-
Lagertank für Flüssigkeiten, insbesondere für brennbare oder nichtbrennbare
flüchtige Flüssigkeiten Die Erfindung bezieht sich auf einen Lagertank für Flüssigkeiten,
insbesondere für brennbare oder explosive oder auch nichtbrennbare flüchtige Flüssigkeiten,
bei dem auf dem Dach ein Behälter für eine mit der zu lagernden Flüssigkeit nicht
mischbare, spezifisch schwerere Druckflüssigkeit angeordnet ist, der mit dem Innern
des Tanks durch eine Leitung in Verbindung steht, und außerdem eine in einen Ansatz
am Dach des Tanks hineinragende Einlaß- und Auslaßrohrleitung für die Lagerflüssigkeit
vorgesehen ist.
-
Zmeck der Erfindung ist, einen selbsttätig wirkenden sicheren Abschluß
der Entnahmeleitung für die Lagerflüssigkeit gegen Eindringen der Druckflüssigkeit,
wie z. B. Wasser, bei gleichzeitiger weitgehender Vermeidung einer Verdunstung und
Ausschaltung der Feuer= und Explosionsgefahr zu schaffen. Der Lagertank gemäß der
Erfindung kommt insbesondere für die Lagerung von Flüssigkeiten. wie z. B. Petroleum,
Naphtha, Benzol, Benzin, Ligroin, Gasöl, Leuchtöl, Dieselöl o. dgl. Stoffen, in
Frage.
-
Gemäß der Erfindung liegt die öffnung des oberen Endes der genannten
Einlaß- und Auslaßrobrleitung oberhalb des Spiegels der Druckflüssigkeit in dem
Behälter auf dein Dach des Tanks. Vorzugsweise ist in dem Ansatz des Tankdaches,
in den die Einlaß-und Auslaßrohrleitung reicht, eine selbsttätig arbeitende Vorrichtung,
z. B. ein Ventil, vorgesehen, die den im Innern des Ansatzes über der Einlaß- und
Aüsiaßrohrleitung liegenden Raum nach der Außenluft hin öffnet, wenn nahezu die
gesamte Lagerflüssigkeit dem Tank entnommen ist. Außerdem kann in der obersten Stelle
des Ansatzes ein Luftauslaßventil vorgesehen sein.
-
Es sind an sich Lagertanks für 01, Benzin o. dgl. mit in einem
Obergefäß überlagerter, zur Förderung der Lagerflüssigkeit dienender Wassersäule
bekannt, bei denen das ,wasserhaltende Obergefäß mit dem Unterteil des Lagertanks
durch mehrere Rohre in offener Verbindung steht. Das obere Ende der Einlaß- und
Auslaßrohrleitung für die Lager` flüssigkeit reicht bei dem bekannten Lagertank
in einen laternenförmig durchbrochenen Aufsatz am. Dach, das gleichzeitig den Boden
des Obergefäßes bildet. Bei der bekannten Vorrichtung sind jedoch keine selbsttätig
wirkenden Mittel vorgesehen, um ein Eindringen des Druckwassers in die Entnahmerohrleitung
für die Lagerflüssigkeit auf jeden Fall zu verhindern, insbesondere liegt auch in
dem bekannten Fall der Wasserspiegel, der mit einem Schwimmerventil und einem Überlauf
reguliert wird, über dem oberen Ende der Einlaß- und Auslaßrohrleitung.
-
Bei dem Lagertank gemäß der Erfindung kann der auf dem Dach angeordnete
Behälter so bemessen sein, daß er die gesamte Menge der Druckflüssigkeit aufnimmt,
die für die
völlige Entleerung des Tanks von der Lagerflüssigkeit
benötigt wird. Der Behälter für die Druckflüssigkeit kann jedoch auch ein=,.., geringeres
Fassungsvermögen besitzen.^"#T@iz'diesem Fall ist es erforderlich, für die nötigr,;.
Zufuhr von Druckflüssigkeit zu dem Behält; über eine besondere Leitung, die zweckmäßig:
durch ein- Schwimmerventil geregelt wird, Sorge zu tragen.
-
Falls mehrere Lagertanks vorhanden sind, muß der Boden mindestens
eines auf einem Lagertank angeordneten Behälters höher als die Dächer der anderen
durch Rohrleitungen miteinander verbundenen Lagertanksliegen. -Das Dach des Lagertanks
kann schalen.-förmige Gestalt haben, um eine Menge der spezifisch schwereren Flüssigkeit
aufnehmen zu können, deren Gewicht die Wirkung des von innen auf das Dach ausgeübten
Drucks aufhebt.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
erläutert.
-
In der Zeichnung bedeutet i den Lagertank, der hermetisch geschlossen
und derart gebaut ist, daß seine Wände dem Innendruck widerstehen können. Das Dach
2 dieses Tanks hat eine schalenförmige Gestalt und bildet mit dem überstehenden
Tankmantel einen Behälter 9 zur Aufnahme der z. B. aus Wasser bestehenden Druckflüssigkeit
3.
-
-Eine in der Zeichnung nicht dargestellte Rohrleitung, die -in den
Tank in der Mähe seines Bodens. mündet, dient dazu, die Druckflüssigkeit 3, welche
spezifisch schwerer als die zu lagernde Flüssigkeit 5 ist und sich nicht mit dieser
vermischt, aus dem Behälter 9 in das Innere des Tanks einzulassen bzw. aus dem Tank
in den Behälter 9 zurückzuführen. Der Tank i und der Behälter 9 bilden zwei kon'imunizierende
Gefäße, die bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel zu einer
baulichen Einheit vereinigt sind. Der Behälter 9 ist zweckmäßig mit einer Zuführungsleitung
und einer Überlaufleitung für die spezifisch schwerere Druckflüssigkeit versehen.
Ein selbsttätig arbeitendes Ventil oder eine andere bekannte Vorrichtung sorgt für
die Aufrechterhaltung einer konstanten Höhe des Spiegels s der Flüssigkeit in dem
Behälter 9. Die Flüssigkeitsschicht 3 verhindert die Erwärmung -des Daches durch
Sonnenstrahlung und wirkt überdies dem vom Innern auf das Dach .2 ausgeübten Druck
entgegen. Eine Zuführtmgs- bzw. Entnahmerohrleitung q., die dazu dient, die zu speichernde
Flüssigkeit 5 in den Tank einzulassen oder aus dem Tank herauszulassen, ist im Innern
des Tanks i angeordnet -und ragt mit ihrem oberen Ende q.' in einen Aufsatz 2' des
Tankdaches 2. Die Öffnung am oberen Ende der Rohrleitung q. liegt höher als der
Spiegel s der Wasserschicht 3 in dem Behälter 9, wobei der _;Flöhenunterschied x
zwischen dem Wasserspiegpl und dem Ende der Rohrleitung von dein spezifischen Gewicht
der zu lagernden Flüssigkeit abhängig ist. An dem Aufsatz 2' ist ein Ventil23 angebracht,
dessen Durchmesser von der Weite der Rohrleitung q. abhängig ist. Ein kleineres
gewöhnliches Ventil 24 dient zum Auslassen von Luft.
-
An dem Lagertank i kann eine in der Zeichnung nicht dargestellte Meßvorrichtung
mit Zählwerk, das jeweils die entnommenen Flüssigkeitsmengen angibt, vorgesehen
sein. Gleichzeitig kann auch noch in Verbindung mit der Meßvorrichtung eine Sicherheits-
oder Signalvorrichtung vorgesehen sein, die darauf aufmerksam macht; daß der Tank
bis zu seinem zulässigen Grad entleert ist und wieder gefüllt werden muß.
-
Bei dem beschriebenen Lagertank wird selbsttätig verhindert, daß bei
der Entnahme der gelagerten " F lüssigkeit aus dem Tank in dem Augenblick, wo die
gelagerte Flüssigkeit von der aus dem über dem Tank befindlichen Behälter 9 nachströmenden
Druckflüssigkeit beinahe völlig verdrängt ist, Druckflüssigkeit in die Abgabeleitung
gelangt.
-
DieWirkungsweise dieser selbsttätig arbeitenden Vorrichtung ist folgende:
Es wird von der Erscheinung Gebrauch gemacht, daß, wenn sich in zwei kommunizierenden
Gefäßen zwei Flüssigkeiten mit verschiedenen spezifischen Gewichten befinden, der
Spiegel der spezifisch leichteren Flüssigkeit höher als der der spezifisch schwereren
Flüssigkeit liegt. Wenn der Tank i mit der zu lagernden Flüssigkeit,, beispielsweise
Benzin, gefüllt ist (Fig. i), dann wird der Spiegel des Benzins 5 selbsttätig über
den Spiegel s des in dem Behälter 9 befindlichen Wassers 3 gehoben, wodurch die
Entnahme von Benzin aus dem. Tank durch die Rohrleitung q. ermöglicht wird.
Das Benzin kann so lange entnommen werden, bis die Benzinschicht auf einen solchen
Wert verringert ist (Fig.2), bei welchem der Gewichtsunterschied' zwischen der Benzinschicht
und der Wasserschicht nicht mehr ausreicht, den 'Spiegel des Benzins über das Ende
q.' der Rohrleitung q. zu heben. Der Ausfluß aus der Rohrleitung q. wird in diesem
Augenblick selbsttätig unterbrochen.
-
Das Ventil 23 ist vorgesehen, um beim Erreichen dieses Endzustandes
die Bildung eines Vakuums in dem Raum über dem Ende der Rohrleitung q. zu -verhindern;
es ermöglicht in diesem Augenblick den Eintritt von Luft in, diesen Raum. Mit Hilfe
des kleineren Ventils 24 kann Luft, die sich beim Einpumpen der Flüssigkeit in den
Tank über dem
Ende der Rohrleitung q. bildet, abgelassen werden.
-
Es ist ersichtlich, daß als Druckflüssigkeit Stoffe der verschiedensten
Art benutzt werden können, u. a. auch Lösungen,Meer wasser usw. Voraussetzung ist
immer, daß die Druckflüssigkeit ein höheres spezifisches Gewicht als die zu lagernde
Flüssigkeit hat und mit der letzteren nicht mischbar ist und auch nicht chemisch
reagieren kann.