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Sicherheitstopf Es ist bereits bekannt, die Eintrittsstellen in die
Lagerbehälter von feuergefährlichen Flüssigkeiten, also die in diese Behälter führenden
Rohrleitungen, gegen das Hineinschlagen einer Flamme oder eines Zündfunkens durch
sogenannte Sicherheitskiestöpfe zu sichern. Hierbei soll die in solchen Töpfen vorhandene
Kiesschicht, an deren Stelle übrigens auch kleine Metallkugeln, Glaskugeln, Raschigr
inge o. dgl. Verwendung finden, den Durchgang in viele kleine und enge gewundene
Kanäle und Wege unterteilen, durch die eine Flamme oder ein Zündfunke nicht hindurchschlagen
kann.
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Es ist ferner -bekannt, an Stelle solcher Töpfe mit Kies- oder ähnlicher
Füllung andere Töpfe, sogenannte Tauchverschlüsse, zu verwenden, bei denen an Stelle
des Kieses oder einer anderen Füllung aus gleichwertigem Material der Verschluß,
der das Hindurchschlagen einer Explosion oder eines Zündfunkens verhüten soll, durch
eine gewisse Mindestmenge der Flüssigkeit gebildc-t wird, die in dem Lagerbehälter
vorhanden ist.
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Die zuverlässige Wirkung dieser beiden bekannten Sicherheitsvorrichtungen
wird nun angezweifelt; bei den Kiestöpfen hält man die Unterteilung des Durchganges
in viele kleine und gewundene Kanäle nicht für ausreichend; gegen die Tauchverschlüsse
aber wird eingewendet, daß sie leicht austrocknen und damit wirkungslos werden können.
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Die Erfindung bezweckt nun eine Kombination der beiden bekannten Sicherungsmittel
und dadurch die Schaffung einer Sicherheitsvorrichtung von größter Zuverlässigkeit.
Die Verwirklichung dieses Gedankens erscheint nun zunächst außeroEdentlich leicht
und einfach; bei näherem Eingehen auf die besonderen technischen Erfordernisse,
denen die Neuerung entsprechen muß, ergeben sich aber alsbald allerlei teilweise
recht erhebliche und einander widersprechende Schwierigkeiten, die zu überwinden
waren. So erfordert beispielsweise das Wesen des Kiestopfes, daß die Kiesschicht
ganz dicht und geschlossen in dem Topf eingelagert ist, während beim Tauchverschluß
notwendigerweise mindestens ein Rohr ganz tief in den Tauchtopf hinabreichen muß;
der Querschnitt der Rohre darf ferner nicht durch das Eintreten von Kies (unbeabsichtigterweise)
während des Betriebes verengt werden. Es muß vermieden werden, daß die nach dem
meist tiefer liegenden Behälter führende Rohrleitung als Heberleitung wirken und
durch Heberwirkung die Flüssigkeit aus dein Topf nach dem Behälter abführen kann;
andererseits soll eine Flüssigkeitsleitung so geführt sein, daß sie dem Topf die
nach völliger Entleerung des Lagerbehälters in den Rohrleitungen unterhalb der Pumpe
noch verbleibende Flüssigkeit wieder zuführt. Ferner muß die leichte Zugänglichkeit
zu allen Teilen der Vorrichtung, ihre leichte Abnahmemöglichkeit und ihre leichte
Zerlegbarkeit zu Reinigungs- und Kontrollzwecken gewahrt sein, und endlich muß die
Vorrichtung
so gebaut sein, daß ihre zweckentsprechende Herstellung
nicht teuerer wird als die bisher benutzter Vorrichtungen, weil anderenfalls erfahrungsgemäß
die Neuerung wegen zu hoher Herstellungskosten einfach nicht angewendet wird und
dadurch die bisherige ungenügende Sicherheit der bekannten Töpfe auch weiterhin
zur Anwendung kommt. Gerade auf sicherheitstechnischem Gebiet hat man diese letzte
zwingende Forderung bisher vielfach vernachlässigt, sehr zum Schaden der Sicherheit.
Denn die Benutzer von feuergefährlichen Flüssigkeiten sind leider vielfach allzusehr
geneigt, die Anwendung von teueren Sicherheitsvorrichtungen nicht in Betracht zu
ziehen, weil sie davon keine unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteile haben und namentlich
in Zeiten wirtschaftlicher Notlage begreiflicherweise alle nach ihrer Meinung irgendwie
unnötigen bzw. unproduktiven Ausgaben nach jeder Möglichkeit einschränken. Selbst
die schärfsten behördlichen Vorschriften können gegen diese gewiß verständliche
Einstellung nicht viel ausrichten. Im geheimen wird gegen solche Vorschriften doch
sehr gesündigt.
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Alle diese Forderungen waren bei Schaffung der neuen Bauart sorgfältig
zu berücksichtigen. Auch war zu beachten, daß die Vorrichtung möglichst für sämtliche
nach einem Lagerbehälter führenden Leitungen Verwendung finden sollte, also nicht
nur für die Zapfleitungen (Pumpensaugleitungen), für die Einfülleitungen und für
etwaige Rücklaufleitungen, sondern auch für die Leitungen zum Druckausgleich im
Behälterhohlraum (die Ent- und Belüftungsleitungen).
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Die bauliche Ausführung der Erfindung wird durch die Zeichnung an
einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Der unten geschlossene, oben mit einem
Deckel versehene Topf a von zylindrischer Form besitzt einen stark nach unten bzw.
nach außen gewölbten Boden und an seinem oberen Rand einen Flanschring
d. Der Deckel e ist unter Zwischenlage einer widerstandsfähigen Dichtungsscheibe
fest mit dem Flanschring d verschraubt. In den Topf a ist ein zylindrischer Siebkorb
b eingesetzt, der sich dicht an die Wandung von a anschmiegt und oben sowie unten
mit einer kreisförmigen Siebplatte aus gleichem Material wie der zylindrische Teil
versehen ist. In der Mitte jeder dieser beiden kreisförmigen Siebplatten ist ein
Loch ausgespart, gerade so groß, daß der unten offene, fest in den Deckel e eingeschweißte
Rohrstutzen f durchgesteckt werden kann. Nachdem der Siebkorb b vollständig mit
Kies oder gleichwertigem Material gefüllt ist, wird das Rohr f durchgesteckt und
dort, wo es unten aus dem Siebkorb b austritt, durch einen Vorstecker lt vor dem
Herausziehen aus dem Siebkorb gesichert. Der Rohrstutzen f besitzt an seinem höchsten
Punkt eine durch Kappe Luft- und flüssigkeitsdicht verschlossene Verschraubung und
unterhalb dieser Verschraubung einen T-förmigen Rohrabgang, an dessen Ende sich
eine Verschraubung oder Flanschverbindung i befindet, die eine jederzeit leicht
lösbare Verbindung mit der weiteren Leitung k herstellt. Die letztere führt zu der
höher gelegenen Apparatur, also zur Pumpe, zum Druckausgleichstutzen, zur Füllverschraubung
usw.
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Die Verbindung des Topfes a mit dem unterhalb liegenden (in der Zeichnung
der Einfachheit halber weggelassenen) Lagerbehälter erfolgt durch die Leitung n,
deren oberes Ende durch eine Verschraubung oder Flanschverbindung m. mit dem Doppelbogen
L verbunden ist. Das andere Ende des Doppelbogens l ist in den Deckel
e eingeschweißt, steht innen etwas über den Deckel vor und ist natürlich
offen.
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Die ganze Vorrichtung kann nach dem Lösen der beiden ,Verschraubungen
oder Flanschverbindungen i, in vollständig abgenommen und nach Lösen der Deckelschrauben
vollständig zerlegt und gereinigt werden. Beim Abnehmen des Deckels senkrecht nach
oben wird der ganze Siebkorb nebst Inhalt von dem Rohr f mit herausgezogen und kann
nach der Reinigung sehr einfach und leicht wieder eingesetzt werden, da das Rohr
f in der Mitte des Siebkorbes sitzt und deshalb mit dem Deckel zusammen nach Bedarf
gedreht werden kann.
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Ein Leerlieben des Topfes nach dem Tank ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
unmöglich; auch ein völliges Leerpumpen des Topfes kommt nicht in Frage, selbst
wenn der in die Saugleitung eingeschaltete Topf keinen neuen Zufluß aus dem Lagerbehälter
bekommt, falls dieser leergepumpt sein sollte. In der vom Topf nach der Pumpe führenden
Rohrleitung bleibt auf jeden Fall noch eine gewisse Menge der Flüssigkeit zurück,
die nicht mehr durch die Pumpe gefördert werden kann, und diese Flüssigkeitsmenge
sinkt in der Ruhelage der Pumpe wieder in den Topf zurück. Einzig die Verwendung
des Topfes in der Druckausgleichleitung kann ein allrnähliches Verdunsten der Topfflüssigkeit
zur Folge haben; diesem Übelstand läßt sich aber dadurch sehr leicht begegnen, daß
man in diesen Topf auch die bei den neuzeitlichen Meßvorrichtungen fast ausnahmslos
verwendeten Rücklauf- oder Überlaufleitungen einführt, so daß durch den Rücklauf
stets eine Ergänzung etwa verdunsteter Flüssigkeitsmengen im Topf stattfindet.