DE545338C

DE545338C - Verfahren zur Darstellung eines rasch sich loesenden fungiciden Salzgemisches

Info

Publication number: DE545338C
Application number: DEC39705D
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Goernitz; Dr Herbert Schotte
Original assignee: Schering Kahlbaum AG
Current assignee: Schering Kahlbaum AG
Priority date: 1927-04-23
Filing date: 1927-04-23
Publication date: 1932-03-02

Description

Verfahren zur Darstellung eines rasch sich lösenden fungiciden Salzgemisches Für die Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln findet Kupfersulfat ausgedehnte Verwendung. Obwohl das Kupfersulfat an sich gut in Wasser löslich ist, hat es die unangenehme Eigenschaft, daß es nur langsam in Lösung geht. Kupferchlorid, das bereits zur Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln benutzt worden ist, ist zwar in Wasser sehr rasch löslich, doch eignet es sich für viele Zwecke, z. B. zum Ansetzen von Kupferkalkbrühen, nicht in demselben Maße wie Kupfersulfat, auch kommt es wegen seines höheren Preises für eine Verwendung in größeren Mengen nicht in Frage.
Es ist nun möglich, ein kupferhaltiges Salzgemisch zu erhalten, das in Wasser sehr rasch zerfließt und zur Herstellung von Spritzbrühen sehr geeignet ist. Das Verfahren besteht darin, daß man Kupfersulfat mit kristallwasserhaltigen Chloriden, z. B. Magnesium- oder Calciumchlorid, in festem oder geschmolzenem Zustand umsetzt, wobei sich Kupferchlorid und das entsprechende Sulfat bilden. Diese Reaktion tritt z. B. ein, wenn man beide Salze gemeinsam vermahlt. Für praktische Zwecke empfiehlt es sich. das Chlorid zunächst in seinem Kristallwasser zu schmelzen, sodann das Kupfersulfat einzutragen und sodann die Salzschmelze erkalten zu lassen. Z. B. entsteht ein Gemisch von Kupferchlorid und Magnesiumsulfat als Reaktionsprodukt von Kupfersulfat und Magnesiumchlorid. Das gleiche Salzgemisch erhält man, wenn man eine wäßrige Lösung von Kupfersulfat und Magnesiumchlorid zur Trockne bringt. Dieses Ergebnis ließ sich nicht ohne weiteres voraussehen, da sowohl Kupfersulfat und Magnesiumchlorid wie auch Kupferchlorid und Magnesiumsulfat inWasser leicht löslich sind und es sich also keineswegs um einen doppelten Umsatz handelt, bei dem ein schwer löshches Reaktionsprodukt ausgeschieden wird. Diese Reaktion gelingt mit allen Chloriden, welche Kristallwasser enthalten. Die Herstellung von Kupferchlorid, das in vielen Fällen dem langsam löslichen Kupfersulfat vorzuziehen ist, eignet sie sich besonders wegen ihrer Wirtschaftlichkeit. Selbstverständlich kann nach diesem Verfahren, etwa durch Verwendung von Calciumchlorid und nachfolgende Extraktion. und Kristallisation, auch reines Kupferchlorid dargestellt werden.
Das Salzgemisch kann zu allen Zwecken im Pflanzenschutz verwendet werden, zu denen sonst lösliche Kupfersalze, wie Kupfersulfat oder Kupferchlorid, erfahrungsgemäß Anwendung finden. In wäßriger Lösung kann es demnach z. B. als Bodendesinfektionsmittel benutzt werden. Unter Zusatz von Kalk ergibt es-,eine-.Spritzbrühe, ähnlich der Kupferkalkbrilhe, `auch äls t'§ätz zu Saatgutbeizmitteln kenn..es,.Verwgndung finden.
Gegenüber reinem Kupferchlorid hat. ein, derartiges Salzgemisch den-- Vorteil,. daß es sulfathaltig ist und sich deshalb zum Ansetzen von Kupferkalkbrühen besser eignet als reines Kupferchlorid, da das entstehende Calciumsulfat die Schwebefähigkeit der Kupferkalkbrühe wesentlich erhöht. Ganz besonders ist dies der Fall, wenn zum Herstellen des Salzgemisches Magnesiumchlorid benutzt wird, da das beim Umsetzen mit Kalkmilch entstehende fein verteilte Magnesiumhydroxyd ebenfalls die Schwebefähigkeit der Brühe in hohem Maße günstig beeinflußt.
Das bei Verwendung von Kupfersulfat und Magnesiumchlorid entstehende Doppelsalz, das übrigens nicht. ein bloßes Gemisch von Kupferchlorid und Magnesiumsulfat, sondern, wie aus der tiefbraunschwarzen Farbe des Präparats hervorgeht, eine Komplexverbindung ist, löst sich in Wasser rascher als die Komponenten oder Kupferchlorid allein. Kupferchloridhaltige Brühen, die durch Auflösen- von Kupfersulfat und Chlorkalk oder von Kupfersulfat und Chlorcalcium hergestellt werden, sind zwar bekannt, doch werden sie unter Verwendung des sich langsam lösenden Kupfersulfats hergestellt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: t. Verfahren zur Herstellung eines rasch sich lösenden fungiciden, kupferchloridhaltigen Salzgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß man Kupfersulfat mit kristallwasserbindenden Chloriden in festem oder geschmolzenem Zustand reagieren läßt.
2. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß man der Schmelze Wasser hinzufügt und nachfolgend die wäßrige Lösung zur Trockne bringt.