines ganz nahe an der Ziehebene A-B
der Glastafel, welche mit der Oberfläche dieser Wandung durch in regelmäßigen Abständen
angebrachte Führungen in Berührung gehalten wird.
Diese Führungen können beispielsweise aus krummen Platten 21 bestehen, "weiche unter
dem Einfluß eines Gegengewichtes selbsttätig wirken, ohne dabei einen anderen Druck auszuüben
als denjenigen, welcher gerade erforderlich ist, um zu verhindern, daß die Glastafel
sich von der Ziehebene entfernt. Will man die Berührung der Glastafel mit der Wandung
verhüten, so kann man an geeigneter Stelle frei aufgehängte Rollen vorsehen,
welche gegenüber den Platten angebracht werden. Diese können zwecks A'rerri:ngei"ung' der
Reibung ebenfalls durch Rollen ersetzt werden. Diese Führungen sind so ausgeführt
und aufgehängt,, daß sie mittels eines Stangensystems
von außen zurück- und abgestellt werden können.
Die Schornsteine 15 und 16· hängen an einer
fahrbaren Brücke und können sowohl in senkrechter als auch in wagerechter Richtung verstellt
werden. Während des Betriebes ruhen sie- auf den Kanälen 3 und 4, an weiche sie
dicht angeschlossen sind. Sie werden von Ketten 22 getragen und sind durch Gegengewichte
23 entlastet. An 'ihrem unteren erweiterten Teil sind Schaulöcher 24 angeordnet,
welche durch Glas- oder Glimmerseheiben abgeschlossen
und so angeordnet sind, daß weder die Dichtheit noch die Beweglichkeit der
Schornsteine in Mitleidenschaft gezogen .wird.
In hochgehobenem" Zustande können die Schornsteine über dem .Ofen seitlich verstellt'
werden, und zwar so, daß die unteren Kanäle freigelegt werden, damit sich dieselben völlig
verschließen lassen, wenn der Ziehvorgäng unterbrochen
wird oder vom Glasspiegel entfernen oder überhaupt herausnehmen lassen, ·
wenn man sie durch andere ersetzen will.
Wie bereits angedeutet wurde, kann der iOo
Querschnitt d'er Kanäle und der Schornsteine beliebig sein. Werden· die Kanäle'mit kreisförmigem
Querschnitt hergestellt, so können Glaswalzen ausgezogen werden..
Nachdem mittels der vom Ofen herrührenden
Wärme der Apparat auf die erforderliche
Temperatur gebracht worden ist, verfährt man folgendermäßen:
Die Lage der Kanäle 3 und"4 wird so eingestellt, daß' der Außenkanal 3 in die geschmol- u0
zene- Glasmasse eintaucht und so die abzukühlende Zone abgrenzt, wogegen das untere Ende
des Innenkanals 4 einige Zentimeter von der Glasoberfläche absteht. Durch Regelung der
Warmluft- und KaMuftströme in der bereits
beschriebenen Weise wird an der Glasoberfiäche
sowie in der Anpassungskammer 6 die durch die Erfahrung als passend ermittelte
Temperatur hervorgebracht.
Nachdem die Rollen der Hebevorrichtung
für einen Augenblick ausemanderbewegt und die inneren Führungen des Schornsteines für
den Ziehvorgang umgelegt worden sind, läßt man die zum Ausheben der flüssigen Glasmasse
dienende Glasplatte herunter, bis dieselbe in das Glasbad eintaucht. Gleichzeitig werden die Saugvorrichtungen
in Bewegung gesetzt, so daß sich in den Apparaten eine Luftzirkulation einstellt, und zwar
derart, daß die Kaltluft durch den zentralen Schornstein einströmt, in welchem sie sich allmählich
erhitzt, während ■ die warme Luft durch die Seitenschornsteine heraustritt. Die
durch den Schlitz 7 des Kanals 4 zutretende Luft ist genügend kalt, um die Temperatur
der.Ziehzone so weit zu erniedrigen, als nötig ist, um die Bildung der Menisken und der
Glastafel zu veranlassen, ohne die Beschaffenheit der Glasmasse zu schädigen.
Sobald die Kabel der zum Ausheben der Glasmasse dienenden Glasplatte hochgehoben
werden, wird durch besagte Glasplatte aus der Schmelze eine Glastafel nachgezogen, welche
hintereinander den Schlitz 7 und die Anpassungskammer 6 durchwandert. In dieser, wo
die Temperatur möglichst stetig erhalten wird, wird die Glastafel allmählich so weit abgekühlt
und fest, um die Berührung der Führungen und der Wandung im eigentlichen Ziehschornstein 17 ertragen zu können. Die
Abkühlung der Glastafel schreitet in diesem Schornstein fort, und nach dem Verlassen dieses
Schornsteines tritt die Glastafel zwischen die Rollen oder Walzen der Hebevorrichtung.
Sobald die der gezogenen Glastafel vorausgehende Aushebeglasplatte die Höhe des Schneidetisches überschritten hat, trennt man
sie von der gezogenen Glastafel, welche in der üblichen Weise von den Heberollen gestützt
bleibt.
Die Arbeiter-überwachen den Ziehvorgang
durch die Schaulöcher 24 und regeln die Temperatur mittels der Ventile und der Saugvorrichturigen,
wobei die Einschätzung der Temperaturhöhe in der üblichen Weise vorgenommen wird. Das Vorhandensein der gezogenen
Glastafel in der Kammer 6 und dem Schornstein 17 verändert selbstverständlich die beim
Beginn des Vorganges eingestellten Temperaturen. Diese Schwankungen werden jedoch
in der beschriebenen Weise ausgeglichen, und es stellen sich dann von selbst neue Temoeraturverhältnisse
ein, welche nunmehr während der ganzen Dauer des Ziehvorganges stetig bleiben. Das Ziehen der Glastafel wird
unter den gleichen Bedingungen vorgenommen, wenn die Apparate auf einer. Heizkammer
stehen, .welche an den Wannenofen angegliedert ist (Fig. 5 und 6).
In diesem Falle wird die aus feuerfestem
Material bestehende Heizkammer 25 in beliebiger Weise erhitzt, beispielsweise mittels
Brenner, und sie enthält den aus feuerfester Masse bestehenden Behälter 26, welcher die
aus dem Wannenofen 27 abfließende, in geschmolzenem Zustande befindliche Glasmasse
aufnimmt. Das Abfließen erfolgt durch eine Rinne 28, welche mit einem Sperrschieber 29
versehen ist. Damit der Stand der im Behälter enthaltenen Glasmasse gleichbleibt, ist der
Behälter mit einer Abflußrinne 30 versehen, welche dem Überschuß gestattet, in einen Behälter
31 abzufließen, welcher an der Grundplatte der Heizkammer angeordnet ist.
Die obere Wandung der Heizkammer 25 besitzt drei Öffnungen 33, 34 und 35. Die zentrale
Öffnung 33 ist an den Längsrändern mit schrägen Steinplatten 36 versehen, welche die
Ziehzone der Glasmasse abgrenzen, deren Spiegel einige Zentimeter unterhalb der unteren
Kante dieser Seitenplatten aufrechterhalten wird. Auf den oberen Seiten der Steinplatten
ruht ein drehbarer Verschluß 37, welcher aus. einem Zylinder besteht, der auf dem
der Öffnung 33 gegenüberliegenden Teil seiner Länge geschlitzt, im übrigen voll· ist. Die
Enden des drehbaren Verschlusses gehen durch die Seitenwandungen der Kammer 25 hindurch,
und an den Durchtrittsstellen befinden, sich dichte Lagerungen, auf derenDichtheit
besondere Sorgfalt gelegt ist, damit keine
schädliche' Lufteinströmung entstehen kann. Zu diesem Zwecke kann man beispielsweise an
den das Mauerwerk bildenden Steinplatten Metallbüchsen 38 anbringen, welche mit gut
abdichtenden Packungen versehen sind. Der Zylinder 37 sitzt auf einer Achse, welche von
außen mittels einer Kurbel gedreht wird.
In seiner senkrechten Lage befindet sich der Schlitz 39 des zylindrischen Verschlusses
genau in der Ziehebene A-B und verbindet die Heizkammer 25 mit der Anpassungskammer
40 sowie mit dem eigentlichen Glasziehschornstein 41. Auf beiden Seiten dieses
Schornsteines befinden sich die Seitenschornsteine 42,43, welche mit Saugvorrichtungen
versehen sind und über die Kanäle 34 und 35 mit der Heizkammer 25 zusammenhängen.
Die Anpassungskammer 40 und der Kanal 4I1
sowie die Schornsteine 41, 42 und 43 sind mit den gleichen Organen versehen wie im Falle
der Anwendung der Apparate bei einem Wannenofen selbst und erfüllen auch die gleichen
Funktionen. Um bei etwa eintretendem Bruch im Innern des eigentlichen Ziehschornsteines
41 die Glastafel leicht entfernen zu können, ist die eine Wandung dieses Schornsteines aus
abnehmbaren Platten 44 zusammengesetzt, welche auf Traversen 45 ruhen. An diesen
Traversen kann man vorteilhaft die Führungen 46 anbringen, welche durch das Hebelwerk
47 von außen leicht zurückgehoben werden können. Die Schaulöcher 48 ermöglichen, den ■;
Ziehvorgang zu beobachten. Die Folge der
einzelnen Arbeitsvorgänge ist genau die gleiche, wie bei der ersten Ausführungsform
beschrieben.
Selbstverständlich können die Ausführungs-
einzelheiten der beschriebenen Apparate geändert werden, ohne aus dem Rahmen der Erfindung
herauszutreten. Auch können die
. Saug- und Ziehschornsteine mit beliebigen
Warm- und Kaltluftquellen in Verbindung
ίο gebracht werden. Was die Abmessung der
einzelnen Organe anlangt, so richten sich diese nach der Breite der herzustellenden Glastafeln.
Claims (10)
1. Verfahren zum Ziehen von Glastafeln
aus der geschmolzenen Masse, bei welchem die Tafel in einen bis nahe an den Glasspiegel herabgeführten, dem Temperaturausgleich
■ dienenden Ziehschacht eintritt und die Glasmasse an der Ziehstelle zwecks Herstellung der geeigneten Zähigkeit
durch Anblasen gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet,0 daß durch den Ziehschacht
(17,6) während des Ziehens von oben nach unten ein Luftstrom geschickt wird,
welcher im Ziehschacht einen .regelbaren Temperaturabfall von unten nach oben
aufrechterhält und beim Austritt aus dem Ziehschacht die Schmelze an der Ziehstelle
in geeigneter Weise abkühlt.
2. Ausfübrungsform des . Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der unten aus dem Ziehschacht austretende und darin erhitzte Luftstrom
außen um den Ziehschacht emporgeführt wird, zum Zwecke, die allmähliche Erwärmung
des innen absteigenden Luftstromes zu unterstützen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glastafel,
bevor sie zwischen die in bekannter Weise im Ziehschacht angebrachten Rollen der
Hebevorrichtung gelangt, zwischen geeigneten Führungen (21) wandert, welche sie
in einer genau senkrechten-Ebene führen und die Gleichmäßigkeit ihrer Aufwärtsbewegung
gewährleisten.
4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der eigentliche Ziehschacht (17) in seiner Gesamthöhe von
einem oder mehreren Schornsteinen (18,
. 19) umgeben ist, die mit Saugvorrichtungen versehen sind, welche die Luft im
Ziehschacht vom unteren Ende herabsaugen.
5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 und 2, bei
welcher der Ziehschacht unten eine erweiterte, dem ersten Temperaturausgleich dienende
Kammer bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberteile sowohl des Ziehschachtes als auch des Schornsteines '
auf ihren unteren, konzentrische Kammern (S und, 6) bildenden Teilen leicht lösbar
gelagert sind, wobei der Schornstein unten in die Glasmasse eintaucht und oben den
Ziehschacht überragt und dieser im Oberteil aus gut wärmeleitenden Stoffen besteht,
jener aus schlecht wärmeleitenden Stoffen hergestellt oder damit bekleidet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ziehschacht
und der- Schornstein zusammenhängend senkrecht in der Wannenofendecke
oder in der Decke eines seitlichen Vorbaus des Ofens zum Zwecke richtiger Einstellung gegenüber dem Spiegel der
flüssigen Glasmasse verschiebbar oder auch völlig entfernbar sind. . .
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch geeignete, von außen
zurückstellbare Führungen (21) in dem Ziehschornstein, um die senkrechte Aufwärtsbewegung
der Glasplatte zu gewährleisten.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Ziehschacht
und Schornstein gemeinsam unter Gewichtsausgleichung und auch seitlich verstellbar
sind, um so die unteren Kammern freizulegen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Kammer (40) gegen den Ziehschacht abschließbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet
durch einen \^erschluß zwischen Ziehschacht (46) und innerer Kammer (40) in Gestalt eines im Verbindungs-
spalt (33) drehbaren und ihn ausfüllenden Zylinders (37) mit einer nach Lage und
Länge dem Verbindungsspalt entsprechenden Querdurchbohrung (39).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE289919T | 1914-06-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE289919C true DE289919C (de) | 1916-01-26 |
Family
ID=34608770
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1914289919D Expired DE289919C (de) | 1914-06-05 | 1914-06-05 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE289919C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973921C (de) * | 1949-05-17 | 1960-07-21 | Union Des Verreries Mecaniques | Verfahren und Vorrichtung zum Ziehen von Glas |
-
1914
- 1914-06-05 DE DE1914289919D patent/DE289919C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973921C (de) * | 1949-05-17 | 1960-07-21 | Union Des Verreries Mecaniques | Verfahren und Vorrichtung zum Ziehen von Glas |
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