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lgeßvorrichtung für feuergefährliche Flüssigkeiten mit zwei wechselweise
sich füllenden und entleerenden Meßgefäßen Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung
für feuergefährliche Flüssigkeiten mit zwei wechselweise sich füllenden und entleerenden
Meßgefäßen mit Überlaufleitung und über deren Mündung liegender, in die Meßgefäße
einmündender Luftausgleichleitung. Bei derartigen Vorrichtungen weist die nach oben
gerichtete Mündung des Überlaufrohres meist einen größeren Durchmesser auf als die
abwärts gerichtete Mündung der Luftausgleichleitung. Trotzdem entsteht bei diesen
Vorrichtungen der Übelstand, daß nach erfolgter Füllung des Meßraumes der Gefäße
bei zu starkem Staudruck infolge unzulässig langen Pumpens in die Luftausgleichleitung
eindringende Flüssigkeit beim Umschalten der Meßgefäße auf Ablauf unter der Einwirkung
der im Innern des sich leerenden Gefäßes zunächst entstehenden Luftverdünnung wieder
in das Gefäß zurücktritt, da diese Flüssigkeitsmenge keineswegs mit Sicherheit so
abtropft, daß sie von dem unter der Luftausgleichleitung liegenden Überlaufrohr
aufgefangen werden kann. Die aus der Luftausgleichleitung zurücktretende Flüssigkeit
gelangt vielmehr in den geeichten Meßraum des Gefäßes und beeinträchtigt infolgedessen
die Genauigkeit des Meßergebnisses.
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Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die
Mündung der Luftausgleichleitung in das Meßgefäß hineinragt und sich bis in das
Überlaufrohr hinein erstreckt.
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Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die aus der Luftausgleichleitung
zurücktretende Flüssigkeit von dem Überlaufrohr sicher aufgefangen wird und durch
dieses Rohr hindurch abläuft, ohne daß dabei auch nur die geringsten Mengen dieser
Flüssigkeit in den Meßraum des Zapfgefäßes eintreten können.
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Besonders zweckmäßig ist eine solche Bauart der Vorrichtung, bei der
das von der Mündung der Überlaufleitung umgebene Mündungsende der Luftausgleichleitung
als Gehäuse für das an sich bekannte Abschlußorgan der Luftausgleichleitung ausgebildet
ist. Bei dieser Ausführungsform ist eine doppelte Sicherung gegen eine Beeinträchtigung
der Meßgenauigkeit insofern gegeben, als das Absperrorgan dafür sorgt, daß bei der
Füllung des Gefäßes nach Möglichkeit überhaupt erst keine Flüssigkeit in die Luftausgleichleitung
gelangt.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
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Die beiden Meßgefäße i, 2 sind mit Füßen 3 in Stutzen q. der Leitungen
5 bzw. 6 des Gehäuses des Umschalthahnes 7 dicht eingesetzt. Durch Stutzen 8 der
Leitungen 5, 6, die sich in der Längsachse der Meßgefäße i, 2 befinden, sind in
diese Überlaufrohre 9, io dicht hindurchgeführt. Die beiden Überlaufrohre sind mit
einem Gewinde ii versehen, auf das Stellmuttern 12 aufgeschraubt sind, die sich
gegen die Stutzen 8 legen. Unterhalb der Meßgefäße i, 2 sind die Überlaufrohre 9,
io zu einer gemeinsamen Ablaufleitung 13 vereinigt, die zum Lagerbehälter führt,
während sie im oberen Hals 1q. der Meßgefäße mit einem trichterartigen Aufsatz
15 frei endigen.
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Die Meßgefäße i, 2 sind oben durch Deckel 16 abgeschlossen, in welche
die Enden einer
Luftausgleichleitung 17 münden, welche die beiden
Meßgefäße miteinander verbindet. Die Mündungen 18 der Luftausgleichleitung 17 liegen
in der Längsachse der Meßgefäße i, 2. Die lichte Weite der Aufsätze 15 der Überlaufrohre
g, io ist größer als die der Mündungen 18. In jeden Aufsatz 15 ragt das Gehäuse
i9 eines Schwimmerventils 2o hinein, durch das die Mündung 18 der Luftausgleichleitung
17 abgeschlossen werden kann. Das Gehäuse 19 ist unten offen und lediglich mit Stützen
für das Schwimmerventil 2o versehen.
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Die Füllung der Meßgefäße 1, 2 erfolgt mittels der Handpumpe 21, deren
Druckleitung 22 im Gehäuse des Umschalthahnes 7 mündet, an das auch die Ablaufleitung
23 angeschlossen ist.
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An den aus Glas bestehenden Meßgefäßen i, 2 sind in der Höhe der Überlaufkante
24 der Aufsätze 15 die üblichen Füllmarken 25 vorgesehen.
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Die Wirkungsweise der Meßvorrichtung ist folgende.
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Bei der dargestellten Lage des Umschalthahnes 7 wird das Meßgefäß
i gefüllt, während die Flüssigkeit, z. B. Benzin, aus dem Meßgefäß 2 ausläuft. Beim
Pumpen tritt das Benzin durch die Druckleitung 22 in das Meßgefäß. Ist das Benzin
in dem Meßgefäß bis zur Kante 24 des Überlaufrohres 9 gestiegen, so fließt die überschießende
Menge in das Überlaufrohr g und gelangt durch dieses und die Leitung 13 zum Lagerbehälter
zurück. Die bei Füllung aus dem Meßgefäß i entweichende Luft kann durch die Leitung
17 in das Meßgefäß 2 übertreten, in welchem sie die Entleerung beschleunigt. Wird
der Hahn 7 umgeschaltet, was bei ordnungsmäßigem Betriebe erfolgt, wenn das Benzin
bis zur Füllmarke 25 gestiegen ist, so läuft das Benzin durch die Leitung 23 ab,
und zwar genau in der durch die Füllmarke 25 gegebenen Menge, da das in das Überlaufrohr
9 übergetretene Benzin abgelaufen ist und sowohl durch dieses Überlaufrohr aus dem
Überlaufrohr 1o Luft oben in das Meßgefä.ß eintreten kann als auch durch die zusätzliche
Luftleitung x7.
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Wird in ordnungswidriger Weise nach Erreichen der Füllmarke 25` weitergepumpt,
so daß das Benzin das ganze Meßgefä,ß ausfüllt, und dann auf Ablauf umgeschaltet,
so befindet sich noch Benzin im Überlaufrohr g. Es entsteht dann im oberen Teile
des Meßgefäßes i eine Luftleere, was bei Nichtvorhandensein der Leitung 17 zur Folge
hätte, daß durch den Luftüberdruck im Lagerbehälter Benzin aus dem Überlaufrohr
9 in das Meßgefäß i gedrückt wird. Durch die geöffnete Leitung 17 kann aber nun
Luft eintreten, so daß das Benzin im Überlaufrohr 9 abfließen kann. Bei heftigem
Weiterpumpen nach Erreichen der Füllmarke steigt das Benzin unter Bildung eines
gewissen Staudruckes in dem Gehäuse i9 hoch, hebt das Schwimmerventil 2o an und
schließt die Mündung 18 der Luftausgleichleitung 17 ab. Infolgedessen kann trotz
übermäßigen Weiterpumpens kein Benzin durch die Leitung 17 in das Meßgefäß 2 übertreten,
welches auf Ablauf geschaltet ist.
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Tritt durch eine etwaige Undichtigkeit des Schwimmerventils 2o bei
langem Weiterpumpen eine gewisse Benzinmenge doch in die Leitung 17 ein und sammelt
sich über dem Schwimmerventil, so fließt diese Benzinmenge bei der Umschaltung des
Meßgefäßes auf Ablauf, was ein Sinken des Schwimmerventils 2o und das Öffnen der
Mündung 18 der Leitung 17 zur Folge hat, durch das Gehäuse ig in das Überlaufrohr
g, da dessen trichterförmige Mündung 15 größer als die Mündung 18 der Luftausgleichleitung
17 ist. Auch durch diese Benzinmenge wird daher die Genauigkeit der Messung nicht
beeinträchtigt.
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Auch wenn bei langem Dauerpumpen das Benzin durch die Leitung 17 in
das Meßgefäß 2 hinübersickern würde, wird die Genauigkeit der Messung nicht beeinflußt,
da dann diese Benzinmenge durch das Gehäuse ig dieses Meßgefäßes in dessen Überlaufrohr
io fließt und in den Lagerbehälter abgeführt wird.
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Hiernach kann auch bei ordnungswidrigem Betriebe der Meßvorrichtung
nur dann Benzin entnommen werden, wenn der Schalthahn 7 und damit der mit ihm verbundene
Dauerzähler gedreht werden.