DE546777C - Verfahren zur Herstellung von Isolations- und Konstruktionsmaterial - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Isolations- und Konstruktionsmaterial Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Isolations- und Konstruktionsmaterial in Form von Platten. Blöcken, Röhren usw. und bezweckt die Herstellung eines leicht bearbeitbaren und hinreichend festen Materials bei geringem Raumgewicht. Erfindungsgemäß wird durch mechanische Behandlung, z. B. im Holländer oder Kollergang, oder durch Gasexpansion gelockertes Stroh oder Heu mit faseriger Cellulose in Gegenwart von Wasser ohne Zusatz eines Bindemittels vermischt, geformt und getrocknet. Vorteilhaft wird das Vermischen in Gegenwart einer Wassermenge ausgeführt, die wenigstens das Dreißigfache des Trockengewichtes der anwesenden Materialien beträgt.
• Es ist bereits bekannt, Isolationsmaterialien herzustellen, die Stroh als Hauptbestandteil enthalten. Hierbei wurde aber das Stroh in einer ganz andersartigen, nämlich durch Kochen aufgelockerten Form verwendet. Beim vorliegenden Verfahren wird das Stroh dagegen durch mechanische Behandlung gelockert, wodurch es seine Steife behält. Außerdem enthält das Produkt gemäß der Erfindung auch faserige Cellulose, und diese neue Kombination, auf die beschriebene Weise hergestellt, liefert ein Material, welches eine besonders große mechanische Widerstandsfähigkeit besitzt und deshalb als selbständiges Baumaterial verwendet werden kann. Zudem ist es beim neuen Material im Gegensatz zu den bekannten Produkten, die hauptsächlich aus Stroh bestehen, nicht notwendig, irgendein Bindemittel anzuwenden.
• Man kann zur Durchführung des Verfahrens 9o bis So Gewichtsprozent an aufgelockertem Stroh oder Heu und io bis So Gewichtsprozent an faseriger Cellulose. wie z. B. Zellstoff oder Papierfasern, verwenden.
• Um die mechanische Festigkeit der Masse noch weiter zu verstärken, werden Stroh-oder Heuhalme eingelagert, und zwar entweder einzeln oder in Form eines Geflechtes, Netzes, Stoffes usw. das gegebenenfalls mit Metalldrahteinlagen versehen sein kann. Die Oberfläche der Formstücke wird zweckmäßig mit einer wässerigen Suspension von Cellulose, Holzschliff oder Asbestfaser, gegebenenfalls unter Zusatz von Farbe, Leim Ader Füllstoff, in feuchtem Zustande behandelt, wodurch ihre Beschaffenheit gleichmäßiger gestaltet und das Aussehen verbessert wird.
• Um die Formstücke gegen Feuchtigkeit unempfindlich zu machen, werden der Masse in bekannter Weise wasserabstoßende Stoffe, wie Leinöl, festes Paraffin o. dgl.. zugesetzt. Desgleichen kann zur;: Herabsetzung der Brennbarkeit Ammoniumsulfat, Aluminiumhydroxyd o. dgl.'-urid zur Verhütung des Angriffes von Pilzen und Insekten Zinkmetaarsenatzugesetzt werden. Zur Erhöhung der Isolationsfähigkeit des Materials und zur Steigerung seiner Widerstandsfähigkeit wird es auf einer oder mehreren Seiten mit einem Belag von Metalltuch, Metallnetz, Textilgewebe, Pappe, Asbestpappe o. dgl. versehen. Auch kann die Oberfläche durch Bemalung, Färbung oder Pressung behandelt sein, um ein gefälliges Aussehen zu erzielen. An Stelle der Oberflächenfärbung können aber auch die Bestandteile vor ihrer Mischung entweder ein- oder mehrfarbig auf irgendeine bekannte Weise durch die Masse hindurch gefärbt werden.

Claims (2)

1. PATCNTANSPRÜCFIL: i. Verfahren zur Herstellung von Isolations- und Konstruktionsmaterial in Form von Platten, Blöcken, Röhren usw., dadurch gekennzeichnet, daB durch mechanische Behandlung, z. B. im Holländer oder Kollergang, oder durch Gasexpansion gelockertes Stroh oder Heu mit faseriger Cellulose in Gegenwart von Wasser ohne Zusatz eines Bindemittels vermischt, geformt und getrocknet wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Vermischen in Gegenwart einer Wassermenge ausgeführt wird, die wenigstens das Dreißigfache des Trockengewichtes der anwesenden Materialien beträgt.