Verfahren und Vorrichtung zum Fördern von Flüssigkeiten, insbesondere auch vori- feuergefährlichen Flüssigkeiten aus tiefergelegenem Sammelbehälter mittelst Unterdruckerzeugers.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren und Vorrichtung zum Fördern von Flüssigkeiten, insbesondere auch von feuergefährlichen Flüssigkeiten aus Liefer gelegenem .Sammelbehälter mittelst Unter druckerzeugers.- In beiliegender Zeichnung sind zwei Aus führungsbeispiele der zur Ausführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung und ein ,Ausführungsbeispiel eines Messapparates der Vorrichtung dargestellt,
und zwar Fig. 1 zeigt eine Unterdruckförderein richtung einer Verkaufsstelle für flüssigen Brennstoff, wie Benzin, mit einem Mess-- aPp:arat; Fig. 2 zeigt eine Fördereinrichtung für mehrere Flüssigkeiten und infolgedessen mit mehreren Messapparaten; Fig. 3 ist ein Mittelschnitt des Mess- apparates selbst;
Fig. 4 ist eine zugehörige Seitenansicht bei webgenommenem Deckel eines den Mecha nismus einschliessenden Schutzkastens, und Fig, 5 ist eine, rinzelheit. Der Messapparat ist in eine Saugleitung 2 eingebaut, welcho vermittelst einer Saug pumpe 35 (Fig. -1) die Flüsgigkeit aus einem Behälter 7 in ein Ausgiessgefä ss 36 fördern soll.
Im Bodendiesel Messgefässes 1 ist . die von der Pumpe 35 lierkomm.ende Sauglei tung 2 angeschlossen, die in eine Kammer 37 mündet, von welcher ein Rohr 38 bis in eine in einer auf dem Apparat aufgesetzten Haube 39 angeordneten Kammer 40 weiter geführt ist. Der 'Haubenraum steht durch Kapillare -41, 42 mit einer die Decke des Ge fässes überhöhenden Kammer 43 in Verbin- dung,.in welche Hammer auch eine vom Re servoir herkommende, seitlich an den Appa rat angeschlossene Saugleitung 2 mit aufge setztem Standrohr 44 einmündet.
Das Rohr 38 besitzt auch eine Abzwei gung 45, welche in die seitliche, an dem Apparat angebaute und von einer Membran 46 abgeschlossene Kammer 47 führt. Diese Membran ist gerade genügend ,steif; um unter der Saugwirkung der Pumpe, solange noch Flüssigkeit gefördert wird, unverändert zu bleiben und bildet eine Scheidewand zwi schen Kammer 47 .und einer mittelst Of fnun- gen 48 unter Atmosphärendruck stehenden Dämmer 49, in deren Decke ein in einer Hülse geführter und von dem einen Arm eines Hebels 50 gegen die Membran gepress- ter Stempel 51 geführt ist.
Der Hebel 50 sitzt auf einer unter der Einwirkung einer Torsionsèder 52 stehenden Welle 53 und greift in der gezeichneten Ansauge- oder Ruhestellung des Apparates mit einem an dern, am Ende mit Haken versehenen Arm über den einen Arm einer Wippe 54, welche unter der Einwirkung von in Fig. 4 ersicht lichen Torsionsfedern 55 im entgegengesetz ten .Sinne des Uhrzeigers zu schwingen be strebt ist, und deren anderer Arm von einer die Betätigung des Ablassventils 56 des Ap parates vermittelnden Stange 57 darnieder- gehalten wird.
Ausser dem Hebel 50 sitzt noch ein Arm 58 auf der Welle 53 fest, wel cher in der gezeichneten Stellung ein Be lüftungsventil 59 für die Kammer 47, 40 und 37 geschlossen hält: Die Ventilkammer dieses Ventils steht durch einen Kanal 60 mit der Kammer 47 in Verbindung.
Das Ablassventil 56 bildet, als 73'egel- ventil, das Abschliessorgan einer Saugheber vorrichtung. Diese besteht aus einem senk rechten, über dem Auslaufstutzen 61 des Messapparates in dessen Boden festgeschraub ten Rohre 62, dessen obere Öffnung bis auf die Höhe der Standrohröffnung reicht und über welches ein koachsial bis nahe auf den Gefässboden reichendes, einen weiten Zwi schenraum 63 zwischen sich und Rohr 62 belassendes Doppelrohr gestülpt ist.
Dieses Doppelrohr wird von einem äussern, mit der Gefässdecke verschraubten Rohr 64 und einem innern, .darin dreh- und verschiebbar eingepassten Rohr 65 gebildet, welches oben gegen Rohr 64 durch eine Packung 66 ab gedichtet, von einem durch eine Stange 67 mit dem Ventilkegel 56 verbundenen Kopfe 68 abgeschlossen ist.
Der Kopf 68 ist mit- telst Vierkant in aebsialem .Sinne verschieb bar in der Nabe einer in einer auf der Ge- fässdeeke vorgesehenen Führung 69 dreh baren Kappe 70 eingepasst und besitzt eine tellerförmige Erweiterung 71, welche einer seits auf der Stange 57 aufruht, anderseits mittelst einer Stellschraube 72 auf einer an einem bestimmten Orte mit einer Nocke 73 versehenen ringförmigen Bahn 74 gleiten kann.
Eine in der Kappe 70 gestützte Druck feder 75, deren Spannung die Torsionswir- kung der Federn 55 auf die Wippe über wiegt, ist bestrebt, Kopf 68 und Stange 67 abwärts .zu pressen. Anderseits stützt sich der röhrenförmige, als Durchgangskanal für die abzuzapfende Flüssigkeit ausgebildete Ventilkegel des Ventils 56 auf eine im Aus laufstutzen 61 des Gefässes gestützte schwä chere Druckfeder 77. Ein Kanal 78 stellt die Verbindung her zwischen Kammer 37 und dem untern Hohlraum des Rohres 62, mün det aber nur mit einem stark verengten Kanal 79 (Kapillare) in diesen Hohlraum aus. Die Einrichtung des Doppelrohres 64, 65 soll ermöglichen, bestimmte Teilbeträge des Gefässinhaltes abzulassen.
Zu diesem Behufe sind im festen Rohr 64 senkrecht übereinanderstehende, verhältnismässig kleine Löcher 80 angebracht und im bewegliehen Rohr 65 ebenso weit übereinanderliegende, aber in einer Schraubenlinio angeordnete Bleichgrosse Löcher 81, doch so, dass alle Lö- c 'her des beweglichen Rohres erst bei seiner tiefsten,
der Lage des geöffneten Ablassven- tils entsprechenden Lage auf die gleiche Höhe mit den Löchern des festen Rohres gelangen und alsdann durch eine bestimmte Verdrehung des Rohres ein bestimmtes Loch des festen Rohres mit einem Loch des be weglichen. Rohres zur Deckung gebracht wird.
Eine der Zahl dieser Öffnungen entspre chende Teilung 82 ist auf der Aussenseite der Kappe 70 angebracht, deren Nullpunkt, wenn die Kappe so gedreht ist, dass Stellschraube 72 auf der Nocke 73 aufruht, mit einer am Rand der Führung 69 angebrachten Marke 83 übereinstimmt, Die Teilung kann. für Liter oder Deziliter oder irgend eine andere Masseinheit eingerichtet sein.
Behufs Registrierung der abgezapften Flüssigkeit durch ein Zähhverk 84, und zwar nur bei einer Drehung der Kappe 70 in posi tivem Sinne, ist der untere, in der Führung 69 gleitende Rand der Kappe auf einem am obern Rand mit Sägezähnen 85 und an sei nem untern Rand mit der Teilstrichen ent sprechend verteilten Wellenzacken 86 ver- sehenen Reif aufgesetzt und mit einer Sperr klinke 87 versehen, welche bei Drehung in positivem .Sinne den Reif mitnimmt, andern falls aber darüber hinweggleitet.
Gegen die Wellenzacken 86 stützt sich eine das Zähler werk in der Weise betätigende Stange 88, dass jede ihrer Abwärtsbewegungen das Zählerwerlc um eine Zahl weiterfördert. Fig. 4 zeigt in einem Schnitt die Anordnung der verschiedenen Teile.
Das Zählwerk 84 und Hebelwerk 50, 53, 58, 54 sind von einem Kasten 89 umschlos sen, in dessen Deckel nur die Zahlen 90 des Zählwerkes sichtbar-sind: Ausserdem ist in diesem Deckel noch ein federnder Druck knopf 91 vorgesehen, welcher dazu dient, je- weilen nach jeder Abzapfung das Belüf tungsventil 59 von Hand zu schliessen und den Haken des Hebels 50 zum Übergreifen der 'Wippe 54 zu bringen. Fig. 5 zeigt die Lage der Teile bei geschlossenem Ventil.
Der Arm 58 ist durch eine Schleppverbindung 92 mit dein Ventilkegel verbunden, so dass er selbsttätig nur das Öffnen des Ventils, nicht aber das Schliessen bewirken kann und zum Schliessen ein Druck auf den Knopf 91 nötig ist.
Die Wirkungsweise dieser Ausführungs form ist folgende: Der Apparat sei leer und die Kappe 70 auf den Nullpunkt gestellt, dann sitzt Stell schraube 72- auf der Nocke 73 auf, und Ab lassventil 56 ist geschlossen. Das Belüftungs ventil 59 ist auch geschlossen, und der Ila- .ken des Hebels 50 hält die Wippe 54 fest.
.8o11. nun eine bestimmte Flüssigkeits menge aus dem, Reservoir 7 ausgeschenkt werden, so wird -die Kappe 70 von Hand auf dem betreffenden Teilstrich eingestellt, was, weil der Reifen 86, 87 -dann in positivem Sinne gedreht wird, sofort vom Zähler-werk registriert wird. Dabei verlässt die Stell schraube 72 die Nöcke 73, ohne dass dabei. der Teller 71 und Rohr 65 unter dem Druck der Feder<B>75</B> niedersinkt, weil der Haken .des Hebels 50 ein Kippen der Wippe 54 verhin dert.
Durch die. Betätigung der Pumpe 35 entsteht nun durch die Saugröhre 2 in den .Kammern 37, 47, 63 und 40 ein Unterdruck, der ungenügend, uml ,Ue Mem'bra@n46 auszubie- gen, .das Aussaugen der Flüssigkeit aus dem Standrohr 44 in das Gefäss bewirkt, und zwar durch Öffnung 42 und 79, wobei nach dem Eindringen der Flüssigkeit in das Doppelrohr im Raum 1 und Kammer 63 Gleichgewicht lierrscht,
so dass das Flüssigkeitsniveau in beiden Räumen stets dasselbe ist, wie dies auch Fig. 3 andeutet.
Hat die Füllung die Gefässdecke erreicht, so hat die fortgesetzte Saugwirkung einer seits. die Wirkung, dass Flüssigkeit in den engen Öffnungen 42, 41 sich staut. Dadurch verstärkt sich die Saugwirkung im Kanal 78 und bewirkt ein Übersaugen von Flüs sigkeit in das Rohr 62, bis auch die enge Öffnung 79 dieses Kanals von Flüssigkeit überdeckt und gleichsam abgesperrt ist, wor auf das Austreten von Flüssigkeit aus dem Standrohr 44 aufhört und die Saugwirkung in der Kammer 47 momentan so gesteigert wird, dass die Membran 46 ausbaucht und dadurch den Hebel 50 zum Ausschwingen veranlasst,
indem Stempel 51 und die sich darauf stützende Stellschraube des Hebels unter der Torsionswirkung der Feder 52 .der Membran folgt unter Verdrehung der Welle 53. Infolgedessen klinkt der die Wippe 54 übergreifende Haken des Hebels 50 aus, die Wippe 54 kippt im Sinne des Uhrzeigers um, und Feder 75 schnellt den Kopf ss8 und Rohr 65 abwärts, öffnet dadurch das Ab lassventil -56 und bringt das der auszuschen kenden Flüssigkeitsmen ge entsprechende Loch des Rohres 65 mit dein enstpiechenden Loch des Rohres 64 zur Deckung;
gleichzeitig aber hat aueli der Arm 58 das Belüftungs- Ventil 59 geöffnet, und es bewirkt die Belüf tung .der Kammern 47, 40, 37 das Zurück treten der etwa in die Öffnungen 41, 42 und 79 eingedrungenen Flüssigkeit . und wegen der schon eingeleiteten Saughebewirkung das rasche Auslaufen des Inhaltes des Gefässes 1. durch den Auslaufstutzen 61, sofern dieser nicht noch von einem besonderen vorhandenen Absperrventil abgesperrt ist.
Sobald als die Belüftung der Kammern 47, 40 und 37 stattgefunden hat, hört die Saugwirkung auf die Membran auf, und diese schnappt in ihre gezeichnete Ruhelage zurück und veranlasst auch das Zurücktreten des Stompels 5.1 und des Hebels 50, wobei aber dessen Haken unterhalb des Armes der in Kippstellung verharrenden Wippe 54 zu ste hen kommt, doch so,
dass das Ende der Wippe die schräge Fläche des Hakenkopfes berührt. Das Belüftungsventil 59 wird durch das Zurückgehen des Armes 58 nicht ge schlossen und bleibt während des Auslaufens daher geöffnet. Das Flüssigkeitsniveau im Gefäss 1 sinkt rasch, bis die beiden sich ein ander .deckenden Löcher 80, 81 erreicht sind, worauf durch diese Öffnung auch Luft in den Oberraum. des iSaughebers gelangt und sofort der weitere Auslauf abgebrochen wird, so dass nur die an der Kappe eingestellte und beim Einstellen der Kappe bereits registrierte Flüssigkeitsmenge zum Auslaufen gelangt.
Das Pumpen ist selbstverständlich bei Beginn des Auslaufes eingestellt worden.
Soll ein weiteres Quantum Flüssigkeit ausgegeben werden, so wird vorerst die Kappe 70 wieder auf den Nullpunkt zurückgestellt und durch einen Druck auf den Knopf 91. das Belüftungsventil 59 geschlossen, wobei auch die Wippe wieder über den Haken des Hebels 50 zurückspringt und der Haken diese Wippe wieder in ihrer wagrechten Lage sichert. Die Kappe wird auf das neue Quan tum eingestellt und die Pumpe wieder be tätigt, worauf der gleiche Vorgang für den Auslauf, wie oben beschrieben, sich unter Registrierung wiederholt. Solange das Be lüftungsventil 59 offen bleibt, d. h.
Knopf 91. nicht niedergedrückt wird, ist eine Wie derbetätigung des Apparates durch den Un terdruckerzeuger ausgeschlossen. Dieser Knopf muss daher vor jeder Messung nieder gedrückt werden.
Für die Verwendung des Apparates für Säuren müssten die von Säuren benetzten Teile teils in Blei oder Platin ausgeführt sein.
Bei diesem Apparat wird die Genauig keit der Messung weder durch Undichtheit von Ventilen oder Stopfbüchsen, noch Luft blasen beeinflusst.
Mit Hilfe solcher Messapparate kann man an Orten, wo Flüssigkeiten ganz verschie dener Natur, wie z. B. Öl, Benzin, Petrol, Sprit und dergleichen, unter sicherer Kon trolle zum Ausschank gelangen sollen, die Förderung aller dieser Flüssigkeiten nur durch einen einzigen kontinuierlich arbeiten den Unterdruckerzeuger, wie z. B. eine Pumpe oder einen Strahlapparat bewirken.
Eine solche Anordnung mit Messappara- ten gemäss Fig. 3 bis 5 ist in Fig. 4 im Schnitt und Vorderansicht gezeigt. Die von den Messapparaten zur Pumpe führende Saugleitung 2 ist allen gemeinschaftlich, während jeder Apparat seine besondere Saug leitung nach seinem zugehörigen Sammel behälter 7 besitzt.
Unter jedem Apparat ist noch je ein durch eine Leitung 100 mit dem entsprechenden Sammelbehälter verbundener Niveauanzeiger 1.01 angeordnet, welcher stets die noch in den Sammelbehältern vorhan dene Flüssigkeitsmenge erkennen lässt.