DE547743C - Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln

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DE547743C
DE547743C DEI37170D DEI0037170D DE547743C DE 547743 C DE547743 C DE 547743C DE I37170 D DEI37170 D DE I37170D DE I0037170 D DEI0037170 D DE I0037170D DE 547743 C DE547743 C DE 547743C
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DE
Germany
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tanning
water
production
tanning agents
tanning agent
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Expired
Application number
DEI37170D
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English (en)
Inventor
Dr Arnold Doser
Dr Gustav Mauthe
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/26Chemical tanning by organic agents using other organic substances, containing halogen

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln In dem Patent 530 048 und dem Zusatzpatent 531 8oo sind Verfahren zur Darstellung wasserlöslicher Produkte aus Braunkohle und ähnlichen fossilen Materialien beschrieben, die dadurch gekennzeichnet sind, daß man auf die aufgeschlossenen Ausgangsmaterialien Chlor im Beisein von Alkalien einwirken läßt. Die abgetrennten und getrockneten Reaktionsprodukte haben Gerbstoffcharakter und ergeben bei der Gerbstoffanalyse nach der Filtermethode ein Verhältnis von Gerbstoff zu Nichtgerbstoff wie i : i bis 2 : i. Der größere Teil der Nichtgerbstoffe besteht aus Neutralsalzen, der kleinere aus organischen Substanzen. Daneben ist noch ein geringer Prozentsatz an unlöslichen Bestandteilen in den Produkten vorhanden. Besonders der hohe Neutralsalzgehalt hat in Berberischer Hinsicht Nachteile; so können beispielsweise derartige Gerbmittel bei der Unterlederherstellung kaum verwandt werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich diese Produkte in wertvollere überführen lassen, indem man sie mit organischen Lösungsmitteln, die vorteilhaft geringe Mengen Wasser enthalten, bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur extrahiert und die organischen Extrakte zur Trockne bringt oder mit Salzen schwacher Säuren oder mit Basen ausfällt. Im ersten Fall werden die freien Gerbsäuren, im zweiten Fall saure oder neutrale Salze derselben erhalten. Die freien Gerbsäuren lassen sich auch so isolieren, daß man die Lösungen durch organische Lösungsmittel, in denen die Säuren nicht löslich sind, wie z. B. Benzol, ausfällt.
  • Als geeignete Lösungsmittel haben sich insbesondere geringe Mengen (etwa i bis 30/,) 'Wasser enthaltende, niedrig siedende Carbonylverbindungen, wie Aceton, und aliphatische Alkohole, wie Methanol und Äthanol, erwiesen. Weniger geeignet sind höher siedende Alkohole. Verwendbar sind auch niedere Fettsäureester, wie z. B. Essigsäureäthylester. Bisweilen lassen sich auch Lösungsmittelgemische mit Vorteil verwenden.
  • Die Säurezahl der zur Trockne verdampften alkoholischen Extrakte ist im allgemeinen niedriger als die der Acetonextrakte, was auf teilweise Veresterung zurückzuführen ist. Zu weitgehende Veresterung bedingt Schwer- bzw. Unlöslichkeit in Wasser. Doch läßt sich durch Wahl geeigneter Versuchsbedingungen die Extraktion mittels Alkoholen mit gelinder Veresterung derart verbinden, daß neben einer erwünschten niedrigeren Säurezahl noch sehr gute Wasserlöslichkeit vorhanden ist.
  • Die neuen Produkte besitzen gegenüber den nicht extrahierten wesentliche Vorteile. Sie lösen sich in warmem Wasser spielend zu glasklaren Lösungen, ihr Aschegehalt ist außerordentlich vermindert. Das Verhältnis von Gerbstoff zu Nichtgerbstoff kann auf io : i und mehr verbessert werden. Währenddem fast der gesamte Gerbstoff im Extrakt wiedererscheint (Verlust etwa 70/0), werden etwa g00/0 der Nichtgerbstoffe durch die Extraktion beseitigt.
  • Es war nicht vorauszusehen, daß durch die beschriebene Behandlung mit organischen Lösungsmitteln, besonders in der Wärme, keine Schädigung des Gerbstoffcharakters, sondern eine wesentliche Verbesserung eintreten würde, um so mehr, als die chemische Konstitution des Ausgangsmaterials noch ungeklärt ist.
  • Die neuen Stoffe werden allein oder mit den zur Erreichung des besten Gerbeffektes nötigen Abstumpfungsmitteln oder Säuren verwandt. Am günstigsten verhalten sie sich in Verbindung mit synthetischen und vegetabilischen Gerbstoffen der verschiedensten Art. Beispiel i ioo Gewichtsteile des nach dem Beispiel des Patentes 531 80o, Zusatz zu Patent 530 048, hergestellten und bei 65' getrockneten Produktes werden in Zoo Gewichtsteilen Aceton, das 300 Wasser enthält, eingetragen und unter Rühren eine Viertelstunde am Rückflußkühler gekocht. Die erkaltete Lösung wird abgesaugt, der Filterrückstand mit wenig Aceton gewaschen, die Acetonlösung zum Sieden erhitzt und so das Aceton abdestilliert, bis die Innentemperatur auf 73' gestiegen ist. Hierauf wird bei geringem Unterdruck vollends zur Trockne verdampft. Der' Extrakt wird gepulvert und in dünner Schicht etwa io Stunden in einem Wärmlufttrockenschrank bei 55' belassen. Längeres Erhitzen auf Temperaturen über 6o' schadet, dagegen scheint kurzes Erhitzen auf ioo ° keine nachteiligen Folgen zu haben. Die Ausbeute beträgt 6o Gewichtsteile. Der gepulverte Extrakt ist ein braunes Pulver, der sich schon mit ganz wenig warmem Wasser zu" einem dicken öligen. Sirup löst, beim Verdünnen eine glasklare braune Lösung ergibt und Gelatine sehr kräftig gelbbraun fällt.
    Gerbstoffanalyse (Filtermethode)
    des Ausgangsmaterials des Extraktes
    Konzentration .. g2,50/0 8o,60/0
    Gerbstoff ....... 38,2% 71,4%
    Nichtgerbstoff ... 43,20/0 7,i0/0
    Unlösliches...... ii,i@/@ 2
    Sulfatasche...... 42,8% 24%
    Säurezahl .......i85 225.
    Zu der in wässeriger Lösung in bekannter Weise erfolgenden Gerbung verwendet man beispielsweise eine Lösung, bestehend aus 8o0/, des vorgenannten Gerbstoffes, i00/0 des wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Resorcin und Benzaldehyd, i00/0 Naphthalinsulfosäure, mit Formaldehyd kondensiert, die mit 3,204 Ammoniak (technisch) abgestumpft ist. Man erhält so ein gutes Leder von hellbrauner Farbe. Beispiel 2 ioo Gewichtsteile des in Beispiel = verwandten Ausgangsmaterials werden mit 300 Volumteilen Rohholzgeist, der 3 % Wasser enthält, bei gewöhnlicher Temperatur verrührt. Nach kurzer Zeit ist die Extraktion beendet. Durch Absitzenlassen wird die klare Lösung vom Ungelösten getrennt. Nach dem Abdestillieren des Rohmethanols und Trocknen, wie in Beispiel i beschrieben, hinterbleiben 55 Gewichtsteile eines gut wasserlöslichen Pulvers mit folgenden Analysenzahlen Konzentration .............. 88,3% Gerbstoff .................. 7i,o% Nichtgerbstoff .............. 17,3% Unlösliches ................ 0,o0/0 Sulfatasche ................ 1i 0/,) Säurezahl .................. 2o2. Zu der in wässeriger Lösung in bekannter Weise erfolgenden Gerbung verwendet man beispielsweise eine Lösung, bestehend aus 8o 0/0 des vorgenannten Gerbstoffes, i00/0 des wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Resorcin und Benzaldehyd, io 0/0 Napthalinsulfosäure, mit Formaldehyd kondensiert, die mit 4% Natriumacetat abgestumpft ist. Man erhält so ein gutes Leder von hellbrauner Farbe. Beispiel 3 In einer nach Beispie12 hergestellten Methanollösung wird so lange gasförmiges Ammoniak eingeleitet, bis keine weitere Ausfällung mehr stattfindet. Der Niederschlag wird abgesaugt, ° zuerst im Vakuum, dann im Lufttrockenschrank getrocknet. Man erhält ein hellbraunes, spielend in Wasser lösliches Pulver mit folgenden Analysenzahlen Konzentration .............. gi,o0/0 Gerbstoff .................. 74,0% Nichtgerbstoff .............. i7,00/0 Unlösliches ................ o 0/0 Sulfatasche................. g 0/0 Säurezahl .................. 116. Zu der in wässeriger Lösung in bekannter Weise erfolgenden Gerbung verwendet man beispielsweise eine Lösung, bestehend aus 8o0/0 des vorgenannten Gerbstoffes, io% des wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Resorcin und Benzaldehyd, io% Naphthalinsulfosäure, mit Formaldehyd kondensiert, die mit i00/0 Oxalsäure angesäuert ist. Man erhält so ein gutes Leder von hellbrauner Farbe.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die nach -dem Verfahren gemäß Patent 530 o48 und dessen Zusatzpatent 531 8oo erhältlichen, getrockneten Produkte mit organischen Lösungsmitteln extrahiert und die erhaltenen Lösungen verdampft oder durch Salze schwacher Säuren, durch Basen oder durch organische Lösungsmittel, in denen die Produkte unlöslich sind, ausgefällt werden. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daB als Lösungsmittel Aceton oder niedrige aliphatische Alkohole oder Gemische derselben verwandt werden.
DEI37170D 1929-02-22 1929-02-22 Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln Expired DE547743C (de)

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