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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen In dem Hauptpatent
5o4 o16 und dem Zusatzpatent 507 344 wurde gezeigt, daß man zu neuen, sehr wertvollen
Küpenfarbstoffen gelangt, wenn man Benzanthronyl-i-aminoanthrachinone, die mindestens
eine Acylaminogruppe in ihrem Molekül enthalten, mit sauren Kondensationsmitteln
behandelt. Diese Farbstoffe lassen sich, soweit sie sich vom (2-Benzanthronyl-)i-aminoanthrachinon
ableiten, durch Ersatz der Acylaminogruppe durch Wasserstoff in den Grundkörper
dieser Farbstoffreihe überführen, der ein aus rotstichigblaüer Küpe dunkelgrün färbender
Küpenfarbstoff von folgender Konstitution ist:
In dem Zusatzpatent 541943 wurde gezeigt, daß man in sehr einfacher Weise zu diesem
Farbstoff und seinen Derivaten gelangen kann, wenn man 2-(Bz-i-nitrobenzanthronyl-)
i-aminoanthrachinon
und dessen Derivate, die leicht durch Kondensation
von .Bz-i-nitro-2-chlorbenzanthronen mit i-Aminoanthrachinonen erhalten werden können,
auf höhere Temperatur erhitzt. .
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Es hat sich nun gezeigt, daß es, um zu diesem grünen Farbstoff und
seinen Derivaten zu. gelangen, nicht nötig ist, erst aus dem Bz-i-nitro-2-chlorbenzanthron
bzw. seinen Substitutionsprodukten und den i-Aminoanthrachinonen die Kondensationsprodukte
herzustellen und diese dann auf höhere Temperatur zu erhitzen, sondern daß man den
Farbstoff und seine Derivate unmittelbar erhalten kann, wenn man die beiden Komponenten
im molekularen Verhältnis in der Wärme, zweckmäßig unter Zusatz von säurebindenden
Mitteln und Katalysatoren, wie z. B. Kupfer oder dessen Verbindungen, und in hochsiedenden
Lösungsmitteln aufeinander einwirken läßt. Es findet hierbei unter Entwicklung von
nitrosen Gasen die Bildung des grünen Küpenfarbstoffes statt. Beispiel i 2o Teile
Bz-i-nitro-2-chlorbenzanthron werden a mit 16 Teilen x-Aminoanthrachinon, 6 Teilen
calc. Soda, o,3 Teilen Kupferbronze und Zoo Teilen a-Nitronaphthalin kurze Zeit
zum Sieden erhitzt. Es entwickeln sich nitrose Dämpfe, und die Schmelze nimmt bald
eine smaragdgrüne Farbe an. Sobald die Intensität der Farbe nicht mehr zunimmt,
läßt man auf ioo ° abkühlen, gibt Zoo Teile warmes Nitrobenzol zu, saugt bei etwa
8o ° ab und wäscht mit warmem Nitrobenzol, Alkohol und Wasser nach.
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Man erhält so den Farbstoff in Form eines kleinkristallinischen grünschwarzen
Pulvers, das in seinen chemischen und färberischen Eigenschaften mit dem in Beispiel
i und 2 des Zusatzpatents 541943 beschriebenen Farbstoff identisch ist.
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An Stelle von Kupferbronze kann man mit ähnlichem Erfolg auch Kupferoxyd
oder andere Kupferverbindungen verwenden.
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Der Farbstoff kann durch Umlosen aus konzentrierter Schwefelsäure
gereinigt werden. Trägt man io Teile des Farbstoffes in 15o Teile konzentrierte
Schwefelsäure bei gewöhnlicher Temperatur ein, so erstarrt .nach kurzer Zeit die
Masse zu einem metallisch grün glitzernden Kristallbrei, der über Glas oder Stein
abgesaugt und mit Schwefelsäure von 64' B6 nachgewaschen wird. Man erhält so das
schwefelsaure Salz des Farbstoffes in schönen metallisch grün glänzenden Nädelchen,
aus denen durch Kochen mit Wasser wieder die Farbstoffbase in sehr reiner kristallinischer
Foxm abgeschieden werden kann. Der gereinigte Farbstoff färbt die pflanzliche Faser
in sehr schönen dunkelgrünen Tönen. Beispiel 2 xo Teile Bz-i-nitro-2-chlorbenzanthron
werden mit 11,6 Teilen x-Ämino-4-benzoylaminoanthrachinon, 4 Teilen calc. Soda,
0,3 Teilen Kupferbronze und 3oo Teilen Naphthalin 8 bis io Stunden lang bei 21o
bis 215 ° gerührt. Man versetzt die auf ioo ° abgekühlte Schmelze mit 5oo Teilen
o-Dichlorbenzol, saugt bei 8o ° ab und arbeitet in der üblichen Weise auf. Der erhaltene
Farbstoff ist ein grünschwarzes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit violettstichigbrauner Farbe löst und durch Ausziehen mit geeigneten Lösungsmitteln,
wie z. B, o-Dichlorbenzol, bei i2o bis 140' reinigen läßt. Der gereinigte Farbstoff
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauroter Farbe und färbt aus blauer
Küpe die pflanzliche Faser in schönen und echten olivgrünen Tönen.
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Anstatt in Naphthalin kann die Farbstoffkondensation auch in anderen
.geeigneten Lösungsmitteln, wie z. B. Nitrobenzol, vorgenommen werden.
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Ersetzt man in obigem Beispiel das x-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon
durch i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon, so erhält man einen ähnlichen Farbstoff.
Beispiel 3 5 Teile Bz-i-nitro-2, 6-dichlorbenzanthron werden mit 3,5 Teilen i, 6-Diaminoanthrachinon,
3 Teilen calc. Soda, o,2 Teilen Kupferbronze und 15o Teilen Nitrobenzol einige Stunden
lang bei 205 bis 2xo ° Innentemperatur gerührt, bis die Farbstoffbildung
beendet ist. Nach dem Erkalten wird abgesaugt, mit kaltem Nitrobenzol, Alkohol und
Wasser gewaschen. Man erhält so den Farbstoff, der chlorhaltig ist, in Form eines
dunklen Pulvers, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit violettstichigblauer
Farbe löst und aus braunvioletter Küpe die pflanzliche Faser in graublauen Tönen
färbt.
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Ähnliche Farbstoffe kann man erhalten, wenn an Stelle des oben angewandten
Bz-i-nitro-2,6-dichlorbenzanthrons das Bz-i-nitro-2,7-dichlor- oder Bz-i-nitro-2-chlorbenzanthron
mit anderen geeigneten Diaminen der Anthrachinonreihe in der beschriebenen Weise
kondensiert werden.
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Beispiel q.
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5 Teile Bz-i-nitro-2, 7-dichlorbenzanthron werden mit 3,3 Teilen x-Aminoanthrachinon,
2 Teilen calc. Soda, o,1 Teil Kupferbronze in xoo Teilen a-Nitronaphthalin kurze
Zeit zum Sieden erhitzt. Die Aufarbeitung der Schmelze geschieht wie in Beispiel
i beschrieben. Man erhält den Farbstoff in Form eines grünschwarzen Pulvers, das
sich durch Ausziehens
mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie z.
B. Dichlorbenzol oder Nitrobenzol, bei i2o bis 14o ° reinigen läßt. Der gereinigte,
chlorhaltige Farbstoff löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit violettstichigblauer
Farbe und färbt aus violettstichigblauer Küpe die pflanzliche Faser in graugrünen
Tönen.
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Einen ähnlichen Farbstoff erhält man, wenn man an Stelle des Bz-i-nitro-2,
7-dichlorbenzanthrons sein Isomeres, das 2,6-Produkt, mit i-Aminoanthrachinon kondensiert.