DE2752697C3 - Werkzeugspannvorrichtung an einer Werkzeugmaschine mit zugeordnetem Werkzeugmagazin - Google Patents
Werkzeugspannvorrichtung an einer Werkzeugmaschine mit zugeordnetem WerkzeugmagazinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen und Lösen von Werkzeugen an einer Werkzeugmaschine
mit zugeordnetem Werkzeugmagazin, wie im Oberbegriff von Patentanspruch 1 angegeben.
Bei Werkzeugmaschinen dieser Art werden am Umfang eines gegenüber dem Spindelgehäuse drehbar
gelagerten scheibenförmigen Werkzeugmagazins mehrere Werkzeuge auf Vorrat gehalten, von denen das
jeweils benötigte Werkzeug durch Verdrehen des Werkzeugmagazins in Axialflucht mit der Arbeitsspindel
gebracht und dann durch eine axiale Relativbewegung zwischen dem Magazin und der Arbeitsspindel in
diese eingesetzt und darin festgespannt wird.
Nach Beendigung einer Operation mit dem betreffenden Werkzeug wird die Spannstange durch die dem
Federdruck entgegenwirkende Löseeinrichtung verschoben und damit das Werkzeug von der Arbeitsspindel
gelöst, so daß es von dem Werkzeugmagazin wieder übernommen und gegebenenfalls durch ein anderes
ersetzt werden kann.
Es sind Vorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt, beispielsweise aus der US-PS 35 51 974, bei
denen die Löseeinrichtung durch ein besonderes Betätigungsorgan wie einen hydraulisch bzw. pneumatisch
betätigbaren Zylinder gebildet wird, der über ein Betätigungsglied auf die Spannstange der Arbeitsspindel
einwirkt
Hydraulische und pneumatische Systeme erfordern mit ihren zwangsläufig vorhandenen Leitungs-, Steuer-
und Energiesystemen sowohi in der Herstellung als auch im Wartungsbedarf einen hohen Arbeits- und Materialaufwand
und sind somit teuer. Dies hat negative Ausw:rkungen auf den Umfang, Preis und die Wirtschaftlichkeit
einer damit ausgerüsteten Werkzeugmaschine.
Daneben ist aus der GB-PS 11 09 109 auch schon eine
mechanische Löseeinrichtung für die Spannstange einer Arbeitsspindel bekannt. Hierbei handelt es sich jedoch
um eine Spezialkonstruktion, die sich nicht ohne weiteres auf eine Werkzeugmaschine mit Werkzeugmagazin
anwenden läßt. Bei dieser Konstruktion wird als Löseeinrichtung die konzentrisch in der Arbeitsspindel
und in einem fest stehenden Spindelgehäuse geführte Vorschubspindel mitbenutzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art verfügbar zu
machen, die einfacher im Aufbau und preiswerter herzustellen ist als die bekannten Vorrichtungen dieser
Art.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im Patentanspruch t angegeben, vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach, erfordert nur wenige mechanische Teile, die ohne
wesentlichen Platzaufwand robust und wartungsfrei ausgebildet werden können. Zur Betätigung dieser
Vorrichtung wird vorteilhaft die beim Werkzeugwechsel ohnehin erforderliche Relativverschiebung des
Spindelgehäuses gegenüber der Vorschubsspindel ausgenutzt, an deren Gehäuse der Betätigungsnocken für
den Doppelhebel zweckmäßig angeordnet ist.
Ein weiterer Vorteil für den Betrieb der Werkzeugmaschine besteht darin, daß die zur Betätigung der
Vorrichtung durchgeführte Axialverschiebung des Spindelgehäuses außerdem zur Betätigung des Werkzeugmagazins
ausnutzbar ist.
Die Erfindung wird durch ein Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Vorderansicht einer Werkzeugmaschine mit Werkzeugmagazin, deren Spindelkonstruktion eine
erfindungsgemäße Spann- und Löseeinrichtung aufweist;
Fig.2A einen vergrößerten Querschnitt durch die Spindelkonstruktion der Werkzeugmaschine von
Fig.l;
Fig.2B eine geschnittene Teil-Draufsicht auf die
Anordnung von F i g. 2A; und
Fig.3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der
Spindelkonstruktion.
In F i g. 1 ist mit 41 ein Maschinenbett bezeichnet, auf
dem ein Schlitten 42 so befestigt ist, daß er mittels eines Antriebsmotors MY in einer vorgegebenen Ebene
(Y- Ebene) hin und her bewegbar ist Auf dem Schlitten 42 ist ein Tisch 43 so befestigt, daß er mittels eines
Antriebsmotors MX in einer vorgegebenen Ebene (X- Ebene) ienkrecht zur Y- Ebene hin und her bewegbar
ist. Säulen 44 bilden mit dem Maschinenbett 41 eine Einheit An den Säulen 44 sind Rahmen 45 und 46
befestigt Zwischen den Rahmen 45 und 46 sind zwei senkrechte Führungsstangen 47 vorgesehen, die parallel
zueinander verlaufen.
Ein mit den Führungsstangen 47 in Eingriff stehendes Arbeitsspindelgehäuse 48 ist längs dieser Führungsstangen
senkrecht auf und ab bewegbar. Die senkrechte Bewegung des Spindelgehäuses 48 wira durch eine
Vorschubspindel 49 veranlaßt, die über einen Antriebsriemen 50 mittels eines Vorschubmotors MZ gedreht
wird, der bei der Darstellung nach F i g. 1 an der linken Säule 44 befestigt ist. Am Spindelgehäuse 48 ist ein
Werkzeugmagazin 51 befestigt, in dem eine Vielzahl von Werkzeugen T in solcher Anordnung befestigt ist,
daß jedes Werkzeug vom benachbarten Werkzeug in einem gleichwinkligen Abstand in Umfangrichtung des
Werkzeugmagazines 51 angeordnet ist. Ein Arm 52 ist mit seinem unteren Ende am Spindelgehäuse 48
befestigt. Zwischen dem Werkzeugmagazin 51 und dem oberen Ende des Armes 52 ist eine Schraubenfeder 53 so
angeordnet, daß das Werkzeugmagazin 51 durch diese Schraubenfeder stets nach oben zurückgezogen wird.
Am Rahmen 45 ist ein Nocken 54 fest angebracht Ein Doppelhebel 55 ist am Spindelgehäuse 48 befestigt. Ein
Spindelantriebsmotor 56 ist so angeordnet, daß er die in Fig. 1 nicht dargestellte Arbeitsspindel über einen
Antriebsriemen 57 dreht.
Wie aus F i g. 2A ersichtlich, ist der Nocken 54 mittels Schrauben 54-1 am Rahmen 45 befestigt. Auf der oberen
Fläche des Spindelkopfes 48 ist mittels Schrauben 58 ein Basisteil 80 fest angebracht. Der Doppelhebel 55 ist
mittels eines Drehzapfen 59 an diesem Basisteil 80 angelenkt, so daß er sich um den Drehzapfen 59 drehen
kann. Der Doppelhebel 55 weist an einem Ende eine Rolle 60 auf, die um einen Zapfen 61 drehbar ist. Das
zweite Ende des Doppelhebels 55 ist an einem Gehäuse 63 angebracht, durch das eine Spannstar.ge 62 nach
unten gestoßen werden kann. Das heißt, das zweite Ende des Doppelhebels 55 ist als Gabel 55-1 (Fig. 2B)
ausgebildet, das Stifte 64 aufweist, die in Einschnitte 65 des Gehäuses 63, welches am Ende der Spannstange 62
drehbar (Kugellager 67) gelagert ist, eingreifen.
Das Spindelgehäuse 48 weist eine Mutter 86 auf, die
mit der Vorschubspindel 49 in Eingriff steht. Wenn die Vorschubspindel 49 mi UeIs des Vorschubmotors MZ
(Fig. 1) über den Antriebsriemen 50 gedreht wird, so wird das Spindelgehäüse 48 über den Eingriff der
Vorschubspindel 49 mi' der Mutter 66 in senkrechter Richtung bewegt. Das heißt, der Vorschubmotor MZ
kann die senkrechte Auf- und Abwärtsbewegung des
Spindelgehäuses 48 steuern.
Wird das Spindelgehäuse 48 bis über die in Fig. 2A dargestellte Position hinaus bewegt, dann wird der
drehbar auf dem Spindelgehäuse 48 befestigte Doppelhebel 55 veranlaßt, sich um den Drehzapfen 59 im
Uhrzeigersinn zu drehen, da sich die Rolle 60 des Doppelhebels 55 längs der schrägen Nockenfläche des
Nocken 54 bewegt Als Folge hiervon drücken die Stifte 64 das Gehäuse 63 nach unten. Demzufolge wird die
Spannstange 62 entgegen der Federkraft der Feder 68 nach unten bewegt und löst den Eingriff zwischen der
Spannstange 62 und dem Werkzeug T.
In F i g. 2A ist mit 69 eine Riemenscheibe bezeichnet,
die mit der Arbeitsspindel 70 verbunden ist Die Riemenscheibe 69 wird durch den Spinoelantriebsmotor
56 (F i g. 1) über den Antriebsriemen 57 angetrieben.
Gemäß der in F i g. 3 gezeigten Ansicht ist das Werkzeugmagazin 51 der Werkzeugmaschine benachbart
zum Spindelaufbau angeordnet Eine Tragwelle 71 des Werkzeugmagazins 51 ist fest mit einer Platte 72
verbunden, die durch eine Schraubenfeder 53 nach oben gesogen wird. Das Werkzeugmagazin 51 unterliegt
somit zusammen mit einem in F i g. 3 mit T\ bezeichneten Werkzeug der durch die Schraubenfeder 53
ausgeübten Zugkraft Infolge der Federkraft der Schraubenfeder 53 wird das Werkzeug T\ mit der
Arbeitsspindel 70 in Eingriff gebracht In dieser Stufe wird der Zugbolzen 8 des Werkzeuges Ti mittels der
Spannstange 62 (F i g. 2A) unter der Wirkung der durch die Feder 68 ausgeübten Federkraft nach oben gezogen.
Damit wird der konische Abschnitt des Werkzeugdorns vom Werkzeug Γι fest in die konische Bohrung der
Arbeitsspindel 70 eingesetzt, wie dies in F i g. 2A gezeigt ist. Außerdem wird, wie in F i g. 2A dargestellt, ein in der
Arbeitsspindel 70 vorgesehener Keil 73 mit einem Ausschnitt in Eingriff gebracht, der im Flansch 74 des
Werkzeugdorns des Werkzeuges 71 gebildet ist. Die Drehbewegung des Spindelantriebsmotors 56 (Fig. 1)
wird so über die Arbeitsspindel 70 auf das Werkzeug Γι
übertragen. Wenn die Motoren MX, MVund MZdurch
ein nicht dargestelltes numerisches Steuergerät gesteuert werden, arbeitet somit das Werkzeug Tj, um bei
einem auf dem Tisch 43 (F i g. 1) befestigten Werkstück eine Dreharbeit oder eine Formarbeit auszuführen.
Es wird nun anhand der F i g. 1 bis 3 der Werkzeugwechselvorgang beschrieben.
Soll das in der Arbeitsspindel 70 eingespannte Werkzeug gegen ein im Werkzeugmagazin gelagerstes
Werkzeug ausgewechselt werden, dann wild durch Betätigen des Motors MZ(Fig. 1) das Spindelgehäuse
48 zunächst nach oben bewegt. Das Spindelgehäuse 48 wird zusammen mit dem Werkzeugmagazin, der
Tragwelle 71 und der Platte 72 nach oben bewegt, bis die Platte 72 gegen einen am Rahmen 45 befestigten
Anschlag 75 stößt. Danach wird nur das Spindelgehäuse 48 mittels des Motors MZ weiter nach oben bewegt.
Bevor der am Spindelgehäuse 48 fest angebrachte Arm 76 jedoch gegen einen Anschlag 78 einer Stange 77
stößt, läuft die Rolle 60 (F i g. 2A) auf die senkrechte Nockenfläche des Nocken 54 (Fig.2A), so daß das
Lösen des Eingriffs zwischen dem Werkzeug und der Spannstange 62 (F i g. 2A) vervollständigt wird. Nachdem
der Arm 76 gegen den Anschlag 78 gestoßen ist, verursacht eine weitere Abwärtsbewegung des Spindelgehäuses
48 über den Anschlag des Armes 76 und den Anschlag 78 der Stange 77 eine Aufwärtsbewegung
der Stange 77 und der Stange 79. Die Aufwärtsbewegung der Stange 79 kann eine Drehung des Werkzeugmagazins
51 um einen Winkelbetrag verursachen, so daß das nächste Werkzeug im Werkzeugmagazin 51
unterhalb der Arbeitsspindel 70 positioniert wird. Danach kann durch Umkehren der Drehrichtung des
Motors MZ das Spindelgehäuse 48 nach unten bewegt werden, bis das nächste Werkzeug fest in die Spindel
eingesetzt ist. Ist ein fester Eingriff zwischen Arbeitsspindel
70 und Werkzeug hergestellt, dann ist der Werkzeugwechselvorgang beendet und es kann mit
dem Bearbeitungsvorgang durch das nächste Werkzeug begonnen werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Spannen und Lösen von einen konischen Schaft aufweisenden Werkzeugen bzw.
Werkzeughaltern an Bohr-, Fräs- und dergleichen Werkzeugmaschinen, in deren Arbeitsspindel zentrisch
eine mit dem Schaft kuppelbare Spannstange axial verschiebbar angeordnet ist, die in Spannstellung
durch Federdruck und in Lösestellung durch ■ eine dem Federdruck entgegenwirkende Löseeinrichtung
verschiebbar ist, wobei die Arbeitsspindel über das Spindelgehäuse durch eine parallel zur
Arbeitsspindel angeordnete Vorschubspindel relativ zu einem Werkzeugmagazin bewegbar ist, da- ι ■
durch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Spannstange (62) in Lösestellung durch
einem am Arbeitsspindelgehäuse (48) schwenkbar gelagerten Doppelnebel (55) erfolgt, dessen einer
Arm mit dem hinteren Ende der Spannstange (62) "■
gelenkig verbunden ist und dessen anderer Arm mit einem am Gehäuse (45) der Vorschubspindel (49)
angeordneten Nocken (54) zusammenwirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelhebel (55) als Winkelhebel
ausgebildet und im Scheitelbereich des durch ihn gebildeten Winkels schwenkbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Nocken (54)
zusammenwirkende Arm des Doppelhebels (55) mit ' einer drehbar gelagerten Rolle (60) besetzt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Rolle (60) abgekehrte
Ende des Doppelhebels (55) als Gabel (55-1) ausgebildet ist, welche vorstehende Stifte (64) '■
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 in Verbindung mit Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
gelenkige Verbindung zwischen dem Doppelhebel (55) und dem hinteren Ende der Spannstange (62) |::
durch die Stifte (64) an der Gabel (55-1) und die vorstehenden Enden dieser Stifte aufnehmende
Einschnitte (65) eines am hinteren Ende der Spannstange (62) angebrachten Gehäuses (63)
gebildet wird. r.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (63) an dem Ende der
Spannstange (62) drehbar (Kugellager 67) gelagert ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ■"
dadurch gekennzeichnet, daß die Führung durch den Nocken (54) so ausgebildet ist, daß bei einem
kontinuierlichen Entfernen des Arbeitsspindelgehäuses (48) vom Werkzeugmagazin (51) die Spannstange
(62) durch den Doppelhebel in der Lösestel- "·'■ lung gehalten wird.
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