DE2127491C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Floatglas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von FloatglasInfo
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Description
ίο Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen von Floatglas, bei dem ein Glasband längs eines Bades aus geschmolzenen Metall durch am
Auslaßende des Bades auf das Glasband ausgeübte Zugkräfte fortbewegt wird und zur thermischen
iS Regelung des Bades quergerichtete Ströme im geschmolzenen Metall des Bades veranlaßt werden.
Die Dicke und die Güte von im Floatverfahren hergestelltem Flachglas hängen unter anderem von der
auf das Glasband ausgeübten Zukraft ab, die von den
angetriebenen Austragswalzen auf das fertige Glasband
ausgeübt wird. Wesentlichen Einfluß haben auch die
und ferner auch die Durchsatzmenge.
2j von 1,5 bis 2 mmi herzustellen, ist eine hohe Beschleunigung des Glases während seines Streckens erforderlich.
Bei hoher Fortbewegungsgeschwindigkeit des Glasbandes längs des Bades, beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von 40 m/min, wird Badmetall durch das
Glasband mitgeriommen, so daß sich eine Pumpwirkung in Richtung auf das kühlere Auslaßende des Bades
ergibt Diese bewirkt einen stromaufwärts gerichteten Gegenstrom von kaltem Badmetall längs des Bodens
und der Seiten des Badbehälters in den Bereich, in dem
das Glas gestreckt wird und eine Viskosität aufweist, bei
der es besonders empfindlich gegen Beschädigungen ist, die in diesem Bereich an der Unterfläche leicht eintreten
können. Während sich das Glas stromabwärts durch den Bereich, in dem es gestreckt wird, bewegt, erhöht sich
die Viskosität des Glases so, daß das Glas am Ende dieses Bereichs so weit verfestigt ist, daß es keine
weiteren Formänderungen erleiden kann. Irgendwelche während des Streckens des Glases entstandenen
Beschädigungen bleiben somit in dem endgültigen
Man hat nun festgestellt, daß bei der Herstellung von dünnem Floatglas mit hohen Fortbewegungsgeschwindigkeiten die erwähnten Ströme kühleren Badmetalls in
Stromaufwärtsrichtung zu örtlichen Temperaturgefäl-
so len im Bereich der Berührungsfläche des geschmolzenen Metalls mit dem Glas in der Zone führt, in der das
Strecken des Glases erfolgt Diese Temperaturgefälle bewirken aber Beschädigungen des Glasbandes, insbesondere an dessen unterer Fläche.
Durch die DE-PS 19 50 046 ist bekannt, die thermischen Bedingungen des Bades durch Steuerung des
Wärmeaustausches zwischen dem geschmolzenen Metall und den Wandungen des Badbehälters zu bewirken.
Es sind hierzu die Blöcke des Bodens des Badbehälters
so ausgebildet, daß geschmolzenes Metall aus dem
Bodenbereich des Bades durch ein Loch abgezogen wird, außerhalb des Behälters durch einen Reiniger
strömt und durch eine Pumpe durch einen Kanal zu einem Schlitz zwischen zwei in Querrichtung benach
harten Blocken des Bodens des Behälters zurückge
pumpt wird. Dieser Schlitz liegt unterhalb des Niveaus des Bodens des Badbehälters, so daß das zurückgepumpte Metall nach oben gerichtet in das Bad eintritt
Der Schlitz liegt der Mitte des Bades näher als das Loch,
jedoch genügend nahe zu diesem, um eine Zirkulation des Metalls längs des Bodens des Behälters zu bewirken.
Es tritt hierdurch eine Zirkulation des Metalls von der
Mitte zu den Seiten ein. Es besteht nun die Neigung, daß
kälteres geschmolzenes Metall, das am Boden des Badbehälters stromaufwärts fließt, in diese Zirkulation
gelangt, wodurch örtliche Temperaturgefälle entstehen,
die gerade Ursache für Schäden an der unteren Fläche des Glasbandes sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schaden
an der unteren Fläche des Glasbandes möglichst klein zu halten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in dem
geschmolzenen Metal! im Bereich der Oberflächenschicht, auf der Glas mit einer Viskosität zwischen ΙΟ5·25
bis 106·75 Poises abgestützt ist und die Dicke des
Glasbandes verringert wird, Querströme von den Seiten zur Mitte erzeugt werden, um Beschädigungen der
unteren Fläche des Glasbandes beim Strecken zu verringern.
Weitere vorteilhafte Verfahrensschritte ergeben sich aus den Untsransprüchen 2 und 3.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchfahrung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
die sich durch die in den Unteransprüchen 4 bis 6 herausgestellten Merkmale auszeichnet
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine schematische Draufsicht auf einen Badbehälter einer Floatglasanlage zur Herstellung von
dünnem Floatglas,
F i g. 3 eine Draufsicht auf eine andere Ausff.hru igsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 4 eine Draufsicht auf eine weitere abgewandelte Ausführungsform der Erfindung mit in der Breite
verringertem Auslaßende des Badbehälters,
F i g. 6 eine weitere abgewandelte Ausführungsform
ähnlich der nach F i g. 4.
Die F i g. 1 und 2 zeigen einen Behälter einer rloatglasanlage zur Herstellung von dünnem Floatglas.
Der Badbehälter besteht aus Seitenwänden 1, einer Stirnwand 2 am Einlaßende und einer Stirnwand 3 am
Auslaßende. Der Behälter hat solche Ausmaße, daß er die größtmögliche Breite des Glasbandes bsi dessen
Bildung am heißen Einlaßende aufzunehmen imstande ist, so daß ein ungehinderter Querstrom des geschmolzenen Glases auf dem Badmetall eintreten kann.
Geschmolzenes Kalk-Soda-Silikaglas wird auf das
Bad, das üblicherweise aus geschmolzenem Zinn besteht, am Einlaßende des Badbehälter: über einen
Ausguß 4 mit geregelter Geschwindigkeit, beispielsweise 1960 Tonnen je Woche, zugespeist Die Regelung
wird durch einen Regelschieber 5 bewirkt
Der Badbehälter ist von einer in F i g. 1 fortgelassenen Haube überdeckt, wobei in dem Raum oberhalb des
Bades eine Schutzgasatmosphäre unter Überdruck aufrechterhalten wird.
In bekannter Weise sind in dem geschmolzenen Metall 6 des Bades und in dem Raum oberhalb des
Bades nicht dargestellte Temperaturregeleinrichtungen vorgesehen. Die Temperaturbedingungen am Einlaßende de* Bades werden so eingestellt, daß das zugespeiste
geschmolzene Glas 7 sich in Querrichtung frei bis an die
Grenzen des freien Querflusses ausbreitet, während es
sich in Längsrichtung des Bades fortbewegt
Während der weiteren Fortbewegung des Glasbandes werden die Temperaturbedingungen so eingestellt
S daß das Glas im verformbaren Zustand in einem Bereich verbleibt in dem es fortschreitend unter Erhöhung der
Fortbewegungsgeschwindigkeit durch eine auf das Glasband ausgeübte Zugkraft gestreckt wird
nach der Ankunft auf dem Badmetall bis zu einer Breite
von etwa 4,5 m aus. Die Temperatur des Glases beträgt
hierbei etwa 9900C und bei Erreichen der größten
is unter Bildung eines Glasbandes fort wobei das
entstehende Glasband aus einem Glas niedriger Viskosität beispielsweise von 104·8 Poises besteht Das
Glas wird alimählich während seiner weiteren Fortbewegung längs des Bades abgekühlt wodurch seine
Viskosität langsam zunimmt und mit zunehmender Viskosität wird eine Zugkraft zum Strecken des Bandes
wirksamer. Diese wird durch das endgültig gebildete Glasband 9 aus dünnem Floatglas übertragen, das durch
Austragswalzen 10 am Auslaßende des Badbehälters
von dem Bad ausgetragen wird. In dem Bereich geringer
Viskosität des Glases sind zwei zur Fortbewegungsrichtung des Glases geneigte Randwalzen 11 vorgesehen,
die auf Wellen 12 sitzen. Diese sind durch die Seitenwände 1 des Badbehälters nach außen geführt und
werden durch geregelte Antriebsmotoren 13 angetrieben. Die Randwalzen U greifen die Ränder des sich
bildenden Glasbandes mit geriefelten Oberflächen. Die Randwalzen bestehen aus Graphit rostfreiem Stahl
oder weichem Stahl und sind innen wassergekühlt. Sie
sind in einem Winkel von 5° zur Senkrechten zur
Bewegungsrichtung des Glasbandes geneigt
In diesem Bereich beträgt die Temperatur des Glases etwa 900° und die Randwalzen werden mit einer
Geschwindigkeit von 2,42 m/min angetrieben. Die
Randwalzen üben nach außen und in Längsrichtung auf
die Ränder des entstehenden Glasbandes wirkende Kräfte aus. Die nach außen gerichtete Komponente
wirkt einer ungebührlichen Verringerung der Breite entgegen. Ein leichtes Strecken des Glasbandes beginnt
in diesem Bereich.
Weitere Paare von Randwalzen 14,15 und 16 sind mit
Abstand voneinander stromabwärts des Bades vorgesehen. Sie sitzen auf zugeordneten Wellen 17,18 bzw. 19,
die von Motoren 20,21 bzw. 22 angetrieben werden.
geneigt und werden mit einer Geschwindigkeit von
333 m/min angetrieben.
von 8° zur Senkrechten zur Bewegungsrichtung des Glasbandes geneigt und werden mit einer Geschwindigkeit von 4,00 m/min angetrieben.
Die Randwalzen 16 sind in einem Winkel von 10° zur
Senkrechten zur Bewegungsrichtung des Glasbandes
angeordnet und werden mit einer Geschwindigkeit von
4,83 m/min angetrieben.
Die Wirkung dieser Sätze von Randwalzen besteht darin, eine ungebührliche Verringerung der Breite des
Glasbandes zu unterbinden, während dieses von
2,42 m/min auf 4,83 m/min beschleunigt wird. Beim
Durchlauf des Glases unter den Randwalzen 16 beträgt seine Temperatur etwa 845° C, so daß es also eine
Viskosität von 105* Poises aufweist Das Glas hat hier
eine Dicke von etwa 4,5 mm.
Das endgültige Glasband 9 hat eine Dicke von 3 mm und eine Breite von 2,6 m und wird von den
Austragswalzen 10 mit einer Geschwindigkeit von 9,25 m/min ausgetragen, so daß bis zum Austragen eine
erhebliche Beschleunigung des Glases eintritt, durch die das Glas schnell auf 3 mm Dicke gestreckt wird. Dieses
Strecken erfolgt gegen die Reaktion, die durch die Kräfte zwischen den Oberflächen des geschmolzenen
Badmetalls und des Glasbandes im Bereich der Randwalzen 11,14,15 und 16 entstehen.
Während das Glas gestreckt wird, wird es langsam auf etwa 800° C abgekühlt, wodurch sich seine Viskosität auf
etwa 106·5 Poises erhöht Es ist dies der kritische Bereich,
bei dem das dünne Glas mit hoher Fortbewegungsgeschwindigkeit gebildet wird und in dem das Glas
insbesondere an seiner unteren Oberfläche gegen Beschädigungen anfällig ist, die durch thermische
Inhomogenität der das Glas abstützenden Fläche bedingt sind. Um derartige zufällige örtliche Temperaturgefälle in der das Glas abstützenden Metalloberfläche zu verhindern, sind zwei lange lineare Induktionsmotoren 23 und 24 in dem Badbehälter oberhalb des
Glasbandes in der Streckzone angeordnet, in der die Viskosität des Glases zwischen 105·25 und 106-75 Poises
beträgt. Die linearen Induktionsmotoren sind für sich gekühlt und von gegossenem feuerfesten Werkstoff
umschlossen. Elektrische Energie wird ihnen von Quellen 25 und 26 zugeleitet, wie auch ein Umlauf von
Kühlwasser vorgesehen ist Die Kühlwasserleitungen und die elektrischen Leitungen sind in einstellbaren
Tragarmen 27 und 28 vorgesehen, die in den Seitenwänden 1 des Badbehälters abgestützt sind. Wie
Fig.2 zeigt, ist die untere Fläche jedes linearen Induktionsmotors dicht oberhalb der Glasoberfläche in
deren Randbereich vorgesehen.
Die elektrische Versorgung der linearen Induktionsmotoren 23 und 24 veranlaßt elektromagnetisch
induzierte Ströme in dem geschmolzenen Metall, die durch die Pfeile 29 angedeutet sind Diese strömen von
den Seiten des Badbehälters zu dessen in Bewegungsrichtung des Glasbandes zentralen Bereich. Die Ströme
29 des geschmolzenen Metalls stellen sich vermischende Ströme in der Oberfläche des geschmolzenen Metalls
dar, die jegliche Neigung zur Bildung örtlicher Zirkulation des Badmetalls unterbinden, wodurch
örtliche Temperaturgefälle verhindert sind und dadurch mögliche Beschädigungen der Glasoberfläche auf ein
Kleinmaß beschränkt werden.
31 kann stromabwärts der ersterwähnten linearen Induktionsmotoren vorgesehen sein, um die thermische
Homogenität in dem geschmolzenen Metall in dem Bereich aufrechtzuerhalten, in dem das Glas seine
endgültige Dicke von 3 mm erreicht Die linearen Induktionsmotoren 30 und 31 werden von Tragarmen
32 und 33 getragen, die die elektrischen Zuleitungen von
Quellen 34 und 35 enthalten.
Fig.3 veranschaulicht eine abgewandelte Ausführungsform zur Herstellung von dünnem Floatglas einer
Dicke von 2,2 mm bei großer Durchsatzmenge. Geschmolzenes Kalk-Soda-Silikaglas wird auf das Bad
mit einer Menge von 1730 bis 2600 Tonnen je Woche zugespeist
In der Haube oberhalb des Badbehälters sind Temperaturregeleinrichtungen vorgesehen, ebenso wie
in dem geschmolzenen Metall 6 des Bades. Die Temperaturbedingungen am Einlaßende des Bades
werden so eingestellt, daß das geschmolzene Glas 7, das von dem Ausguß 4 mit einer Menge von 2350 Tonnen je
Woche zugespeist wird, ungehindert in Querrichtung sich ausbreitet, um einen schwimmenden Körper 8 aus
geschmolzenem Glas zu bilden, der eine Breite von etwa 6,5 m und eine Dicke von 7,4 mm aufweist. Dieser
Körper 8 aus geschmolzenem Glas wird mit einer Geschwindigkeit von 1,9 m/min durch eine Zugkraft
fortbewegt, die auf das endgültig gebildete Glasband 9 ausgeübt wird, das von angetriebenen Austragswalzen
10 aus dem Bad ausgetragen wird.
Auch hier ist die übliche Schutzgasatmosphäre mit Überdruck über dem Bad aufrechterhalten, um die
freiliegenden Flächen des Badmetalls zu schützen.
Die Temperatur des geschmolzenen Glases bei der Zuspeisung auf das Bad beträgt etwa 1000 bis 1100° C
und bei Erreichen der Grenzen des freien Querflusses hat sich das Glas auf etwa 950° C abgekühlt Es wird
dann bei der weiteren Fortbewegung allmählich weiter abgekühlt, bis es sich so weit verfestigt hat, daß es
gegriffen werden kann. Beispielsweise erfolgt eine Abkühlung bis auf etwa 790° C. Dann wird das Glas in
seinem verfestigten Bereich 37 von zwei Randwalzen 36 gegriffen, die die Fortbewegungsgeschwindigkeit beispielsweise auf 1,9 m/min steuern. Dieser verfestigte
Teil des Glasbandes stellt eine Reaktion zu der auf das endgültige Glasband 9 ausgeübten Zugkraft dar und
verhindert eine Übertragung dieser Zugkraft auf den stromaufwärts liegenden schwimmenden Körper 8, so
daß dieser ungestört seine Ausbreitung in Querrichtung ausführen kann.
Bei der weiteren Fortbewegung des verfestigten Glasbandes wird dieses wieder erhitzt, um es in einen
Zustand zu bringen, in dem es durch die Zugkraft gestreckt werden kann.
Im Ausführungsbeispiel wird das Kalk-Soda-Silikaglas auf eine Temperatur von etwa 840° C erhitzt wobei
Temperaturen von 860° C bis höchstens 900" C möglich
sind. Die Temperatur des Glases wird in diesem Bereich für eine kurze Zeit der weiteren Fortbewegung
aufrechterhalten, wobei das Glas durch die Reaktion des verfestigten Bereichs 37 bedingt sich von der anfänglichen Geschwindigkeit von 1,9 m/min auf eine Geschwindigkeit von 14 m/min beschleunigt, mit welcher
Geschwindigkeit das hergestellte dünne Glasband 9 aus dem Badbehälter ausgetragen wird In dem Bereich 3Ϊ
des Glasbandes (F i g. 3) erfährt das Glas eine schnelle Beschleunigung. Um die Breite des Glasbandes
aufrechtzuerhalten und auch die Bedingungen im Randbereich des Glasbandes während des Streckens zu
steuern, sind zur Bewegungsrichtung des Glasbande: geneigte Randwalzen 39 in diesem Bereich vorgesehen
Diese sind in einem Winkel von 7° zur Senkrechten zui
Bewegungsrichtung des Glasbandes geneigt und werden mit einer Geschwindigkeit von 3,5 m/min angetrieben, die etwa der zunehmenden Geschwindigkeit de!
Glasbandes in diesem Bereich entspricht Die Temperatur des Glases entspricht etwa der Temperatur de;
Badmetalls und beträgt im Ausführungsbeispiel irr Bereich der Randwalzen 39 etwa 850° C Danach erfolg
eine beträchtliche Beschleunigung des Glasbandes ir dem stromabwärts liegenden Bereich und an der Stelle
an der die Fortbewegungsgeschwindigkeit den Wer von 4,5 m/min erreicht ist eine weitere Steuerung dei
Breite durch einen zweiten Satz von Randwalzen Ak vorgenommen, die in einem Winkel von 5° zui
Senkrechten zur Bewegungsrichtung des Glasbande angeordnet sind Hinter diesen Randwalzen setzt siel
die Beschleunigung des Glasbandes bis zur endgültigen Geschwindigkeit von 14 m/min fort. Hinter den
Randwalzen 40 ist das Glas so weit verfestigt, daß ein weiteres Strecken des Glasbandes nicht mehr eintritt.
Das endgültige Glasband 9 hat eine Breite von 3 m und s
eine Dicke von 2,2 mm.
Um zufällige Temperaturgefälle in dem das Glas unmittelbar hinter dem Bereich 38 abstützenden
Badmetall zu unterbinden, in welchem Bereich die Viskosität des Glases zwischen 10525 und 1O6·75 Poises
beträgt, sind zwei lange lineare Induktionsmotoren 22 und 24 in dem Badbehälter vorgesehen. Diese
Induktionsmotoren 23 und 24 liegen zweckmäßig zwischen den Randwalzen 39 und 40.
Die linearen Induktionsmotoren 23 und 24 erstrecken , sich symmetrisch quer zur Fortbewegungsrichtung des
Glasbandes und werden von Tragarmen 27 und 28 getragen, die in den Seitenwänden 1 des Badbehälters
abgestützt sind. Sie enthalten die Versorgungsleitungen der Motoren von Quellen 25 und 26. Auch hier ist eine
Kühlung der Induktionsmotoren vorgesehen. Die unteren Flächen der Induktionsmotoren liegen hier
ebenfalls dicht oberhalb der Glasoberfläche.
Wie bei der Ausführungsform nach den F i g. 1 und 2 erfolgt die elektrische Versorgung der Induktionsmotoren
so, daß elektromagnetisch Ströme in dem geschmolzenen Metall induziert werden, die durch die
Pfeile 39 fließen. Das nach einwärts zum in Bewegungsrichtung des Glasbandes zentralen Teil des Bades von
beiden Seiten fließende Metall stellt die sich vermisehenden
Ströme dar, die jegliche Neigung zur Bildung örtlicher Zirkulationen in der das Glas abstützenden
Metalloberfläche unterbinden, und damit die notwendige thermische Homogenität der abstützenden Metalloberfläche
gewährleisten.
Die linearen Induktionsmotoren 23 und 24 bewirken offensichtlich eine thermisch gleichmäßige Oberfläche
des geschmolzenen Metalls in dem Bereich, in dem das Glas besonders anfällig auf Verformungen ist, so daß
jede Pumpwirkung des sich rasch beschleunigenden Glases, durch das geschmolzenes Metall stromabwärts
mitgenommen wird, unschädlich ist, da es nicht durch in entgegengesetzter Richtung strömendes kühleres Metall
in diesem Bereich ersetzt wird. Ein spiralig verlaufendes Einschleusen des im unteren Teil des
Bades zurückströmenden kühleren Badmetalls in dem Bereich der Berührungsfläche wird durch die linearen
Induktionsmotoren 23 und 24 verhindert, so daß unerwünschte zufällige örtliche Temperaturgradienten
in der abstützenden Metalloberfläche nicht eintreten können.
In den Fig.4 und 5 ist eine weitere abgewandelte
Ausführungsform dargestellt Im Bereich des Auslaßendes
des Badbehälters sind die Seitenwände mit geneigten Teilen 41 versehen, die die Breite des
Badbehälter zu Teilen 42 am Auslaßende verringern. Die Breite des Badbehälters am Einlaßende ist so groß
gewählt, daß sich das zugespeiste Glas bis zur Grenze des freien Querflusses ungehindert ausbreiten kann,
während die Breite des Badbehälters am Auslaßende etwas größer als die Breite des endgültig ausgetragenen
Glasbandes 9 ist
Wenn sich das Glasband dem Bereich der schrägen Seitenwände 41 nähert, erhöht sich seine Geschwindigkeit schnell auf den Wert, mit dem es durch den in der
Breite begrenzten Teil des Bades tritt, wo eine größere Wirkung auf die Ströme des geschmolzenen Metalls
eintritt Die hohe Geschwindigkeit des dünnen Glasbandes 9 innerhalb des schmaleren Teils des Badbehälters in
Verbindung mit der Wirkung der schrägen Seitenwände 41 bedingt eine Pumpwirkung auf das geschmolzene
Metali auf das Auslaßende des Badbehälters zu, in dem die Temperatur etwa 650 bis 700°C beträgt. Es stellt sich
ein entsprechender Gegenstrom in stromaufwärtiger Richtung ein.
An den Enden der Seitenwände 41, die mit den Seitenwänden 42 zusammenstoßen, sind daher zwei
zusätzliche kurze lineare Induktionsmotoren 43 vorgesehen, die sich über den Rand des sich beschleunigenden
Glasbandes erstrecken, und an Tragstangen 44 gehalten sind. Sie werden von regelbaren Quellen 45 in gleicher
Weise wie die Induktionsmotoren 23 und 24 gespeist.
Die linearen Induktionsmotoren 43 sind in Stromaufwärtsrichtung zur Senkrechten zur Fortbewegungsrichtung
des Glasbandes geneigt υηΰ bewirken Ströme des
geschmolzenen Metalls von dem in Fortbewegungsrichtung des Glasbandes zentralen Teil zu den Seiten des
Bades, wie dies die Pfeile 46 andeuten. Stromaufwärts jedes Induktionsmotors 43 ist in der Seitenwand 41 eine
Sperrwand 47 vorgesehen, die in das Bad ragt und sich über die ganze Höhe der Seitenwand bis zum Boden des
Badbehälters erstreckt. Die von den Induktionsmotoren 43 induzierten Ströme des Badmetalls werden durch die
Sperrwände 47 in Stromabwärtsrichtung umgelenkt, wie dies durch die Pfeile angedeutet ist, also in den
schmaleren Teil am Auslaßende des Badbehälters.
Die Steuerung der Induktionsmotoren 43 ist so eingestellt, daß ihre Wirkung sich tief in das
geschmolzene Metall des Bades erstreckt so daß Ströme von kühlerem Badmetall dicht oberhalb des
Bodens des Badbehälters gebildet werden und diese zum Auslaßende geleitet werden, so daß von diesem
kein kühles Metall in die Wiedererwärmungszone 38 gelangen kann, in der ein derartiger Zustrom von
kühlem Metall die erwähnten schädlichen Einflüsse ausüben könnte.
Eine weitere Verbesserung der Verfahrensführung kann durch die in Fig.6 dargestellte Ausbildung der
Vorrichtung erzielt werden, bei der zwei lineare
Induktionsmotoren 48, ähnlich den induktionsmotoren 23 und 24, oberhalb des Glasbandes stromabwärts des
Zweitpaares der Randwalzen 40 vorgesehen ist Diese linearen Induktionsmotoren 48 werden von gesteuerten
Quellen 50 so versorgt, daß sie aus dem in Fortbewegungsrichtung des Glases zentralen Bereich
des Bades Ströme geschmolzenen Metalls nach außen bewirken, wie dies durch die Pfeile 49 angedeutet ist
Der Strömungsverlauf ist also den durch die Induktionsmotoren 23 und 24 induzierten Strömen 29 entgegenge
setzt Das Zusammenspiel der nach außen gerichteten Ströme 49 und der nach innen gerichteten Ströme 29
zusammen mit den von den Induktionsmotoren 43 erzeugten Strömen 46 vermeidet jede Störung der
Stabilität der thermischen Verhältnisse, so daß in dem hinter der Wiedererwärmungszone liegenden Bereich,
in dem das Glas sehr stark beschleunigt wird, und sich gleichzeitig abzukühlen beginnt, die schädlichen örtlichen Temperaturgefälle einwandfrei vermieden sind.
Durch sorgfältige Auswahl der Einstellung der Temperaturen längs des Bades vom Einlaß- bis zum
Auslaßende wie auch der Zuspeisegeschwindigkeit des geschmolzenen Glases zum Bad, ferner die Lage und
Geschwindigkeit der Randwalzen 36, 39 und 40 und schließlich der Einstellung der linearen Induktionsmotoren 23,24,43 und 48 kann der Behandlungsvorgang auf
die Geometrie des Bades so abgestimmt werden, daß
stabile Temperaturverhältnisse bei hohen Durchlaufgeschwindigkeiten
des Glasbandes zur Herstellung von dünnem Floatglas einer Stärke von 2 mm mit zur
Bildung von Schichtkörpern geeigneten Eigenschaften erreicht werden kann.
Die Richtung sämtlicher linearer Induktionsmotoren kann wahlweise geändert werden, um die beste
Abstimmung der Verfahrensführung zu erzielen. Unter besonderen Umständen können z. B. die Induktionsmotoren
23 und 24 so gesteuert werden, daß sie geschmolzenes Metall längs der Oberfläche des Bades
aus dem in Bewegungsrichtung des Glasbandes zentralen Teil zu den Seiten des Bades bewirken, wie
auch die Induktionsmotoren 48 in ihrer Wirkung umgekehrt werden können und einen Strom von den
Seiten des Bades zu dessen zentralem Bereich bewirken.
Durch weitere Steigerung der Geschwindigkeit, mit der das Glasband aus dem Bad abgezogen wird,
beispielsweise bis zu 20 m/min, können noch dünnere Gläser, beispielsweise von 1,5 bis 1,7 mm Dicke
hergestellt werden. Für die Herstellung von Gläsern dieser Dicke wurde festgestellt, daß durch Anordnung
und Wirkungsweise der Randwalzen und der linearen Induktionsmotoren örtliche Temperaturgefälle im geschmolzenen
Metall verhindert werden können, das das Glas abstützt, wenn seine Viskosität zwischen 105·25 und
106-75 Poises beträgt, so daß Beschädigungen des
endgültigen Glasbandes vernachlässigbar klein sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch bei einer Verfahrensführung verwendet werden, bei der das
anfängliche im Floatverfahren gebildete Glasband allmählich abgekühlt, aber nicht so kräftig wie bei der
zuvor beschriebenen Methode, und dann ohne Festhalten seiner Ränder erwärmt wird, um eine Viskosität
zwischen 105·25 und 106·75 Poises zu erhalten, um dann in
diesem Bereich durch eine ausgeübte Zugkraft gestreckt zu werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher bei allen Abarten des Float Verfahrens verwendbar, bei dem eine
Beschleunigung des Glasbandes als Ergebnis seiner Streckung in Längsrichtung eintritt, und ist besonders
nützlich zur Herstellung von dünnem Flachglas im Floatverfahren, das verbesserte Eigenschaften an der
unteren Oberfläche aufweist. Dadurch ist die Anwendungsmöglichkeit des Floatverfahrens auf solche
dünnen Gläser erweitert, bei denen eine hohe Güte zur Bildung von Schichtkörpern verlangt wird, wie sie für
Windschutzscheiben von Kraftfahrzeugen und anderen Zwecken in der Kraftfahrzeugindustrie gefordert wird. '
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
fts ES
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von Floatglas, bei dem ein Glasband längs eines Bades aus geschmolzenem Metall durch am Auslaßende des Bades auf
das Glasband ausgeübte Zugkräfte fortbewegt wird und zur thermischen Regelung des Bades quergerichtete Ströme im geschmolzenen Metall des Bades
veranlaßt werden, dadurch gekennzeichnet, daB in dem geschmolzenen Metall im Bereich
der Oberflächenschicht, auf der Glas mit einer Viskosität zwischen HO5·25 bis 106·75 Poises abgestützt
ist und die Dicke des Glasbandes verringert wird, Querströme von den Seiten zur Mitte erzeugt
werden, um Beschädigungen der unteren Fläche des Glasbandes beim Strecken zu verringern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß stromabwärts der Zone, in der das
Glasband gestreckt wird, Querströme im geschmolzenen Metall gebildet werden, um vom Auslaßende
des Bades stromaufwärts fließende Ströme kälteren Metalls in stromabwärts liegende Richtung umzulenken.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querströme im geschmolzenen
Metall zum Umlenken der vom Auslaßende des Bades stromaufwärts fließenden Ströme kälteren
Metalls im Bereich einer seitlichen Einschnürung des Bades gebildet werden.
4. Vorrichtung zur Herstellung von Floatglas nach dem Verfahren nach Anspruch 1 mit einem
langgestreckten Behälter für ein Bad aus geschmolzenem Metall, Einrichtungen zum Zuspeisen von
Glas zum Bad mit geregelter Geschwindigkeit, zum Fortbewegen des Glases längs des Bades und zum
Ausüben einer das Strecken bewirkenden Zugkraft auf das endgültig gebildete Glasband, mit Temperaturregeleinrichtungen zum Einstellen der Viskosität
des Glases auf einen Wert, bei dem das Glasband gestreckt werden kann, und mit Einrichtungen zum
Erzeugen von Querströmen im geschmolzenen Metall des Bades, gekennzeichnet durch elektromagnetische Einrichtungen (23, 24; 30, 31; 29; 43;
48), die quer zur Fortbewegungsrichtung des Glasbandes in dem Badbehälter (1) oberhalb des
Glasbandes in dem Bereich angeordnet sind, in dem das Glas eine Viskosität zwischen 105·25 und ΙΟ*·75
Poises aufweist, die vom zentralen Bereich des Bades zu dessen Seiten gerichtete Querströme im
geschmolzenen Metall erzeugen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an je einer von zur Bewegungsrichtung
des Glasbandes geneigten Seitenwänden (41), die einen in Querrichtung eingeschnürten Teil des
Behälters am Auslaßende mit einem stromaufwärts liegenden breiteren Teil verbinden, je ein linearer
Induktionsmotor (43) stromaufwärts geneigt angeordnet ist, und daß stromaufwärts dicht vor den
Induktionsmotoren in das Bad reichende Sperrwände (47) angeordnet siirid und Regeleinrichtungen (45)
für die Induktionsmotoren, die Ströme des geschmolzenen Metalls von dem in Bewegungsrichtung zentralen Teil des Bades zu den Sperrwänden
erzeugen, die von diesen ;tum Auslaß des Badbehälters abgelenkt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß stromaufwärts dicht vor den geneigten
Seitenwänden (41) zwei weitere lineare Induktionsmotoren (4SI) angeordnet sind, deren Regeleinrichtungen (50) zugeordnet sind, und die Ströme des
geschmolzenen Metalls aus dem in Bewegungsrichtung des Glasbandes zentralen Teil des Bades zu
dessen Seiten erzeugen.
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