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Anlage zum Lagern und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten.
Es ist bekannt, feuergefährliche Flüssigkeiten so einzulagern, dass man den von der Flüssigkeit nicht erfüllen Raum des Lagerbehälters und alle in diesen führenden Rohrleitungen mit einem nicht oxydierenden Schutzgas, vorwiegend Kohlensäure auffüllt, d. h. die Flüssigkeit mit diesem Schutzgas überlagert. Hiebei bedient man sich zum Abfüllen der Flüssigkeit entweder des Druckes des Schutzgases oder einer Pumpe. Es ist ferner bei Saugförderanlagen bekannt, die Entnahme Von Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter vom tatsächlichen Vorhandensein von Schutzgas zur Auflagerung oder von dessen Zutritt in den Lagerbehälter abhängig zu machen.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Anlage zum Lagern und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten bedient sich gleichfalls einer Pumpe zur Entnahme und zum Hochfördern der Flüssigkeit, die Saugmöglichkeit der Pumpe wird in bekannter Weise vom Vorhandensein des Schutzgases insofern abhängig gemacht, als es zum Schliessen einer in der Saugleitung der Pumpe künstlich geschaffenen Undichtheit einen Flüssigkeitsverschluss benutzt, der aus der feuergefährlichen Flüssigkeit gebildet wird.
Das Wesentliche besteht nun darin, dass der Flüssigkeitsverschluss durch die Strömungsenergie des aufzulagernden Schutzgases hergestellt wird. Dies wird dadurch erreicht, dass man das Schutzgas eine Strahlpumpe durchströmen lässt, durch die es Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter ansaugt und an die zu verschliessende Undichtheit der Saugleitung der Pumpe bringt.
Die Vorteile dieser Anlage sind darin zu suchen, dass die Pumpensperre von dem Druck in dem Lagerbehälter und den mit ihm in Verbindung stehenden Rohren vollkommen unabhängig ist und dass - im Gegensatze zu den bekannten mit Schutzgasüberdruck im Lagerbehälter arbeitenden AnlagenAbschluss des Schutzgases und Förderungsmöglichkeit bei ordnungsmässigem Betriebe nahezu zusammenfallen müssen.
In Fig. 1 und 2 der Zeichnungen sind zwei derartige Anlagen schematisch veranschaulicht.
Der Lagerbehälter 11 ist in üblicher Weise unter Erdoberfläche angeordnet und gegen Wärmeeinfluss möglichst geschützt. Die Saugleitung 1 der Förderpumpe 13 führt über einen Syphon 12 an die tiefste Stelle des Lagerbehälters ; in den Syphon 12 mündet auch die Fülleitung 2, die mit einem luftdichten Verschluss ausgestattet ist. Der vom Syphon 12 in den Lagerbehältern 11 führende Teil des Rohres 1 dient somit bei der Entnahme von Flüssigkeit als Saugrohr, beim Füllen des Lagerbehälters dagegen als Füllrohr (Überlaufrohr). Die Pumpe 13 fördert beim Abzapfen die durch Rohr 1 angesaugte Flüssigkeit in die Druck-oder Zapfleitung-M.
Je nach der Menge der Flüssigkeit, die die Pumpe 13 aus dem Lagerbehälter 11 entnimmt, tritt
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offen gehalten werden, wie Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter entnommen wird.
Die Pumpe 13 darf nur dann Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter 11 entnehmen, wenn in diesen tatsächlich Schutzgas eintritt. Zu diesem Zwecke steht die Saugseite der Pumpe 13 durch eine Nebenleitung 6 mit der höchsten Stelle des Lagerbehälters, also mit dessen Gasraum in Verbindung, wodurch eine künstliche Undichtheit in der Saugleitung der Pumpe geschaffen ist, die erst verschlossen werden muss, ehe die Pumpe tatsächlich Flüssigkeit ansaugen kann.
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Während bekannte Anordnungen sich zu diesem Zwecke besonderer vom äusseren Luftdruck oder vom Druck des Schutzgases abhängiger Steuerventile bedienen, wird bei der vorliegenden Einrichtung die Energie des strömenden Schutzgases dazu ausgenutzt, mittels einer Strahlpumpe 4 Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter anzusaugen und mit dieser angesaugten Flüssigkeit die künstlich geschaffene Undichtheit, also die Nebenleitung 6 an einem oder dem andern Ende zu schliessen.
Nach der in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform mündet die Nebenleitung 6 frei in einen mit dem Gasraum des Lagerbehälters 11 durch Öffnungen 19 dauernd in Verbindung stehenden Hilfsbehälter 9. Die Schutzgasleitung 3 ist an einer nahe dem Boden des Lagerbehälters 11 angeordneten Strahlpumpe 4 angeschlossen, von der das Förderrohr. M in den Hilfsbehälter 9 führt. Erst dann, wenn das Schutzgas mit Hilfe der Strahlpumpe so viel Flüssigkeit in den Hilfsbehälter 9 gefördert hat, dass die untere Mündung der Nebenleitung 6 durch die Flüssigkeit abgeschlossen ist, kann die Pumpe li die Flüssigkeit im Lagerbehälter 11 ansaugen.
Bei der in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Anlage ist die Strahlpumpe 4 nicht unter dem Flüssigkeitsspiegel angeordnet, sondern an das in einen domartigen Aufbau 15 des Lagerbehälters 11 einmündende Ende der Schutzgasleitung 3 angeschlossen, während die Nebenleitung 6 unmittelbar in das äussere Gehäuse der Strahlpumpe 4 mündet.
Beim Durchströmen des Schutzgases durch die Strahlpumpe 4 übt es in der Nebenleitung 6 und daher auch in der Saugleitung 1 der Pumpe 13 eine Saugwirkung aus, infolgedessen tritt die Flüssigkeit aus dem Syphon 78 in das Rohr 1 ein. Sobald diese Flüssigkeitssäule im Rohr 1 die Mündung der Nebenleitung 6 erreicht hat oder in diese eingedrungen ist, kann die Pumpe 13 zur Wirkung gelangen und Flüssigkeit anheben und in die Druckleitung 14 fördern. Eine kleine Teilmenge der von der Pumpe 13 angesaugten Flüssigkeit wird durch die Wirkung der Strahlpumpe 4 dauernd durch die Nebenleitung 6 geführt und damit der Verschluss solange aufrecht erhalten, als Schutzgas die Strahlpumpe durchfliesst.
Von der Druckseite der Pumpe 13 führt in bekannter Art die Entleerungsleitung J1 (Rücklaufleitung) zum Lagerbehälter 11 zurück ; von der Nebenleitung 6 ist die Gaspendelleitung 8 abgezweigt, die mit einem gasdichten Verschluss ausgestattet ist und während des Füllens des Lagerbehälters von einem oberirdisch befindlichen Fördergefäss (Fass), dessen Gasraum mit dem des Lagerbehälters verbindet.
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bündeisicherungen 10 versehen.
Die. Wirkungsweise der AnlÅage ist folgende : Beim Inbetriebsetzen der Anlage lässt man, nachdem im Lagerbehälter 11 die Luft durch Schutzgas verdrängt ist, was durch Öffnen des Ventils 5 möglich ist, die Flüssigkeit aus einem Fördergefäss (Fass) durch die Leitung 2 in den Lagerbehälter 11 abfliessen.
Das durch die Flüssigkeit verdrängte Schutzgas tritt durch die Gaspendelleitung 8, die an die höchste Stelle des Fasses angeschlossen worden ist, in dieses über und füllt es nach seiner Entleerung vollkommen aus. Nachdem die Leitungen 2 und 8 vom Fass abgeschaltet sind, werden sie mittels ihrer Verschll1ss- kappen geschlossen.
Soll die Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter 11 entnommen werden, so muss zunächst das Ventil. 5 geöffnet werden, um Schutzgas in den Lagerbehälter 11 übertreten zu lassen. Dieses durchströmt die Strahlpumpe 4 und fördert Flüssigkeit in den Hilfsraum 9 (Fig. 1) oder saugt solche in die Saugleitung 1 der Pumpe 13 (F'ig. 2). Ist in ersterem Falle der Hilfsraum 9 soweit mit Flüssigkeit gefüllt, dass das in ihm untergebrachte Ende der Nebenleitung 6 in die Flüssigkeit eintaucht, oder ist im zweiten Falle das Saugrohr 1 der Pumpe 13 bis zur Einmündung der Nebenleitung 6 und diese selbst bereits teilweise mit Flüssigkeit gefüllt, so kann die inzwischen in Betrieb gesetzte Pumpe 13 Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter 11 ansaugen.
Die während des Betriebes der Strahlpumpe 4 von dieser angesaugte Flüssigkeitsmenge gelangt wieder in den Lagerbehälter zurück, u. zw. bei der Ausführungsform nach der Fig. 1 durch die Öffnungen 19 im Hilfsraum 9 ; bei der Ausführungsform nach der Fig. 2 unmittelbar durch die Strahlpumpe 4 hindurch.
Ist durch die Pumpe 13 eine genügende Menge Flüssigkeit gefördert, wird das bisher offen gehaltene Ventil 5 geschlossen. Dadurch stellt die Strahlpumpe 4 ihre Tätigkeit ein. Die Flüssigkeit im Saugrohr 1 fällt in den Lagerbehälter 11 zurück und die Gasnebenleitung 6 wird frei. Sämtliche Leitungen, die Flüssigkeit über Erdboden führen, entleeren sich also vollkommen selbsttätig und füllen sich mit Schutzgas.
Die Anlage arbeitet drucklos, d. h. ohne wesentlichen Überdruck über den äusseren Luftdruck, da das Schutzgas, das mit Überdruck in die Strahlpumpe 4 eintritt, in dieser seine Spannungsenergie in Bewegungsenergie umsetzt. Im Lagerbehälter 11 kann daher nur ein Überdruck von einigen Zentimetern Wassersäule während der Tätigkeit der Strahlpumpe 4 auftreten.
Nach Abstellen der Strahlpumpe 4 kommt das Schutzgas zur Ruhe und herrscht im Lagerbehälter 11 nur Atmosphärendruck, da jeder Überdruck durch die Leitung 7 ins Freie entweichen kann.
Sollte im Lagerbehälter 77 ein Unterdruck während des Abzapfens auftreten, was bei zu geringer Schutzgaszuführung möglich ist, so wird einfach durch die Leitung 7 Flüssigkeit aus der Druckleitung der Pumpe in den Lagerbehälter zurückfliessen, bis ein Druckausgleich hergestellt ist. Auch die Strahl-
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Druck als Aussenluftdruck aufweist, mit einer grösseren Menge Schutzgas betrieben wird, als erforderlich ist. Sollte aber der Druck des Schutzgases überhaupt nicht ausreichen, so kann die Strahlpumpe nicht genügend Flüssigkeit ansaugen und somit die Nebenleitung 6 nicht zum Verschluss bringen ; die Anlage kann dann nicht in Betrieb genommen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anlage zum Lagern und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten, bei der die feuergefährliche Flüssigkeit unter einem im wesentlichen druckfreien, nicht oxydierenden Schutzgase lagert und mittels einer Pumpe hochgefördert wird, deren Saugwirkung von einer in der Saugleitung künstlich geschaffenen Undichtheit abhängig gemacht ist, die erst durch einen von der feuergefährlichen Flüssigkeit gebildeten Verschluss abgeschlossen werden muss, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeilsverschluss durch die Strömungsenergie des aufzulagernden Schutzgases hergestellt wird.