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meßkammer für mit Saugwirkung betriebene Zapfvorrichtungen. Gegenstand
vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung zum Abgeben abgemessener Mengen von
Flüssigkeiten, insbesondere von feuergefährlichen Flüssigkeiten aus tiefer gelegenem
Sammelbehälter mittels Unterdruckerzeugers..
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Bei dieser Vorrichtung ist das Meßgefäß unmittelbar an die Flüssigkeitsförderleitung
und an die Saugleitung angeschlossen und mit einem von einem Hahn abgesperrten Auslauf
versehen und wird wechselweise durch den Stand der Flüssigkeit in seinem Innern
zwecks Entleerung belüftet oder zwecks Füllung der Wirkung des Unterdruckerzeugers
ausgesetzt.
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Diese Anordnung weist die Neuheit auf, daß ein bekannter Saugheber
vorgesehen ist, dessen Saugschenkel bis nahe auf den Boden der Meßkammer reicht,
wobei Abzweigungen der Saugleitung vorhanden sind zum Anschluß an die Membrankammer
und an eine unter dem Mindestflüssigkeitsstand der Meßkammer gelegene Stelle des.
Ausgießschenkels des Saughebers sowie an eine Saugkammer, welche über einem über
dem Einlauf angebrachten und bis, über den Höchstflüssigkeitsstand reichenden Standrohr
angeordnet ist. Sowohl die Ausmündung dieser Saugkammer in das Meßgefäß als auch
die Ausmündung der Saugleitung in den Ausgießschenkel des Saughebers sind als Kapillaren
ausgebildet, so daß nach Auffüllung des Meßgefäßes bis zur Kapillare der Saugkammer
diese
gegen eine Saugwirkung abgesperrt, dafür Flüssigkeit in den Ausgußschenkel des Saughebers
angesaugt und nach der dadurch bewirkten Absperrung auch dieser Kapillare die Membran
ausgebogen und dadurch die Belüftung des Meßgefäßes und damit das öffnen des Abschlußhahnes
bewirkt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt,
und zwar ist: Abb. i und 2 die Vorder- und Seitenansicht entsprechender Meßapparate,
eingebaut in die Unterdruckfördereinrichtung einer Verkaufsstelle für flüssigen
Brennstoff, wie Benzin.
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Abb.3 ist ein Mittelschnitt des Meßapparates selbst.
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Abb. q. ist eine zugehörige Seitenansicht bei weggenommenem Deckel
eines den Mechanismus einschließenden Schutzkastens und Abb. 5 ist eine Einzelheit.
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Der Apparat i ist in eine Saugleitung 2 eingebaut, welche von einer
Pumpe 3 5 (Abb. i ) die Flüssigkeit aus einem Behälter 7 in - ein Ausgießgefäß 36
fördern soll. Der Apparat se_ leer und das Ablaßventil geschlossen.
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Am Boden dieses Meßgefäßes i ist ,die von der Pumpe 35 herkommende
Saugleitung 2 angeschlossen und mündet in eine Kammer 37, von welcher -ein Rohr
3 8 bis, in eine Kammer 40 in einer auf den Apparat aufgesetzten Haube 39 weitergeführt
ist. Der Haubenraum steht durch Kapillaren 44 42 mit einer die Decke des Gefäßes
überhöhenden Kammer 43 in Verbindung, in welche auch eine vom Behälter herkommende,
seitlich an den Apparat angeschlossene Saugleitung g- mit aufgesetztem Standrohr
44 einmündet.
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Das Rohr 38 besitzt eine Abzweigung ¢5, welche in die seitlich an
den Apparat angebaute und von einer Membran ¢6 abgeschlossene Kammer ¢7 führt. Diese
Membran ist gerade genügend steif, um unter der Saugwirkung der Pumpe, solange noch
Flüssigkeit gefördert wird, unverändert zu bleiben und bildet eine Scheidewand zwischen
Kanuher 47 und einer mit Öffnungen q.8 unter Atmosphärendruck stehenden Kammer 49,
in deren Deckel ein in einer Hülse geführter und von dem einen Arm eines Hebels
5o gegen die Membran gepreßter Stempel 51 vorgesehen ist. Der Hebel So sitzt auf
einer unter der Einwirkung einer Torsionsfeder 52 stehenden Welle 53 und greift
in der gezeichneten Ansauge- oder Ruhestellung des Apparates mit seinem andern am
Ende mit Haken versehenen Arm über den einen Arm einer Wippe 5q., welche unter der
Einwirkung von in Abb. q. ersichtlichen Torsionsfedern 55 irrentgegengesetzten Sinne
des Uhrzeigers zu schwingen bestrebt ist, und deren anderer Arm von einer die Steuerung
des Ablaßventils 56 des Apparates vermittelnden Stange 57 darniedergehalten wird.
Außer dem Hebel 5o sitzt noch ein Arm 58 auf der Welle 53 fest, welcher in der gezeichneten
Stellung ein Belüftungsventil 59 für die Kammern 47, 40 und 37 geschlossen hält.
Die Ventilkammer dieses Ventils steht durch einen Kanal 6o mit der Kammer 47 in
Verbindung.
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Das Ablaßventil56 bildet als Kegelventil das Abschließorgan einer
Saughebervorrichtung. Diese besteht aus einem senkrechten über dem Auslaufstutzen
61 des Gefäßes in dessen Boden festgeschraubten Rohre 62, dessen obere Öffnung bis
auf die Höhe der Standrohröffnung reicht und über welches ein bis nahe auf den Gefäßboden
reichendes, einen weiten Zwischenraum 63 zwischen sich imd Rohr 62 belassendes Doppelrohr
gestülpt ist. Dieses Doppelrohr wird von einem äußeren mit der Gefäßdecke verschraubten
Rohr 64 und einem innern, darin dreh- und verchiebbar eingepaßten Rohr 65 gebildet,
welches oben gegen Rohr 64 durch eine Packung 66 abgedichtet und von einem durch
eine Stange 67 mit dem Ventilkegel 56 verbundenen Kopfe 68 abgeschlossen ist. Der
Kopf 68 ist mittels Vierkant in achsialem Sinne verschiebbar in der Nabe einer auf
der Gefäßdecke in einer Führung 69 drehbaren Kappe 70 eingepaßt und besitzt
eine tellerförmige Erweiterung 71, welche einerseits auf der Stange 57 aufruht,
anderseits mittels einer Stellschraube 72 auf einer an einem bestimmten Orte mit
einer Ockc,73 versehenen ringförmigen Bahn. 7.4 1
;leiten kann. Eine in der
Kappe 70 gestützte Druckfeder 7 5, deren Spannung die Torsionswi.rkung der
Federn 55 auf die Wippe überwiegt, ist bestrebt, Kopf 68 und Stange 67 abwärts zu
pressen. Anderseits stützt sich der röhrenförmige; als Durchgangskanal für die abzuzapfende
Flüssigkeit ausgebildete Ventilkegel des Ventils 56 auf eine im Auslaufstutzen 61
des Gefäßes gestützte schwächere Druckfeder 77. Ein Kanal 78 stellt die Verbindung
her zwischen Kanal 37 und dem unteren Hohlraum des. Rohres 62, mündet aber nur mit
einem stark verengten Kanal 79 (Kapillare) in diesen Hohlraum aus.
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Die Einrichtung des Doppelrohres 64,65
soll ermöglichen, bestimmte
Teilbeträge des Gefäßinhaltes abzulassen. Zu diesem Behuf sind im -festen Rohr 64
senkrecht übereinanderstehende, verhältnismäßig kleine Löcher 8o angebracht und
im beweglichen Rohr 65 ebensoweit übereinanderliegende, aber in einer Schraubenlinie
angeordnete gleich große Löcher 81, doch .so, daß alle Löcher des beweglichen Rohres
erst bei seiner tiefsten, der Lage des geöffneten Ablaßventils entsprechenden Lage
auf die gleiche Höhe mit den Löchern des festen Rohres gelanen und als-Z>
dann
durch eine bestimmte Verdrehung des Rohres. ein bestimmtes Loch des festen Rohres
mit einem Loch des beweglichen Rohres zur Deckung gebracht wird.
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Eine der Zahl dieser Öffnungen entsprechende Teilung 82 ist auf der
Außenseite der Kappe 7 o angebracht, deren Nullpunkt eingestellt ist, wenn die Kappe
so gedreht ist, daß Stellschraube 72 auf der Nocke 73 aufrecht mit einer am Rand
der Führung 69 angebrachten Marke 83 übereinstimmt. Die Teilung kann für Liter oder
Deziliter oder irgendeine andere Meßeinheit eingerichtet sein.
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Behufs. Registrierung der abgezapften Flüssigkeit durch ein Zählwerk
84, und zwar nur bei einer Drehung der Kappe 70 in positivem Sinne, ist der
untere in der Führung 69 gleitende Rand der Kappe auf einem am oberen Rand mit Sägezähne
85 und an seinem unteren Rand mit der Teilstrichen entsprechend verteilten Wellenzacken
86 versehenen Reif aufgesetzt und mit einer Sperrklinke 87 versehen, welche bei
Drehung in positivem Sinne den Reif mitnimmt, andernfalls aber darüber hinweggleitet.
Gegen die Wellenzacken 86 stützt sich eine das Zählerwerk in der Weise schaltende
Stange 88, daß jede ihrer Aufwärtsbewegungen das Zählwerk um eine Zahl weiterfördert.
Abb.4 zeigt in einem Schnitt die Anordnung der verschiedenen 'feile.
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Das Zählwerk 84 und Hebelwerk 50, 53, 58, 54 sind von einem Kasten
8g umschlossen, in dessen Deckel nur die Zahlen go des. Zählwerkes sichtbar sind.
Außerdem ist in diesem Deckel noch ein federnder Druckknopf g i vorgesehen, welcher
dazu dient, jeweils nach jeder Abzapfung das Belüftungsventil 59 von Hand zu schließen
und den Haken des Hebels 50 zum übergreifen der Wippe 54 zu bringen. Abb.
5 zeigt die Lage der Teile bei geschlossenem Ventil. Der Arm 58 ist durch eine Schleppverbindung
92 mit dem Ventilkegel verbunden, so daß er nur das Öffnen des Ventils, nicht aber
das Schließen bewirken kann und zum Schließen ein Druck auf den Knopf 9 i nötig
ist.
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Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform ist folgende: Der Apparat
sei leer und die Kappe 70 auf den Nullpunkt gestellt; dann sitzt Stellschraube 72
auf der Nocke 73 auf, und Ablaßventil 56 ist geschlossen. Das Belüftungsventil 59
ist auch geschlossen, und der Haken des Hebels 5o hält die Zi"ippe 54 fest.
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Soll nun eine bestimmte Flüssigkeitsmenge aus dem Behälter 7 ausgeschenkt
werden, so wird die Kappe 70 von. Hand auf den betreffenden Teilstrich eingestellt,
was, weil der Reif 86, 87 dann in positivem Sinne gedreht wird, sofort vom Zählerwerk
registriert wird, dabei verläßt die Stellschraube 72 die Nocke, ohne daß dabei der
Teller 71 und Rohr 65 unter dem Druck der Feder 75 niedersinkt, weil der Haken des
Hebels 5o ein Kippen der Wippe 54 verhindert. Es wird nun der Unterdruckerzeuger
in Tätigkeit gesetzt. Das Ansaugen des Unterdruckerzeugers geschieht durch Rohr
2 und äußert sich an drei Stellen entsprechend der dreifachen Verzweigung 78, 45,
38 dieses Saugrohres, nämlich im Innenschenkel 62 des Saugrohres, in der Membrankammer
47 und in der Kammer 4o. Infolgedessen überströmt die Flüssigkeit rasch das Standrohr
44, weil die Kapillaren 42 und 79 in der Meßkammer einen Unterdruck erzeugen. Dieser
Unterdruck ist deshalb noch nicht stark genug, um sofort auch die Membran 46 auszubauchen,
weil die das Meßgefäß füllende Flüssigkeit sofort die abgesaugte Luft ersetzt und
den vollen Unterdruck in der Membrankammer deshalb nicht aufkommen läßt, und es
füllt sich daher vorerst das Meßgefäß rasch.
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Ist das Meßgefäß angefüllt und hat der Flüssigkeitsspiegel im Gefäß
die überlaufkanten, sowohl des inneren Saugheberschenkels als auch des Standrohres
erreicht, so fällt in ,diesem Augenblick etwas Flüssigkeit in den inneren Saugrohrs.chenkel
hinunter und verstopft die Kapillare 79, und jetzt flutet die Flüssigkeit auch gegen
die obere Kapillare 42 und verstopft sie. Der Unterdruck bleibt nur noch in der
Membrankammer bestehen und kann sich dort voll äußern. In diesem Augenblick biegt
sich die Membran durch, öffnet die Belüftung 59 und das Auslaßventil 56, und der
Auslauf findet statt. Alles das geht Schlag auf Schlag so rasch vonstatten, daß
die Flüssigkeit nicht einmal Zeit gefunden hat, in das Rohr 78 oder gar in die Kammer
40 einzudringen. Die Ausbauchung der Membran 46 hat dadurch den Hebel 5o zum Ausschwingen
veranlaßt; indem Stempel 51 und die sich :darauf stützende Stellschraube des Hebels
unter der Torsionswirkung der Feder 52 der Membran folgt unter Verdrehung der Welle
53. Infolgedessen klinkt der die Wippe 54 übergreifende Haken :des Hebels 5o aus:,
die Wippe 54 kippt im Sinne des Uhrzeigers über, und Feder 75 schnellt den Kopf
68 und Rohr 65 abwärts., öffnet dadurch das Ablaßventil56 und bringt das der auszuschenkenden
Flüssigkeitsmenge entsprechende Loch des. Rohres 65 mit dem entsprechenden Loch
des Rohres 64 zur Deckung; gleichzeitig hat aber auch der Arm 58 das Belüftungsventil
geöffnet, und es bewirkt die Belüftung der Kammern 47, 40, 37 das Zurücktreten der
etwa in die Öffnungen 44 42 und 79 eingedrungenen Flüssigkeit und wegen der schon
eingeleiteten Saugheberwirkung das rasche Auslaufen des Inhaltes des Gefäßes i
durch
den Auslaufstützen 61, sofern. dieser nicht noch von einem besonderen vorhandenen-
Absperrventil abgesperrt ist.
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Sobald die Belüftung der Kammern 47, 40 und 37 stattgefunden hat,
hört die Saugwirkung auf die Membran auf, und diese schnappt in ihre gezeichnete
Ruhelage zurück und veranlaßt auch das Zurücktreten des Stempels 51 und des Hebels
5o, wobei aber dessen Haken unterhalb des Armes der in Kippstellung verharrenden
Wippe 54 zu stehen kommt, doch so, daß das Ende der Wippe die schräge Fläche des
Hakenkopfes berührt. Das Belüftungsventil59 wird durch das Zurückgehen des. Armes
58 nicht geschlosseg und bleibt während des Auslaufes daher geöffnet. Der Flüssigkeitsstand
im Gefäß i sinkt rasch, bis die beiden sich deckenden Löcher 8o, 81 erreicht sind,
worauf durch diese Öffnung auch Luft in den Oberraum des Saughebers gelangt und
sofort der weitere Auslauf abgebrochen wird, so daß nur die an der Kappe eingestellte
Flüssigkeitsmenge zum Auslaufen gelangt. Dabei hat der Zählapparat, der Zahl der
an der Kappe eingestellten Teilstriche entsprechend, die ausgegebene Flüssigkeit
registriert. Das Pumpen ist selbstverständlich bei Beginn des Auslaufens eingestellt
worden.
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Soll eine weitere Menge Flüssigkeit ausgegeben werden, .so wird vorerst
.die Kappe 70 wieder auf den Nullpunkt zurückgestellt und durch einen Druck
auf den Kopf 9i das Belüfxungsventi159 geschlossen, wobei auch die Wippe wieder
über den Haken des Hebels 5o zurückspringt und der Haken diese Wippe wieder in ihrer
wagerechten Lage sichert. Die Kappe wird auf die neue Menge eingpstellt und die
Pumpe wieder in Gang gesetzt, worauf der gleiche Vorgang für den Auslauf, wie oben
beschrieben, sich unter Registrierung wiederholt. Solange das Belüftu@gsventil 59
offen bleibt, d. h. Knopf 91 nicht niedergedrückt wird, ist ein Wiederinbetriebsetzen
des Apparates durch den Unterdruckerzeuger ausgeschlossen. Dieser Knopf muß daher
vor jeder Messung niedergedrückt werden.
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Für die Verwendung .des Apparates für Säuren müßten die von Säuren
benetzten Teile teils in Blei oder Platin ausgeführt sein.
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Auch bei diesem Apparat wird die Genauigkeit der Messung weder durch
die Undichtheit von Ventilen oder Stopfbüchsen noch Luftblasen beeinflußt.
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Mit Hilfe solcher Apparate kann man an Orten, wo Flüssigkeit ganz
verschiedener Natur, wie z. B. Öl, Benzin, Petroleum, Sprit u. dgl., unter sicherer
Kontrolle zum Ausschank gelangen sollen, die Förderung aller dieser Flüssigkeiten
durch nur einen einzigen dauernd arbeitenden Unterdruckerzeuger, wie z. B. eine
Pumpe oder einen Strahlapparat, bewirken.