DE2462148C3 - Vorrichtung zur Herstellung eines endlosen Glasbandes - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung eines endlosen GlasbandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer endlosen Tafel aus Flachglas, in der man
geschmolzenes Glas auf ein Bad mit geschmolzenem Metall floaten läßt, während man das Glas auszieht
und abkühlt. Spezifischer gesagt betrifft diese Erfindungeine Vorrichtung zur Herstellung von Glastafeln
mit einer verbesserten optischen Qualität und mit geringeren Oberflächenfehlern, im Vergleich zur üblichen
Herstellung von Glas nach dem Floatprozeß.
Es wurde bereits der Vorschlag gemacht, eine endlose Tafel aus Glas herzustellen, indem man geschmolzenes
Glas auf einem Bad aus geschmolzenem Metall mit einer größeren Dichte als die Dichte des
Glases aufschwimmen läßt und das Glas über das geschmolzene Metall hinwegzieht, während man es kühlt
und auszieht, um ein maßhaltiges Glasband oder eine endlose Glastafel herzustellen, welche dann von dem
Bad zur weiteren Verarbeitung entfernt werden kann. Frühere Entwicklungen, beispielsweise wie in den
US-PSS 710357 und 789911 wiedergegeben, beschreiben die Herstellung von Flachglas, bei der geschmolzenes
Glas kontinuierlich auf ein Bad aus geschmolzenem Metall aufgegossen wird, um ein
Glasband herzustellen, welches gekühlt und über das geschmolzene Metall hinweggezogen wird, um ein
endgültiges Glasband herzustellen.
Man hat jedoch festgestellt, daß ein Glas, welches gemäß dieser Verfahren hergestellt wurde, eine wesentliche
optische Verzerrung aufwies. Eine optische Verzerrung in ihrer Gesamtbeschaffenheit wurde dem
Fehler zugeschrieben, daß man die Bodenflächen eines Glasabflußstromes nicht auflockerte. Man hat
festgestellt, daß durch den Kontakt zwischen Glas und Schamotistein beim Abfließen des Glases auf ein
Floatbad Fehler sowohl in dem Glaskörper als auch in der Glasoberfläche auftraten. Die US-Patentschriften
3083551 und 3220816 geben eine Lehre, wie man Glas nach dem in üblicher Weise jetzt durchgeführten
Floatprozeß herstellt. Danach läßt man geschmolzenes Glas auf geschmolzenes Metall in der
Weise ausfließen, daß man das geschmolzene Glas uneingeschränkt auf das geschmolzene Metall herunterströmen
läßt. Dann trennt sich das geschmolzene Glas in einen rückwärts fliesenden und einen vorwärts fließenden
Strom. Nach diesen Patentschriften enthält der rückwärts fließende Strom Glas, welches in Berührung
mit einem feuerfesten Abflußbauteil steht und durch einen derartigen Kontakt verunreinigt worden
ist. Man nimmt an, daß dieser Anteil Glas sich nach außen hin in die Anteile am Rande des endgültigen
Glasbandes ausbreitet, wo er in üblicher Weise von dem endgültigen Glasband entfernt werden
kann.
In jüngster Zeit, als die optischen Qualitätsstandards strenger wurden, war Glas, welches nach den
gegenwärtigen Verfahren hergestellt wurden, nur begrenzt einwandfrei für bestimmte Anwendungsmöglichkeiten.
Es wurde festgestellt, daß eine optische Verzerrung, welche bei der Glasherstellung gemäß
dieser Verfahren beobachtet wurde, durch eben dieses uneingeschränkte Herunterströmen des geschmolzenen
Glases verursacht wurde. Dennoch war es wegen der Schamottsteinverunreinigung notwendig, diese
optischen Verzerrungen, welche durch das uneingeschränkte Herunterströmen verursacht worden waren,
in Kauf zu nehmen, um den Hauptanteil der Glasoberfläche von derartiger Verunreinigung freizuhalten.
Ein besonders lästiges Probelm, welches bei der Herstellung von Flachglas mit Hilfe des Floatprozesses
auftritt, war die Schwierigkeit, eine gleichmäßige querverlaufende Temperaturverteilung in einer
Schicht aus geschmolzenem Glas einzuführen, sobald eine Temperaturverteilung in dem geschmolzenen
Metall sich eingestellt hat. Es gibt eipe bestimmte Tendenz der Randteile des Glases, wesentlich kälter
zu sein als der Anteil des Glases im Zentrum, und es gibt eine bestimmte Tendenz der Temperatur über
dem Glas, von den Randzonen zu dem Zentrum in einer bestimmten parabolischen Form anzusteigen.
Aufgrund der viskos-elastischen Beschaffenheit des Glases und wegen der longitudinalen Zugkräfte, welche
während des Glasherstellungsprozesses angewandt werden, wurde dem Auftreten dieses parabolischen
Temperaturprofils die Sehuld für die optische Verzerrung in dem Glas gegeben, wobei man annahm,
daß dies durch die unausgeglichenen Scherkräfte innerhalb des Glaskörpers verursacht wurde. Frühere
Versuche, die seitliche Temperaturverteilung in dem Glas zu kontrollieren, waren auf Arbeitstechniken beschränkt,
welche eine Wärmeübertragung nur an be-
stimmten Stellen entlang einer Wegstrecke des Glasflusses auferlegte, und waren solchermaßen unwirksam,
diesem Problem entgegenzuwirken. Stellvertretend für diese Arbeitsweisen, die Temperatur zu
kontrollieren, war die Verwendung von Kühlvorrichtungen und radialen Heizvorrichtungen, welche entfernt:
von dem Glas angebracht waren, und die Verwendung von elektromagnetischen Induktionsantrieben,
um eine Wärmeübertragung innerhalb des geschmolzenen Metalls festzusetzen, wie es beispielsweise
in der US-PS 3479171 offenbart worden ist.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Flachglas, mit der
die Probleme der gegenwärtigen Hersteilungsverfahren, wie sie oben beschrieben worden sind, überwunden
werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Flachglas mit einer Formgebungskammer mit einem
Bad aus geschmolzenem Metall, auf dem Glas gefördert und zu einem endlosen Glasband geformt
wird„ wobei die Kammer ein Glasaufgabjnende und ein Glasabgangsende aufweist, mit einer quer verlaufend
angeordneten Abstützung für das geschmolzene Glas ist gekennzeichnet durch eine am Glasaufgabenende
der Kammer angeordnete, quer verlaufende Abflußeinrichtung, die in Kontakt mit dem Bad aas
geschmolzenem Metall steht, einen sich an die Abflußeinrichtung anschließenden Sammelhohlraum,
eine Rohrleitung, die den Sammelhohlraum mit der Kammer an einer Stelle in unmittelbarer Nähe der
Stelle, wo das endlose Glasband von dem Bad aus geschmolzenem Metall abgehoben wird, verbindet
und eine Pumpeinrichtung, um das geschmolzene Metall vom Sammelhohlraum durch die Rohrleitung in
das Bad aus geschmolzenem Metall in der Kammer zu fördern.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die quer verlaufende
Abflußeinrichtung so ausgebildet, daß das geschmolzene Metall unterhalb des zentralen Teils des geförderten
Glases mit einer größeren Geschwindigkeit als am Rande in den Sammelhohlraum abfließt.
Das heißt, in dieser Vorrichtung fließt das geschmolzene Metall unterhalb des Zentrums des geführten
Glases mit einer höheren Geschwindigkeit als in der Nähe der Anteile am Rande dieses Glases, wodurch
die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung von dem Anteil im Zentrum dieses Glases zu dem
geschmolzenen Metall im Vergleich zu der Geschwindigkeit der Wärmeübertragung von den Anteilen am
Rande dieses Glases zu dem geschmolzenen Metall gesteigert wird.
Dabei läßt man geschmolzenes Metall gegenläufig zu der Strömung des geschmolzenen Glases zu der
Bewegung des auf dem geschmolzenen Metall gebildeten Glasbandes fließen. Dieses fließende geschmolzene
Metall trifft mit dem Anteil des geschmolzenen Glases zusammen, der an die Abstützung für
das geschmolzene Glas angrenzt, das zu dem geschmolzenen Metall gefördert wird, und wird vorzugsweise
zusammen mit dem ausgeschiedenen Anteil des geschmolzenen Glases entfernt, um in dem Hauptanteil
aus geschmolzenem Metall rückgeführt zu werden. Diese Verfahrensführung besitzt den besonderen
Vorteil, eine gleichförmige Temperaturverteilung in Querrichtung innerhalb des Glasbandes, sobald es gebildet
ist, zu bewirken, da das geschmolzene Metall ein Quergeschwindigkeitsprofil hat, welches im wesentlichen
von parabolischer Form ist, bei dem die größte Geschwindigkeit entlang seiner Mittelpunktslinie ist, so daß die Wärmeübertragung zwischen dem
geschmolzenen Glas und dem geschmolzenen Metall vorzugsweise entlang der Mittelpunktslinie des Glasbandes,
sowie dieses gebildet ist, gesteigert wird.
Dabei kann das geschmolzene Metall, welches entgegengesetzt
zu der Glasbewegung strömt, und der Teil des Glases, welcher aus dem Prozeß entfernt wird,
an dem Eingang eines im Boden querverlaufenden Abflusses innerhalb der Fördereinrichtung oder an einer
Schwelle zwischen dem Glasschmelzofen und dem Floatformgebungsbad zusammentreffen. Das geschmolzene
Metall und das geschmolzene Glas, welche miteinander durch den querliegenden Abfluß
strömen, können weiter zu einer geheizten Kammer befördert werden. Innerhalb dieser Kammer floatet
das Glas auf dem geschmolzenen Metall und kann leicht zur Entfernung oder Rückführung in die
Schmelzzone des Glasschmelzofens abgetrennt werden. Das geschmolzene Metall innerhalb der Kammer
wird zu dem Floatformgebungsbad rückgeführt, entweder unter Anwendung einer zum Pumpen von geschmolzenem
Metall geeigneten Pumpe oder unter Anwendung einer Vielzahl derartiger Kammern und
indem man zuläßt, daß eine Kammer von Fall zu Fall abgekühlt wird, um das Metall in der Weise zu verfestigen,
daß man es von der Kammer entfernen kann und in die Formgebungskammer rückführen kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeinrichtung
Mittel zur Anwendung elektromagnetischer Kräfte auf das abgelassene, geschmolzene Metall, damit es
durch die Rohrleitung fließt, einschließt.
Außerdem ist es bei der praktischen Durchführung dieser Erfindung möglich, das geschmolzene Metall
kontinuierlich über einen Damm an dem stromabwärts befindlichen Ende der Kammer in der Art strömen
zu lassen, daß eine endlose Glastafel ohne einen Abhebvorgang entfernt werden kann. In einer derartigen
Anordnung wird das überströmte Metall zu dem Bad aus geschmolzenem Metall in einer ähnlichen
Weise rückgeführt, wie sie für die Rückführung des geschmolzenen Metalls an dem stromaufwärts befindlichen
Ende der Kammer vonstatten geht.
Die Mittel zur Schaffung einer größeren zentralen Strömungsgeschwindigkeit können in vorteilhafter
Weise wiederum Einrichtungen enthalten, um geschmolzenes Metall zu dem Bad aus geschmolzenem
Metall an Stellen jeder Seite des geschmolzenen Glases zu fördern, in der Nähe der Stelle, an der das endlose
Glasband abgehoben wird, und es weiterhin zu einer zentral angeordneten Abflußeinrichtung zu fördern,
in der Nähe der Stelle, an der das geschmolzene Glas auf das Bad aus geschmolzenem Metall gefördert
wird, wobei der Abfluß mit seinen äußersten Abflußleitungen innerhalb der Teile dieser Strömung am
Rande angeordnet ist.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung
weiter erläutert:
Fig. 1 ist eine Ansicht eines Längsschnittes einer Vorrichtung zur Herstellung von Glas gemäß einer
besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welche eine gegenläufige Strömung des geschmolzenen
Metalls vorsieht;
Fig. 2 ist eine schematische Draufsicht eines Querschnittes entlang der Linie 5-5 der Fig. 1, wobei die
gegenläufigen Geschwindigkeitsprofile gezeigt werden,
welche innerhalb des Glases und innerhalb des Metalls errichtet werden, wenn eine der Ausführungsformen gemäß der Erfindung zur Durchführung gelangt.
Unter Berücksichtigung der Zeichnungen wird hier eir.e Vorrichtung zur Herstellung von Glas gemäß der
Vorrichtung dieser Erfindung erläutert. Ein Glasschmelzofen, der in einer Läuterungs- und Konditionierungszone
11 beendet ist, enthält geschmolzenes Glas 12. Diese Glasschmelzen-Konditioniereinrichtung
11 ist mit einer Ablaßvorrichtung 13 verbunden, durch welche das geschmolzene Glas 12 in kontrollierter
Weise strömt, um in einer Formgebungskammer 15 zu einem Glasband 14 geformt zu werden.
Die Formgebungskammer hat in sich ein Bad aus geschmolzenem Metall 16 mit einer Dichte, die größer
ist als die Dichte der Glasschmelze 12. Die freiliegende Schicht des geschmolzenen Metalls ist auf einen
Pegel eingestellt, so daß die Glasschmelze 12 fließen kann, ohne daß sie uneingeschränkt auf das geschmolzene
Metall 16 herabströmt. Während der Glasschmelzenbewegung stromabwärts durch die Formgebungskammer
15 wird die Glasschmelze abgekühlt, um in ein maßhaltiges Glasband 14 mit einer Schichtdicke
umgewandelt zu werden, welche durch das Maß definiert ist, mit welchem das geschmolzene Glas
während des Abkühlvorgangs ausgezogen wird. Das Glasband wird entlang der Oberfläche des geschmolzenen
Metalls 16 durch die Formgebungskammer 15 hindurch zu der Einrichtung 17 befördert, wo das
Glasband von der Formgebungskammer abgehoben wird.
Eine bevorzugte Ausfuhrungsform gemäß der Erfindung wird in den Fig. 1 und 2 wiedergegeben. Dabei
wird eine Strömung des geschmolzenen Metalls gegenläufig zu der Bewegung der Glasschmelze angelegt.
Diese gegenäufige Metallströmung entfernt Wärme von der Glasschmelze. Bei Anwendung von
entsprechenden Strömungsgeschwindigkeiten kann mehr Wärme von dem Anteil der Glasschmelze im
Mittelpunkt entfernt werden als von den Teilen der Glasschmelze am Rand. Dies geschieht zur gleichförmigeren
seitlichen Temperaturverteilung innerhalb der Glasschmelze während ihrer Bildung, als das bei
einem üblichen Floatglasherstellungsverfahren möglich ist. Deshalb zeigt das Endprodukt eine geringere
optische Verzerrung, als das Glas zeigt, welches nach
einem üblichen Floatherstellungsverfahren hergestellt wurde.
Die Glasschmelzenkonditioniereinrichtung 11, die Formgebungskammer 15 und die Vorrichtung zum
Abheben 17 werden im folgenden näher beschrieben.
Die Glasschmelzenkonditioniereinrichtung 11 enthält
einen feuerfesten Boden 19, Seitenwände 21 und eine Überdachung 23. In den bevorzugten Ausführungsformen
gemäß dieser Erfindung wird der Basisboden 19 der Konditionier- oder Läuterungseinrichtung
so abgestuft, daß die Tiefe des geschmolzenen Glases in dieser Einrichtung in der Nähe seines Ablaßendes
geringer ist als an den Stellen, die weiter stromabwärts innerhalb der Konditioniereinrichtung
sich befinden. Die Glasschmelzenkonditioniereinrichtung ist so konstruiert und arbeitet in der Weise,
daß Glas, während es durch diese Einrichtung zu der Ablaßvorrichtung 13 strömt, stufenweise abgekühlt
und dazu veranlaßt wird, gasförmige und flüchtige
Verunreinigungen abzugeben. Die Glasschmelze 12 wird auf eine Temperatur abgekühlt, bei welcher sie
noch immer fähig ist zu strömen, jedoch in der Weise. daß unter weiterer Kühlung sie in eine maßhaltige
Glastafel umgeformt werden kann. Für typische Natronkalksilicatgläser beträgt die Temperatur der
Glasschmelze in der Glaskonditioniereinrichtung dicht bei der Ablaßeinrichtung etwa 927" C bis
1205° C.
Die Ablaßeinrichtung 13 enthält eine Abstützung für das geschmolzene Glas. In der bevorzugten Ausführungsform
ist die Abstützung ein Schwellenblock 25. Die Ablaßeinrichtung enthält außerdem seitliche
Pfosten 27 und 27', welche die Seiten eines Kanals definieren, durch welchen die Glasschmelze strömen
kann. Die Ablaßeinrichtung enthält außerdem eine einstellbare Dosiereinrichtung 29, welche stromabwärts
in die Glasschmelze hineinragt. Diese Dosiereinrichtung 29 ist im wesentlichen eine Gatter- oder
Hubtür, welche stromaufwärts oder stromabwärts eingestellt werden kann, um die Breite der länglichen
horizontalen Öffnung zu überprüfen, welche durch die Schwelle 25, die seitlichen Pfosten 27 und 27' und
die Hubtür 29 selbst gebildet wird. Die Abstützung am Boden oder der Schwellenblock der Ablaßeinrichtung
dieser Erfindung ist mit Mitteln versehen, um Glas abfließen zu lassen, welches den Bodenanteil des
Glasstromes enthält, der durch die Ablaßeinrichtung weg von dem Hauptstrom der Glasschmelze fließt.
Bei der Vorrichtung zum Ablassen bzw. zum Fördern 13 ist die obere Fläche des abstützenden Schwellenblocks
25 unterhalb der normalen Steighöhe der Oberfläche des geschmolzenen Metalls 16 in der
Formgebungskammer 15.
Der Aufbau der Formgebungskammer 15 enthält einen Boden 45, Seitenwände 46 und eine Überdachung
47. Entlang der Überdachung 47 sind eine Reihe von Heizkörpern 48 und Kühlkörpern 49 montiert,
welche sich gegenüber der Hauptoberfläche des floatenden endlosen Glasbandes 14 befindet. Dies geschieht
zur Kontrolle der Erwärmung oder Kühlung des Glasbandes 14 in der Weise, daß das Glas zu einem
maßhaltigen Glasband gewünschter Breite und Dicke unter Abkühlung ausgezogen werden kann, um
schließlich von der Formgebungskammer 15 entfernt zu werden.
An dem stromabwärts befindlichen Ende der Formgebungskammer befindet sich eine Vorrichtung
zum Abheben 17. Am Ende der Formgebungskammer ist eine Walze zum Abheben 51, welche in Querrichtung
zu der Wegstrecke der Glasschmelzenbewegung angeordnet ist. Diese Walze stützt das Glasband
14, um es von dem Bad aus geschmolzenem Metall 16 anzuheben. Eine Reihe von Sperren 52 erfassen
die obere Fläche des Glasbandes 14, um die Atmosphäre in der Formgebungskammer 15 oberhalb dei
Oberfläche der Glasschmelze von der stromabwärts befindlichen Verfahrenseinrichtung zu isolieren. Die
Sperren 52 enthalten vorzugsweise flexible Asbestplatten, welche auf oder abhängend von dem Überdachungsbauteil
53 montiert sind, die von der Überdachung 47 der Formgebungskammer 15 herausragen.
Die Vorrichtung zum Abheben 17 enthält in Verbindung mit der Walze zum Abheben 51 und Sperrer
52 eine Reihe von Walzen 55, welche das Glasband abstützen und eine longitudinale Zugkraft auf das
Glas anwenden, wobei es aus der Formgebungskam-
mer 15 gezogen und zu einer weiteren Verfahrensvorrichtung transportiert wird, beispielsweise zu einem
Temperungsglühofen. Eine Reihe von Bürsten 56 sind in Verbindung mit diesen Walzen 55 montiert, welche
außerdem dazu dienen, die Formgebungskammer "' 15 von den weiteren Prozeßeinrichtungen zu isolieren.
In der Ausführungsform gemäß der Erfindung, wie sie in den Fig. 1 und 2 wiedergegeben ist, wird ein
querlaufender Abfluß 71 entlang des Bodens 19 der 1(l
Konditioniereinrichtung 11 unmittelbar oberhalb von dem Schwellenblock 25 angeordnet. In Verbindung
mit dem querlaufenden Abfluß 71 stehen mehrere Abflußlöcher 72, welche sich unterhalb in einen querlaufenden Sammelhohlraum 73 erstrecken. Man kann ι '
die Glasschmelze und das geschmolzene Metall in den Sammelhohlraum 73 während der Herstellung des
Glases fließen lassen. Der Sammelhohlraum wird durch seitliche Wände 74, innerhalb derer Abflüsse
75 eingebaut sind, begrenzt. Die Abflüsse 75 sind -'<
> oberhalb des Bodens des Sammelhohlraums in der Weise angeordnet, daß die Glasschmelze, welche auf
der oberen Schicht des geschmolzenen Metalls in dem Sammelhohlraum floatet, von Zeit zu Zeit entfernt
werden kann. ^
Der Sammelhohlraum 73 ist mit einem Pegeldetektorkontrollgerät 76 ausgerüstet, welches dazu verwendet
wird, einen ausreichenden Pegel geschmolzenen Metalls in dem Hohlraum 73 aufrechtzuhalten,
um einen Pumpvorgang dort zu gestatten. Isolierte i» und beheizte Rohrleitungen 77 sind mit diesem Sammelhohlraum
73 verbunden. Diese Rohrleitungen 77 führen zu dem stromabwärts gelegenen Ende der
Fioatbadformgcbungskammer 15 und versorgen eine Einrichtung zur Rückführung von geschmolzenem ü
Metall zu dem Bad aus geschmolzenem Metall 16 innerhalb der Formgebungskammer 15. Jede Rohrleitung
77 ist mit einer Pumpeneinrichtung 78 versehen, um geschmolzenes Metall von dem Sammelhohlraum
73 zurück zu dem Bad mit geschmolzenem Metall 16 zu treiben. Diese Pumpeneinrichtung, welche vorzugsweise
elektromagnetische Pumpen darstellen, sind mit dem Pegeldetektorkontrollgerät 76 verbunden,
welche ihre Arbeitsweisen kontrollieren, um eine gleichförmige Strömung des geschmolzenen Metalls ■»>
durch das gesamte Verfahren hindurch zu gewährleisten.
Die Strömungen, welche innerhalb der Glasschmelze und des geschmolzenen Metalls des Zwischenraumes
zwischen den seitlichen Leitkörpern 44 ><i
und 44' eingestellt werden, sind schematisch in Fig. 2 illustriert Die Glasschmelze strömt in der allgemeinen
Richtung der Glasbewegung. Bei der Durchführung gemäß der Erfindung wird ein relativ flaches, querverlaufendes
Geschwindigkeitsprofil erhaltet», wie man aus den im einzelnen wiedergegebenen Glasfluß-Geschwindigkeitsvektoren entnehmen kann. Die Geschwindigkeitsvektoren des geschmolzenen Metalls
80 verlaufen in entgegengesetzter Richtung und im allgemeinen in einer geringeren Größenordnung als ω
die Glasfliiß-Geschwindigkeitsvektoren. Die relativen
Größenordnungen der Geschwindigkeitsvektoren können aus der Fig. 2 ersehen werden, in Verbindung
mit den Punktmarkierungen an den üblichen Endstücken der Geschwindigkeitsvektoren, welche die
Geschwindigkeit null anzeigen. Das relativ flache, querverlaufende Geschwindigkeitsprofi! in der Glasschmelze wird teilweise durch den Glas-MetaO-Strö-
mungswiderstand und teilweise durch die relativ große
Abkühlung in dem zentralen Teil der Glasschmelzen-Strömung gegenüber der größeren gegenläufigen
Strömung des geschmolzenen Metalls verursacht. Dieser verbesserte flachere Verlauf des Geschwindigkeitsprofils
gegenüber der Glasschmelze steigert die optische Qualität des Glases, das unter Einschränkung
der kritischen inneren Spannungen in dem Glas bis zu seinen Randzonen während der Formgebung hergestellt
worden ist.
Das folgende Beispiel beschreibt besonders im Detail diese Ausführungsform gemäß der Erfindung, bei
der eine gegenläufige Strömung von Zinn unterhalb des Stromes der Glasschmelze eingerichtet wird, auf
dem das Glasband hergestellt wird.
Eine Vorrichtung, wie sie in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, wird betrieben, um ein Glasband mit 3,048 m
Breite und etwa 5,08 mm Dicke mit einem Tagesdurchsatz von 500 Tonnen herzustellen. Geschmolzenes
Zinn wird unterhalb der Glasschmelze in einer Menge von etwa 150 Tonnen pro Tag rezirkuliert. An
der Stelle zwischen den seitlichen Leitkörpern, etwa 1,83 m unterhalb der Hubtür beträgt die Glasschmelzentemperatur
etwa 1066° C im Zentrum der Strömung und etwa 1052° C entlang der Randzonen;
an einer Stelle, etwa 1,52 m weiter stromabwärts beträgt die Glasschmelzentemperatur etwa 1024° C im
Mittelpunkt der Strömung und etwa 1038° C entlang der Randzonen; am Ende der seitlichen Leitkörper
beträgt die Temperatur der Glasschmelze entlang dem Mittelpunkt der Strömung etwa 916° C und etwa
938 ° C entlang der Randzonen. Das hergestellte Glas ist frei von Markierungen am Boden und hat keine
ausgedehnten, scharfkantig unterbrochenen Verzerrungslinien, mit Ausnahme der am äußersten Rand
befindlichen Teile, welche bei der Beseitigung des üblicherweise gebildeten Wulstrandes entfernt werden
müssen.
Bezugszeichenliste | |
11 | Läuterungs- und Konditionierungszone; |
Konditioniereinrichtung | |
12 | geschmolzenes Glas oder Glasschmelze |
13 | AbI aß vorrichtung oder Fördervorrichtung |
14 | Glasband, Glastafel |
15 | Formgebungskammer |
16 | geschmolzenes Metall (Bad aus...) |
17 | Vorrichtung zum Abheben |
19 | feuerfester Boden |
21 | Seitenwände |
23 | Überdachung |
25 | Schwellen-Block, Schwelle |
27, 27' | seitliche Pfosten oder Anschlagfläche |
29 | Dosiereinrichtung (Gatter- oder HubtürJ |
44,44 | Leitkörper oder Bauteile |
zum seitlichen Eindämmen | |
45 | Boden |
46 | Seitenwände |
47 | Überdachung |
48 | Heizkörper |
49 | Kühlkörper |
51 | Walzen |
52 | Absperrung oder Sperren |
53 | Überdachungsbauteil |
55 | Walzen |
56 | Bürsten |
71 | querlaufender Abfluß |
72 | Abflußlöcher |
73 | Sammelhohlraum |
74 | Seitenwände |
75 | Abflüsse |
76 | Detektor-Kontrollgerät |
10
77 Rohrleitungen
78 Pumpeinrichtung
79 einzelne Glasfluß-Geschwindigkeitsvektoren
ϊ 80 Geschwindigkeitsvektoren des geschmolzenen Metalls
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Flachglas mit einer Formgebungskammer mit einem Bad aus »
geschmolzenem Metall, auf dem Glas gefördert und zu einem endlosen Glasband geformt wird,
wobei die Kammer ein Glasaufgabeende und ein Glasabgangsende aufweist, mit einer quer verlaufend
angeordneten Abstützung für das geschmol- '" zene Glas, gekennzeichnet durch eine am
Glasaufgabeende der Kammer angeordnete, quer verlaufende Abflußeinrichtung (71), die in Kontakt
mit dem Bad aus geschmolzenem Metall (16) steht, einen sich an die Abflußeinrichtung (71) an- ' >
schließenden Sammelhohlraum (73), eine Rohrleitung (77), die den Sammelhohlraum (73) mit
der Kammer an einer Stelle in unmittelbarer Nähe der Stelle, wo das endlose Glasband (14) von dem
Bad aus geschmolzenem Metall (16) abgehoben -·> wird, verbindet und eine Pumpeinrichtung (78),
um das geschmolzene Metali vom Sammelhohlraum (73) durch die Rohrleitung (77) in das Bad
aus geschmolzenem Metall in der Kammer zu fördern. -'">
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeinrichtung (78) Mittel
zur Anwendung elektromagnetischer Kräfte auf das abgelassene, geschmolzene Metall, damit
es durch die Rohrleitung (77) fließt, einschließt, Kt
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die quer verlaufende Abflußeinrichtung
(71) so ausgebildet ist, daß das geschmolzene Metall unterhalb des zentralen Teils
des geförderten Glases mit einer größeren Ge- π schwindigkeit als am Rande in den Sammelhohlraum
(734) abfließt.
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