DE1949982B1 - Elektromagnetische Foerderrinne zur Entnahme von fluessigem Metall aus Schmelz- oder Warmhaltegefaessen sowie Verfahren zum Betrieb einer solchen Foerderrinne - Google Patents
Elektromagnetische Foerderrinne zur Entnahme von fluessigem Metall aus Schmelz- oder Warmhaltegefaessen sowie Verfahren zum Betrieb einer solchen FoerderrinneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektromagnetische Förderrinne zur Entnahme von flüssigem Metall aus
einem Schmelz- oder Warmhaltegefäß mit einem schrägen mit seinem unteren Ende in das Schmelz-
oder Warmhaltegefäß übergehenden Rinnenkörper und einem Induktor zur Erzeugung eines elektromagnetischen
Wanderfeldes, durch dessen Wirkung das flüssige Metall im Rinnenkörper in offener Strömung
gegen die Schwerkraft bewegt wird.
Solche elektromagnetischen Förderrinnen sind z.B. aus den deutschen Patentschriften 1286701 und
1 291061 bekannt. Sie", werden z. B. vorteilhaft in
automatisierten Gießereien verwendet, in denen z. B. periodisch in konstanten zeitlichen Abständen eine
möglichst genau dosierte Metallmenge vergossen werden soll. Die Chargierung des Metalls in den
Schmelz- oder Warmhalteofen erfolgt dabei in wesentlich größeren und meist ungleichen zeitlichen
Abständen, so daß das Niveau des Metallbades im Schmelz- oder Warmhaltegefäß während des Betriebes
größeren Schwankungen unterworfen ist. Um trotz des unterschiedlichen Badniveaus die abgegebenen
Metallmengen konstant zu halten, wird gemäß der deutschen Patentschrift 1286701 ein Wanderfeldinduktor
verwendet, der durch eine Abzapfung in seiner Länge unterteilt ist, wobei mittels des ersten
Induktorteils während der gesamten Betriebszeit das flüssige Metall unabhängig vom Niveau des Metallbades
auf dasselbe vorgegebene Rinnenniveau vorgefördert wird, von wo aus durch zusätzliches Einschalten
des zweiten Induktorteils während einer vorgegebenen Zeitspanne jeweils eine im wesentlichen
konstante Metallmenge aus der Rinne herausgefördert wird.
Bei einer anderen, aus der deutschen Patentschrift 1291061 bekannten Förderrinne ist auf einem bestimmten Rinnenniveau, welches höher als das höchste
Badniveau liegt, in der Rinne eine Tauchelektrode angeordnet. Nach Einschaltung des Induktors
beginnt das flüssige Metall aus dem Bad in der Förderrinne hochzusteigen, erreicht die Tauchelektrode,
wodurch ein Signalkreis geschlossen wird, der ein Zeitrelais anstößt, nach dessen Ablauf die Abschaltung des Induktors erfolgt.
Bei allen diesen Verfahren wird vorausgesetzt, daß — zumindest im oberen Teil der Rinne — die
durch eine vorgegebene Feldstärke des Wanderfeldes erzeugte Schichtdicke der in der Rinne geförderten
Metallströmung unabhängig von der Höhe des Badniveaus ist, so daß bei gleichbleibender Feldstärke
in gleichen Zeiten jeweils gleiche Mengen flüssigen Metalls transportiert werden.
Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß diese Voraussetzung um so genauer erfüllt ist, je größer der
Abstand zwischen der Stelle in der Förderrinne, an der bei dem Höchstbadniveau der Metallbadspiegel
am weitesten in die Förderrinne hineinreicht, und der höchsten Stelle der Förderrinne ist. Diese Erscheinung
liegt darin begründet, daß aus dem Metallbad infolge der Wirkung des Wanderfeldes durch die
Rinne eine Schicht flüssigen Metalls herausbefördert wird, deren Schichtdicke von der Eindringtiefe und
von der Stärke des Induktorfeldes abhängt, aber, durch die Viskosität des flüssigen Metalls bedingt,
an ihrer Oberfläche zusätzlich Metallmengen aus dem Metallbad herauszieht, so daß sich zwischen
Bad und Rinne eine Metallschicht ausbildet, deren Dicke in Richtung auf das obere Rinnenende hin
keilförmig abnimmt und sich schließlich asymptotisch einem konstanten Wert annähert.
Um sehr hohe Dosiergenauigkeiten zu erreichen, mußten daher bisher relativ lange Förderrinnen benutzt
werden, bei denen an ihren am höchsten gelegenen Stellen konstante vom Badniveau unabhängige
Schichtdicken praktisch schon erreicht sind. Große Baulängen von Förderrinnen sind aber aus
räumlichen und aus Kostengründen nachteilig.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Förderrinne anzugeben, die auch bei kleineren
Baulängen geeignet ist, unabhängig vom Badniveau im angeschlossenen Schmelz- oder Warmhaltegefäß
Metalhnengen mit hoher Dosiergenauigkeit abzugeben.
Die Förderrinne gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zur oberen Begrenzung der
Schichtdicke der geförderten Metallströmung zwischen dem höchsten Metallbadspiegel im Schmelzoder
Warmhaltegefäß und dem höchsten Rinnenniveau im Rinnenkörper eine Blende angeordnet
ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Förderrinne nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Blende im Bereich der letzten zwei Pole des Induktors am oberen. Rinnenende, angebracht
ist.
Nach einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist die Höhe des Blendenquerschnitts einstellbar und/
oder die Lage der Blende in Längsrichtung des Rinnenkörpers verstellbar.
Zur Verhinderung der Bildung einer Oxydhaut sind gemäß einer weiteren Erfindungsvariante beiderseits
der Blende Vorrichtungen zur Beheizung der Metallströmung vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist schließlich der Betrieb der Förderrinne dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Bereich der von der Blende abfließenden Metallströmung die Feldstärke des elektromagnetischen
Wanderfeldes so hoch gewählt wird, daß hinter der Blende praktisch kein Rückstau des flüssigen Metalls
mehr auftritt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Abbildungen näher erläutert.
In Abb. 1 ist ein Schmelz- oder Warmhalteofen
mit anschließender Förderrinne schematisch im Schnitt dargestellt. Das Ofengefäß 1 geht in einen
schräg zur Horizontalen angeordneten Rinnenkörper 2 über, unter dem als Induktor zur Erzeugung
ernes Wanderfeldes eine Statorwicklung 3 eines Drehstromlinearmotors angeordnet ist. Diese Statorwicklung
3 wird über ihre mit 4 angedeuteten Anschlüsse von einer in der Abbildung nicht dargestellten,
vorzugsweise regelbaren Drehstromquelle gespeist.
Tm Ofengefäß I befindet sich eine Menge flüssigen Metalls 5, wobei der Metallspiegel 6 in den unteren
Teil des Rinnenkörpers 2 hineinreicht. Ein in der Statorwicklung 3 fließender Drehstrom erzeugt ein
in Richtung des Pfeils 7 fortschreitendes elektromagnetisches Wanderfeld, welches im Rinnenkörper
2 der Förderrinne eine offene Strömung 8 flüssigen Metalls hervorruft.
Im Rinnenkörper 2 ist zwischen der Stelle, an der der höchstmögliche Metallbadspiegel 6 am weitesten
in die Rinne hineinreicht und der höchsten Stelle 9 der Förderrinne erne Strömungsblende 10 angebracht,
deren Einzelheiten aus A b b. 2, die einen
Schnitt durch die Förderrinne gemäß der Linie I-I
(Abb. 1) zeigt, näher zu erkennen sind.
Die Blende 10 weist ein kastenartiges Blendengehäuse 11 auf, welches in eine rechteckige Flanschplatte
12 übergeht, mittels der sie in einer Öffnung der Rinnenabdeckung 13 montiert ist. Das Blendengehäuse
11 ist an seiner Innenseite mit einer feuerfesten Masse ausgekleidet. Der Blendenschieber besteht
aus einem feuerfesten Stein 14, der über eine Halterung 15 und einem Schraubbolzen 16 in einem
Auge 17 des Blendengehäuses'11 gelagert und an ihm mittels der Stellschraube 18 und einer Kontramutter
19 fixiert ist. Durch entsprechende Einstellung von Kontramutter und Stellschraube kann der
Biendenstein 14 in seiner Höhe verstellt und dadurch die Höhe h der Blendenöffnung in weiten Grenzen
variiert: werden.
Um eine Verkeilung des Blendensteins 14 an den schrägen Seitenwänden 20 der feuerfesten Auskleidung
21 des Rinnenkörpers 2 zu vermeiden, sind in der Auskleidung 21 Nuten 22 vorgesehen, in welche
der Blendenstein 14 mit seinen Seitenflächen ungehindert
eintauchen kann.
Aus Abb. 2 ist ferner noch die Anordnung des Stators des Drehstromlinearmotors mit seinem Blechpaket
23 und den Wickelköpfen 24 der Statorwicklung zu erkennen.
Um die Bildung einer Oxydhaut auf der Metallströmung in der Nähe der Blende zu verhindern, sind
beiderseits des Blendensteins 14, durch das Blendengehäuse
11 gehaltert, Heizwicklungen 25 (A b b. 1) zur Beheizung der Metallströmung vorgesehen.
Zur Verstellung der Lage der Blende in Längsrichtung des Rinnenkörpers 2 sind in der Rinnenabdeckung
mehrere Öffnungen 13 vorgesehen, von denen jeweils eine die Blende aufnimmt, während
die anderen durch Deckelelemente 26 verschlossen sind.
Die Wirkung der Blende in der Förderrinne ist
nun folgende: .
Die Schichtdicke der Metallströmung in der Förderrinne
hängt in erster Linie von der Stärke und der Eindringtiefe des auf das flüssige Metall in der
Rinne wirkenden Drehstromwanderfeldes ab. Infolge der Viskosität des flüssigen Metalls werden von der
von diesem Feld geförderten Metallschicht zusätzliche Metallmengen aus dem Metallbad herausgezogen,
wodurch sich eine Metallschicht ausbildet, die sich — ausgehend von der Stelle, an der der
Metallbadspiegel 6 am weitesten in den Rinnenkörper 2 hineinreicht — keilförmig verringert.
Die durch diese zusätzlich mitgezogenen Metallmengen bedingte ungleichförmige. Erhöhung der
Schichtdicke ist dabei von dem jeweiligen Niveau des Badspiegels 6 im Ofengefäß 1 abhängig. Bei
relativ kurzen Förderrinnen, wie z.B. gemäß Abb. 1. reicht diese Erhöhung der Schichtdicke bis zur hoch- sten
Stelle 9 der. Förderrinne, so daß durch diese störende Schichtdickenerhöhung, abhängig vom Niveau
des Badspiegels 6 im Ofengefäß 1, verschieden große Metallmengen gefördert werden. Die Wirkung
der Blende besteht nun darin, die infolge der Viskosität,
des flüssigen Metalls mitgezogenen Metallmengen von der durch die Wirkung des Feldes gegen
die Schwerkraft bewegten Schicht flüssigen Metalls
abzustreifen. Die Lage der Blende längs des Rinnenkörpers
und der an eine bestimmte Lage der Blende angepaßte ,Feidstärkenbereich des Wanderfeldes werden
so gewählt, daß alle durch die Blende beförderten Metallmengen von der Blende weggeführt werden,
d. h., daß kein flüssiges Metall durch die Blende wieder zurückfließt. Um dieses zu erreichen, ist die
Blende vorteilhaft im Bereich der letzten zwei Pole der .Statorwicklung am oberen Rinnenende angeordnet.
Vorzugsweise kann die Blende auch an der Stelle des höchsten Rinnenniveaus liegen, in welchem
Fall es auch unabhängig von der Höhe der Feldstärke sichergestellt ist, daß kein Metallrückfluß
durch die Blende erfolgt.
Die Einstellung der Blendenhöhe wird so vorgenommen, daß hinter der Blende kein Rückstau
des flüssigen Metalls stattfindet, was durch das Fehlen einer sogenannten Deckwalze auf der" Metallströmung
hinter der Blende gekennzeichnet ist.
Claims (6)
1. Elektromagnetische Förderrinne zur Entnahme von flüssigem Metall aus einem Schmelzoder
Warmhaltegefäß mit einem schrägen mit seinem unteren Ende in das Schmelz- oder Warmhaltegefäß
übergehenden Rinnenkörper und einem Induktor zur Erzeugung eines elektromagnetischen
Wanderfeldes, durch dessen Wirkung das flüssige Metall im Rinnenkörper in offener
Strömung gegen die Schwerkraft bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß — zur
oberen Begrenzung der Schichtdicke der geförderten Metallströmung — zwischen dem höchsten
Metallbadspiegel im Schmelz- oder Warmhaltegefäß (1) und der Stelle des höchsten Pvinnenniveaus
(9) im Rinnenkörper (2) eine Blende angeordnet ist.
2. Elektromagnetische Förderrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende
im Bereich der letzten zwei Pole des Induktors (3) am oberen Rinnenende angeordnet ist.
3. Elektromagnetische Förderrinne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe (Ii) des Blendenquerschnitts einstellbar ist.
4. Elektromagnetische Förderrinne nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die
Blende in ihrer Lage in Längsrichtung des Rinnenkörpers verstellbar ist.
5. Elektromagnetische Förderrinne nach Anspruch 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß
beiderseits der Blende Vorrichtungen (25) zur Beheizung der Metallströmung vorgesehen sind.
6. Verfahren zum Betrieb einer Förderrinne gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Bereich der von der Blende abfließenden Metallströmung die Feldstärke des
elektromagnetischen Wanderfeldes so hoch gewählt wird, daß hinter der Blende praktisch kein
Rückstau mehr auftritt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen COPY
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