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Zapfverschluß für Büchsen Die Erfindung bezieht sich auf einen Zapfverscliluß
für Büchsen, insbesondere für Farben oder Lacke, und bezweckt, einen solchen Zapfverschluß
in einfacher und zweckmäßiger Weise derart auszubilden, daß eine Verbesserung der
bekannten Schraubenverschlüsse, die jetzt auf den meisten Farbenbüchsen angeordnet
sind, herbeigeführt wird. Wenn man einen derartigen Deckel losschraubt, muß man
darauf achten, daß dieser Deckel, wenn das Ende des Schraubengewindes erreicht ist,
nicht aus der Hand auf den Boden fällt. Besonders bei vollen Büchsen größeren Inhalts,
z. B. 35 kg Farbe, fließt alsdann die Farbe plötzlich mit einem dicken Strahl aus,
der Büchse und- gelangt dabei oft auf die Hände. Der Deckel kann ,auch noch zu Schwierigkeiten
Anlaß geben, weil er in der Regel als Folgeerscheinung des Fallens. verunreinigt
ist, was bisweilen nachteilig sein kann; man hat praktisch keine Zeit zur Reinigung,
denn die Büchse soll bald wieder geschlossen werden.
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Wenn schon das Abschrauben und Ablassen .einige Gewandtheit erfordert,
so trifft dies noch mehr für das Wiederaufschrauben des Deckels zu, wenn @er genau
in dem Augenblick, in dem man den Ausfluß zu beendigen wünscht, vor die Öffnung
gebracht und auf die Tülle geschraubt werden soll.' Dazu kommt noch, daß in der
Regel nicht sofort das Schraubengewinde genau gefaßt wird. Es braucht wohl nicht
betont zu werden, daß eine genaue Abwiegung der abzulassenden Mengen hierbei nicht
möglich ist. Es, gehört praktisch zu den Unmöglichkeiten, aus einer normalen 35-kg-Büchse
35mal z kg Farbe abzuziehen. Schließlich gibt der bekannte Verschluß Anl.aß zum
Nachtropfen und Verdicken der nachgelaufenen Farbe mit allen damit verknüpften Nachteilen.
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Die obenerwähnten Schwierigkeiten und Nachteile werden bei Anwendung
eines Verschlusses nach der Erfindung beseitigt.
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Der Zapfverschluß nach der Erfindung besteht aus ,einer festen Führungsbüchse
und einer darin verschiebbaren oder drehbaren. Tülle, deren Auslaßöffnung in der
inneren Stellung geschlossen und in der äußeren Stellung geöffnet ist.. Derartige
Verschlüsse sind für Fässer an sich bekannt. Nach der Erfindung findet aber ein
derartiger Verschluß bei einer Farb- oder Lackbüchse Anwendung; er hutt außerdem
das besondere Merkmal,-daß in der äußeren Stellung das offene Einlaßende mit der
Innenoberfläche der Büchse genau oder annähernd genau abschneidet.
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Nicht nur wird hierdurch eine bessere Abschließung erhalten, sondern
.außerdem kann in der ,geöffneten Lage des Verschlusses die Farbe gerührt werden,
ohne daß man durch hineinragende Teile daran gehindert wird. Außerdem ist es von
besonderer Bedeutung,
daß die ganze Büchse entleert werden find
auch der untere Teil der Wand und des Bo-: dens während des Ausgießers abgekratzt
.'werden kann. Die außerhalb der Büchse heraus.- ' ragende Führungsbüchse kann aus
einem @curzen Ring bestehen.
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Man braucht zum neuen Verschluß nur -wenig Material; derselbe kann
aus Blech- hergestellt und zusammen mit der alten Büchse weggeworfen werden.
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Der Hub der Tülle kann mittels eines .Anschlages und einer Nut oder
in anderer Weise begrenzt sein, und zwar derart, daß die Tülle in eingeschobener
Stellung nach Verdrehung gegen Herausschiebung gesichert ist.: Die Tülle kann derart
in -der Führungsbüchse oder in dem Führungsring geführt sein, daß. sie beim Ausziehen
oder Hineinschieben zugleich eine drehende Bewegung ausführt. Hierdurch wird das
öffnen. und Schließen erleichtert.
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Die Tülle kann ferner am geschlossenen Ende mit einem Rand oder Anschlag
oder anderen Teil versehen' sein, der eine Verriegelung gegen Ausziehen gestattet.
Dabei kann die Führungsbüchse oder der Führungsring ein entsprechendes Glied zur
Anbringung der Ver#egelung besitzen, oder die Verriegelung kann mittels eines an
der Büchse anzuordnenden -Metalldrahtes erfolgen.
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' 'Die Erfindung wird auf der Zeichnung an. .zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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- Fig. i ist ein Längsschnitt eines unten an einer Farbenbüchse befestigten
Verschlusses in, geöffneter Lage.
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Fig.2 -zeigt denselben Verschluß in geschlossener Lage.
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,Fig.3 und 4 -sind Schnitte entsprechend Fig. I und 2 ,einer anderen
Ausführungsform. In Fig. i und ä ist eine Blechbüchse mit i bezeichnet. In der Nähe
des Bodens ist dies mit einer Öffnung versehen; längs deren Rand ein Messingring
2 von geringer Höhe befestigt ist. In diesem Ring -st eine Tülle 3 verschiebbar,
die am'linken Ende 4 offen und am rechten Ende 5 - geschlossen ist. In der Nähe
des rechten Endes hat die Tülle unten eine rechtiVüüdnge Auslaßöffnung
6,' die sich_ in Fig: i gänzlich -außerhalb -des Ringges 2 befindet. Das
rechte Ende 5 ist-mit eirein runden :öder övalen Rand`7 versehen; mit dessen°Tiilfe
die Tülle leicht verschöben lverderi' kann:- Bei dieser Bewegung ;besorgt ein in
Beine Nut $ der Tülle eingreifender Zapfen: g des Ringes die Geradführung; und in@
der geschlossenen Lage kann. -die Tülle dadurch verriegelt werden,-daß sie ein wenig
gedreht wird; 'was dadurch möglich ist, däß die Nut 8 bei io in der Umfangsrichtung
verläuft.
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:Es versteht sich, daß der neue Verschluß in geschlossener
Lage außerhalb der Büchse nur wenig Raum beansprucht, wodurch in einem bestimmten
Raum mehrere Büchsen gelagert werden können und die Gefahr einer Beschädigung verringert
ist. Das Öffnen und Schließen kann leicht erfolgen, und in der offenen. Lage befindet
-sich kein Teil -der Tülle im .Innern def Büchse, so daß man die Farbe oder das
andere Material während des Ausgießers stets ungehindert umrühren kann und ein gleichmäßiges
Ausfließen gut gemischter Farbe gewährleistet ist.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 führt die Tülle bei der
Verschiebung zugleich eine drehende Bewegung aus, wodurch auch bei sehr dicken oder
zähen Substanzen das Öffnen und Schließen leicht° stattfinden kann. Dazu verläuft
die Nut 8 schraubenlinienförmig. Dadurch, daß die Auslaßöffnung beim Schließen gedreht
wird, wird die Ausflußgeschwindigkeit zu - gleicher Zeit verzögert,, was das Schließen
erleichtert. Der Ring 2 ist mit einem Flansch i i versehen, während der Rand 7 der
Tülle bei 12 in geschlossener, Lage gegenüber einer Öffnung in dem Flansch i i zwecks
Anbringung eines Verschlusses durchbohrt ist.
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Im Rahmen der Erfindung sind Änderungen und Verbesserungen möglich.
So kann ,die Form der Auslaßöffnung 6 der ' Art -der auszugießenden Masse angepaßt-
sein. So-kann 'z. B. .eine dreieckige und- mit der Spitze denn Innern der Büchse
zugkehrte Öffnung er= wünscht sein, in .einem anderen Falle gerade das Umgekehrte.
-Auch kann man .eine schraubenförmig verlaufende Auslaßöffnnng recht-. winkliger
oder anderer Form verwenden. Die Hauptsache ist, daß in der äußeren Lage das offene
Einlaßende mit der Innenfläche der Büchse genau oder annähernd genau abschneidet.
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