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Aufspeicherungsbehälter für Öle mit in einem Obergefäß überlagerter,
zur Förderung des Betriebsstoffes dienender Wassersäule Die Erfindung betrifft einen
Aufspeicherungsbehälter für spezifisch leichte, mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeiten,
wie Petroleum, Benzin u. dgl., bei welchem die Förderung der Betriebsflüssigkeit
durch eine in einem Obergefäß überlagerte Wassersäule erfolgt. Sie bezweckt bei
weiten Behältern die Erzielung eines möglichst gleichmäßig verteilten Wasseranhubes
nebst einer guten Versteifung der dem wasserhaltenden Obergefäß als Boden dienenden
Behälterdecke. Zu diesem Zwecke ist das wasserhaltende Obergefäß mit dem Unterteil
des Speicherbehälters durch mehrere, zugleich als Stützpfeiler für die Behälterdecke
dienende Rohre mittels unterer Öffnungen derselben in Verbindung gebracht, wobei
diese Rohre in zweckmäßiger Weise über den Behälterquerschnitt verteilt sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines Aufspeicherungsbehälters
gemäß der Erfindung. Abb. i stellt schematisch den Behälter im Schnitte dar (die
Wandstärke desselben ist übertrieben groß gezeichnet) ; Abb.2 und 3 veranschaulichen
Einzelheiten eines Füllaufsatzes und der Füße der Rohrpfeiler.
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Der Behälter 4, dessen Boden und Wände etwa aus Blech bestehen, hat
eine dachförmig abfallende Decke 5, welche die ganze lichte Weite des Behälters
überspannt. Die Seitenwandung 6 des Behälters erstreckt sich nach oben in Form eines
Kranzes über die Decke 5 hinaus und bildet dort ein Obergefäß 8, welches je nach
Wunsch nach außen offen oder geschlossen sein kann. Rohre oder hohle Pfeiler g,
welche Stützen für die Decke 5 bilden, sind auf der Seite des Gefäßes 8 nach dessen
Innerem offen und nahe oder an dem Boden des Behälters 4 mit (Öffnungen io versehen,
deren Gesamtdurchgangsfläche gleich dem inneren Rohrquerschnitt ist und deren Abstand
vom Boden des Behälters 4 nur wenig kleiner ist als die Tiefe der stets am Boden
des Behälters 4 zurückbleibenden Wasserschicht, der die Aufspeicherungsflüssigkeit
überlagert ist. Die Anzahl der Rohre g oder ihr Gesamtdurchgangsquerschnitt ist
bestimmt durch die Verdrängungsmenge der Flüssigkeit. Das Flüssigkeitszufuhr- und
-abgaberohr ii des Behälters 4 tritt durch die Seitenwandung 6 desselben ein und
ist außerhalb desselben mit einem gewöhnlichen Absperrventil 12 versehen. Im Behälterinnern
schließt sich daran ein Steigrohr 13 an, das in einem laternenförmig durchbrochenen
Aufsatz 14 mündet, der am höchsten Punkt der Behälterdecke '5 eingebaut ist und
unten durch die Öffnungen 15 (Abb. 2) mit dem Behälterinnern in Verbindung steht,
oben dagegen durch einen
Deckel x6 abgeschlossen ist. Das obere
Ende des Rohres 13 mündet frei im Aufsatz 14 und wird von einer ablenkenden Haube
17 überragt.
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Der Behälter q. hat ferner noch ein gewöhnliches Ablaßventil 18 und
eine Sicherheitsröhre ig, welch letztere über den höchsten Punkt des Obergefäßes
8 hinausragt, und zwar zum mindesten um so viel, als notwendig ist, um einen sicheren
Spielraum zu schaffen, um den Unterschied in den Spiegelhöhen der beiden Flüssigkeiten,
der von der Verschiedenheit des spezifischen Gewichte derselben herrührt, auszugleichen.
Die Röhre ig besitzt einen oberen Abschlußdeckel 2o. Ein Luftrohr 21 führt vom Mannlochdeckel
16 des Aufsatzes 14 zur Sicherheitsröhre ig und ist mit einem Ventil 22 versehen.
Das Obergefäß 8 hat einen Wassereinlaß 23, der mit einem Schwimmerventil 24 ausgestattet
ist. Auch besitzt es einen Überlauf 25, vorzugsweise auf einer Höhe über dem. Wassereinlaß
23, um einen Ausgleich für die Ausdehnung der Flüssigkeiten zu schaffen, jedoch
auf alle Fälle über dem oberen Ende des am höchsten hinaufragenden Pfeilerrohres
g.
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Im Gebrauch wird zum Aufspeichern der Flüssigkeit, z. B. von Petroleum,
der Behälter q. zuerst mit Wasser vom Gefäß 8 durch den Einlaß 23 aufgefüllt, wobei
das Luftrohr 21 und der Rohrabschlußdeckel2o geöffnet sind, bis alle Luft vom Wasser
aus dem Behälter verdrängt ist. Darauf wird die aufzuspeichernde Flüssigkeit unter
Druck (etwa mittels des hydrostatischen Druckes oder mittels einer Pumpe) durch
die Füllrohre ii und 13 in den Behälter q. eingeleitet, aus dem sie das Wasser verdrängt,
welches durch die unten durchbrochenen Pfeilerrohre g in. das Obergefäß 8 entweicht,
von wo jeglicher berschuß an Wasser durch den Überlauf 25 abläuft. Auf diese Weise
nimmt die aufzuspeichernde Flüssigkeit stets den Raum des verdrängten Wassers ein,
ohne irgendwie mit Luft in Berührung zu geraten oder irgendwelche Lufträume im -Behälter
zurückzulassen. Die Menge der im Behälter q. aufgenommenen Flüssigkeit wird bedingt
durch die Höhe der im Behälter zurückbleibenden Wassersäule, die für die größte
Ausdehnung der Flüssigkeit gerade noch über den Fußöffnungen io der Pfeilerrohre
g steht. In dem Maße, wie das Petroleum und das Wasser vermöge der Änderung des
Temperaturzustandes der Umgebung sich ausdehnen oder zusammenziehen, fließt Wasser
durch die Pfeilerrohre g von dem Behälter q. nach dem Gefäß 8 oder umgekehrt, und
der hydrostatische Druck des Wassers im Gefäß 8 und in den Pfeilerrohren g kommt
auf der Flüssigkeit derart zum Ausdruck, daß dieselbe gegen die Decke 5 gedrückt
und in regelmäßigem und andauerndem Strome durch das Rohr 13 aus dem Behälter herausbefördert
wird, wenn das Ventil iz zum Abzapfen geöffnet ist. Da der Abfluß der Flüssigkeit
im Scheitel der Decke 5 des Behälters erfolgt, kann die Flüssigkeit praktisch restlos
aus dem Behälter abgezapft werden, ohne daß Wasser mit abgezogen wird. Es ist nicht
möglich, unabsichtlich einen Überdruck im Behälter q. hervorzurufen, da das Wasser
in den Pfeilerrohren g jederzeit der Atmosphäre ausgesetzt ist und der Inhalt des
Gefäßes 8, gleichgültig, ob dieses offen oder geschlossen ist, als Dämpfer oder
Puffer bei vorkommenden übermäßigen Temperaturen oder bei Temperaturänderungen wirkt.
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Die Anbringtuig solcher Aufspeicherungsbehälter ist mannigfaltig;
so können sie z. B. auf einem Fahrgestell gelagert oder auch in Schiffen eingebaut
sein, wobei im letzteren Fall der in Betrieb gesetzte Behälter zugleich als Schiffsballast
dienen kann.