<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von armierten Tafelglas, insbesondere von Tafelg] as, dem ein Drahtgewebe zu seiner Verstärkung eingelagert ist.
Das geschmolzene Glas fliesst in bekannter Weise durch die Auslassöffnung einer Arbeitskammer in zwei Schichten abwärts ; zwischen diesen Schichten wird das oder die Verstärkungsmittel beliebiger Art, insbesondere aber ein Drahtgewebe, fortlaufend eingeführt und dann werden die beiden Schichten zum Anliegen an das Verstärkungsmittel und zur gegenseitigen Berührung an ihren Innenflächen
EMI1.2
Bande unter Einschluss des Verstärkungsmittels verschmelzen, worauf dieses Band in beliebiger Weise und beliebiger Richtung, beispielsweise durch Umschwenken in die Horizontale, abgezogen werden kann.
Das so gebildete Glasband wird dann in einen Kühlofen geführt und zerteilt.
EMI1.3
Band vereinigt werden, wobei stets zwischen einem Paar solcher Schichten Verstärkungsmittel beliebiger Art eingeführt werden können.
Die Sehichtenbildung geschieht dadurch, dass in oder unter einer Auslassöffnung der Arbeits- kammer Leitorgane angebracht werden, zwischen denen und den Wandungen der Auslassöffnung das Glas durch die Schwerkraft ausfliessen kann, oder das Glas fliesst auf das Leitorgan auf und verteilt sich dann an seinen beiden Seiten in entsprechende Schichten.
Diese Schichten bewegen sich entlang Leitflächen, die erfindungsgemäss nur auf derselben Seite jeder Glasschichte liegen, wie das eingeführte Verstärkungsmittel, z. B. an der Aussenfläche des Leitorgans abwärts, während das Verstärkungsmittel in einem Kanal des Leitorgans hindurchgezogen sind, derart, dass es an der Vereinigungsstelle mit den Schichten gleiche Geschwindigkeit besitzt wie diese.
An Stelle eines Leitorgans mit einem oder mehreren Kanälen kann man auch zwei Leitorgane vorzugsweise parallel zueinander anordnen und durch den Zwisehenraum zwischen diesen das Verstärkungsmittelhindurchbewegen.
EMI1.4
dass man den Gasdruck zumindest an der Vereinigungsstelle von aussen höher gestaltet, als der Gasdruck zwischen den zu vereinigenden Schichten ist. Eine solche Druckdifferenz kann man beispielsweise dadurch herstellen, dass man die Luft zwischen den Schichte11 absaugt, wodurch der weitere Vorteil erreicht wird, dass keine Luftblasen innerhalb des Bandes vorhanden sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung mögen an Hand des Ausführungsbeispieles der Zeichnung erläutert sein.
In der Zeichnung ist Fig. 1 ein Längsschnitt durch die Vorrichtung, Fig. 2 eine vergrösserte Teilansicht im Schnitt und Fig. 3 eine Vorderansicht der Vorrichtung, wobei einzelne Teile weggenommen sind.
In den Zeichnungen bedeutet 1 eine das geshmolzene Glas a enthaltende Wanne oder Kammer, aus der das Glas in eine zweckmässig flache Läuterwanne oder -kammer (Arbeitskammer) 2 fliesst, die an ihrem hinteren Ende durch einen auf- und niederbeweglichen Schieber 3 von der Wanne 1 getrennt ist. Dieser Schieber wirkt als Absperrorgan für das aus der Wanne J kommende Gias sowie zur Trennung
<Desc/Clms Page number 2>
der oberen Wannenräume voneinander, um die in diesen herrschenden Temperaturen getrennt regeln zu können. Die Kammern werden durch Gas oder in irgendeiner andern regelbaren, in der Glasindustrie bekannten Weise erhitzt.
Zu diesem Zwecke sind im vorliegenden Falle die Kammern 2 mit Öffnungen 4 zur Aufnahme von Brennern versehen.
Die Kammer 2 besitzt an ihrem Boden eine Auslassöffnung für das Glas, welche die Gestalt eines schmalen, länglichen Schlitzes von etwas grösserer Länge als die Breite des herzustellenden Glasbandes hat, um die an ihrem unteren Ende in das obere Ende einer Heizkammer 6 mündet, deren Gestalt im grossen und ganzen der Öffnung 5 entspricht und durch ein an seinem Boden offenes Gehäuse 7 gebildet wird.
Eine Platte bzw. Block 8 ragt durch eine Öffnung 9 in der Decke der Kammer 2 in diese hinein, tritt durch die Auslassöffnung 5 derselben hindurch und in die Temperkammer 6 ein. Diese Platte besitzt flache Form und geringeren Querschnitt als die Öffnung 5 und Kammer 6, so dass zwischen der Platte und den Wandungen der Öffnung 5 und der Temperkammer ein genügender Spielraum entsteht.
Die Platte ist, wie im nachfolgenden näher beschrieben, in vertikaler Richtung verstellbar und innerhalb der Öffnung 5 oder des Oberteils der Kammer 6 mit einer Wulst 10 versehen, die vollständig um die Platte herum geht und eine nach unten und einwärts gerichtete Verjüngung besitzt, die mit einer sie umgebenden Wandung, Platte oder Flansch 5a zusammenarbeitet, um in dem Masse, wie die Platte angehoben oder gesenkt wird, die Breite des Raumes zwischen der Wulst 10 und dem Flansch 5a zu vergrössern oder zu verkleinern. Die Platte oder der Flansch 5a wird zweckmässig aus einem geeigneten Metall, beispielsweise aus Niekelehrom, hergestellt, das hohen Temperaturen und der zerstörenden Wirkung der Glasschmelze gegenüber widerstandsfähig ist.
Sie ist auswechselbar zwischen den oberen Enden des Gehäuses 7 und der unteren Kante der Öffnung 5 festgeklemmt, um gewünschtenfalls ein Entfernen oder Auswechseln der Platte zu gestatten. Die bis zum unteren Ende der Kammer 6 oder bis in die Nähe desselben reichende Platte 8 ist unten an beiden Seiten, nach einwärts gerichtet, zu einer schmalen Kante verjüngt, so dass die auf beiden Seiten der Platte durch ihr Gewicht herabfliessenden Glassehiehten b am unteren Ende der Platte in ein zusammenhängendes Band c übergehen können.
Die Platte ist mit einer in der Längsrichtung derselben sich erstreckenden Öffnung (Kanal) 11 versehen, deren Querschnittsform der Gestalt der Platte in verkleinertem Masse entspricht, und durch die die Einführung eines Drahtgewebes oder eines andern geeigneten Verstärkungsmittels 12 zwischen die Schichten b und in das Band c möglich ist. Das Drahtgewebe bzw. Verstärkungsmittel12 wird von einer Rolle 13 abgenommen, die auf den am Rahmen 15 befestigten Konsolen 14 abnehmbar gelagert ist. Das Drahtgewebe wird von der Rolle 13 über eine Führungsrolle 16 geleitet, die oberhalb der Kammer : 3 in einer solchen Lage angebracht ist, dass das Gewebe von dieser abwärts in die Platte 8 hinein und durch dieselbe hindurchgeht.
Das die Temperkammer 6 bildende Gehäuse 7 ist zweckmässig relativ zur Platte 8 und den Boden der Kammer 2 verstellbar und zu diesem Zweck an jedem Ende mit einem Konsolenarm 17 versehen, durch den eine vom Boden der Kammer aus sich nach unten erstreckende Stange 18 hindurchgeht. Ein nicht gezeichnetes Kettenrad ist auf jeder Stange 18 aufgeschraubt, trägt einen Arm 17 und ist durch ein Kettenrad 19 mit einem doppelten Kettenrad 20 verbunden, das auf eine an einer Seite der Stange 18 befindliche Vertikalstange 21 geschraubt ist. Die andern Teile der Kettenräder 20 stehen durch eine Kette 22 miteinander in Verbindung. Auf diese Weise wird ein Bewegen der Kette 22 eine gleichzeitige und gleichmässige Vertikalstellung der auf den Stangen 18 sitzenden Kettenräder und damit ein entsprechendes Anheben oder Senken des Gehäuses 7 bewirken.
Ein Vorteil der verstellbaren Anbringung des Gehäuses 7 in vertikaler Richtung besteht in der Erleichterung eines Auswechselns der die verengte Mündung der Austrittsöffnung 5 bildenden Platte oder Flansches 5a.
Die Kammer 6 wird durch die Flammen eines Brenners 23 erhitzt, der das Band a am unteren Ende des Gehäuses umschliesst, wodurch die Temperatur in dieser Kammer reguliert werden kann, um das Glas in dem gewünschten Mass zu tempern, wenn es an der Platte herunter-und von ihr abfliesst.
Die Flammen werden zweckmässig gegen die äusseren Oberflächen des Glases gerichtet, so dass diese eine Feuerpolitur erhalten. Das Gehäuse ist an seinem oberen Ende mit Austrittsöffnungen 24 für die Brenngase versehen.
Die Platte 8 trägt an jeder Seite eine Schraubenspindel 25, die sieh nach aufwärts und durch ein Paar Kreuzträger 26 hindurch erstreckt. Auf jede Spindel und oberhalb der Träger ist ein Kettenrad 27 geschraubt, das mit seiner Nabe auf den Trägern lagert, so dass die Räder ein verstellbares Lager für die Spindeln bilden. Die beiden Kettenräder 27 stehen durch eine Kette 28 in Verbindung, um eine gemeinsame Verstellung der Räder zu ermöglichen. Das eine der Kettenräder ist an seiner Nabe mit einem zweiten Kettenrad versehen, welches durch eine Kette 29 mit einem auf einer vertikal angeordneten Spindel 31 sitzenden Kettenrad 30 verbunden ist. Diese Spindel ist zwischen den Trägern 26 an einem Ende derselben drehbar gelagert und trägt an ihrem unteren Ende ein Handrad 32.
Ein Drehen des Handrades 32 in der einen oder andern Richtung bewirkt ein Anheben oder Senken der Platte.
Jede der Spindeln 25 ist hoch ausgebildet und steht an ihrem unteren Ende durch einen Kanal 33 mit dem Kanal 11 der Platte am obere Ende derselben in Verbindung. Das äussere Ende einer jeden
<Desc/Clms Page number 3>
Spindel steht durch ein Rohr mit einer Pumpe oder ähnlichen Vorrichtung in Verbindung, um den
Plattenkanal 11 zu entlüften. Das äussere Ende des Kanals 11 ist gegen den Eintritt von Luft in den
Kanal um das Drahtgewebe 12 herum abgedichtet.
In der vorliegenden Ausführungsform geschieht dies durch eine das Drahtgewebe umgebende
Bürsteneinriehtung 35, deren vorzugsweise aus Draht gebildeten Borsten das Drahtgewebe berühren.
Während auf diese Weise der Zutritt von Luft in den Kanal 11 durch sein äusseres Ende hindurch nicht vollständig gesperrt wird, bewirkt diese Einrichtung doch, dass dies nahezu erreicht wird, wobei dieser Verschluss das Hindurchtreten des Drahtgewebes-M gestattet. Das Absaugen der Luft aus dem Kanal 11 hat einen mehrfachen Zweck, nämlich das Eintreten von Luft zwischen die Glassehichten und das Drahtgewebe zu verhindern, ferner etwa mitgerissene Luft zu entfernen und somit die Bildung von Blasen im Glasbad zu verhindern, und schliesslich, das Einsaugen von weichem Glas in die Maschen des Verstärkungsmittels zu bewirken, wenn dasselbe und die Glasschichten b ineinander zur Bildung des armierten
Bandes c übergehen.
Die Zuführungsvorrichtung für das Drahtgewebe besteht aus einem Rollenpaar 36, welches das
Band c an gegenüberliegenden Seiten, u. zw. zweckmässig, nachdem es sieh genügend abgekühlt hat, erfasst, um ein Verletzen der Oberfläche des Bandes durch die Rollen zu verhindern. Die Zuführungs- geschwindigkeit der Rollen entspricht der Geschwindigkeit, mit der das Glas von der Platte abfliesst, so dass das Glas nach seiner Vereinigung mit dem Drahtgewebe kein ? rlei Sti'eckwirkung ausgesetzt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von armiertem Tafelglas, bei dem plastisches Glas in zwei Schichten zu beiden Seiten eines Verstärkungsmittels zugeführt und um dieses zu einem einzigen Band vereinigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass man die Glasschichten ausschliesslich entlang Leitfläehen herabfliessen lässt, die auf derselben Seite jeder Glassehiehte liegen wie das eingeführte Verstärkungsmittel.