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Zapfanlage für feuergefährliche Flüssigkeiten mit durch eine Luftausgleichleitung belüftetem Überlaufschauglas.
Die Erfindung betrifft Zapfanlagen für feuergefährliche Flüssigkeiten mit durch eine Luftausgleichleitung belüfteten Überlaufschaugläsern. Bei derartigen Zapfanlagen tritt leicht der Übelstand auf, dass die bei zu starker Förderung sich in dem Schauglas anstauende Zapfflüssigkeit trotz des an der inneren Mündung der Luftausgleichleitung vorgesehenen Absperrorgans durch die Luftausgleichleitung hindurch aus dem Schauglas heraustritt, so dass Verluste an Zapfflüssigkeit entstehen.
Gemäss der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch vermieden, dass die Mündung der Luftausgleichleitung nach unten gerichtet ist und senkrecht über der nach oben gerichteten Mündung des Überlaufrohres liegt. Auf diese Weise ist ein Austreten der Zapfflüssigkeit durch das Luftausgleichrohr hindurch vermieden, da zuviel geförderte Flüssigkeit durch das Überlaufrohr hindurch aus dem Überlaufschauglas herausgeleitet wird, bevor der Flüssigkeitsspiegel die Mündung des Luftausgleichrohres erreicht. Etwa dennoch in dieses Rohr eingedrungene Flüssigkeit fällt beim Ablassen der Flüssigkeit unmittelbar in das Überlaufrohr zurück.
Um bei derartigen Zapfanlagen auch die als Schwimmerventil ausgebildeten Absperrorgane in Fortfall zu bringen, ragt erfindungsgemäss das innere Ende des Luftausgleichrohres in den oberen Teil des Überlaufrohres unter Belassung eines engen Ringspaltes hinein. Bei zu starker Förderung im Schauglas angestaute Zapfflüssigkeit wird auf diese Weise mit grosser Geschwindigkeit durch den nach Art eines Strahlsaugers wirkenden Ringspalt hindurehgepresst. Hiebei wird Luft durch die Luftausgleichleitung hindurch in das Messgefässinnere angesaugt, so dass keine Flüssigkeit in der Luftausgleichleitung emporsteigen kann, obwohl deren Mündung nicht mit einem Absperrorgan zusammenwirkt.
Das Hindurchführen der Luftausgleichleitung durch den Deckel des Überlaufschauglases hat den Nachteil, dass der Deckel aus einem andern Baustoff hergestellt sein muss als das Schauglas und mit diesem daher nicht aus einem Stück bestehen kann.
Nach der Erfindung wird die Anlage insofern vereinfacht und dieser Nachteil vermieden, als das Luftausgleichrohr von unten in das als Überlaufrohr ausgebildete Ablaufrohr hineinragt und dass die obere Öffnung des Luftausgleichrohres durch ein lose aufliegendes Absperrglied verschlossen ist. Da der Deckel des Schauglases bei einer derartigen Ausführungsform nicht mehr durchbrochen zu werden braucht, kann er mit dem Schauglas aus einem Stück, zweckmässig aus Glas, bestehen. Ausserdem sind besondere Abdichtungen zwischen Schauglas und Luftausgleichleitung vermieden.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele von Zapfanlagengemäss der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein als Messgefäss ausgebildetes Überlaufschauglas im Schnitt. Fig. 2 zeigt den oberen Teil des Gefässes nach Fig. 1 in einer andern Ausführungsform. Fig. 3 stellt ein hinter einem nichtdargestellten Durchlaufmesser eingeschaltetes und mit einer absperrbaren Ablaufleitung versehenes Überlaufschauglas im senkrechten Längsschnitt dar. Die Fig. 4,5 und 6 veranschaulichen Abänderungsformen des Schauglases nach Fig. 3. In den Fig. 7 und 8 sind zwei verschiedene Ausführungsformen der mit- einander zusammenwirkenden Mündungen des Überlaufrohres und des Luftausgleichrohres eines Schau- glases nach Fig. 6 im Schnitt dargestellt. Fig. 9 zeigt eine Messvorrichtung mit durch eine Luftausgleieh- leitung miteinander verbundenen Doppelmessgefässen.
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Bei einem Messgefäss nach Fig. 1 mündet die von einer Pumpe 1 über einen Umschalthahn 2 in das Messgefäss 3 führende Pumpendruckleitung 4 in den am untern Ende des Messgefässes angeordneten Eintrittsstutzen 5. An das Gehäuse des Umschalthahnes 2 ist auch die Ablaufleitung 6 angeschlossen. In das Messgefäss 3 ragt von unten her eine Überlaufleitung 7 hinein, gegenüber deren oberem Ende eine
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einen Deckel 10 nach oben zu abgeschlossenen Messgefässes mit der Aussenluft verbindet. Die Mündung 11 der Luftausgleiehleitung 9 liegt in der Längsachse des Messgefässes 3. In das obere erweitert ausgebildete Ende 12 des Überlaufrohres 7 ragt das Gehäuse 13 eines Schwimmerventils 14 hinein, durch das die Mündung 11 der Luftausgleichleitung abgeschlossen werden kann.
Das Gehäuse 13 ist unten offen und lediglich mit Stützen für das Schwimmerventil 14 versehen. An dem aus Glas bestehenden Gefäss 3 ist die übliche Füllmarke 16 vorgesehen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Das Messgefäss 3 wird bei der in der Zeichnung dargestellten Lage des Umschalthahnes 2 mittels der Pumpe 1 durch die Druckleitung 4 hindureh mit der Zapfflüssigkeit gefüllt. Ist das Benzin in dem Messgefäss bis zur Kante 15 des Überlaufrohres 7 gestiegen, so fliesst die überschiessende Menge in das Überlaufrohr 7 und gelangt durch dieses zum Lagerbehälter zurück. Die bei der Füllung aus dem Messgefäss 3 entweichende Luft kann durch die Leitung 9 in das Freie treten.
Wird der Hahn 2 umgeschaltet. was bei ordnungsmässigem Betriebe erfolgt, wenn das Benzin bis zur Füllmarke 16 gestiegen ist, so läuft das Benzin durch die Leitung 6 ab ; genau in der durch die Füllmarke 16 gegebenen Menge, da das in das Überlaufrohr 7 übergetretene Benzin abgelaufen ist und durch die Luftleitung 9 Luft oben in das Mess- gefäss eintreten kann. Wird in ordnungswidriger Weise nach Erreichen der Füllmarke 16 weitergepumpt. so dass das Benzin das ganze Messgefäss ausfüllt, und dann auf Ablauf geschaltet, so entsteht im oberen Teil des Messgefässes 3 eine Luftleere, wenn nicht die Luftausgleichleitung 9 vorgesehen wäre.
Bei heftigem Weiterpumpen nach Erreichen der Füllmarke steigt nun aber das Benzin unter Bildung eines gewissen Staudruckes in dem Gehäuse 3 hoch, hebt das Schwimmerventil 14 an und schliesst die Mündung 11 der Luftausgleichleitung 9 ab. Tritt nun durch eine etwaige Undichtigkeit des Schwimmerventils 14 bei langem Weiterpumpen eine gewisse Benzinmenge doch in die Leitung 9 ein und sammelt sich über dem
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keit der Messung nicht beeinträchtigt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten vereinfachten Bauart des Überlaufgefässes kommt das Schwimmer-
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nach der Erfindung mit einem verlängerten Teil 17 versehen, der in den oberen Teil des beispielsweise oben trichterförmig erweiterten Überlaufrohres 7 derart hineinragt, dass zwischen beiden Rohren ein enger Ringspalt 18 verbleibt. Nach der Füllung des Messgefässes wird die Flüssigkeit mit grosser Geschwin- digkeit durch den nach Art eines Strahlsaugers wirkenden Ringspalt 18 zwischen den beiden Rohren 7, 17 gepresst, wobei sie aus der Leitung 9 Luft ansaugt.
Infolgedessen kann keine Flüssigkeit in die Leitung 9
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nung 17 a Luft aus dem Luftausgleiehrohr 9 ein, wodurch das Ablaufen der in dem Halsraum des Mess- gefässes befindlichen Flüssigkeit in das Überlaufrohr 7 beschleunigt wird. Die durch die Öffnung 17 a im Augenblick der Vollfüllung des Messgefässes in das Rohrstück 17 eintretenden geringen Fliissigkeitsmengen werden durch den aus der Leitung 9 angesaugten Luftstrom in das Überlaufrohr 7 abgeführt, beeinträchtigen also die Wirkungsweise des gegebenenfalls als Messbehälter ausgebildeten Gefässes 3 in keiner Weise.
Bei nicht als Messgefäss ausgenutzten Überlaufschaugläsern, die lediglich zur Beobachtung der Beschaffenheit der ablaufenden Flüssigkeit in bezug auf ihre Gasfreiheit und Reinheit dienen, wird durch die in Fig. 3 und 4 dargestellte Anordnung der Luftausgleichleitung ein Austritt von Flüssigkeit durch diese Leitung hindurch sicher vermieden, u. zw. bei der Anordnung nach Fig. 4 auch dann, wenn bei
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mündet die Pumpendruekleitung 4 in den Boden 19 eines Schauglases 3, das oben durch einen Deckel 10 geschlossen ist, der das aussen mit einer Deekhaube 20 versehene Luftausgleichsröhrchen 9 trägt.
Das untere Ende des Röhrehens 9 ragt in das obere Ende des als Überlaufrohr ausgebildeten Ablaufrohres 7 hinein, das mit einer Einschnürung versehen ist, durch die zwischen dem unteren Ende des Röhrchens 9 und dem benachbarten Teile der Einschnürung ein schmaler Ringspalt 18 verbleibt. Das Ablaufrohr 7 ist unten an die Zapfleitung 21 angeschlossen. Beim Ablauf der Flüssigkeit durch das Rohr 7 entsteht durch Zusammenwirken des unteren Endes des Röhrchens 9 und des eingeschnürten Teiles des Rohres 7
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eine Strahlsaugeiwirkung, durch die Luft aus dem Röhrchen 9 angesaugt wird und die anderseits jeden Austritt von Flüssigkeit durch das Röhrchen 9 ausschliesst. Da es vorkommen kann, dass bei abgesperrter
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des Rohres 7 aufhebt.
Um auch für diesen Fall einen Austritt von Flüssigkeit durch das Röhrchen 9 nach aussen zu verhüten, kann die Anordnung nach Fig. 4 so getroffen sein. dass der an den Deckel 10 anliegende Teil des Röhrchens 9 zu einer Kammer 22 erweitert ist, in der auf einem Querstift 23 od. dgl. eine Sehwimrrerkugel 24 ruht, die bei einem etwaigen Emporsteigen von Flüssigkeit in dem Röhrchen 9 angehoben wird und den Kanal 25 absperrt. Bei diesen mit Strahlsaugerwirkung arbeitenden Anlagen muss das Luftausgleichrohr verhältnismässig weit sein, wenn es genügen soll, um bei Beendigung des Zapfvorganges die Entleerung des Zapfschlauches in kurzer Frist zu ermöglichen.
Infolgedessen wird aber während des Zapfvorganges dauernd eine entsprechende grosse Luftmenge aus dem Luftausgleichröhrehen angesaugt und mit der Flüssigkeit vermischt durch den Zapfsehlauch in den zu füllenden Brennstofftank getrieben. Hiebei besteht der Nachteil, dass einerseits der Brennstoff im zu stillenden Tank aufschäumt und anderseits auch durch die dauernd entweichende Luftmenge Benzin gasförmig abtransportiert wird und so verlorengeht.
Bei der Ausführungsform des Schauglases nach Fig. 5 ist dieser Übelstand dadurch vermieden, dass das Luftausgleichröhrchen eine Verengung erhält und neben ihm noch ein Beliiftungsrücksclagventil von grösserem Querschnitt angewendet wird, wobei die weite Beliiftungsleitung und die enge Luftaus- gleichleitung in einen gemeinsam oben aufgesetzten Topf münden, so dass etwa in diesen gelangende Flüssigkeit immer wieder durch das enge Luftausgleichröhrehen abgesaugt wird. Das Schauglas 3 ist mit einem Deckel 10 verschlossen, auf welchem ein Topf 26 mit einem den Lufteintritt freigebenden Deckel 27 verbunden ist.
Von dem Topf 26 zweigt das Luitausgleirhrohr 9 ab, welches durch eine Drossel-
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die durch ein selbsttätiges Rückschlagventil 30 gegen Flüssigkeitsaustritt abgeschlossen ist.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende :
Während des Messvorganges tritt die Flüssigkeit durch die von der Messvorrichtung kommende Leitung 4 in das Schauglas 3 von unten ein und gelangt durch den engen Ringspalt 18 in das Überlaufrohr 7 hinein und in den Zapfsehlauch 21. Hiebei entsteht im Ringspalt 18 die oben beschriebene Strahlsaugwirkung, mittels der aber wegen der Verengung 28 in der LuftausgleichJeitung 9 nur geringe Luftmengen mitgerissen werden. Hiebei bleibt das Lufteinlassventil 30 geschlossen, so dass durch dieses Flüssigkeit nicht in den Topf 26 gelangen kann. Ist aber das Ventil 30 gelegentlich einmal undicht, so dass doch kleine Mengen hindurchsickern, so werden diese durch die Saugwirkung des Luftausgleichrohres 9 aus dem Topf 26 sofort wieder abgesaugt.
Ist der Vorgang beendet, beispielsweise durch Unterbrechung der Flüssigkeitszufuhr aus dem Rohr 4, so kann sich der Inhalt des Zapfschlauches 21 sehr rasch entleeren, weil durch das weite Luftrohr 29 und das Rückschlagventil 30 die Luft widerstandslos nachdringen
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vorrichtung für die Fangkammer 26 anzusehen. Die Zapfanlagen mit Luftausgleiehrohr werden erfin- dungsgemäss dadurch weiter vereinfacht, dass das Luftausgleichrohr von unten in das als Überlaufrohr ausgebildete Ablaufrohr hineinragt und dass die obere Öffnung des Luftausgleichrohres durch ein lose aufliegendes Absperrglied verschlossen ist.
Bei derartigen in Fig. 6 dargestellten Überlaufschaugläsern mündet die Pumpendruckleitung 4 in den Boden 19 eines Sehauglases 3, das mit seinem oberen Absclussdcckel 20 aus einem Stück hergestellt ist. In das Innere des Schauglases 3 ragt das als Überlaufrohr ausgebildete Ablaufrohr 7 hinein, das unten an die Zapfleitung 22 angeschlossen ist. Ferner ragt in dieses Überlaufrohr 7 ein Luftausgleichrohr 9 von unten hinein, dessen obere Mündung 31 etwas unterhalb der Öffnung des Überlaufrohres 7 liegt. Die Mündung 31 des Luftausgleichrohres 9 wird für gewöhnlich durch ein lose aufliegendes Absperrglied 32 verschlossen, dessen Rand etwas über den Aussendurchmesser des Luftausgleiehrohres 9 herausragt.
Das als flache Ventilscheibe ausgebildete Absperrglied 32 ist in einem mit Rippen versehenen Körper 33 geführt, der am oberen Ende des Überlaufrohres 7 zwischen diesem und dem Luftausgleichrohr 9 befestigt ist ; der Führungskörper 33 sichert die gegenseitige Stellung des Absperrgliedes 32 zur Mündung 31 des Luftausgleiehrohres 9 sowohl in der Schliesslage als auch in geöffneter Stellung.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6 und 7 wird die zur Erzeugung einer Strahlsaugerwirkung erforderliche Verengung des Ringspaltes zwischen dem Luftausgleichrohr 9 und dem Über- laufrohr 7 dadurch erreicht, dass die Innenwandung des Überlaufrohres gegenüber der Mündung 31 des Luftausgleichrohres durch Anordnung eines Ringwulstes 34 verstärkt ausgebildet ist.
Der gleiche Erfolg wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 8 dadurch erzielt, dass die Mündung 31 des Luftausgleichrohres 9 kegelförmig erweitert ist Gemäss Fig. 8 ist ferner aer rippenartige Führungskörper 33 nach oben offen ausgebildet und mit einem Drahtsieb 35 od. dgl. überspannt. Bei dieser Ausführungsform ist einerseits eine leichte Auswechselbarkeit des Absperrgliedes 32 ermöglicht, anderseits verhindert, dass etwa von der Flüssigkeit mitgerissene Verunreinigungen in die Zapfleitung 21 gelangen.
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Die Belüftungsvorrichtung wirkt in der Weise, dass beim Abzapfen von Flüssigkeit und gleichzeitigem Pumpen das Luftausgleichrohr 9 durch das von der Zapfflüssigkeit auf seinen Sitz gepresste Absperrglied 32 verschlossen ist, so dass ein Austreten von Zapfflüssigkeit aus dem Schauglas durch das Luftausgleichrohr 9 hindurch sicher vermieden ist. Auch für den Fall, dass das Absperrorgan 32 die Mündung des Luftausgleichrohres 9 nicht vollkommen dicht abschliesst, ist ein Verlust von Zapfflüssigkeit durch das Luftausgleichrohr hindurch ausgeschlossen, da die durch die Spaltverengung zwischen Belüf- tungs-und Überlaufrohr entstehende Strahlsaugerwirkung zwar etwas Luft durch das Rohr 9 hindurch nach innen saugt, aber keine Zapfflüssigkeit nach aussen treten lässt.
Da der im Schauglas auftretende Staudruck das Absperrglied 32 ziemlich fest auf seinen Sitz presst, ist im übrigen erreicht, dass das Ansaugen und Abführen für den Betrieb der Vorrichtung nicht unbedingt erforderlicher Luftmengen vermieden ist, was sonst leicht zu einem mit Nachteilen verknüpften Aufschäumen der Zapfflüssigkeit führen würde.
Sobald bei geöffneter Zapfleitung 21 die Weiterförderung der Zapfflüssigkeit mit Hilfe der Pumpe eingestellt ist und sich beim Ablassen der noch im Ablaufrohr 7 und in der Zapfleitung 21 enthaltenen Flüssigkeit im Innern des Überlaufschauglases 3 ein Unterdruck einstellt, öffnet sich selbsttätig das Absperrglied 32, so dass Luft durch das Luftausgleiehrohr ss hindurch in das Innere des Schauglases eintritt und den zum raschen Ablauf der Zapfflüssigkeit erforderlichen Druckausgleich bewirkt.
Mit besonderem Vorteil wird die oben geschilderte gegenseitige Anordnung von Luftausgleichrohr und Überlaufrohr bei Zapfanlagen mit Doppelmessgefässen angewendet. In Fig. 9 ist eine derartig ausgebildete Zapfanlage in senkrechtem Längsschnitt dargestellt. Die beiden Messgefässe 3, 3a sind in Stutzen 5, 5cl der Leitungen 36, 37 des Gehäuses des Umschalthahnes 2 dicht eingesetzt. In die Mess-
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Deckel 10, 10a abgeschlossen, in welche die Enden einer Luftausgleichleitung 9 münden, welche die beiden Messgefässe miteinander verbindet. Die Mündungen 11, 11a der Luftausgleichleitung 9 liegen in der Längsachse der Messgefässe 3, Jss. Die lichte Weite der Aufsätze 12, 12a der Überlaufrohre 7, 7a ist grösser als die der Mündungen 11, 11a.
In die Aufsätze, 12, 12a ragen die Gehäuse 13, 13a von Schwimmerventilen 14, 14 a hinein, durch die die Mündungen 11, lla der Luftausgleichleitung 9 abgeschlossen werden können. Die Gehäuse 13, 13 a sind unten offen und lediglich mit Stützen für die Schwimmerventile 14, 14a versehen. Die Füllung der Messgefässe 3, 3a erfolgt mittels der Handpumpe 1, deren Druckleitung 4 im
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die üblichen Füllmarken 16, 16a vorgesehen.
Die Wirkungsweise der Messvorrichtung ist folgende :
Bei der in Fig. 9 dargestellten Lage des Umschalthahnes 2 wird das Messgefäss 3 a gefiUlt, während die Flüssigkeit, z. B. Benzin, aus dem Messgefäss 3 abläuft. Beim Pumpen tritt das Benzin durch die Druckleitung 4 in das Messgefäss 3a. Ist das Benzin in dem Messgefäss bis zur Kante 15a des Überlaufrohres 7 a gestiegen, so fliesst die überschiessende Menge in das Überlaufrohr 7a und gelangt durch dieses sowie die Leitung 40 zum Lagerbehälter zurück. Die bei der Füllung aus dem Messgefäss Je entweichende Luft kann durch die Leitung 9 in das Messgefäss 3 übertreten, in welchem sie die Entleerung beschleunigt.
Wird der Hahn 2 umgeschaltet, wenn das Benzin bis zur Füllmarke 16a gestiegen ist, so läuft das Benzin durch die Leitung 6 ab, genau in der durch die Füllmarke 16a gegebenen Menge, da das in das Überlaufrohr 7a übergetretene Benzin abgelaufen ist und sowohl durch dieses Überlaufrohr aus dem Überlaufrohr 7 Luft oben in das Messgefäss eintreten kann als auch durch die zusätzliche Luftleitung 9. Wird nach Erreichen der Füllmarke 16a ordnungswidrig weitergepumpt, so dass das Benzin das ganze Messgefäss ausfüllt, und dann auf Ablauf geschaltet, so befindet sich noch Benzin im Überlaufrohr 7a.
Es entsteht dann im oberen Teil des Messgefässes 3a eine Luftleere, was bei Nichtvorhandensein der Leitung 9 zur Folge hätte, dass durch den Luftüberdruck im Lagerbehälter Benzin aus dem Überlaufrohr 9 in das Messgefäss 3 a gedrückt wird. Durch die geöffnete Leitung 9 kann aber nun Luft eintreten, so dass das Benzin im Überlaufrohr 7 a abfliessen kann.
Wird nach Erreichen der Füllmarke 16a so kräftig weitergepumpt, dass nur ein Teil der geförderten Zapfflüssigkeit durch das Überlaufrohr 7 a entweichen kann, so steigt das Benzin unter Bildung eines gewissen Staudruckes in dem Gehäuse 13a hoch, hebt das Schwimmerventil14a an und schliesst die Mündung 11a der Luftausgleichleitung 9 ab. Infolgedessen kann trotz übermässigen Weiterpumpens kein Benzin durch die Leitung in das Messgefäss 3 übertreten, welches auf Ablauf geschaltet ist.
Tritt nun durch eine etwaige'Undichtigkeit des Schwimmerventils 14a bei langem Weiterpumpen eine gewisse Benzinmenge doch in die Leitung 9 ein und sammelt sich über dem Schwimmerventil, so fliesst diese Benzinmenge bei der Umschaltung des Messgefässes auf Ablauf, was ein Sinken des Schwimmerventils 14a und das Öffnen der Mündung 11a der Leitung 9 zur Folge hat, durch das Gehäuse 13a in das Überlaufrohr ?'s zurück, da dessen trichterförmige Mündung 12 a grösser als die Mündung 11 ader Luftausgleich-
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leitung 9 ist. Auch durch diase Benzinmenge wird daher die Genauigkeit der Messung nicht beeinträeh- tigt.
Auch wenn bei langem Dauerpumpen das Benzin durch die Leitung 9 in das Messgefäss 3 hinüber- sickein sollte, wird die Genauigkeit der Messung nicht beeinträchtigt, da dann diese Benzinmenge durch das Gehäuse 13 in das Überlaufrohr 7 fliesst und in den Lagerbehälter abgeführt wird. Hienach kann auch bei ordnungswidrigem Betriebe der Messvorrichtung nur Flüssigkeit entnommen werden, wenn der Schalthahn 2 und damit der mit ihm verbundene Dauerzähler gedreht wird. Die Luftausgleichleitung 9 kann bei der Zapfanlage mit Doppelmessgefässen auch gemäss Fig. 2 derart ausgebildet sein, dass seine inneren Enden in die oberen Ansätze 15, 15a der Überlaufrohre 7, 7a unter Belassung eines engen Ringspaltes 18 hineinragen.
Auf diese Weise sind die zum zeitweisen Abschluss der Mündung der Luftausgleichleitung dienenden Schwimmerventile in Fortfall gebracht.
Die Luftausgleiehleitung 9 kann bei der Anlage gemäss Fig. 9 auch in der Weise ausgebildet sein, dass ihre Enden wie bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform von unten in die Überlaufrohre 7, 7a hineinragen, wobei die oberen Öffnungen des Luftausgleichrohres 9 durch lose aufliegende Absperrglieder zu verschliessen wären. Bei dieser Ausführungsform kann dadurch beim Ablauf der Zapfflüssigkeit eine Strahlsaugerwirkung erzeugt werden, dass die von unten in die Überlaufrohre 7, 7a hineinragenden Enden der Luftausgleichleitung 9 derart zu der Wandung der Überlaufrohre angeordnet sind, dass zwischen den Mündungen des Luftausgleichrohres und den Innenwandungen der Überlaufrohre 7, 7 a Spalt ver- engungcn entstehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zapfanlage für feuergefährliche Flüssigkeiten mit durch eine Luftausgleichleitung belüftetem Überlaufsehauglas, dadurch gekennzeichnet, dass die in bekannter Weise nach unten gerichtete Mündung (11) der Luftausgleichleitung (9) senkrecht über der nach oben gerichteten Mündung (12) des Überlaufrohres (7) liegt (Fig. 1).