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Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Anstrichmasse zur Konservierung von Holz, Pappe, Mauerwerk, Leder, Blech, Gewebe usw. Die Mas'e besteht der Hauptsache nach aus Schwermetall- oxyden (vorzugsweise Mennige), dann in verhältnismässig geringerer Menge Teer al, Bindemittel und einem Verdünnungsmittel, wozu noch Farbstoffe kommen können. Als besonders geeignet hat sich eine Mischung von 3 bis 5 Teilen Mennige und 1 bis 2 Teilen Holzteer mit einem Zusatz von Terpentin bzw.
Terpentinersatz erwiesen. Für die Bestandtdile können auch ähnlich wirkende genommen werden, z. B.
Zinkweiss für die Mennige und Xy ! idin für den Terpentinzusatz.
Es sind bereits Auskleidungs-und Überzugsmassen bekannt, die aus Holzteerpech allein oder in Verbindung mit Holzteer. Mineralien, Farbstoffen und Lösungsmitteln bestehen, wobei aber als Hauptbestandteil immer nur der Teer anzusehen ist, so dass solche Massen zur Konservierung von Holz, Mauerwerk, Pappe, Leder, Gewebe, Blech usw. nicht geeignet sind. Anderseits sind auchAnstrichmittel bekannt. die aus Mennige und Leinöl oder Firnis bestehen und die sich wohl als Anstrich für Eisen und Holz, nicht aber zur Konservierung der andern oben genannten porösen und daher das Öl aufsaugenden Materialien eignen. Es wurden auch bereits Anstrichmassen insbesondere für Dachpappe vorgeschlagen, die neben anderen Bestandteilen auch Mennige und Holzteer enthalten.
Von diesen Anstrichmasse unterscheidet sich aber die gemäss der Erfindung dadurch, dass sie lediglich die genannten Bestandteile mit einem Verdünnungsmittel und gegebenenfalls noch einen Farbstoff enthält. Die Erfindung beruht eben auf der Erkenntnis, dass Mennige und Holzteer ohne Zusatz weiterer zum Teil teurer Bestandteile zur Konservierung aller oben genannten Materialien genügen.
E waren auch Anstrichmittel bekannt, die aus Bleimennige, Zinkweiss, Teer, gelöschtem Kalk und einem Verdünnungsmittel, wie Terpentin, Benzin od. dgl., bestanden, wobei der Teer den Hauptbestandteil bildete und einer Destillation unterzogen werden musste, um das Pech daraus zu entfernen und eine Hellfärbung zu ermöglichen, und der gelöschte Kalk wurde zugesetzt, um den Teer von Säure zu befreien. Dabei war aber auch nur der Teer als Schutzmittel anzusehen, während Bleimennige und Zinkweiss als Trocknungsmittel wirkten. Bei der Anstrichmasse gemäss der Erfindung fällt die besondere Behandlung des Teers durch Zusätze weg.
Schliesslich gibt es auch bereits ein Verfahren zum Imprägnieren von Textil-und Papierstoffen, das der Hauptsache nach mit Holzteer ausgeführt wird, der dann zur Trocknung mit Zinkweiss bestäubt wird. Demgegenüber kann die Masse gemäss der Erfindung nicht als Tränkungsmittd wirken, weil sie nur an der Oberfläche der mit ihr bestrichenen Massen haftet, wobei der in verhältnismässig geringer Menge vorhandene Teer als Bindemittel dient.
Die Masse besitzt Fähigkeiten, die von ihr-sie ist ohne das Verdünnungsmittel in der Zusammensetzung 4-5 Teile Mennige und 1 Teil Holzteer lediglich bisher zur Bekleidung von Schraubenwellen für Schiffe gegen die Rostgefahr in Vorschlag gebracht worden-nicht erwartet werden konnten.
In ganz eigenartiger Weise erlangt die mit ihr gestrichen Fläche durch Behandlung mit einer Bürste dauernden Glanz. Das gilt z. B. für Blech, Bei zweimaligem Aufstrich nimmt die Fläche emaille- artigen Hochglanz an.
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Besonders wertvoll ist, dass die Anstrichmasse eine geradezu unlösliche Verbindung mit dem zu schützenden Körper eingeht. Daraus ergeben sich weiter die wertvollen Eigenschaften des lückenlosen Zusammenhanges der Oberfläche und des absolut sicheren Schutzes des gestrichenen Körpers gegen das Eindringen von Feuchtigkeit, Mikroben oder sonstige Fäulniserreger. Hiedurch wird die Masse zu einem hervorragenden Konservierungsmittel. Die Zähigkeit im Zusammenhalt der die Anstrichoberfläche bildenden Masseteilchen ist eine so grosse, dass beispielsweise ein damit bestrichenes Blech um 180 gebogen, also in eine vollkommenere Faltung gebracht und darauf wieder in Strecklage zurückgebogen werden kann, ohne dass ein Riss oder Sprung in der Oberfläche festgestellt werden kann.
Die unlösliche Verbindung ist-wenigstens bei porösen Körpern, wie Holz, Pappe, Leder u < w.- wohl zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Masse in die Poren eindringt und dadurch eine äusserst
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der Anstrichmasse mit der Körpermltsse ein mit der Wirkung, dass ein neuartiger Körper entsteht. Das gilt z. B. für Pappe. Mit dem Anstrich behandelte Pappe zeigt im Querschnitt drei deutlich voneinander unterscheidbare Schichten, die Pappsohicht, eine von der Anstrichmasse durchsetzte Schicht der Pappe und die Oberflächenschicht. Solche Pappe ist erfindungsgemäss dazu bestimmt, als neuer Handelsartikel eingeführt zu werden, um z. B. den in der elektrischen Industrie viel gebrauchten Pressspan zu ersetzen. Durch das besondere Behandlungsverfahren ist der Pressspan teuer.
Mit der Anstrichmasse einseitig
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festgestellt ist. Da. die Masse aber auch, wie bereits erwähnt, vorzüglich die Feuchtigkeit abhält, so ist sie auch dort in der elektrischen Industrie zu verwenden, wo sich die Anwendung des Pressspan wegen seiner unerwünschten Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen, verbietet. Ausserdem ist Pressspan infolge des zu seiner Herstellung angewandten Verfahrens in hohemMasse steif, während mit der Anstrichmasse behandelte Pappe ihre Biegbarkeit behält.
Durch diese wertvollen Eigenschaften ist der Anstrichmasse ein sehr grosses Anwendungsgebiet gegeben. Ausser auf den genannten Gebieten ist ein weiteres Gebiet die Anwendung der Hochglanzpappen zu Bucheinbänden, femer zur Herstellung besserer Kartonagen und zur Fabrikation von Pappkoffern.
Gewebe werden durch den Anstrich mit der Masse wasserdicht, so dass sich die Anwendung zur Imprägnierung von Zeltbahnen und Wagenplanen empfiehlt.
Die allen Beanspruchungen trotzende Verbindung der Masse mit Blech lässt ihre Verwendung zum Anstrich von Blechspielzeugwaren angezeigt erscheinen.
Mit der Masse behandeltes Leder nimmt einlaeklederähnliehes Verhalten und Aussehen an. Die Verwendungsmöglichkeit ist, wie ersichtlich, eine so vielseitige, dass es kaum möglich ist, sie hier erschöpfend zu erörtern. Daraus ergibt sich, dass im Rahmen der Erfindung liegende, bisher nicht erwähnte. weitere Gebiete denkbar sind.