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Flüssigkeitsbehalter mit einer Dosiereinrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Flüssigkeitsbehälter mit einer
Dosiereinrichtung zum Ausschenken von Flüssigkeitsmengen gleichen Volumens nach
dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Derartige Flüssigkeitsbehäiter, wie zum Beispiel
Flaschen, Kanister, Kannen oder dergleichen, sind beispielsweise aus der bT-PS 573.385
und der DT-OS 2.219.582 bekannt und sollen dazu dienen, Flüssigkeiten der verschiedensten
Art und für die verschiedensten Verwendungszwecke in möglichst genau abgemessenen
Portionen aus einem Behälter auszuschenken, ohne dazu Meßbecher oder andere Vorrichtungen
zum Abmessen und Dosieren der Flüssigkeit verwenden zu müssen. Diese Flüssigkeitsbehälter
werden daher insbesondere dort benötigt und verlangt, wo eine Flüssigkeit in einer
bestimmten Dosierung verwendet werden soll, oder wo ein Herabtropfen von Flüssigkeit
beim Abmessen der Flüssigkeitsmenge vermieden werden soll, um Verschmutzungen oder
Beschädigungen zum Beispiel von Fußböden durch ölige oder aggressive Flüssigkeiten
zu vermeiden, oder wo verhindert werden soll, daß beim Ausschenken und Abmessen
der Flüssigkeitsmengen zum Rei.spiel scharfe oder ätzende Flüssigkeiten mit den
Händen der Bedienungsperson in Berührung kommen können.
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Der prinzipielle Aufbau, die Wirkungsweise unti die fachteile
der
bekannten Flüssigkeitsbehälter der in Rede stehenden Art werden nachstehend anhand
der Zeichnung beschrieben, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Flüssigkeitsbehälters im Langsschmitt dargestellt ist. Aus der Zeichnung ersichtliche
Merkmale, die nachstehend nicht beschrieben werden, gehören daher nicht zum vorbekannten
Stand der Technik.
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Der mit einer Grifföffnung 2 versehene Flüssigkeitsbehälter 1 besitzt
einen Ausgießstutzen 3, der beispielsweise mit einer nicht dargestellten, aufschraubbaren
Verschlußkappe verschließbar ist. Der Ausgießstutzen 3 ist gegen den Behälterraum
4 durch eine Trennwand 5 abgedichtet, welche bei den bekannten Behälter in aller
Regel am oberen Ende des Ausgießstutzens 3 angeordnet ist und verhindert, daß Flüssigkeit
unmittelbar aus dem Behälterraum 4 durch den Ausgießstutzen 3 aus dem Behälter 1
ausfließen kann. Die Dosiereinrichtung wird von einem am Behälterboden 6 angeordneten
Dosierraum 7 gebildet, dessen Volumen gleich detn Volumen der zu doierenden lelüssigkeitsmenge
ist. Der Dosierraum 7 kann sowohl oberhalb des Behälterbodens 6 im Behälterraum
4 liegen als auch vorzugsweise - wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel -unter
dem Behälterbdden 6 liegen, wodurch eine vollstindige Entleerung des Behälterraumes
4 ermöglicht wird. Der Dosierraum 7 besitzt an seinem einen Ende eine Einlauföffnung
8, die den Dosierraum 7 mit dem Behälterraum 4 verbindet. An seinem anderen Ende
weist der Dosierraum i eine uslauI-
öffnung 9 auf, an welche eine
Auslaufleitung 10 angeschlossen ist, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als rohrförmiger Kanal an oder in der Seitenwandung des Behälters 1 ausgebildet
ist. Eine Luftleitung 11 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in der gleichen
Weise als rohrförmiger Kanal an oder in der Wandung des Behälters 1 ausgebildet.
Die Auslaufleitung 10 und die Luftleitung 11 münden an dem Ausgießstutzen 3 aus,
wobei die Mündungsöffnung bei den bekannten Behältern in aller Regel in der am oberen
Ende des Ausgießstutzens 3 angeordneten Trennwand 5 liegt, so daß durch Verschließen
des Ausgießstutzens 3 zugleich auch die Auslaufleitung 10 und die Luftleitung 11
verschlossen werden. Durch Kippen des Behälters 1 aus der dargestellten aufrechten
Stellung entgegen dem Uhrzeigersinn um einen Winkel zwischen 900 und 1800 wird der
Behälter 1 in seine Ausgießstellung geschwenkt. Der Dosierraum 7 ist an dem Behälter
1 derart angeordnet, daß in der Ausgießstellung des Behälters 1 die Einlauföffnung
8 höher als die Auslauföffnung 9 sowie ferner im Bereich der höchsten S-telle des
Behälterraumes 4 liegt. Ferner ist die Luftleitung 11 derart angeordnet, daß sie
mit ihrem anderen Ende 12 in der Ausgießstellung des Behälters 1 oberhalb der Auslauföffnung
9 mündet. Vorzugsweise mündet die Luftleitung 11 im Bereich der Einlauföffnung 8,
wobei die Mündung 12 sowohl im Behälterraum 4 als auch im Dosierraum 7 liegen kann.
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In der dargestellten aufrechten Stellung des Behälters 1 hat sich
der Dosierraum 7 aus dem Behälterraum 4 durch die Einlauföffnung 8 mit Flüssigkeit
gefüllt, wobei eine dem Volumen der aus dem Behälterraum 4 ausgelaufenen Flüssigkeitsmenge
entsprechende Luftmenge durch die Luftleitung 11 in den Behälterraum 4 eingeströmt
ist und die Luft aus dem Dosierraum 7 durch die Auslaufleitung 10 verdrängt worden
ist. Der bei dem Ausführungsbeispiel von der Auslauföffnung 9 zur Einlauföffnung
8 hin geneigte Behalterboden 6 unterstützt dabei, daß sich der Dosierraum 7 vollständig
füllen kann und keine Luftblasen zurückbleiben und daß ferner eine vollständige
Entleerung des Behälterraumes 4 möglich ist. Die Flüssigkeitsspiegel im Behälterraum
4 sowie in der Auslaufleitung 10 und in der Luftleitung 11 stehen gleich hoch. Zum
Ausschenken der im Dosierraum 7 abgemessenen Flüssigkeitsmenge wird der Behälter
1 in der vorgenannten Weise in die Ausgießstellung gekippt, so daß die dosierte
Flüssigkeitsmenge aus dem Dosierraum 7 durch die Auslaufleitung 10 abfließt. In
dieser Stellung des Behälters 1 wandert die im Behälterraum 4 befindliche Luft zur
Einlauföffnung 8 hin, die nun im Bereich der höchsten Stelle des Behälterraumes
4 liegt, so daß nur die im Dosierraum 7 dosierte Flüssigkeitsmenge ausgeschenkt
wird und keine weitere Flüssigkeit zusätzlich aus dem Behälter raum 4 durch die
Einlauföffnung 8 in den Dosierraum 7 fließen kann. Zusätzlich zu der dosierten Flüssigkeitsmenge
wird lediglich die Flüssigkeit ausgeschenkt, die in der
Auslaufleitung
10 stand. Um diese Flüssigkeitsmenge, deren Volumen vom Füllungsgrad des Behälters
1, das heißt von der Höhe des Flüssigkeitsspiegels bei aufgerichtetem Behälter abhängt,
möglichst gering und möglichst klein im Verhältnis zu der im Dosierraum 7 dosierten
Flüssigkeitsmenge zu halten, besitzt die Auslaufleitung 10 einen möglichst engen
Querschnitt. In der Ausgießstellung tritt durch die Luftleitung 11 Luft in den Behälterraum
4 und durch die Einlauföffnung 8 auch in den Dosierraum 7 ein, so daß in dem Behälter
1 kein Unterdruck entstehen und der Dosierraum 7 sich vollstandig entleeren kann.
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Die bekannten Flüssigkeitsbehälter besitzen nun den folgenden erheblichen
Nachteil. Sobald beim Aufrichten des gekippten Behälters 1 aus der Ausgießstellung
in die aufrechte Stellung der Plüssigkeitsspiegel im Behalterraum 4 wieder die Einlauföffnung
8 erreicht, strömt Flüssigkeit durch die Einlauföffnung 8 in den Dosierraum 7, fließt
in diesem nach unten und tritt auch in die Auslaufleitung 10 ein, so daß die Auslauföffnung
9 von dieser nachstehend als "Erstmenge" bezeichneten Flüssigkeit verschlossen wird
und keine Luft aus dem Dosierraum 7 durch die Auslaufleitung 10 entweichen kann.
Gleichzeitig wird aber auch die Einlauföffnung 8 von Flüssigkeit verschlossen, so
daß die im Dosierraum 7 verdrängte Luft nicht oder nur mühsam in Form von Blasen
durch die Einlauföffnung 8 in den Beh.lterraum 4 entweichen kann, weil die Luft
hierbei den durch die Einlauföffnung 8 fließenden Flüssigkeitsstrom, der unter dem
Druck
der Flüssigkeitssäule im Behälterrau:n 4 steht, unterbrechen muß und sich im Gegenstrom
zu der in den Dosierraum 7 einströmenden Flüssigkeit durch die Einlauföffnung 8
pressen muß. Die im Dosierraum 7 unter Druck stehende Luft bewirkt, daß die in der
Auslaufleitung 10 befindliche Erstmenge der Flüssigkeit von nachströmender Luft,
die bei inzwischen aufgerichtetem Behälter 1 wieder aus dem Dosierraum 7 durch die
Auslauföffnung 9 in die Auslaufleitung 10 einströmen kann, in er Auslaufleitung
hochgedrückt wird. Nach vollständiger Füllung des Dosierraumes 7 steigt die Flüssigkeit
in der Auslaufleitung 10 bis zum Flüssigkeitsspiegel im Behälterraum 4 an. Dabei
schiebt die Flüssigkeit die in der Auslaufleitung 10 befindliche Luftsäule vor sich'her,
die wiederum die von der Erstmenge gebildete Flüssigkeitssäule vor sich herschiebt,
welche auf diese Weise in einem plötzlichen Schuß oder Schwall aus der Mündung der
Auslaufleitung 10 des aufrecht stehenden Behälters 1 herausspritzt. Wie die vorstehende
Schilderung zeigt, ist die Bildung der Erstmenge mit einer nachfolgenden Luftblase
in der Auslaufleitung 10 unvermeidbar, und es ist daher bei den bekannten Behältern
auch unvermeidbar, daß nach dem Aufrichten des Behälters aus der Ausgießstellung
die Erstmenge in einem plötzlichen Schwall aus der Auslaufleitung 10 herausschießt.
Dieses Nachspritzen aus dem aufgerichbten Behälter ist je nach Art der Flüssigkeit
nicht nur wegen der damit verbundenen Verschmutzungen unangenehm, sondern kann bei
ätzenden Flüssigkeiten oder dergleichen auch sehr gefährlich sein. Trotz eines dringenden
Bedürfnisses
nach-Flüssigkeitsbehältern mit einer Dosiereinrichtung und obwohl die in Rede stehenden
Behälter seit langem bekannt sind, haben sie daher praktisch keine Verwendung in
der Praxis gefunden.
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Weiterhin besitzen die bekannten Flüssigkeitsbehälter den folgenden
Nachteil. Bei einer Erwärmung der Flüssigkeit und insbesondere der Luft in dem verschlossenen
Behälter 1 entsteht im Behälterraum 4 ein Überdruck. Beim Offnen des Ausgießstutzens
3 expandiert die im Behälterraum 4 befinde liche Luft und drückt aus dem Behälterraum
4 in die Auslaufleitung 10 und in die Luftleitung 11 Flüssigkeit, die aus dem aufrecht
stehenden Behälter herausspritzt und daher ebenfalls zu Verschmutzungen und Verletzungen
führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile
der bekannten Flüssigkeitsbehälter zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Hauptanspruchs gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Flüssigkeitsbehälters dargestellt ist.
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Der Ausgießstutzen 3 ist als vertikaler Auffangbecher ausgebildet,
in den die Auslaufleitung 10 und die Luftleitung 11 einmünden. Zu diesem Zweck ist
die Trennwand 5, die den Ausgießstutzen gegen den Behälterraum 4 abdichtet, am Boden
des Auffangbechers 3 angeordnet. Der Auffangbecher
3 ist in seiner
Höhe und in seinem Volumen derart bemessen und die beiden Leitungen 10, 11 münden
derart in den Auffangbecher 3, daß der Auffangbecher 3 beim Aufrichten des gekippten
Behälters 1 die aus der Aus laufleitung 10 noch austretende Flüssigkeit aufzufavlgen
vermag.
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Zu diesem Zweck sind die Mündungen 13, 14 der Leitungen 10f 11 in
der Nähe des von der Trennwand 5 gebildeten Bodens des Auffangbechers 3 angeordnet,
und ferner sind die in der Seitenwandung des Auffangbechers 3 liegenden Mündungen
13, 14 nicht nach oben, sondern gegen die gegenüberliegende Seitenwand des Auffangbechers
3 gerichtet, so daß die bei aufrechtem Behälter 1 aus der Auslaufleitung 10 herausschießende
Flüssigkeit nicht nach oben aus dem Auffangbecher 3, der eine ausreichende Höhe
besitzt, herausspritzen kann. Weiterhin ist in der Trennwand 5 ein Ventil 15 angeordnet,
welches sich bei aufgerichtetem Behälter 1 öffnet und den Auffangbecher 3 mit dem
Behälterraum 4 verbindet und sich beim Kippen des Behälters 1 in die Ausgießstellung.
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schließt. Die bei aufgerichtetem Behälter vom Auffangbecher 3 aufgefangene
Flüssigkeit kann daher durch das geöffnete Ventil 15 in den Behälterraum 4 zurückfließen0
Wenn.
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sich in dem verschlossenen Behälter 1 durch Erwärmung ein Überdruck
gebildet hat, kann beim Öffnen des Ausgießstutzens 3 die Luft aus dem Behälterraum
4 durch das offene Ventil 15 expandieren und durch den Ausgießstutzen 3 entweichen,
so daß keine Flüssigkeit aus dem Behälterraum 4 in die Leitungen 10, 11 gedrückt
wird und ein Herausspritzen von Flüssigkeit aus dem Behälter 1 beim Öffnen des
Ausgießstutzens
3 vermieden wird. Vorteiih'fterweise wird ein Ventil verwendet, dessen Ventilkörper
16 sich durch sein Eigengewicht bei aufgerichtetem Behälter 1 in die Offnungsstellung
und bei gekipptem Behälter in die Schließstellung des Ventils 15 zu bewegen vermag.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Ventil 15 als Stopfen 17 ausgebildet,
der in eine Offnung 18 der Trennwand 5 einsetzbar ist, so daß der Behälterraum 4
durch die Öffnung 18 gefüllt werden kann und danach ds Ventil 1 durch den Auffangbecher
3 eingesetzt und zum Verschließen der Öffnung 18 in diese als abdichtender Stopfen
17 eingedrückt werden kann.
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