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Kanister mit meßbehälter für Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft
Kanister mit Meßbehälter für Flüssigkeiten, insbesondere für Benzin, bestehend aus
einem Hauptbehälter und einem unter demselben angebrachten und mit demselben verbundenen
Meßbehälter, welcher bei aufrechter Lage vom Hauptbehälter nachgefüllt wird und
dessen Inhalt durch eine Ablaufröhre durch Neigen des Kanisters entleert werden
kann. Der den Gegenstand der Erfindung bildende Kanister ist hauptsächlich zum Gebrauch
bei gewöhnlichen Benzinstationen bestimmt, welche zum Kleinverkauf von Benzin mit
einer sogenannten Verkaufspumpe oder einem anderen Meßapparat versehen sind, der
meistens nicht auf kleinere Mengen als 51 eingestellt werden kann. Diese 51 werden
dann in den Kanister gefüllt, mittels dessen das Benzin nunmehr leicht und bequem
literweise gezapft werden kann. Bei Benzinstationen wird es auf diese Weise möglich,
auch solche Kunden, wie z. B. Motorradfahrer, welche oft kleinere Mengen als 51
Brennstoff zu kaufen wünschen oder eine Anzahl Liter, welche nicht durch 5 teilbar
ist, leicht und mit großer Genauigkeit zu bedienen.
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Bei bekannten Meßv orrichtungen mit einem sich selbsttätig aus einem
Vorratsbehälter füllenden Meßbehälter ist die ausgeschenkte Menge mehr oder weniger
vom Flüssigkeitsstande im Behälter abhängig, weil bei ihnen meistens das Ablaufrohr
durch den Haupt-Behälter geht und bis zur Höhe des Flüssigkeitsstandes gefüllt wird.
Bei gewissen bekannten Vorrichtungen kann auch beim Ausschenken das Ausfließen der
Flüssigkeit durch das Ablaufrohr schon dann beginnen, wenn sich die Flüssigkeit
im Hauptbehälter noch nicht von der Einflußöffnung zurückgezogen hat, was zur Ungenauigkeit
der Messung führt. Bei diesen Apparaten ist ferner die ausgeschenkte Menge auch
noch davon abhängig, wie rasch das Gefäß in die zum Ausschenken erforderliche Lage
geneigt wird.
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Die wesentlichen Unterschiede des Erfindungsgegenstandes bestehen
gegenüber den bekannten Einrichtungen darin, daß der Meßbehälter durch seine Mündung
sowohl gefüllt als auch entleert wird, so daß auch die Kante dieser öffnung die
für die Anbringung des Eichstempels gestellten Forderungen erfüllt. Ferner ist die
Vorrichtung so ausgebildet, daß sich die Flüssigkeit im Hauptbehälter vollständig
von der Mündung des Meßbehälters und des Fangtrichters zurückgezogen hat, bevor
die Flüssigkeit beginnt, aus dem Hilfsbehälter durch die Mündung in den Fangtrichter
zu entweichen und durch das Ablaufrohr auszutreten.
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Die beim Erfindungsgegenstande angestrebte Genauigkeit der Messung
wird dadurch erreicht, daß die Ablaufröhre von einem in der Vorratskammer angebrachten
und an seinem unteren Ende gegen deren
Inneres offenen Fangtrichter
ausgeht, und daß der Auslauf des Meßgefäßes über den Boden der Vorratskammer herausragt
und in das offene Ende des Fangtrichters mündet, der eine solche Neigung hat, daß
er beim Neigen des Behälters rechtzeitig aus der Flüssigkeit austaucht, bevor letztere
unmittelbar aus dem Vorratsbehälter auslaufen kann. Ferner weist das nach oben abnehmende
Meßgefäß eine in aufrechter Stellung des Behälters senkrecht stehende Wand auf,
welche gegen die Stirnwand des Behälters gewendet und in welcher oben über dem Boden
der Vorratskammer eine Öffnung vorhanden ist. Neben dein Meßgefäß ist im Boden der
Vorratskammer eine Vertiefung angeordnet, die zweckmäßig durch ein Entlüftungsrohr
mit dem unteren Teil des Meßgefäßes verbunden ist und deren Inhalt demjenigen des
über den Boden der Vorratskammer herausragenden Teiles des Meßgefäßes entspricht.
Zur weiteren Erhöhung der Meßgenauigkeit kann dann endlich noch der über den Boden
der Vorratskammer herausragende Teil des Meßgefäßes mit einem Tropfenfang versehen
sein, dem gegenüber im Fangtrichter eine erhöhte Leitwand mit frei zugänglicher
Unterseite liegt.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Abb. i zeigt einen vertikalen Schnitt durch den Kanister, Abb. 2 eine Stirnansicht
desselben und Abb. 3 den Grundriß.
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Der Kanister i selbst kann eine beliebige Form erhalten, und dessen
oberer Teil bildet einen Hauptbehälter 2 für den Flüssigkeitsvorrat mit geneigtem
Boden 3 und einer Einfüllungsöffnung mit Schraubpfropfen 5d.
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Im unteren Raum des Kanisters ist ein Meßgefäß 5 mit einem bekannten
Justierpfropfen 6 angebracht. Dieses Gefäß ragt mit seiner rinnenförmigen Spitze
7 durch den Zwischenboden 3 an dessen tiefster Stelle hindurch in den Vorratsbehälter
2 hinein. Die der einen Stirnwand des Kanisters benachbarte Wand 8 des Meßgefäßes
steht senkrecht, wenn der Kanister auf einer waagerechten Unterlage steht. Auf dieser
Seite ist das Meßgefäß in seiner über den Zwischenboden 3 herausragenden Spitze
oder Ablaufrinne 7 mit einer Mündung oder Ablaßöffnung 9 versehen. Unmittelbar unter
dem Boden 3 zwischen der Meßgefäßwand 8 und der Endwand des Kanisters ist eine kleine
Tasche io angebracht, welche nach oben gegen den Vorratsraum 2 offen ist und auch
als eine Vertiefung im Boden 3 betrachtet werden kann. Vom Boden dieser Tasche oder
Vertiefung io aus, deren Inhalt gleich groß ist wie derjenige des über den Zwischenboden
3 herausragenden Teiles des Meßgefäßes 5, führt ein Entlüftungsröhrchen i i zum
Meßgefäßboden oder in dessen Nähe.
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Die Ablaufrinne 7 auf dem Meßgefäß 5 mündet in einen in der Vorratskammer
2 angeordneten rechteckigen Fangtrichter 12, welcher nach oben durch die Deckwand
des Kanisters in eine geeignet gebogene, an der Mündung mit einer Verschlußhülse
14 versehene Röhre 13 mündet. Der Fangtrichter i a ist an seinem unteren
Ende im Innern der Kammer 2 offen.
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Am Kanister ist ein Schau- oder Wasserstand,-las 15 angebracht, durch
welches der Stand der Flüssigkeit im Innern des Kanisters 2 und der Vertiefung oder
Tasche io beobachtet werden kann, wenn der Kanister auf einer waagerechten Unterlage
steht. Auf diesem Glase sind zwei Marken angebracht, eine obere, 16, welche den
höchsten zulässigen Stand angibt, bis auf welchen der Kanister gefüllt werden darf,
und eine untere, 17, welche angibt, wie weit der Kanister entleert werden darf,
damit das Meßgefäß stets vollständig .gefüllt werden kann.
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Wenn das Meßgefäß, wie bei der gezeigten Ausführungsform angenommen
worden ist, einen Inhalt von i 1 hat und der Kanister dazu bestimmt ist, mit 5 1
auf einmal gefüllt zu werden, soll die Vorratskammer 2 einen Fassungsraum von etwa
8 1 haben und eine derartige Form erhalten, daß die Flüssigkeit in demselben nach
einer Nachfüllung von etwa 61, wovon i 1 in das Meßgefäß 5 geht, auf die Höhe der
Marke 16 hinaufreicht, und daß die im Kanister enthaltene Flüssigkeitsmenge, wenn
der Behälter geneigt und die Ablaufröhre 13
nach unten gerichtet wird, wobei
die Wand 8 sich der waagerechten Lage nähert, sich in geraumem Abstand von der öf'nung
des Fangtrichters 12 hält und sich von demselben entfernt, bevor er eine solche
Neigung erhalten hat, daß Flüssigkeit durch ihn unmittelbar aus dem Behälter 2 abrinnen
könnte. Aus diesem Grunde ist auch der Trichter so angeordnet, daß er bei waagerecht
stehendem Kanister mit der Senkrechten einen Winkel von etwa io° einschließt und
dabei von der dem Meßgefäß naheliegenden Endwand des im Grundriß langgestreckten
rechteckigen oder ovalen Kanisters weggeneigt ist.
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Wenn beim Verkauf der Behälter so geneigt wird, daß die Meßgefäßwand
8 schließlich waagerecht zu liegen kommt, so stellt sich die Flüssigkeitsoberfläche
im Meßgefäß 5 auf gleiche Höhe mit der Ablaufkante oder Mündung 9 ein, indem beim
Neigen eine Nachfüllung des Meßgefäßes
aus der Tasche oder Vertiefung
io erfolgt. Infolgedessen ist das Maßgefäß, wenn die Wand 8 die waagerechte Lage
erreicht, immer mit Sicherheit bis zur Kante der verhältnismäßig schmalen Öffnung
oder Mündung 9 gefüllt, vorausgesetzt, daß die Flüssigkeitsoberfläche vorher bis
zur Marke 17 reichte. Wird nun der Kanister noch weiter in der gleichen Richtung
geneigt, so rinnt die in der beschriebenen Weise durch das Meßgefäß genau abgemessene
Flüssigkeitsmenge aus der Mündung 9 in den Fangtrichter 12 und durch die Röhre
13, wobei Luft durch das Röhrchen i i in das Meßgefäß einströmt, so daß dessen
Entleerung rasch und ohne Gurgeln im Ablauf vor sich geht.
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Wenngleich das Meßgefäß jedesmal an den Fangtrichter eine mit großer
Genauigkeit abgemessene Flüssigkeitsmenge abgibt, so ist es doch für die Zuverlässigkeit
der Meßvorrichtung wichtig, daß die ganze Flüssigkeitsmenge auch tatsächlich durch
die Röhre 13 abläuft und nicht etwa zum Teil in den Behälter 2 zurückfällt. Zu diesem
Zwecke ist an der Ablaßrinne 7 ein Tropfenfang 18 angeordnet, dem im Fangtrichter
12 eine erhöhte Leitwand i9 gegenüberliegt, auf die die. aus dem Ablauf 9 kommende
Flüssigkeit herunterrinnt. Flüssigkeit, welche hierbei in der Richtung der Kante
2o dieser Leitwand abgedrängt wird, fließt um diese freie Kante herum und strömt
dann auf der Unterseite der Leitwand in der Richtung der Ablaufröhre 13, so daß
keine Flüssigkeit Gelegenheit hat, aus dem Trichter 12 zu entweichen und in die
Kammer 2 zurückzufließen.
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Selbstv erständlicherweise muß der Kanister nach Abzapfung derjenigen
Flüssigkeitsmenge, für die das Meßgefäß bestimmt ist, jedesmal wieder aufgerichtet
und eine kurze Zeit in dieser Stellung gehalten werden, damit sich das Meßgefäß
5 wieder füllen kann, bevor es wieder entleert wird. Dabei ist je.desmal darauf
zu achten, daß die Flüssigkeitsoberfläche wenigstens auf der Höhe der Marke 17 steht.
Ist .dies nicht der Fall, so muß die Vorratskammer 2, im Falle des hier gewählten
Ausführungsbeispiels, mit 5 1 Flüssigkeit neu beschickt werden.