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Anlage zum Lagern und Abfüllen von Flüssigkeiten, insbesondere feuergefährlichen
Flüssigkeiten. Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Lagern und Abfüllen von Flüssigkeiten,
insbesondere feuergefährlicher Flüssigkeiten, deren Lagerbehälter in an sich bekannter
Weise in einem mit einer Sicherheitsflüssigkeit, z. B. Wasser, gefüllten. Außenbehälter
angeordnet ist.
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Die Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß die Rohrleitungen
für die Zuleitung und Ableitung der abzufüllenden Flüssigkeit und der ztt ihrem
Fortdrücken dienenden Hilfsflüssigkeit so angeordnet sind, daß der durch die Sicherheitsflüssigkeit
im Außenbehälter ausgeübteDruck stets den Druck übersteigt, den die abzufüllende
Flüssigkeit und die Hilfsflüssigkeit auf die Innenwand des Lagerbehälters ausübt.
Selbst wenn dessen Wandungen porös sind, kann aus ihm keine Flüssigkeit entweichen.
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Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes.
Abb. i zeigt die Anlage für Fälle, in denen die Hilfsflüssigkeit schwerer, Abb.
:2 für Fälle, in denen sie leichter ist als die abzufüllende Flüssigkeit.
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Abb. 3 und d. zeigen weitere Ausführungsformen, die sich für Fälle
eignen, .in denen die Hilfsflüssigkeit schwerer ist als die abzufüllende Flüssigkeit,
während die Ausführungsformen nach Abb. s und 6 für Fälle bestimmt sind, in denen
die Hilfsflüssigkeit leichter ist als die abzufüllende Flüssigkeit.
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Bei der Anlage nach Abb. i ist mit R- der Behälter bezeichnet, der
im oberen Teil die feuergefährliche Flüssigkeit enthält, die leichter ist als die
im unteren Teil befindliche Hilfsflüssigkeit. Nahe dem Behälterboden mündet in den
Behälter R2 das Rohr T, durch das das Ein- und Ausfließen der Hilfsflüssigkeit erfolgt.
t ist das Rohr, das zum@ Einfüllen und Abzapfen der feuergefährlichen Flüssigkeit
dient.
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Die Wirkungsweise der Anlage ist folgende: Ist das Gefäß R2 mit Hilfsflüssigkeit
angefüllt, und soll in ihm z. B. Benzin aufgespeichert werden, so wird bei geöffnetem
Hahn T2 und bei geschlossenem Hahn t2 Benzin durch den Trichter t1 reingegossen.
Das Benzin fließt in das Gefäß R2, und eine entsprechende MengeHilfsflüssigkeit
fließt durch den geöffneten Hahn TZ ab, der entsprechend tiefer liegt als der Trichter
t1. Während des Einlagerns ist sonach der Höchstdruck im Innern des Gefäßes R2 von
der Höhenlage des Hahnes T2 abhängig.
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Will man Benzin abzapfen, so öffnet man den Hahn t= und schließt den
Hahn T2. Durch den Trichter T' gießt man dann in das Gefäß R= Hilfsflüssigkeit ein,
die das Benzin durch den Hahn t2 heraustreibt. Der Höchstdruck im Innern des Gefäßes
R= während des Abzapfen.s ist also durch die Höhenlage des Trichters T' bestimmt.
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Bei diesem Sachverhalt ist .der Druck im Innern des Behälters R2 notwendigerweise
völlig unabhängig von dem Drucke, den die äußere Sicherheitsflüssigkeit im Mantelbehälter
R1 ausübt. Man braucht .sonach nur dafür Sorge zu tragen, daß die Sicherheitsflüssigkeit
so hoch steht, daß sie ,auf den Behälter R2 einen Druck ausübt, der größer ist als
die höchsten Drucke, die beim Einlagern oder Abzapfen der feuergefährlichen Flüssigkeit
gebraucht werden.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.2 ist die feuergefährliche Flüssigkeit
schwerer als die Hilfsflüssigkeit und nimmt daher den unteren Teil des Gefäßes ein.
Die Wirkungsweise ist die gleiche wie bei derAusführungsf orm nach Ab.b. i.
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Es leuchtet ein, daß bei den Anlagen nach Abb. i und 2 der Innendruck
beim Abzapfen der feuergefährlichen Flüssigkeit sich nach der Höbe der Hilfsflüssigkeitssäule
richtet, die durch den Höhenunterschied zwischen der Flüssigkeitsebene im Trichter
T' und der Ebene bestimmt ist, die im Innern des Behälters R2 :die Hilfsflüssigkeit
von der feuergefährlichen Flüssigkeit trennt. In demMaße, wie diese Trennebene im
Innern des Behälters R2 steigt, ändert sich der Abzapfdruck. Ist also z. B. die
Dichte der feuergefährlichen Flüssigkeit geringer als die der Hilfsflüssigkeit (Abb.
i), so nimmt der Druck beim Abzapfen der feuergefährlichen Flüssigkeit in dem Maße
ab, wie diese abfließt.
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Um diesen Druckschwankungen zu begegnen, empfiehlt es sich, die Anlage
mit den aus Abb. 3 bis 6 ersichtlichen Abänderungen zu versehen, bei denen zum Einführen
der Hilfsflüssigkeit beim Abzapfen und zum Ableiten
dieser Flüssigkeit
beim Einlagern der feuergefährlichen Flüssigkeit getrennte Rohrleitungen verwendet
werden.
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Bei .der Anlage nach 'Abb. 3, welche Verwendung findet, wenn die Hilfsflüssigkeit
dichter ist als die feuergefährliche Flüssigkeit, mündet die von T' ausgehende,
den Abzapfdruck bestimmende Leitung in den oberen Teil des Behälters; R2, und zwar
an der Stelle P1. Die beim Einfüllen der feuergefährlichen Flüssigkeit für den Abfluß
der Hilfsflüssigkeit .dienende Leitung geht dagegen von. T2 aus und mündet bei P2
in den unteren Teil von R2 ein. t1 ist der Trichter zum Einfüllen, t2 der Hahn zum
Abzapfen der feuergefährlichen Flüssigkeit. Durch den Hahn T2 fließt die beim Einfüllen
der feuergefährlichen Flüssigkeit herausgetriebene Hilfsflüssigkeit ab. Der Trichter
T' dient zum Eingießen der Hilfsflüssigkeit beim Abzapfen. s1 ist ein Siphon, durch
den verhütet wird, daß idie aufgespeicherte feuergefährliche Flüssigkeit durch den
Trichter T' entweicht.
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,Solange bei der Anlage nach Abb. 3 die Trennebene zwischen .der feuergefährlichen
Flüssigkeit und der Hilfsflüssigkeit unterhalb kies Punktes P1 sich befindet, bleibt
der Abzapfdruck konstant und richtet sich nach. dem zwischen dem Trichter TI- und
dem Punkt P1 vorhandenen Höhenunterschied lal.
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Sobald aber diese Trennebene über den Punkt P1 steigt, richtet sich
.der Abzapfdruck nach dem Höhenunterschied zwischen ihr und dem Trichter T1.
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Will man -den Abzapfdruck dauernd konstant erhalten, so erreicht man
:dies mittels der Anlage nach Abb. 4, die sich von der nach Abb.3 nur dadurch unterscheidet,
-daß das den Trichter T1 tragende Rohr oberhalb des Scheitels des Behälters R2 an
der Stelle P1 in ein gebogenes Rohr a einmündet, das an beiden Enden mit dem Behälter
R2 in Verbin-.dung steht. Das Rohr c dient zum- Entlüften des Rohres a.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei dieser Anlage die feuergefährliche
Flüssigkeit unter einem, Drucke ausfließt, der sich ergibt aus dem zwischen dem-
Trichter 7l und .dem Punkte P1 vorhandenen Höhenunterschied hl, also unter einem
Druck, der dauernd konstant bleibt.
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Das Bogenstück s2 des Rohrest a liegt höher als der Trichter T1, wodurch
vermieden wird, daß die durch den Trichter T1 eingeführte Hilfsflüssigkeit in die
Benzinabzapfleitung gelangt.
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Die Anlage nach Abb. 5 .entspricht der Ausführungsform nach Abb. 3
und die nach Abb. 6 der Anlage nach Abb-. 4. Da aber bei diesen Anlagen die feuergefährliche
Flüssigkeit schwerer ist als die Hilfsflüssigkeit, so sind auch dementsprechend
die Mündungsstehen der einzelnenRohrleitungen umgekehrt gewählt. Im übrigen ist
die Wirkungsweise die gleiche wie dort beschrieben. Bei .der Anlage nach Abb. 5
bleibt der Abzapfdruck konstant, solange die sinkende Trennebene zwischen Hilfsflüssigkeit
und feuergefährlicher Flüssigkeit den Punkt PI noch nicht erreicht hat. Bei der
Anlage nach Abb. 6 bleibt der Abzapfdruck dauernd konstant.