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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Glasplatten.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Heistellung von Glasplatten, bei welchem die geschmolzene Glasmasse in zwei Schichten längs geneigter Leitflächen niederfliesst, und besteht darin. dass die auf die Oberseite des Leitorganes aufgebrachte geschmolzene Glasmasse zum Teil durch eine
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Die Platte 5, auf die das Glas vom Troge 3 herabfliesst, und von deren äusserer oder unterer Kante es in Flächenform abgezogen wird, ist bei der dargestellten Ausführungsform in im wesentlichen lotrechter
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zu halten, als die auf der Vorderseite herabfliessende. Die Dicke der hinteren Schicht wird dadurch geregelt, dass man die Platte in senkrechter Richtung einstellt, um die Weite des Spaltes zwischen der Lippe 22 und dem oberen Ende der Platte zu verändern. Diese Verstellung wird dadurch herbeigeführt, dass man die die Platte stützenden Ständer 19 hebt oder senkt, was durch Drehen der Stellschrauben 24 erreicht wird.
Die Dicke der Platte 5 nimmt zweckmässig nach dem unteren Ende zu ab, derart, dass die Platte in eine mehr oder weniger scharfe Nase übergeht, die etwas nach vorn in die Richtung, in der das Abziehen der Glastafel erfolgt, umgebogen ist. Die Kantenwände oder Schultern 23, die die Breite der gezogenen Glastafel bestimmen, erstrecken sich an der Vorderseite der Platte herab nach dem Ausgangscude zu, und die Breite der Glassehicht, die die Rückseite der Platte herabfliesst, wird durch Furchen 23 a bestimmt,
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Die vordere Kante des Giessraumes 4 ist mit einer Öffnung 29 versehen, die sie !) zweckmässig von einer vor dem Troge. 3 oder dem oberen Ende der Platte.
5 liegenden Stelle bis zum unteren Ende des
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gegenüber der Platte 5 sowohl in senkrechter Richtung verstellt werden, als auch eine Sehwingbewegung ausführen kann. Durch die dadurch ermöglichte Einstellung gegenüber der Platte 5 wird der Zwischenraum zwischen dem unteren Ende der letzteren und dem Schieber entsprechend den Erfordernissen der Arbeitsbedingungen oder der Temperaturregelung innerhalb der Kammer J geregelt.
Dem Austragende der Platte o gegenüber und in gewissem Abstände davon ist im unteren Teile der Öffnung S. 9 eine Tür oder ein Regelungsorgan 49 angeordnet, das sich bei der dargestellten Ausführung vom Boden der Kammer 4 zweckmässig in gewissem Abstande von den vorderen Kanten der Seitenwände dieser Kammer nach oben erstreckt und dessen untere Kante in der Querrichtung abgerundet ist, so dass sie in einen entsprechend ausgebildeten Ausschnitt des Kammerbodens passt, derart, dass die Klappe 49 nach vorn oder hinten ausgeschwungen werden kann, wodurch die gewünschte Einstellung erfolgt.
Die Kammer 4 kann abgesehen von der aus den Kammern 2 und dz durch Strahlung durch die Zwischenwände hindurch oder durch Spalten oder vereinzelte, zwischen den Kammern vorgesehene Verbindungsstellen in sie eintretenden Hitze durch tiefer gelegene Brenner 50 beheizt werden. Ferner wird die Kammer durch von den Brennern 51 und 5 : ? ausgehende Flammen beheizt. Die letztgenannten Brenner sind oberhalb bzw. unterhalb der abgezogenen Glasta. fel a in solcher Lage angeordnet, dass ihre Flammen sich auf die Glastafel und durch die Zwisehenräume zwischen der Platte 5 und den benachbarten Kanten der Schieber 30 und 49 hindurch in die Kammer 4 richten.
Die Flammen dieser Brenner folgen den betreffenden Flächen der Platte-5 auf eine mehr oder weniger grosse Entfernung und dienen dazu,
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zustande zu halten und ihnen die gewünschte Feuerpolitur zu verleihen.
Mit 56 sind Schaulöcher bezeichnet, die in einer oder beiden Seitenwänden der Kammer 4 in solcher Lage angebracht sind, dass man das Glas auf dem oberen Teil der Platte 5 beobachten kann, wenn es auf beiden Seiten der Platten herabfliesst.
Bei der in den Fig. 2 und 6 veranschaulichten Ausführungsform des Ofens ist dieser in Ansehung der Kammer, in der die Platte untergebracht ist, als Muffelofen ausgebildet, wobei die Platte abgesehen
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die dünnen Wände durchdringende strahlende Hitze beheizt wird. In der Fig. 2 ist mit 60 der Trog bezeichnet, durch den das geschmolzene Glas aus dem Ofen od. dgl. der Glaskammer zufliesst. 61 ist die vordere Stützwand für den Trog, 62 der Regulierschieber auf dem vorderen Ende des letzteren. 63 ist die als Muffel ausgebildete Giesskammer und 64 die in dieser untergebrachte Leitplatte, auf und über die hinweg die Glasmasse aus dem Trog 60 fliesst.
Die Platte 64 ist in abwärts nach vorn geneigter Lage angeordnet und ihr rückwärtiges Ende ragt unter das vordere Ende des Troges 60 und ist derart umgebogen. dass es sich hakenartig über die obere Kante des Blocks 65 legt.
Die Platte 64 ist vor der Tragplatte 65 mit einem Nasenteil 64 a versehen, der sich an die Platte 64 im wesentlichen in deren Ebene verlaufend anschliesst, aber nicht unmittelbar mit ihr in Verbindung steht, so dass ein schmaler Trennungsspalt 64bentsteht, durch den eine dünne Schicht der über die Platte 64 fliessenden Glasmasse hindurchtritt. Diese Glasschicht folgt der Unterseite des Nasenteils und fliesst dann mit der auf der Oberseite der Platte 64a herabströmenden Schicht zur Bildung der unteren feuer- blanken Fläche der Glastafel a zusammen. Der Nasenteil 64a kann aus Metall bestehen und wird z. B. durch Bänder aus Metall in Verbindung mit der Platte 64 gehalten.
Diese Bänder können gleichzeitig als Führungsstreifen zur Bestimmung der Breite der über die Platte und von ihr abfliessenden Gips- schicht dienen, für welchen Zweck sie quer zur Platte eingestellt werden können.
Der über dem Nasenteil der Platte fliegende Teil der vorderen Öffnung 75 des Ofens wird durch einen Schieber 80 abgeschlossen bzw. überwacht, der in Anordnungs-und Wirkungsweise dem Schieber 30 der oben beschriebenen Einrichtung entspricht. Oberhalb und unterhalb der gezogenen Glastafel a sind Brenner 81 bzw. 82 angeordnet, deren Wirkungsweise und Lagerung den oben beschriebenen Brennern entspricht.
Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist die Anordnung sowie die Art und Weise der Beheizung der Platten, von denen die Glasmasse abgezogen wird, dieselbe, wie der an Hand der Fig. 2 beschriebenen Einrichtung. Eine Ausnahme besteht nur insofern, als die Platten hier etwas anders gelagert sind und dass die Glasmasse am oberen oder inneren Ende der Platten in die getrennten Schichten zerteilt wird, so dass die untere Schicht auf der ganzen Länge der Unter-und Hinterseite der Platte entlang fliesst, statt lediglich auf der Unterseite des Nasenteils der Platte. Die hintere Wand der Muffelkammer wird durch eine aufrechtstehende Platte 92 gebildet, die auf der Vorderseite mit einem hakenförmigen bzw. aufwärts und nach vorn gerundeten Teil 9. 3 versehen ist, der einen Trog oder Ausschnitt 94 bildet.
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Das innere Ende der Leitplatte 86 ist auf der Unterseite mit einer Aushöhlung versehen, die über den Teil 93 unter Bildung eines schmalen Zwischenraumes hinübergreift, wodurch ein schmaler Durchgang für die aus dem Troge 94 auf der Unterseite der Platte 86 entlangfliessende Glasmasse gebildet wird.
Zu diesem Zweck lässt man den vom zuflusstroge 3 kommenden Glasstrom in den Trog 94 treten und aus
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versehene Ende der Platte 86, das über die Vorderkante 93 des Troges 94 greift, ist verstellbar und dient zur Regelung der Dicke der Glassehicht, die durch den Spalt unterhalb der Platte hindurchgeht.
Auf der Platte 86 sind Leisten 9 ?' in geeigneter Weise auswechselbar angebracht, die gegen die Austragkante etwas zulaufend ausgebildet sein können, derart, dass die durch sie bestimmte Breite der Bahn für die herabfliessende Glasmasse vom inneren Ende der Platte 86 nach dem äussr-ren Ende zu sich allmählich verringert, wodurch eine leichte Verdickung der Kantenteile der die Platte herabfliessendes Glasschicht erzielt wird.
Oberhalb und unterhalb der Tafel a sind Brenner 101 und 10.' ! angeordnet. deren Flammen gegen die Glastafel in der Nähe der Stelle gerichtet sind, wo sie die Platte 86 verlässt ; diese Brenner dienen dazu. der Ober-und Unterseite der beiden Glasschichten die Feuerpolitur zu verleihen und bei der Regelung der Temperatur der Glasmasse mitzuwirken.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Einrichtung fliesst der Gasstrom anus dem Trog 103 auf das innere Ende der mit 104 bezeichneten Platte auf und teilt sich hier derart, dass der grössere Teil die Oberseite der Platte herabfliesst, während der übrige Teil eine dünne Schicht bildet, die um die innere Kante der Platte herum und von hier auf der unteren Seite herabfliesst. Dabei wird die Dicke der Schicht durch
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bestimmt. Die Platte 104 ist auf der Oberseite an den Seitenkanten mit die Breite der Glasschicht bestimmenden Schulterstücken 106 versehen, die sich vom vorderen Ende der Platte nach dem hinteren abgerundeten Ende erstrecken und zum Teil um diesen herumlaufen.
Bei dieser Ausführung schliesst sich das Austragsende der Platte als in derselben Ebene verlaufende gerade Fortsetzung an die Platte an, während bei der Ausführung nach Fig. 5 eine ähnliche Platte angenommen ist. bei der das Aus- tragsende nach abwärts gekrümmt ist.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Einrichtung ist mit 115 die Läuter- oder Temperkammer bezeichnet, die am vorderen Ende im Boden 116 eine Auslassöffnung 117, die teilweise durch das obere Ende einer Platte 118 verschlossen ist. Diese Platte bildet das Leitorgan, an dem die Glasmasse in dünner Schicht
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nach der unteren Kante zu allmählich zunimmt.
Das obere Ende der Platte 118 besitzt im wesentlichen dieselbe Umrissform wie die Öffnung 117, so dass es zum völligen Abschluss dieser Öffnung oder aber, wenn es ans der Schliessstellung nach unten bewegt ist, zur Bildung schmaler Auslassschlitze für die Glasmasse auf der Vorder-und Rückseite der Platte benutzt werden kann. Auch an den Enden der Öffnung 117 können auf diese Weise entsprechende Schlitze gebildet werden. Die Abmessungen der Schlitze sind durch das Mass bestimmt, um das die Platte 118 gegenüber dem Boden der Kammer 115 gesenkt ist. Die Platte 118 ist auf den gegenüberliegenden Enden durch in senkrechter Richtung einstellbare Ständer in derselben Weise gestützt, wie es oben an Hand der Fig. 1 dargestellt ist.
Auch bei dieser Ausführungsform sind oberhalb und unterhalb der abgebogenen Glastafel
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abgezogen wird, dargestellt. Einzelne der Platten sind in geneigter Lage. andere in wagrechter Lage angeordnet gedacht. Die Naspnteile. der Platten sind verschiedenartig ausgebildet.
Sie können aus Metall oder aus einem andern geeigneten Material bestehen und in bezug auf die eigentliche Platte so angeordnet sein, dass sie eine Teilung des die Platte herabfliessenden Glasstromes in dem Sinne veranlassen, dass ein Teil über den Nasenteil oder auf seiner Vorderseite, ein anderer Teil. zweckmässig eine Schicht von gerin-
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Schichten wieder in eine einzige Schicht zusammenfliessen können, die von dem Nasenteil abgezogen und durch die Zugwirkung auf die. richtige Grosse gebracht wird. Bei der in Fig. 13 dargestellten Aus-
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entlangfliesst.
Bei den in den Fig. 18-20 dargestellten Ausführungsformen ist die Platte, von der die Glastafel
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liegt, während die Unterseite zweckmässig abwärts geneigt verläuft, so dass das vordere Ende des Nasenteils in diesem Falle dicker ist als das hintere Ende. Die um den Nasenteil herumfliessenden Glasschichten vereinigen sich an der unteren vorderen Kante und werden hier in Form einer einzigen Schicht abgezogen. Die Nasenteile können, wenn sie aus Metall bestehen, oder ein besonders unabhängiges Stück bilden, mit der Platte, z. B. durch Bänder oder in anderer geeigneter Weise verbunden werden.
Bei der in Fig. 21 dargestellten Ausführung fliesst die Glasmasse von dem Ofen od. dgl. 150 über einen Trog JJ und auf der vorderen Seite einer innerhalb der Temperkammer 153 geneigt angeordneten Platte 152 herab, die fest angeordnet ist und mit ihren oberen Enden an der Rückwand 154 der Kammer 15 : ; anliegt, u. zw. unmittelbar unter dem Auslassende des Troges j ! J. ? in solcher Lage, dass das geschmolzene
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Form eines Troges oder Rinne, deren Seitenränder oder Flan, : ('hen 156 die Breite des die Platte herabfliessenden Glasstromes bestimmen.
Am unteren Ende der Platte 1. 5, 9 ist ein Nasenteil 1. 57 angeordnet. der zwecks Änderung der Breite des Spaltes zwischen ihm und dem betreffenden Plattenende gegenüber
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Breite des Spaltes zwischen dem Nasenteil und dem unteren Ende der Platte, so dass je nach Wunsch mehr oder weniger Glas auf der Unterseite des Nasenteils herabfliessen kann. Die Glastafel wird vom
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hinter der Platte 152 liegenden Teil der Kammer 153.
Es wird noch hervorgehoben, dass die im vorstehenden beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen der Einrichtung für die Ausführung der Erfindung mehr Erläuterungszwecken dienen und den Umfang der Erfindung, wie er in den Ansprüchen festgelegt ist, nicht beschränken sollen.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Glasplatten, bei welchem die geschmolzene Glasmasse in zwei Schichten längsgeneigter Leitflächen niederfliesst, dadurch gekennzeichnet, dass die auf die Oberseite des Leitorgans aufgebrachte geschmolzene Glasmasse zum Teil durch eine oder mehrere Öffnungen des Leitorgans auf die untere Seite desselben geleitet und dadurch der Gasstrom in zwei Schichten geteilt wird, die an der Austragkante des Leitorgans miteinander vereinigt und als eine einzige Schicht fortlaufend abgezogen werden.
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