DE1421723B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung eines feuerpolierten Glasbandes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Her stellung eines feuerpolierten GlasbandesInfo
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Description
Die !Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung eines Glasbandes, wobei eine Glasschicht kontinuierlich vorwärts bewegt wird, die
dem Auftriebsdruck eines Schmelzbades eines Stoffes mit größerer Dichte als Glas ausgesetzt ist, wobei die
Temperatur des Schmelzbades von einer Stelle aus, wo sie genügend hoch ist, um zumindest auf der einen
Seite der Glasschicht einen einer Feuerpolitur ähnlichen Glanz zu geben, in der Fortbewegungsrichtung
der Schicht fortlaufend vermindert wird bis zu einer Stelle, wo die Temperatur des Schmelzbades so tief
ist, daß eine Beschädigung der auf ihm bewegten, inzwischen ebenfalls abgekühlten Glasschicht durch
die Berührung mit nachfolgenden Transportorganen nicht mehr eintritt.
Mit den bekannten Verfahren dieser Art kann man sehr dünne Glasbänder, deren Dicke z. B. unter 3 mm
liegt, deshalb nicht herstellen, weil zu hohe Oberflächenspannungen auftreten und weil es erforderlich·
ist, daß das Glasband eine genügende Kohäsion besitzt, um es über das Schmelzbad führen zu können.
.Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der in Frage stehenden Art zu schaffen,
mittels welchem auch sehr dünne Glasbänder hergestellt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem derartigen Verfahren vor, daß auf die in Berührung
mit dem Schmelzbad befindliche Glasschicht mit mindestens einer über die ganze Breite der Glasschicht
reichenden Walze aus an Glas nicht haftendem Werkstoff ein Druck ausgeübt wird, wobei die Drehrichtung
der Walze so gewählt ist, daß der mit der Glasschicht in Berührung kommende Teil der Walze
in der Fortbewegungsrichtung der Glasschicht umläuft.
Hierdurch wird erreicht, daß der Druck zwischen dem Glasband und den Walzen, die an seiner Oberseite
angreifen, an der Stelle, wo die Antriebskraft ausgeübt wird, geringer ist, als wenn das Glasband
frei mit seinem ganzen Gewicht auf den Transportwalzen ruhen würde. Da dieser Druck sich aus der
Vergrößerung des in dem Schmelzbad eingetauchten Glasvolumens und des Dichteunterschiedes zwischen
der Schmelze und dem Glas ergibt, kann man diesen Druck leicht auf ein Maß beschränken, das für den
Antrieb des mit dem Schmelzbad in Berührung stehenden Glasbandes unumgänglich notwendig ist.
Die sich dabei ergebende Verdünnung der Glasschicht ermöglicht es, ein Glasband zu erhalten, das genauso
dünn ist, wie ein gezogenes Glasband, jedoch nicht die Nachteile aufweist, die bei den Ziehverfahren auftreten,
wie Unebenheiten und Schwinden des Glasbandes.
Vorteilhaft ist es, mehrere Walzen vorzusehen, die nacheinander auf die viskose Glasschicht an verschiedenen
Stellen ihres Weges in Berührung mit dem Schmelzbad einwirken. Die Umfangsgeschwindigkeit
und der Anpreßdruck jeder Walze werden geregelt, um die Antriebskraft, die auf die Glasschicht einwirkt,
sowie eine gegebenenfalls eintretende Änderung der Schichtdicke über der ganzen Dicke der Glasschicht
auszugleichen.
Infolge der Dehnung der Glasschicht bei jeder Einwirkung der Walzen muß deren Geschwindigkeit
offensichtlich um so größer sein, je näher sie der Stelle des Schmelzbades liegen, an welcher das gebildete
Glasband so weit verfestigt ist, daß es aus dem Bad entfernt werden kann, ohne an seiner Oberfläche
von den Transportorganen beschädigt zu werden. Die Verwendung mehrerer Walzen, die nacheinander
örtliche Drücke auf die viskose Glasschicht ausüben, die ihrerseits einem Auftriebsdruck des
Schmelzbades ausgesetzt ist, erlaubt es, das Glasband an der Stelle, wo es schließlich fertig geformt das
Schmelzbad verläßt, vorwärts zu bewegen, ohne daß es erforderlich wäre, an einem Ende des verfestigten
Glasbandes eine größere Zugkraft, die eine Verdünnung des Glasbandes durch Ausziehen mit allen
damit verbundenen Nachteilen bewirken würde, auszuüben, um das Glasband auf dem Schmelzbad zu
bewegen.
Die Temperatur der sich auf dem Schmelzbad in unmittelbarer Berührung mit diesem bewegenden
Glasschicht liegt in Grenzen, die von der Zusammensetzung des Glases abhängen. Sie beträgt etwa
1000° C bei Beginn der Behandlung und sinkt schließlich auf etwa 600° C ab. Das Fließen des
viskosen Glases und die Verdünnung der Glasschicht ist verhältnismäßig hoch, wenn die Temperatur
zwischen 1000° C und 750° C gehalten wird. Bei etwa 600° C ist die Viskosität des Glases jedoch beträchtlich
größer.
Es ist bekannt, ein auf einer Metallschmelze oder einer geschmolzenen Legierung, die durch Luftzutritt
oxydieren, stetig geführtes Glasband feuerzupolieren, wenn diese eine Temperatur besitzen, die größer ist
als diejenige, bei der das Glasband, ohne von den Transportorganen beschädigt zu werden, aus dem
Schmelzbad herausgeführt und durch einen Kühlofen geleitet wird. Man sieht dann über dem Schmelzbad
eine nichtoxydierende Atmosphäre vor.
Man kann auf diese Atmosphäre verzichten, wenn man ein Schmelzbad eines Werkstoffes verwendet,
der bei der Anwendungstemperatur von Luft nicht angegriffen wird, oder wenn man das Metallschmelzbad
mit einer geschmolzenen Schicht eines Stoffes bedeckt, dessen Dichte geringer ist als die des Glases
und der bei der Anwendungstemperatur von Luft nicht angegriffen wird.
Bei einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Glasschicht, ohne sie in der Dicke
zu beeinflussen, auf dem Schmelzbad mittels mindestens einer Walze angetrieben, die an der Oberfläche
der Glasschicht in einer -Zone angreift, wo sich die Unterseite der Glasschicht in Berührung mit dem
Schmelzbad befindet.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens taucht man die Glasschicht mittels der Walzen
so tief jn das Schmelzbad ein, daß sich ihre Oberseite unterhalb der Oberfläche des Schmelzbades befindet.
Man verringert auf diese Weise den Reibungswert zwischen den Walzen und dem Glas durch die
Zwischenschaltung der Schmelzbadschicht zwischen die Walzen und das Glas derart, daß, wenn bei einem
ungewollten Umstand eine der Walzen sich nicht mit der gewünschten Geschwindigkeit dreht, die zwischen
dieser und dem Glasband auftretende Störung geringer ist als bei einem höheren Reibungswert.
Den gleichen Vorteil erhält man, wenn man das Glasband nur so tief in das dichtere Schmelzbad eintaucht,
daß es mit einem Teil aus dem Schmelzbad herausragt, und wenn man dabei das Schmelzbad mit
einer Schicht aus einem Stoff von geringerer Dichte als Glas, der von Luft bei der Anwendungstemperatur
nicht verändert wird, bis zu einem oberen Niveau abdeckt, welches höher liegt als das obere Niveau des
3 4
auf dem unteren Schmelzbad gleitenden Glasband- Boden 6 eine Lage aus feuerfestem Werkstoff 7 trägt,
teiles. die von einer Schicht 3 aus durch Luft oxydierbarem,
Wenn man oberhalb des dichteren Schmelzbades geschmolzenem Metall von größerer Dichte als Glas
eine nichtoxydierende Schmelzzschicht, z. B. eine bedeckt ist. Die auf diese Weise überströmende Glas-Schicht
aus geschmolzenen Salzen oder einer Salz- 5 masse wird schnell dünner, während sie sich in
mischung, verwendet und in diese Schicht die Walzen Richtung des Pfeiles X parallel zur Längsachse des
für das Glasband eintaucht, so schützt man diese Gehälters 5 fortbewegt und seitlich ausbreitet. Der
Walzen zugleich auch vor einer Oxydation, weil sie an das Becken 3 angrenzende Teil des Behälters 5
sich dann ebenfalls mit dem diese Schicht bildenden stellt daher eine Vorrichtung zur Bildung eines Glas-Stoff
überziehen. Dies ist besonders dann wichtig, io bandes 9 dar.
wenn die Walzen aus Kohle bestehen. Wenn die viskose Glasschicht sich auf diese Weise
wenn die Walzen aus Kohle bestehen. Wenn die viskose Glasschicht sich auf diese Weise
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, seitlich in den Grenzen ihrer Oberflächenspannung
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ausgebreitet hat, wird sie verdünnt, während sie gleichzu
schaffen. Dabei geht die Erfindung aus von einer zeitig mittels fester Bewegungsorgane in Richtung des
Vorrichtung mit einem Behälter für ein Schmelzbad 15 Pfeiles X fortbewegt wird, welche sich in entsprechenaus
einem gegenüber Glas dichteren Stoff, das auf dem Sinne bewegen, wobei sie über die ganze Breite
eine Glasschicht, die sich in Berührung mit der der Glasschicht mit deren Oberfläche in Berührung
Schmelze verlagert, eine Auftriebskraft ausübt, und stehen und nicht an dem Glas haften. Diese Bewe-Transpprtmitteln
für das erhaltene Glasband, die auf gungsorgane bestehen vorzugsweise aus drehbaren
den Teil des Glasbandes einwirken, der bereits ge- 20 Walzen 10 aus Kohle, die jeweils von einem Motor 11
nügend abgekühlt ist, daß er von den Transportmit- (F i g. 3) über ein Geschwindigkeitsregelgetriebe 12
teln ohne Beschädigung aus dem Schmelzbad her- angetrieben werden. Die Motoren 11 und die Regelausgeführt
werden kann. ' getriebe 12 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in F i g. 2 nicht dargestellt.
kennzeichnet sich insbesondere dadurch, daß bei ihr 25 Jede Walze 10 ist in ihrer Höhe einstellbar, damit
mindestens eine über die ganze Breite der Glasschicht sie so angeordnet werden kann, daß sie die Glasreichende
Walze vorgesehen ist, die nicht an Glas schicht verformen kann, indem sie diese nach unten
anhaftet und für eine derartige Drehung vorgesehen drückt aus der Lage, die sie einnimmt, wenn sie auf
ist, daß sich der mit der Glasschicht in Berührung der Metallschmelze schwimmt und bei welcher
befindliche Teil der Walze in Laufrichtung der Glas- 30 Gleichgewicht zwischen ihrem Eigengewicht und der
schicht bewegt, wobei jede Walze Regeleinrichtungen nach oben gerichteten Reaktionskraft der Metallfür
Geschwindigkeit und Höhenlage besitzt. Vorzugs- schmelze, in der sie eingebettet ist, besteht,
weise sind dabei die Regeleinrichtungen voneinander Jede Walze übt über die ganze Breite der Glasunabhängig, schicht einen örtlichen Druck aus, der dazu beiträgt,
weise sind dabei die Regeleinrichtungen voneinander Jede Walze übt über die ganze Breite der Glasunabhängig, schicht einen örtlichen Druck aus, der dazu beiträgt,
Gemäß einer Weiterbildung der Vorrichtung ar- 35 die Glasschicht infolge der Abweichung, der sie unterbeitet
mindestens eine der Walzen mit einem festen worfen ist, in ihrer Dicke zu vermindern und sie ausElement
zusammen, welches auf der anderen Seite zudehnen (verlängern). Vorzugsweise besitzt jede
der Glasschicht mit einem geringeren Abstand von Walze eine Umfangsgeschwindigkeit, die größer ist
der Walze angeordnet ist, als die Dicke der mit die- als die Geschwindigkeit, mit der sich die viskose Glassem
Element in Berührung kommenden Glasschicht 40 schicht im Augenblick der Berührung mit der bebeträgt,
trachteten Walze fortbewegt, um dadurch die Ver-
Ferner ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungs- drängung der sich verlängernden Glasschicht zu
form der neuen Vorrichtung vorgesehen, daß sie erleichtern. Die aufeinanderfolgenden Verformungsmindestens
eine Walze aufweist, deren untere Er- walzen 10 drehen sich mit um so größerer Geschwinzeugende
sich tiefer befindet als das Niveau der Ober- 45 digkeit, je näher sie an der Stelle 13 angeordnet sind,
fläche der Glasschicht in unmittelbarer Nachbar- an der das schließlich gebildete Glasband die Oberschaft
beiderseits dieser Walze. fläche der Schmelze 8 verläßt, nachdem es genügend
In den Zeichnungen ist die Erfindung in einigen fest geworden ist, um bei Berührung mit einer Um-
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt lenkwalze 14 und in einem Kühlofen 16 angeordne-
Fig. 1 einen lotrechten Längsschnitt nach der 50 ten Transportwalzen 15 an seiner Oberfläche nicht
Linie I-I in F i g. 2 durch eine Vorrichtung zur Her- mehr beschädigt zu werden,
stellung eines feuerpolierten Glasbandes, Das Glas kühlt sich fortschreitend unter Berührung
F i g. 2 einen waagerechten Schnitt nach der Linie mit der Schmelze 8 ab und wird zunehmend viskoser,
H-IT der F i g. 1, je näher es zu der Stelle 13 gelangt. Damit wird der
F i g. 3 in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt 55 Vorteil erzielt, daß es die größten Verformungen
nach der Linie III-III in F i g. 1 einer Ofenhälfte, durch diejenigen Walzen 10 erfährt, die dem Einlaß
F i g. 4 bis 11 verschiedene Mittel, welche zum des Behälters 5 am nächsten gelegen sind. In F i g. 1
Verdünnen und zur Bewegung einer viskosen Glas- erkennt man, daß die Abstände der unteren Erzeugenschicht
dienen können und den dieser Walzen 10 von der Oberfläche des Bades 8
Fig. 12 und 13 lotrechte Längsschnitte ent- 60 um so kürzer sind, je näher die Walzen der Stelle
sprechend F i g. 1 von abgewandelten Vorrichtungen 13 liegen,
zur Herstellung eines feuerpolierten Glasbandes. Um eine gute Durchführung der Verdünnung der
In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Glasschicht zu erleichtern, ist es zweckmäßig, die
Bezugszeichen, gleichartige Teile mit Indizes ver- Lager der Walzen 10 mit nicht dargestellten Laufsehen.
65 gewichten zu versehen, welche eine Einstellung und
Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, strömt das in einem Regelung des von jeder Walze 10 auf die Glasschicht
Schmelzbecken 3 befindliche Glas 2 über eine ausgeübten Druckes ermöglichen.
Schwelle 4 und ergießt sich in einen Behälter 5, dessen Die Achsen 17 (F i g. 3) der Walzen 10 sind ober-
halb des Schmelzbades 8 in Lagern 18 gelagert, die mittels in ortsfeste Teile 20 eingreifenden Schrauben
19 höhenverstellbar sind. Diese Achsen 17 erstrecken sich durch öffnungen 21, deren Höhe größer ist als
der Duchmesser der Walzen, um deren Einbau und Einstellung auf eine Höhe zu ermöglichen, die der
Dicke der Glasschicht und dem gewünschten Eindrücken der Glasschicht in das Schmelzbad 8 entspricht.
Diese öffnungen 21 sind während des Betriebes der Vorrichtung verschlossen.
Die Temperatur der Glasschicht wird während ihrer Bewegung zu der Stelle 13 von der Temperatur
der Schmelze 3 und der Atmosphäre 22 oberhalb des Schmelzbades 8 bestimmt. Elektrische Heizwiderstände
23 in der Metallschmelze 8 und nicht dargestellte Brenner, die in öffnungen 24 eingesetzt werden
können, tragen dazu bei, die Regelung dieser Temperatur zu gewährleisten. Bei der Atmosphäre 22 handelt
es sich um eine nichtoxydierende Atmosphäre, die eine Oxydation des oxydierbaren Metallschmelzbades
8 sowie der aus Kohle bzw. Kohlenstoff bestehenden Walzen verhindert.
Der örtliche Druck, der das Fließen des Glases in der Glasschicht hervorruft, kann durch eine Walze
10« aus Kohle (Fig. 4) ausgeübt werden, für die statt einer Antriebswelle Reibrollen 25 vorgesehen
sind, die mit ihren beiden Enden in antreibendem Eingriff stehen. Diese Reibrollen 25 gewährleisten
zugleich die Höheneinstellung der Walze 10, die dem Gegendruck des Schmelzbades ausgesetzt ist
Die Verdünnung der Glasschicht kann auch durch Walzen 10,10" erfolgen, wie sie in F i g. 5 dargestellt
sind und bei welchen das Glas zwischen einer in der Höhe verstellbaren Walze 10 und einer ortsfest gelagerten
Walze 10" geführt wird. Weiterhin kann die Verdünnung der Glasschicht auch dadurch erfolgen,
daß, wie F i g. 6 zeigt, das Glas zwischen einer höhenverstellbaren Walze 10 und einem festen Metallboden
26 geleitet wird. Dieser Metallboden 26 kann im übrigen statt horizontal, wie in F i g. 6 dargestellt,
auch geneigt angeordnet sein, was F i g. 7 zeigt.
Gemäß F i g. 8 kann man weiterhin eine Verdünnung der viskosen Glasschicht durch örtliches Herausheben
derselben über die Oberfläche des Schmelzbades 8, auf der sie schwimmt, erhalten, was mittels
einer Walze 10' aus Kohle erreicht werden kann, die keine Antriebswelle besitzt und deren Antrieb und
Höhenlage durch an ihren beiden Enden angreifende Reibrollen 25' bewirkt werden.
Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 9 erfolgt die Fortbewegung und Verdünnung der Glasschicht
mitteis einer unter ihr angeordneten Kohlewalze 10', die statt durch eine Antriebswelle von an ihren Enden
angreifende Reibrollen angetrieben wird sowie durch eine an ihrer Oberseite befindliche sich drehende
Walze 10. Das Maß, um welches die Glasschicht angehoben wird, hängt dabei von der Anordnung der
Reibrollen 25 und der Walze 10 ab.
Gemäß der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform hält ein oberes Walzenpaar 10, das mit Antriebswellen
17 versehen und in der Höhe verstellbar gelagert ist, eine Walze 10' ohne Antriebswelle unterhalb
der Höhe, die sie einnehmen würde, wenn sie sich unter der Wirkung des Auftriebs im Schmelzbad
8 bewegen könnte. Die Ausführungsform gemäß Fig. 11 besitzt entsprechende Ausbildung bis auf den
Unterschied, daß bei ihr die untere Walze 10" ortsfest gelagert ist.
Dadurch, daß die Viskosität des Glases bei sinkender Temperatur beträchtlich zunimmt, wird die
Fließwirkung vernachlässigbar, wenn sich das gebildete Glasband 9 der Stelle 13 genügend genähert hat.
Es herrscht dort eine Temperatur, bei der die auf das gebildete Glasband drückenden Walzen 10 allein
noch die Wirkung haben, das Glasband vorwärts zu bewegen, wobei es bis auf eine Temperatur abkühlt,
bei der es, ohne Schaden zu erleiden, das Schmelzbad 8
ίο verlassen kann. Diese Vorwärtsbewegung des Glasbandes
9 kann dadurch gesichert werden, daß der örtliche Druck auf dieses bis auf ein für den Vorschub
unumgängliches Maß verringert wird.
In den F i g. 1 und 2 sind drei Walzen 28 abgebildet, die zum Vorschub des Glasbandes 9 auf der
Schmelze 8 dienen. Der Vorschub erfolgt dabei ohne Hilfe der von den Walzen 15 in dem Kühlofen 16
ausgeübten Zugkraft. Diese Zugkraft kann darauf beschränkt werden, das Glasband 9 an der Stelle 13
anzuheben, wobei keinerlei Ausrecken des Glasbandes beim Durchlaufen der Walzen 28 oder danach
stattfindet. Die verschiedenen Vorschubwalzen 28 sind vorteilhaft wie die Verfprmungswalzen 10 gelagert
und angetrieben. Die Einstellung ihrer Höhe kann dabei leicht so erfolgen, daß sie keine Durchbiegung
des Glasbandes verursachen und auf die Viskosität des Glases .Rücksicht nehmen.
Diese Transportart des Glasbandes auf einem Schmelzbad kann für jede Art der Formung eines
Glasbandes angewendet werden. Insbesondere ist es weder unbedingt erforderlich, daß das Glasband auf
dem Schmelzbad gebildet noch daß es dort einer.. Fließverdünnung ausgesetzt worden ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 12 erzeugt
ein Walzenstuhl 29 ein Glasband 9 unregelmäßiger Dicke. Diese Dicke kann einen Wert von 4 mm nicht
unterschreiten, da sonst das Glas bei Berührung mit den gekühlten Walzen des Walzenstuhles 29 erstarren
würde. Das Glasband 9 gleitet von dem Walzenstuhl 29 über einen gekühlten geneigten Tisch 30.
Nach Verlassen dieses Tisches 30 taucht das Glasband 9 in eine Schmelze 31 aus einem Salz oder
Salzgemisch, die ein von Luft oxydierbares Metallschmelzbad 8 bedeckt, in das das Glasband durch
über ihm angeordnete Kohlewalzen 10 eingedrückt wird. In seiner Temperatur vergleichmäßigt sich das
Glasband dann durch Aufwärmen durch das von elektrischen Widerständen 23 und von durch öffnungen
24 ragende Brenner erhitzte Schmelzbad 8.
Hierdurch sowie durch die Wirkung der Walzen 10 ergibt sich an der Stelle 13 dann ein Glasband 9
regelmäßiger Dicke, die geringer als seine durchschnittliche Dicke am Ausgang des Walzenstuhles 29
ist. Bei dieser Vorrichtung sind noch Schaber 32 aus Glasfasern vorgesehen, die weniger schmelzbar als das
Glas des Glasbandes 9 sind und das Salz, das das Band 9 bedeckt, entfernen, bevor es über die Umlenkwalze
14 geführt wird.
Bei dieser Ausführungsform ist eine nichtoxydierende Atmosphäre in dem Raum 22 nicht erforderlich,
denn das geschmolzene Salz oder die Mischung von geschmolzenen Salzen, z. B. eine Mischung von
Halogensalzen, von Alkali- und von Erdalkalimetallen, schützt die Metallschmelze 8 sowie die Kohlewalzen
10 und 28, die sich beim Drehen mit einer Schicht der geschmolzenen Salze bedecken, vor
Oxydation.
Die in Fig. 13 dargestellte Vorrichtung entspricht
derjenigen'der Fig. 12 bis auf den Unterschied, daß
das Bad 33 von geschmolzenem Werkstoff gebildet wird, der aus einem Salz oder einer Mischung von
Salzen, z. B. Halogensalzen oder Alkali- oder Erdalkalimetallen, die dichter sind als das Glas, besteht.
Um eine Oxydation des Werkstoffes der Walzen 10 zu vermeiden, wird das Glasband 9 bei dieser Vorrichtung
dauernd in das Schmelzbad 33 eingetaucht gehalten. Beim Verlassen des Schmelzbades 33 werden
die Walzen 10, 28 dann von einer Schutzschicht aus Salz bedeckt.
Der feuerfeste Boden 7 der Vorrichtungen gemäß den Fig. 1, 2, 3, 12 und 13 ist vorteilhaft von einem
ebenen, festen Metallboden überdeckt, der die Aufgabe des in den F i g. 6 und 7 dargestellten Bodens
für eine oder mehrere Walzen 10 übernehmen kann. Ein solcher fester Boden erleichtert auch den Ersatz
der elektrischen Heizwiderstände 23, denn diese können dann unterhalb des Bodens 26 untergebracht
werden, statt daß sie sich in dem Schmelzbad befinden.
Claims (17)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines Glasbandes, wobei eine Glasschicht kontinuierlich
vorwärts bewegt wird, die dem Auftriebsdruck eines Schmelzbades eines Stoffes mit
größerer Dichte als Glas ausgesetzt ist, wobei die Temperatur des Schmelzbades von einer Stelle
aus, wo sie genügend hoch ist, um zumindest auf der einen Seite der Glasschicht einen einer Feuerpolitur
ähnlichen Glanz zu geben, in der Fortbewegungsrichtung der Schicht fortlaufend vermindert
wird bis zu einer Stelle, wo die Temperatür des Schmelzbades so tief ist, daß eine Beschädigung
der auf ihm bewegten, inzwischen ebenfalls abgekühlten Glasschicht durch die Berührung
mit nachfolgenden Transportorganen nicht mehr eintritt, dadurch gekennzeichnet, daß auf die in Berührung mit dem Schmelzbad
befindliche Glasschicht mit mindestens einer über die ganze Breite der Glasschicht reichenden Walze
aus an Glas nicht haftendem Werkstoff ein Druck ausgeübt wird, wobei die Drehrichtung der Walze
so gewählt ist, daß der mit der Glasschicht in Berührung kommende Teil der Walze in der
Fortbewegungsrichtung der Glasschicht umläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit
und der Anpreßdruck jeder Walze geregelt werden, um die Antriebskraft, die auf die Glasschicht
einwirkt, sowie eine gegebenenfalls eintretende Änderung der Schichtdicke über der
ganzen Dicke der Glasschicht auszugleichen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasschicht zwischen mindestens
einer Walze und einem anderen festen Element gewalzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glasschicht, ohne sie in der Dicke zu beeinflussen, auf dem Schmelzbad mittels mindestens einer Walze angetrieben wird,
die an der Oberfläche der Glasschicht in einer Zone angreift, wo sich die Unterseite der Glasschicht
in Berührung mit dem Schmelzbad befindet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der von jeder Walze ausgeübte
Druck auf ein Minimum begrenzt wird, das zur Weiterbewegung der Glasschicht ausreicht.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Fortbewegung auf die
Glasschicht übertragene Kraft auf verschiedene Stellen verteilt wird, an denen sich die Glasschicht
in Berührung mit dem Schmelzbad befindet.
7. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Glasschicht auf einem Schmelzbad aus einer oxydierbaren
Legierung oder eines oxydierbaren Metalles gleitet, die bzw. das eine größere Dichte als
Glas hat, dadurch gekennzeichnet, daß das oxydierbare Schmelzbad mit einem geschmolzenen
Stoff bedeckt ist, der bei der Anwendungstemperatur an der Luft unverändert bleibt.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glasschicht in das
Schmelzbad mittels der Walzen so tief eintaucht, daß sich ihre Oberseite unterhalb der Oberfläche
des Schmelzbades befindet.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das gegenüber Glas dichtere
Schmelzbad auf einer "Metallschmelze abstützt.
10. Vorrichtung zur Herstellung eines Glasbandes nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen
1 und 2 'mit einem Behälter für ein Schmelzbad aus einem gegenüber Glas dichteren
Stoff, das auf eine Glasschicht, die sich in Berührung mit der Schmelze verlagert, eine Auftriebskraft
ausübt, und Transportmitteln für das erhaltene Glasband, die auf den Teil des Glasbandes
einwirken, der bereits genügend abgekühlt ist, daß er von den Transportmitteln ohne Beschädigung
aus dem Schmelzbad herausgeführt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine über die ganze Breite der Glasschicht (2) reichende Walze (10, 28) vorgesehen ist, die
nicht an Glas anhaftet und für eine derartige Drehung vorgesehen ist, daß sich der mit der
Glasschicht (2) in Berührung befindliche Teil der Walze (10, 28) in Laufrichtung der Glasschicht (2)
bewegt, wobei jede Walze (10, 28) Regeleinrichtungen für Geschwindigkeit und Höhenlage
besitzt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtungen voneinander
unabhängig sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine Walze
(10) aufweist, deren untere Erzeugende sich tiefer befindet als das Niveau der Oberfläche der
Glasschicht (2) in unmittelbarer Nachbarschaft beiderseits dieser Walze (10).
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (10) teilweise in
das Schmelzbad (8) eintauchen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Walzen
(10) mit einem festen Element (10', 10", 26) zusammenarbeitet, welches auf der anderen Seite
der Glasschicht (2) mit einem geringeren Abstand von der Walze (10) angeordnet ist, als die Dicke
der mit diesem Element (10', 10", 26) in Berührung kommenden Glasschicht (2) beträgt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das mit jeder Walze (10) zu-
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sammenarbeitende Element ein feststehendes, von dem Boden (26) des Behälters gebildetes Metallstück
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Walze (10)
auf einer Welle (17) gelagert ist, die oberhalb der Oberfläche des Schmelzbades (8) liegt.
10
17. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Walze (10 a)
nicht mit einer Welle versehen ist, sondern von Rollen (25) angetrieben und in ihrer Lage gehalten
wird, die mit den Enden der Walze (10 a), welche die Außenränder der Glasschicht (2) überragen,
in Berührung kommen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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