DE358171C - Vorrichtung zum selbsttaetigen Abschliessen der Ablassoeffnung in Gegendruckabzapfvorrichtungen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum selbsttätigen Abschließen der Ablaßöffnung in Gegendruckabzapfvorrichtungen. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an Vorrichtungen, die beim Füllen von Flaschen mit Flüssigkeit unter Luftdruck angewendet werden. Gewöhnlich bestehen derartige Vorrichtungen aus einer Reihe von Abzapfhähnen, die an den Druck- und Flüssigkeitsbehälter angeschlossen sind.
• Um ein Verschütten von Flüssigkeit zu vermeiden, wenn beispielsweise die zu füllende Flasche zerbricht oder wenn der Abzapfhahn geöffnet wird, ohne daß eine zu füllende Flasche angesetzt war, sind bisher im Abzapfhahn oder über dem Abzapfhahn in der Ablaßöffnung verschiedenartige Abdichtungsvorrichtungen vorgesehen worden, die bei Aufhebung des Gegendruckes die Offnung schließen. Die meisten dieser Vorrichtungen weisen jedoch verschiedene Nachteile auf, wie z. B. eine umständliche Hebelvorrichtung oder das Erfordernis, die Abdichtungsvorrichtung nach Beseitigung des aufgetretenen Fehlers durch Hilfsgriffe wieder unwirksam zu machen.
• Mit der Verbesserung nach dieser Erfindung werden nun obige Nachteile durch eine überaus einfache und dabei sehr wirksame und zuverlässige Konstruktion, die keine Hebelvorrichtung besitzt, sondern unmittelbar wirkt, beseitigt. Trotzdem diese Vorrichtung selbsttätig-und sofort anspricht, falls die Flüssigkeit mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit herausströmen sollte, so läßt sie dennoch das Abzapfen. mit gewöhnlicher Geschwindigkeit der Flüssigkeit unbehindert zu und beeinflußt weder den Geschmack noch die Haltbarkeit der Flüssigkeit, z. B. eines Bieres.
• In der Zeichnung wird die Erfindung veranschaulicht.
• Abb. i ist ein senkrechter Schnitt durch einen Teil des Druck- und Flüssigkeitsbehälters.
• Abb. 2 und 3 zeigen eine veränderte Ausführungsform des Schwimmers mit umgebenden Teilen in Seitenansicht bzw. von oben gesehen.
• In Abb. = bezeichnet A den Boden des Behälters, B das Hahngehäuse und C die darin befindlichen Luftrohre. D bezeichnet einen in der Auslaßöffnung des Behälters angebrachten Schwimmer, der oben mit einem Führungszapfen E und seitlich mit z. B. vier Führungsstiften F versehen ist, welche letztere die Luftrohre umfassen. Der Schwimmer D ist unten mit einer Membran G verbunden, die sich normal in einiger Entfernung von der oberen Eintrittöffnung des Hahnes befindet und, sobald die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit zu hoch wird, diese Öffnung abschließt. I bezeichnet einen über der Auslaßöffnung im Behälter angebrachten Bügel zur Führung des Zapfens E.
• Der Schwimmer, der beispielsweise aus verzinntem Messing oder Kupfer hergestellt werden kann, ist so abgeglichen, daß sein Gewicht kleiner ist als die verdrängte Flüssigkeitsmenge, so daß er das Bestreben hat, nach oben zu schwimmen und, begrenzt durch den Führungsbügel I, die am Schwimmer befestigte Membran G in einem bestimmten Abstand über die Kante H zu halten. Bei der gewöhnlich angewendeten und durch den Gegendruck geregelten Abzapfungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit wird nun der Schwimmer die schwimmende Stellung beibehalten; sobald aber die Geschwindigkeit zunimmt, z. B. dadurch, daß eine Flasche platzt oder der Hahn geöffnet wird, ohne daß eine zu füllende Flasche angesetzt ist, und der Gegendruck dadurch aufgehoben ist, wird die Membran nach unten gezogen und die Öffnung an der Kante H abgedichtet, wodurch ein weiteres Ausströmen der Flüssigkeit verhindert wird. Nach Einsetzen einer neuen ganzen Flasche und Einführung von Gegendruck wird das Saugen an der Membran aufhören, und der Schwimmer mit der Membran schwimmt nach oben und gestattet so wieder das Abzapfen der Flüssigkeit mit gewöhnlicher Geschwindigkeit.
• Eine andere Ausführungsform des Schwimmers ist in Abb. 2 und 3 gezeigt. Hier ist der Schwimmer K unten direkt mit einer gewölbten Dichtungskante L versehen, die den Abschluß der Abzapföffnung bei zu hoher Durchströmungsgeschwindigkeit bewirkt. Diese Ausführungsform ist in solchen Fällen zu empfehlen, wobei die Abzapfvörrichtungen oft gereinigt werden müssen, da die Kante L nicht so empfindlich für Verbiegungen sein dürfte als die dünne Membran G der. in Abb. i gezeigten Vorrichtung.
• Obgleich die Anwendung des Schwimmers als selbsttätiges Abschlußventil bei unvorhergesehenen Geschwindigkeitserhöhungen der Flüssigkeit in der Zeichnung nur bei einer gewissen Type von Abzapfvorrichtungen gezeigt ist, hindert nichts daran, die Erfindung für andere Abzapfvorrichtungen zu verwenden. Auch ist die Verwendung des Schwimmers nicht an bestimmte Flüssigkeit, wie z. B. Bier, oder an eine bestimmte Benutzung von Material gebunden, sondern je nach Art der Beschaffenheit der Flüssigkeit kann der Schwimmer aus anderem Material hergestellt werden und eine der Abzapfungsvorrichtung passende Form erhalten.

Claims (1)

1. PATENT-ANsPRUcHE: x. Vorrichtung zum selbsttätigen Abschließen der Ablaßöffnung in Gegendruckabzapfvorrichtungen, bei denen ein Abdichtungsorgan bei unvorhergesehen großer Geschwindigkeit der ausströmenden Flüssigkeit die Öffnung schließt, dadurch gekennzeichnet, daß genanntes Abdichtungsorgan ein unmittelbar wirkender, mit Führungen (E, F) versehener Schwimmer ist, der so abgemessen ist, daß er sich bei gewöhnlicher Ausströmungsgeschwindigkeit in einer gewissen, durch einen Anschlag (I) begrenzten Entfernung von seinem Sitz hält, bei größerer Geschwindigkeit dagegen durch die erhöhte Saugwirkung herabgezogen wird und die Ablaßöffnung schließt. z. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Teil des Schwimmers (D) eine dünne Membran (G) mittels eines Stiftes befestigt ist, -die die Abdichtung bewerkstelligt. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmer (K) unten mit einer gewölbten Dichtungskante (L) versehen ist, die bei erhöhter Geschwindigkeit der Flüssigkeit gegen eine Dichtungsfläche (H) in der Auslaßöffnung der Abfüllvorrichtung gepreßt wird.