DE356678C - Anlage zum Lagern und Abfuellen feuergefaehrlicher Fluessigkeiten - Google Patents

Anlage zum Lagern und Abfuellen feuergefaehrlicher Fluessigkeiten

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DE356678C DEH86771D DEH0086771D DE356678C DE 356678 C DE356678 C DE 356678C DE H86771 D DEH86771 D DE H86771D DE H0086771 D DEH0086771 D DE H0086771D DE 356678 C DE356678 C DE 356678C
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    • B67OPENING, CLOSING OR CLEANING BOTTLES, JARS OR SIMILAR CONTAINERS; LIQUID HANDLING
    • B67DDISPENSING, DELIVERING OR TRANSFERRING LIQUIDS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B67D7/00Apparatus or devices for transferring liquids from bulk storage containers or reservoirs into vehicles or into portable containers, e.g. for retail sale purposes
    • B67D7/06Details or accessories
    • B67D7/32Arrangements of safety or warning devices; Means for preventing unauthorised delivery of liquid
    • B67D7/3245Arrangements of safety or warning devices; Means for preventing unauthorised delivery of liquid relating to the transfer method
    • B67D7/3263Arrangements of safety or warning devices; Means for preventing unauthorised delivery of liquid relating to the transfer method using a pressurised gas acting directly or indirectly on the bulk of the liquid to be transferred

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Filling Or Discharging Of Gas Storage Vessels (AREA)

Description

  • Anlage zum Lagern und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten. Die Auffüllung der Lagerbehälter für feuergefährliche Flüssigkeiten, z. B. Benzin, erfolgt entweder unter Austritt des in dem Lagerbehälter vorhandenen Schutzgases in denjenigen Behälter, aus dem die Flüssigkeit in den Lagerbehälter fließt, oder in einen Aufnahmebehälter, der mit einem höher gelegenen Wasserbehälter in Verbindung steht und durch dessen, Wasser unter Druck gehalten wird. Während bei der erstgenannten Art der Auffüllung stets Schutzgas verlorengeht, weil beim Abschalten des entleerten Transportgefäßes oder anderen Auffüllbehälters von dem Lagerbehälter aus dem Auffüllbehälter die dem Überdruck des Schutzgases entsprechende Schutzgasmenge bis zum Druckausgleich zwischen Behälter und Atmosphäre in letztere entweicht, bleibt bei der zweiterwähnten Auffüllungsart das gesamte Schutzgas in der Anlage und kann dauernd wieder verwendet werden. Hierin liegt ein wirtschaftlicher Vorzug von hoher Bedeutung. Lagerungen mit der zweitgenannten Auffüllungsart haben jedoch den Nachteil, daß der Zulauf der Flüssigkeit aus dem Abfüllbehälter aus einer solchen Höhe erfolgen muß, daß der Gegendruck des Wasserbehälters überwunden wird. Diese Höhe ist je nach dem Überdruck des Schutzgases verschieden, aber stets, auch in Hinblick auf das geringe spezifische Gewicht der feuergefährlichen Flüssigkeit, so beträchtlich, daß bei dieser Art der Lagerungen das Auffüllen der Lagerbehälter mit frischer Flüssigkeit praktische Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten bietet und wegen der dabei zu verwendenden Druckhöhe ebenfalls unwirtschaftlich ist.
  • Durch die Erfindung ist nun die Möglichkeit gegeben, das Schutzgas in den Lagerbehältern zu erhalten und das Auffüllen mit geringer Druckhöhe vorzunehmen. Dies ist dadurch erreicht, daß der Betriebsüberdruck der Lagerung zeitweise aufhebbar ist. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, das Auffüllen der Anlage mit frischer Flüssigkeit gegen den annähernd oder ganz auf Atmosphärendruck herabgesetzten Druck des Schutzgases, also unter geringerDruckhöhe, vorzunehmen. Ferner kann das Aufheben des Betriebsüberdruckes auch für die Zeiten zwischen zwei Zapfperioden von Vorteil sein, weil dann Schutzgasverluste, die bei ständiger Aufrechterhaltung des Betriebsüberdruckes im Falle von Undichtigkeiten vorkommen können, völlig ausgeschaltet sind.
  • Die einfachste Art zur Durchführung dieses den Erfindungsgedanken bildenden Problems besteht darin, daß dem Schutzgase im Aufnahmebehälter die Möglichkeit zur Expansion gegeben wird. Nach der Erfindung ist diese Möglichkeit dadurch geschaffen, daß der Aufnahmebehälter für dasunterÜberdruck stehende Schutzgas von der Druckwasserleitung abschaltbar und an eine Ablaufleitung anschaltbar ist, deren Steighöhe geringer als die Standhöhe der Druckwasserleitung und nur so groß ist, daß das Schutzgas im Aufnahmebehälter und in den damit verbundenen Teilen der Lagerung, insbesondere dem Flüssigkeitslagerbehälter, ganz oder annähernd aufAtmosphärendruck herabgesetzt werden kann. Nach der Erfindung ist ferner die Ablaufleitung in die Höhe der Oberkante des Aufnahmebehälters gelegt. Dadurch ist vermieden, daß einerseits der im Höchstfalle verbleibende Überdruck im Aufnahmebehälter übermäßig groß ist, wie dies bei Anordnung der Ablaufleitung über dieser Stelle eintreten könnte, während andererseits kein Unterdruck im Aufnahmebehälter auftreten kann, der bei tieferer Lage der Ablaufleitung entsteht und zum Nachdrängen von Luft in die Lagerbehälter Veranlassung geben könnte.
  • Der Aufnahmebehälter für das Schutzgas ist erfindungsgemäß möglichst niedrig gehalten, und zwar so niedrig, daß der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und dem tiefsten Wasserstande in diesem Behälter kleiner ist als das Produkt aus dem Höhenunterschied zwischen Unterkante des Abfüllbehälters und Oberkante des Lagerbehälters mal spezifischem Gewicht der Lagerflüssigkeit. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, die Abfüllhöhe zwischen dem Lagerbehälter und Abfüllbehälter so klein wie möglich zu halten.
  • Damit das Schutzgas im Aufnahmebehälter sich auf jeden Fall bis auf Atmosphärendruck entspannen kann, ist nach der Erfindung das Fassungsvermögen dieses Behälters im Verhältnis des absoluten Betriebsdruckes zum Atmosphärendruck größer als der Lagerraum der Flüssigkeit. Dies ist besonders für Anlagen mit nur einem Lagerbehälter von Bedeutung, kann aber auch bei Anlagen mit mehreren Lagerbehältern Verwendung finden, wenn mit dem Fall gerechnet werden muß, daß sämtliche Lagerbehälter einmal zu gleicher Zeit gefüllt sein und das andere Mal zugleich entleert werden sollen.
  • Die Anlage zum Lagern und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten nach der Erfindung weist ferner noch verschiedene, für den sicheren Betrieb vorteilhafte Einzelheiten auf, die in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden. Hierbei handelt es sich insbesondere um ein eigenartig gebautes Ventil, das in die Druckgasleitung zwischen dem Lagerbehälter und Aufnahmebehälter eingeschaltet wird und einer ganzen Reihe von Bedingungen genügen muß.
  • Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Lagerung nach der Erfindung in Abb. I schematisch veranschaulicht, während Abb. 2 einen Schnitt durch das soeben erwähnte Ventil in größerem Maßstabe wiedergibt.
  • Die unter Druckschutzgas stehenden Lagerbehälter I, 2 für die feuergefährliche Flüssigkeit sind mit Steigleitungen 3, 4 versehen, die in bekannter Weise mit Schutzgasmänteln 5, 6 umgeben sind, deren Hohlräume mit dem Innern der Lagerbehälter I, 2 in Verbindung stehen. Für die Einfüllung der Lagerflüssigkeit sind besondere, in den Gasraum der Behälter I, 2 mündende Leitungen 7, 8 vorgesehen. Die Flüssigkeit wird bei Zapfstellen g, Io aus den Lagerbehältern I, 2 entnommen. Das für clie Flüssigkeitsförderung zu diesen Zapfstellen erforderliche Druckschutzgas ist in Gasbehältern II, I2 vorrätig und wird in diesen Behältern durch den Druck von Wasser unter Spannung gehalten. Der hierfür erforderliche Wasserbehälter I3 ist durch eine Leitung I4 mit den Gasbehältern II, I2 verbunden. Je nach dem Füllungsgrade der Behälter i i, 12 schwankt die Spannung des darin befindlichen Schutzgases entsprechend dem Unterschiede zwischen den Wassersäulen Hl und H2. Damit beim Zapfen keine Druckminderung des Schutzgases eintritt, wird durch selbsttätigen Wasserzufluß in den Behälter 13 die Wassersäule Hl, HZ aufrechterhalten. Zu diesem Zweck ist die in den Behälter 13 führende Wasserleitung 15 mit einem Schwimmerventil 16 versehen, das sich beim Senken des Wasserspiegels im Behälter 13 öffnet und die erforderliche Wassermenge eintreten läßt, so daß der Wasserspiegel im Behälter 13 stets die gleiche Höhe behält und einen annähernd gleichbleibenden Druck auf das Schutzgas in den Behältern ii, i2 ausübt.
  • Oben im Gasbehälter 12 ist ein Schwimmerventil 17 angebracht, das beim Hochsteigen des M'assers in dem Gasbehälter eine Rohrleitung i8 öffnet. Sind beispielsweise beide Lagerbehälter i, a leergezapft, so befindet sich sämtliches Schutzgas in ihnen, während die Gasbehälter ix, 12 vollständig mit Wasser gefüllt sind. Wenn nun infolge Undichtigkeit der Druckgasleitungen Gas verlorengeht, so läßt das Schwimmerventil 17, das über die Leitung 18 mit einer Gasflasche verbunden ist, Frischgas aus dieser Flasche eintreten, sobald der Wasserspiegel das Ventil 17, d. h. eine unzulässige Höhe im Gasbehälter 12 erreicht hat.
  • Die Mantelleitungen 5, 6 sind durch Leitungen ig, 2o über eine Sammelleitung 21 und Zweigleitungen 22, 23 mit den Gasbehältern 1i, 12 verbunden. Die frisches Druckgas führende Leitung 18 ist mit Ventilen 24 versehen, von denen Schläuche 25 zu Hebern 26 führen. Die Heber sind an Ventile 27 angeschlossen, die an den Enden der Leitungen 7, 8 liegen und ragen mit ihren anderen Enden in Transportfässer 28 hinein.
  • Soll frische feuergefährliche Flüssigkeit in die Lagerbehälter i, 2 eingefüllt werden, so wird erfindungsgemäß zunächst das darin befindliche Schutzgas auf Atmosphärendruck entspannt. Dies geschieht ohne Gasverlust dadurch, daß die Einwirkung der Wassersäule Hl, Hz auf den Inhalt der Aufnahmebehälter 1i, 12 aufgehoben wird. Zu diesem Zweck ist in die Leitung I4 in der Höhe der Oberkante der Gasbehälter Ii, I2 ein Dreiweghahn 29 eingeschaltet, an den sich eine Leitung 3o anschließt. Diese mündet in einen Behälter 3I in der Höhe des Dreiweghahnes 29, also der Oberkante der Gasbehälter Ii, I2.
  • Ist der Hahn 29 in die Ablauflage umgestellt, so ist der oberhalb des Hahnes 29 befindliche Zweig der Leitung I4 abgesperrt, und das in den Lagerbehältern i, 2 befindliche Schutzgas dehnt sich aus und strömt zum Teil durch die Leitungen 5, 6, I9, 2o, 2I, 22, 23 in die Gasbehälter Ii, I2 hinein, bis der Druck des Gases ausreichend gesunken ist. Hiernach kann dann das Transportfaß 28 mittels des Hebers 26 an das Einlaßventil 27 angeschlossen werden, worauf nach Öffnen des Gasventils 24. zunächst die Heberwirkung vom Transportfaß 28 in den Lagerbehälter i mittels Gasdrucks hergestellt wird. Ist etwa ein Drittel oder die Hälfte des Fasses 28 ausgelaufen, so kann das Gasventil 24 geschlossen und der Gasschlauch 25 abgenommen und die weitere Entleerung des Fasses unter Nachsaugen von Luft in das Transportfaß vorgenommen werden. Dieses Nachsaugen von Luft kann unbedenklich erfolgen, weil die Entstehung eines explosionsfähigen Gemisches von Benzindampf und Luft verhindert wird, wenn Schutzgas und Luft in einer Mischung von I : i zur Anwendung gelangen. Bei dieser Art der Abzapfung ist also die Sicherung des Transportfasses beim Abfüllen gewährleistet, obwohl das Transportfaß nach der angegebenen Teilentleerung von der Gasquelle abgeschaltet wird. Daß die Möglichkeit hierfür überhaupt gegeben ist, ist ebenfalls ein Vorzug der Lagerung nach der Erfindung gegenüber allen bisher bekannten Lagerungen, bei denen eine derartige Abschaltung des Transportgefäßes zum Zwecke der Gasersparnis zu beliebiger Zeit nicht erfolgen konnte.
  • Die von dem Transportfaß 28 in den Lagerbehälter i übertretende feuergefährliche Flüssigkeit verdrängt das annähernd oder völlig spannungslose Schutzgas durch die Leitungen 5, I9, 2I, 22, 23 in die Gasbehälter Ii, I2; hierbei fließt aus den Gasbehältern ii, i2 Wasser durch die Leitung 3o nach Maßgabe des Schutzgasübertritts aus dem Lagerbehälter I ab.
  • Der Gesamtinhalt der Aufnahmebehälter Ii, I2 wird zweckmäßig so bemessen, daß er das gesamte, in den entleerten Lagerbehältern i, 2 enthaltene Schutzgas nach erfolgter Entspannung aufnehmen kann. Haben also beispielsweise die Lagerbehälter i, 2 je ein Fassungsvermögen von io ooo 1 und beträgt der Betriebsüberdruck des Schutzgases o,5 at, so erhalten die Aufnahmebehälter II, I2 zusammen ein Fassungsvermögen von 3o ooo I.
  • Da nun bei der Füllung der Lagerbehälter i, 2 aus dem Transportfaß 28 unter Umständen, nämlich wenn der zu füllende Lagerbehälter annähernd voll und das Transportfaß ziemlich leer ist, nur die Gefällhöhe H0 von Unterkante Transportfaß bis Oberkante Lagerbehälter zur Verfügung steht und gleichzeitig bei annähernder Füllung der Gasbebälter 1i; 12 mit Gas für den Ablauf des Wassers die Steighöhe 7a0 zu überwinden ist, so wird das Produkt aus Ho und spezifischem Gewicht der Lagerflüssigkeit größer gewählt als ho. Zu diesem Zweck werden zweckmäßig die Aufnahmebehälter i i, i2 möglichst niedrig ausgeführt und der Dreiwegbahn sowie die Mündung der Ablaufleitung 30 genau in die Höhe der Oberkante der Gasbehälter 1i, 12 gelegt. Die Tieferlegung der Teile 29, 30 ist nicht statthaft, damit eine saugende Heberwffkung vermieden wird für den Fall, daß die Aufnahmebehälter 1i, 12 nahezu mit Wasser gefüllt sind. Die Höherlegung dieser Teile würde dagegen den maximalen Gegendruck in den Gasbehältern 1i, 12 unnötig erhöhen. Zur Vermeidung eines zu langen röhrenartigen Aufnahmebehälters werden zweckmäßig zwei oder mehrere derartige Gasbehälter 1i, 12 angeordnet, die unten und oben miteinander verbunden sind und infolgedessen wie ein Behälter wirken.
  • Nach Übertritt der gesamten feuergefährlichen Flüssigkeit aus den Transportfässern 28 in die Lagerbehälter i, 2 wird das Ventil 27 geschlossen, worauf der Dreiweghahn 29 wieder in die gewöhnliche Lage gebracht wird, in der er den Wasserbehälter 13 mit den Aufnahmebehältern 1i, z2 verbindet. Darauf stellt sich nach kurzer Zeit der der Wassersäule entsprechende Überdruck des Schutzgases in den Gasbehältern 1i, 12 und damit auch in den Lagerbehältern i, 2 wieder her, so daß wieder Flüssigkeit aus den Zapfstellen 9, io entnommen werden kann.
  • In die Leitungen i9, 2o sind nun noch Absperrventile 32 ganz besonderer Bauart eingeschaltet. Wären in diesen Leitungen überhaupt keine Absperrventile vorhanden, so würde einmal bei Umstellung des Dreiweghahnes 29 in die Ablauflage der Druckabfall in beiden Lagerbehältern i, 2 eintreten, auch wenn nur einer dieser Behälter aufgefüllt werden soll, so daß man nicht in der Lage wäre, gleichzeitig aus dem anderen Lagerbehälter zu zapfen. Außerdem würde beim Zapfbetrieb für den Fall des Eintritts eines Bruches in der bruchsicheren Steigleitung 3, 5 oder 4, 6 die Rohrbruchsicherung nicht in der erforderlichen Weise wirken, weil unter dem Druck der sich stets selbsttätig ergänzenden Wassersäule HI, H2 das gesamte, in den Aufnahmebehältern 1i, 12 vorrätige Druckgas sofort nachdrängen und damit die Druckminderung in dem Lagerbehälter, dessen Zapfleitung gebrochen ist, in unzulässiger Weise verhindern bzw. verzögern würde. Beide Mißstände werden durch das in Abb. 2 in seinen Einzelheiten veranschaulichte Ventil 32 beseitigt.
  • Das Ventil 32 hat einen Ventilkegel 33, der mittels einer Stange 34 mit einer Membran 35 verbunden und durch eine Feder 36 im Öffnungssinne belastet ist. Zum Schließen des Ventils ist eine Spindel 37 vorgesehen, die mittels eines Handrades 38 auf den Kegel 33 niedergedrückt werden kann, so daß dieser sich auf seinen Sitz 39 legt. Die Membran 35 ist mit Glyzerin 4o übergossen, damit die Dämpfe der Lagerflüssigkeit von ihr ferngehalten werden und sie dadurch haltbarer wird. Unterhalb der Membran 35 liegt ein Hebel 4I, mittels dessen das Ventil 33 bei herausgeschraubter Spindel 37 von Hand geöffnet werden kann. Der im Lagerbehälter i herrschende Gasdruck wirkt auf die Membran 35 in dem Sinne ein, daß der Ventilkegel 33 auf seinen Sitz 39 gezogen wird. Das Ventil ist also so lange selbsttätig geschlossen, als in den Lagerbehältern I, 2 und auch in den Aufnahmebehältern II,I2 der gewöhnliche Betriebsdruck herrscht. Tritt nun in der Steigleitung 3, 5 ein Bruch ein, so bleibt unter dem Überdruck des auf dem Ventilkegel 33 lastenden Druckgases der unter dem Gegendruck der Feder 36 stehende Ventilkegel 33 geschlossen. Es braucht daher nur die dem Überdruck entsprechende Menge des im Lagerbehälter i selbst vorhandenen Schutzgases zu entweichen, damit die Flüssigkeitsförderung unterbrochen wird, während die in den Aufnahmebehältern II, I2 befindliche Schutzgasmenge ebenso wie das im Lagerbehälter 2 befindliche Gas erhalten bleibt.
  • Werden die Gasaufnahmebehälter Ii,I2 durch Umschalten des Dreiweghahnes 29 zwecks Ruffüllens eines der Lagerbehälter drucklosgemacht, während der andere Lagerbehälter unter Druck bleiben soll, so wird zweckmäßig an dem betreffenden Ventil 32 die Spindel 37 mittels des Handrades 38 niedergeschraubt und dadurch der Ventilkegel 33 fest auf seinen Sitz 39 gedrückt. Dann kann sich der in dem einen Lagerbehälterherrschende Gasdruck der drucklos gewordenen Leitung 2I und damit den Gasaufnahmebehältern II, I2 auch dann nicht mitteilen, wenn der Ventilkegel 33 unter dem Druck der Membran 35 allein nicht mehr auf seinen Sitz 39 gepreßt ist und das Ventil daher durch die Feder 36 geöffnet würde. Soll dagegen auch noch das in dem einen Lagerbehälter befindliche Gas drucklos gemacht werden, so wird die Spindel 37 herausgeschraubt und damit das Ventil zur selbsttätigen Öffnung freigegeben. Der Ventilkegel 33 bleibt von selbst in der Öffnungslage stehen, weil der Feder 36 keine andere Kraft entgegenwirkt. Wird nun der Inhalt eines Transportfasses 28 in einen der Lagerbehälter I, 2 eingehebert, so strömt das spannunglose Schutzgas durch den geöffneten Ventilpegel 33 in die Gasaufnahmebehälter II, I2.
  • Eine weitere vorteilhafte Wirkung des Ventils 32 ist darin zu sehen, daß bei Wiederunterdrucksetzung des Schutzgases in den Aufnahmebehältern Ii, I2 der Ventilkegel 33 durch Steigen des Druckes in der Leitung 2I selbsttätig wieder geschlossen wird. Der Zustand, in dem das Nachströmen von Druckgas im Falle eines Rohrbruches verhindert ist, stellt sich also selbsttätig wieder her.
  • Ein weiterer Vorzug des Ventils 32 ist, daß frisches Druckgas aus den Aufnahmebehältern 11, 12 nur dann auf die Lagerbehälter 1, 2 gegeben zu werden braucht, wenn gezapft werden soll. Es ist also möglich, durch Schließen der Ventile 32 mittels ihrer Handräder 38 beispielsweise über Nacht das Nachströmen von Gas zu verhindern. Frisches Gas kann durch Anheben des Hebels 41 zugelassen werden.
  • Für die @Nirtschaftlichkeit der beschriebenen Lagerung ist von Bedeutung, daß mit dem Schutzgase die darin enthaltenen erheblichen Mengen der Lagerflüssigkeit in Dampfform ebenfalls erhalten bleiben. Erfahrungsgemäß beträgt die im Schutzgase enthaltene verdampfte Flüssigkeitsmenge etwa 1/2 bis 3/4 kg für je i cbm Gas. Da aber diese Dämpfe in die Aufnahmebehälter 11, 12 gelangen, so sind auch Vorkehrungen nötig, um die sich dort unter Umständen niederschlagende, auf dem Wasser schwimmende feuergefährliche Flüssigkeit zu entfernen. Zu diesem Zweck wird das Gefäß 31, in das die Ablaufleitung 3o mündet, als Flüssigkeitsscheider ausgebildet, aus dessen oberer Öffnung 4ä die aus den Dämpfen kondensierte feuergefährliche Flüssigkeit abläuft, während die darunterliegende, durch. ein U-Rohr 43 mit dem Behälter 31 verbundene Ablauföffnung 44 das Wasser auslaufen läßt.
  • In der Regel wird ein Übertritt von Lagerflüssigkeit aus den Gasaufnahmebehältern i1, 12 in den Abscheider 31 nicht erfolgen. Es ist aber zweckmäßig, durch künstliche Einführung von Druckgas in die Gasbehälter 11, 12 bei Ablaufstellung des Hahnes 29 das Wasser durch die Leitungen 14, 30 ganz aus den Gasbehältern 11, 12 zu entfernen, damit auf diese Weise die niedergeschlagene Lagerflüssigkeit ausgeschieden werden kann. Hierbei wird die Entleerung vorteilhaft so weit vorgenommen, bis durch die Leitung 30 auch Schutzgas austritt, das durch eine oben an den Behälter 31 angeschlossene Leitung 45 ins Freie entweicht.
  • Da das selbsttätige Frischgaseinlaßventil17 der Gasbehälter II, I2 möglicherweise undicht sein kann und sich infolgedessen die in den Gasbehältern enthaltene Gasmenge in unzulässiger Weise vergrößert, ist dafür Sorge getragen, daß das Entweichen von Druckgas durch die Wasserzulaufleitung I4 unter Herausschleudern der in dieser Leitung enthaltenen Wassersäule vermieden wird. Zu diesem Zweck ist in dem Gasbehälter II eine Steigleitung 46 angeordnet, die bis in die Nähe des Bodens des Behälters reicht. Die Leitung 46 läßt für den Fall, daß ohne Umschaltung des Hahnes 29 allein durch Zutritt einer zu großen Druckgasmenge aus dem Ventil I7 der Wasserspiegel bis nahe an die Unterkante der Behälter II, I2 sinken sollte, das Gas entweichen, ohne daß die Leitung I4 leergeblasen wird. Die Leitung 46 ist in ein Auffanggefäß 47 geführt, das durch eine Rückfalleitung 48 mit dem Flüssigkeitsscheiden 3I und durch eine Überlaufleitung 49 mit dem Wasserbehälter I3 verbunden ist. Diese ganze Einrichtung bildet eine Art Sicherheitsventil, das so eingerichtet ist, daß die im Falle seines Intätigkeittretens mitgerissenen Lagerflüssigkeitsmengen durch das Auffanggefäß 47 und die Leitung 48 in den Flüssigkeitsscheiden 3I geleitet werden. Um die Wirkung der Abblaseleitung 46 sicherzustellen, wird diese Leitung über den Wasserbehälter I3 hinausgeführt. Der Ablaß von Lagerflüssigkeit bei annähernd spannungslosem Schutzgas erfolgt nicht durch die Leitung 46 sondern durch den Dreiweghahn 29 und die Ablaufleitung 3o.
  • Zur Betonung der Wirtschaftlichkeit der beschriebenen Lagerung sei lediglich darauf hingewiesen, daß der Preis für das aus den Gasbehältern II, I2 abfließende Wasser natürlich erheblich niedriger ist als derjenige des Schutzgases, das sonst verloren ging. Ein weiterer Vorteil des beschriebenen vereinigten Wasser-und Gasbetriebes liegt darin, daß von den Wasser enthaltenden Teilen der Anlage kein einziger an die Lagerbehälter I, 2, die auf Grund polizeilicher Vorschriften anßerhalb der Gebäude gelagert sein müssen, herangeführt zu werden braucht, die ganze Wasseranlage vielmehr im Gebäude untergebracht werden kann, so daß sie gegen Frostgefahr geschützt ist. Dies bedeutet einen wesentlichen Vorzug gegenüber dem reinen Wasserbetrieb, bei dem die Gefahr des Einfrierens stets vorhanden ist.

Claims (7)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: s. Anlage zum Lagern und Abfüllen feuergefärlicher Flüssigkeiten mit Wiederverwendung des durch Wasser unter Druck gesetzten Schutzgases, dadurch gekennzeichnet, daß der Überdruck des Schutzgases zeitweise aufhebbar ist.
  2. 2. Anlage nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebehälter (II, I2) für das Schutzgas von der Druckwasserleitung (I4) abschaltbar und an eine Ablaufleitung (3o) anschaltbar ist, deren Steighöhe geringer ist als die Standhöhe der Druckwasserleitung (I4).
  3. 3. Anlage nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufleitung (3o) in der Höhe der Oberkante des Aufnahmebehälters (II, I2) liegt.
  4. 4. Anlage nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasaufnahmebehälter (Ir, 12) eine so kleine Höhe hat, daß der Höhenunterschied (ho) zwischen dem höchsten und dem tiefsten Wasserstande im Behälter (11, 12) kleiner ist als das Produkt aus dem Höhenunterschied (Ho) zwischen Unterkante des Abfüllbehälters (28) und Oberkante des Lagerbehälters (1, 2) mal spezifischem Gewicht der Lagerflüssigkeit.
  5. 5. Anlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, - daß der Gasaufnahmebehälter (11, 12) im Verhältnis des absoluten Betriebsdruckes zum Atmosphärendruck größer ist als der Lagerbehälter (i, 2) der feuergefährlichen Flüssigkeit.
  6. 6. Anlage nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wa-sserablaufleitung (3o) der Gasbehälter (ii, 12) in einen Flüssigkeitsscheiden (3 i) mündet, der Wasser und die niedergeschlagenen Flüssigkeitsdämpfe getrennt austreten läßt.
  7. 7. Anlage nach Anspruch i bis 5, gekennzeichnet durch eine Steigleitung (46), die dicht über dem Boden des Aufnahmebehälters (1r, 12) beginnt, über den Druckwasserbehälter (13) hinaufgeführt ist und in einem Auffanggefäß (47) endigt. B. Anlage nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet,, daß das Auffanggefäß (47) durch eine Leitung (48) mit dem Flüssigkeitsscheiden (31) verbunden ist. g. Anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in die Druckgasleitung (ig bzw. 2o) jedes Lagerbehälters (i bzw. 2) ein Ventil (32) eingeschaltet ist, dessen Ventilkegel (33) unter der Einwirkung einer auf Öffnen wirkenden Feder (36) und eines in entgegengesetztem Sinne wirkenden, durch den Druck des Schutzgases belasteten Druckgliedes (Membran 35) steht und die Wirkungen beider Teile (35, 36) von Hand zeitweise aufhebbar sind.
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