DE549092C

DE549092C - Auf die auf- und abschiebbare Spindelhuelse von Bohrmaschinen aufsetzbarer Revolverkopf

Info

Publication number: DE549092C
Application number: DE1930549092D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-12-11
Filing date: 1930-03-23
Publication date: 1932-04-22
Also published as: FR707309A; BE375691A; GB361145A; US1924383A; CH142220A

Description

Es sind auf die auf- und abschiebbare Spindelhülse von Bohrmaschinen aufsetzbare Revolverköpfe bekannt, bei denen der die Arbeitsspindeln tragende Unterteil um eine geneigt zur Bohrmaschinenspindel liegende Achse schaltbar ist. Diese Revolverköpfe haben wohl den bekannten, «ine zur Bohrmaschinenspindel parallele Achse aufweisenden Revolverköpfen, gegenüber Vorteile, indem bei ihnen die Gegend der Arbeitsstelle an der Bohrmaschine frei, also für die Arbeitsvorgänge gut zugänglich ist Diese Revolverköpfe erfordern jedoch eine Weiterschaltung beim Auskuppeln eines Werkzeuges von Hand und werden daher den modernen Bestrebungen nach möglichst rationeller Arbeit noch nicht in dem gewünschten Maße gerecht, da sie Fehlschaltungen nicht ausschließen.

Gemäß der Erfindung ist der um eine geneigt zur Bohrmaschinenspindel liegende Achse drehbare Unterteil unter Ausnutzung der sich durch seine Schräglage beim Auskuppeln einer Arbeitsspindel von der Bohrmaschinenspindel ergebenden Bewegungskomponente zwischen der Verschiebbewegung der Spindelhülse und der Schaltbewegung mittels eines ihn tragenden, federbeeinfrußten Bolzens gegenüber dem festen Kopfteil verschiebbar, und er wird gleichzeitig mittels eines zum Teil am schaltbaren und zum Teil am festen Kopfteil angeordneten Schaltwerks selbsttätig in die Kupplungslage der nächsten Arbeitsspindel weitergeschaltet.

In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar an einer Bohrmaschine.

Fig. ι ist ein Aufriß davon, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 ein Schnitt nach Linie 11-11 der Fig. ι in größerem Maßstab.

Fig. 3 ist eine Variante 'eines Details, wozu

Fig. 4 ein Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3 ist, und

Fig. 5 ist eine andere Variante des gleichen Details.

Am unteren Teil der Bohrhülse 1 der Bohrmaschine ist der feste Teil 2 des Revolverkopfes vermittels einer Schraube 3 befestigt. Die Bohrhülse 1 ist in üblicher Weise im vorderen Teil des am nicht gezeichneten Ständer befestigten Tragarmes 4 geführt. Mit dem Vorschubhebel 5 ist iein auf der Zeichnung nicht sichtbares Ritzel verbunden, welches mit der Zahnstange 6 der Bohrhülse in Eingriff steht. Durch Schwenken des Hebels 5 läßt sich die Bohrhülse 1 in vertikaler Richtung verschieben. Außer den zum Nachstellen des Kugellagers 7 notwendigen Muttern¹ 8 trägt die Bohrspindel an ihrem untersten, mit

Gewinde versehenen Ende 13 noch ein zylindrisches Stück 9 mit Klauen ι ο und einen mittleren Zentrierbolzen 11 mit konischem Ende. Das zylindrische Stück 9, das als obere Kupplungshälfte bezeichnet sei, ist noch durch eine Gegenmutter 12 gesichert. Im festen Teil 2 des Revolverkopfes,ist eine Bohrung 14 vorgesehen, deren Achse parallel zu derjenigen! der Spindel ist. In dieser Bohrung ist 'ein Bolzen 15 geführt, der unter dem Einfluß einer Schraubenfeder 16 steht, welche zwischen einer Erweiterung 17 der Bohrung 14 und einer am oberen Teil des Bolzens befindlichen und mit Gegenmutter 18 gesicherten Mutter 19 gespannt ist und somit das Bestreben hat, den Bolzen nach oben zu bewegen. Die Bewegung nach oben ist aber durch einen Anschlag 20 des Bolzens 15 begrenzt. An seinem unteren Ende trägt der Bolzen 15 ein Lager 21 für den Schaltbolzen 22, dessen Achse um 45⁰ zu derjenigen des Bolzens 15 geneigt ist. Auf dem unteren Teil des Schaltbolzens 22 ist der drehbare Teil 23 des Revolverkopfes befestigt. Dieser drehbare Teil hat die Form eines Vollrades, dessen Umfang durch zwei Kegelflächen 24 und 25 begrenzt ist, welche Flächen etwa um 45° zu der Achse des Bolzens geneigt sind. Auf der unteren Fläche sind fünf Bohrfutter 26 derart verteilt, daß sie bei Drehung des Rades in der untersten Lage koaxial zur Spindel stehen. Die Bohrfutter sitzen je auf dem unteren Teil eines Bolzens 27, welcher in einer Bohrung 28 geführt ist. Auf dem oberen Teil des BoI-zens 27 ist ein zylindrischer Ansatz 29 mit Klauen 30 und einer mittleren konischen Vertiefung 31 angeordnet. Die Klauen 3 ο passen in die Lücken zwischen den Klauen 10 und der Zentrierbolzen 11 in die konische Vertiefung3i. Der Ansatz 29 mit den Klauen30 kann als untere Kupplungshälfte bezeichnet werden. Diese läuft auf dem Kugellager 32, welches in <einer Erweiterung der Bohrung 28 sitzt. Zur Sicherung des Bolzens 27 gegen Herausfallen dient eine in der unteren Erweiterung 33 der Bohrung 28 versenkte Mutternanordnung (Mutter 34 und Gegenmutter 35). Auf dem Kopfe des Schaltbolzens 22 sitzt ein Klinkrad 36 (Fig. 2), mit welchem die von der Feder 39 beeinflußte Klinke 37 eines Klinkbolzens 38 in Eingriff steht. Der Bolzen 38 ist in einer Bohrung des festen Teiles 2 des Revolverkopfes drehbar gelagert. Die Rechtsdrehung ist durch einen Stift 40 begrenzt, gegen welchen ein mit dem Bolzen und dem Hebel 41 fest verbundener Finger 42 anschlägt. Zum Festhalten der beiden Endstellungen des Hebels 41 ist der Finger 42 federnd und mit einer konischen Erhöhung 43 So versehen, welche in entsprechende Vertiefungen einzuschnappen bestimmt sind. ■

Die Wirkungsweise des beschriebenen Bohrkopfes ist folgende: Im normalen Zustand preßt die Feder 16 den Bolzen 15 nach oben und damit auch den ganzen beweglichen Teil des Kopfes gegen den festen Teil in· vertikaler Richtung. Die beiden Kupplungshälften 9 und 29 stehen im Eingriff, so daß bei Drehung der Bohrspindel das Bohrfutter 26 mitgenommen wird. In jedem der Bohrfutter 26 soll ein anderes, auf der Zeichnung nicht dargestelltes Werkzeug eingespannt werden, so z. B. drei Bohrer verschiedener Durchmesser und zwei Reibahlen, ebenfalls verschiedener Durchmesser. Nach Beendigung der Arbeiten mit dem ersten Werkzeug wird der Hebel 5 nach oben geschwenkt, wodurch der Bolzen 15 an den Tragarm 4 anschlägt und entgegen der Kraft der Feder 16 nach unten gedrückt wird. Durch diese Bewegung wird die Kupplung 9,29 gelöst, so daß die Spindel leer läuft. Zugleich stößt ein Zahn des Rades 36 auf die Klinke 37, wodurch der bewegliche Teil 23 Y₅ Umdrehung macht und das nächste Bohrfutter unter die Spindel zu liegen kommt. Nun wird der Hebel 5 wieder gesenkt. Der Bolzen 15 wird durch die Feder 16 wieder nach oben gedrückt und damit der bewegliche Teil des Revolverkopfes wieder gegen den festen Teil 2 gepreßt. Der Zentrierbolzen 11 paßt sich genau in die konische Vertiefung 31, womit eine etwaige Ungenauigkeit in der Schaltbewegung ausgeglichen wird. Gleichzeitig schnappt die Kupplung" wieder ein, und die Maschine ist bereit zur Ausführung neuer Arbeiten. Der gleiche Vorgang wiederholt sich bei jeder Weiterschaltung, bis alle Bohrfutter in der untersten Lage gewesen sind, worauf die Arbeitsfolge wieder von neuem beginnen kann. -

Durch Verstellen des Hebels 41 kann die Klinke außer Eingriff gebracht werden, damit die Schaltung von Hand vorgenommen werden kann.

Um den Schaltweg des Bolzens 15 nötigenfalls kürzer gestalten zu können und um die richtige Lage des drehbaren Teiles 23 des Revolverkopfes bei dessen Schaltung einwandfrei zu erzwingen, kann man auf dem Schaltbolzen eine Schaltscheibe 44, vorzugsweise inzwischen der Nabe 21 und dem drehbaren Teil 23, fest anbringen. Auf den Umfang dieser Scheibe, welche fünf Zinken 45 und fünf entsprechende Vertiefungen 46 aufweist, drückt eine Rolle 47, welche am unteren Ende eines zwischen zwei Lappen 48 der Nabe 21 um einen Zapfen 49 schwenkbar gelagerten und durch eine Feder 50 beeinflußten Hebels 51 angebracht ist. Bei der Drehung des Teiles wird die Schaltscheibe 44 mitgenommen. Die in Frage kommende Zinke 45 der Schaltscheibe erzwingt eine Schwenkung des Hebels

51 entgegen der Kraft der Feder 50. Sobald der Scheitelpunkt der Zinke bei der Drehung überschritten ist, drückt die Feder 50 den Hebel 51 und die daran angebrachte Rolle 47 in die nächste Vertiefung, so daß die Weiterschaltung des drehbaren Teiles von diesem Zeitpunkt an automatisch vor sich geht. Man kann also den Schaltweg des Bolzens 15 bedeutend verringern, da es nur noch einer solchen Verschiebung bedarf, bis der Totpunkt überschritten ist.

An Stelle der Schaltscheibe 44 könnte auch eine Schaltscheibe 52, wie sie die Fig. 5 veranschaulicht, vorgesehen sein. Diese steht unter dem Einfluß einer Zange 53, deren, Schenkel unter dem Druck einer Feder 54 stehen und mit Bolzen 55 in diesen entsprechende Vertiefungen 56 der Scheibe 52 eingreifen. An dieser Scheibe sind sechs Zinken 57 und sechs Vertiefungen 56 vorgesehen, und dementsprechend müssen an dem drehbaren Teil 23 des Revolverkopfes sechs Bohrfutter 2 6 vorgesehen sein, und das Klinkenrad 36 muß ebenfalls sechs Zahne aufweisen. Bei der Drehung des Teiles 23 werden die Bolzen 55 durch die zwangsweise Mitbewegung der Schaltscheibe 52 aus den beiden Vertiefungen 56, in denen sie bis dahin lagen, herausgedrückt, und sie steigen an den den beiden genannten Vertiefungen benachbarten Zinken 57 unter Auseinanderbewegen der Schenkel der Zange 53 und Spannung der Feder 54 an, bis sie den Scheitelpunkt der Zinken überschreiten, worauf die Feder 54, die Zangenschenkel zusammendrückend, die Bolzen 55 in die nächsten Vertiefungen 56 drückt und dabei die Schaltscheibe 52 mit dem drehbaren Teil 23 um ein Bohrfutter 26 weiterdreht. Die Zange 53 bewirkt in Verbindung mit den Vertiefungen 56, in welche die Bolzen 55 genau hineinpassen, eine unbedingt genaue Einstellung des Bohrfutters 26 zur Bohrspindel 1.

Claims

Patentansprüche:

i. Auf die auf- und abschiebbare Spindelhülse von Bohrmaschinen aufsetzbarer Revolverkopf, dessen die Arbeitsspindeln tragender Unterteil um eine geneigt zur Bohrmaschinenspindel liegende Achse schaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterteil (23) unter Ausnutzung der sich durch seine Schräglage beim Auskuppeln einer Arbeitsspindel (26) von der Bohrmaschinenspindel (13) ergebenden Bewegungskomponente zwischen der Verschiebebewegung der Spindelhülse (1) und der Schaltbewegung mittels eines ihn tragenden, federbeemflußten Bolzens (15) eine Verschiebung gegenüber dem festen Kopfteil (2) erfährt und gleichzeitig mittels eines zum Teil am schaltbaren und zum Teil am festen Kopfteil angeordneten Schaltwerks selbsttätig in die Kupplungslage' der nächsten Arbeitsspindel weitergeschaltet wird.
2. Revolverkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Achse des drehbaren Kopfteils (23) ein Schaltrad (36) festsitzt, welches beim Auftreffen auf eine am festen Kopfteil (2) angeordnete Klinke (37) die Weiterschaltung des drehbaren Kopfteils bewirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen