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Vorrichtung zum Fördern feuergefährlicher Flüssigkeiten. Die Erfindung
betrifft eine weitere Ausbildung des durch das Patent 318.886 geschützten
Verfahrens zum Fördern' feuergefährlicher Flüssigkeiten. Nach dem genannten Patent
wird die Flüssigkeit vor dem Beginn des Zapfens in einen Kreislauf versetzt, der
das die Leitungen im Ruhezustand der Anlage füllende Schutzgas in den Lagerbehälter
für die feuergefährliche Flüssigkeit zurückdrängt. Sobald das Zapfenbeendigt ist,
sinkt die Flüssigkeit in den Rohrleitungen wieder nieder, wobei das Schutzgas aus
.dem Lagerbehälter auf dem umgekehrten Wege die Kreislaufleitung wieder füllt. Dieser
Vorgang kann jedoch nur eintreten, wejin die Förderpumpe dein Durchgang des Schutzgases
keinen Widerstand entgegensetzt, also wenn. eine Pumpe ähnlich der im Hauptpatent
,dargestellten benutzt wird, bei der -die Flüssigkeit und das Schutzgas durch den-
Mantel und die Düsenöffnungen zurücktreten können.
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Der Zweck. der Erfindung besteht darin, das für eine Sicherheitsförderanlage
erforderliche Absinken- der Flüssigkeit in den Rohrleitungen .nach. beendigtem Zapfen
durch Nachdringen von Schutzgas sicherzustellen, auch wenn die Förderpumpe ganz
dicht ist, und zugleich das Wiederansaugen- der Pumpe zu erleichtern. Dieser Zweck
wird gemäß der Erfindung durch Hilfsverbindungen; erzielt,--.die gleichzeitig dazu
benutzt werden können, -das Wiederansaugen der Pumpe zu erleichtern, nachdem
sich die Saugleitung im Ruhezustande mit Schutzgas gefüllt hat, und zu verhindern,
.daß .bei der Entleerung von Transportfässern in den unterirdischen Lagerbehälter
Luft
in die Rohrleitungen und in.-den Lagerbehälter mitgerissen wird.
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Diese Hilfsverbindungen werden beispielsweise mittels Absperrmittel,
die als Hähne oder Ventile ausgebildet und in verschiedener Weise miteinander verbunden
werden können, sowie mittels einer Rohrleitung zwischen dem Druckrohr der Pumpe
und; dem Lagerbehälter hergestellt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise
veranschaulicht. Die Handpumpe p ist von beliebiger Bauart; ihre Eigentümlichkeit
besteht lediglich darin, daß sie die Kreisleitung dicht abschließt. Der Fördervorgang
selbst vollzieht sich wie bei der durch das Hauptpatent 318886 geschützten
Anordnung in der Weise, daß die Pumpe p zunächst die Flüssigkeit in einen Kreislauf
versetzt und sodann aus dem Rückschlagventil r zur Zapföffnung hinausdrängt, sobald
das Ventil f geschlossen ist, das in die das Druckrohr c der Pumpe mit dem Gasraum
.des Lagerbehälters verbindende Leitungsrohr e eingeschaltet ist. Nach beendigtem
Zapfen kann aber die Flüssigkeit in der Saugleitung a auch bei geöffnetem Ventil
f nicht absinken, weil die Pumpe dem durch die Rückleitung e nachdringenden Schutzgas
den Weg versperrt.
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Um nun das Absinken der Flüssigkeit in der Saugleitung a trotzdem
eintreten zu lassen, wird die Druckseite der Pumpe p gemäß der Erfindung mit der
Saugseite durch eine Leitung verbunden, ° in die ein Hahn b eingeschaltet ist. Nach
beendigtem Zapfen wird durch Öffnen ,des Hahnes b die Druckleitung c der Pumpe p
mit der Saugleitung ca unmittelbar in Verbindung gesetzt, so daß die in der Druckleitung
c noch enthaltene feuergefährliche Flüssigkeit ablaufen und infolge des Nachdringens
von Schutzgas aus dem Lagerbehälter d durch die Leitung e alle Flüssigkeit
in der Saugleitung a absinken kann.
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Das ungehinderte Absinken der Flüssigkeit würde aber nur dann erfolgen,
wenn das Saugrohr a unmittelbar in den Lagerbehälter d hineinragte. Bei der dargestellten
Fördereinrichtung ist das aber nicht der Fa11, sondern das Saugrohr a erstreckt
sieh nur bis in einen über dem Lagerbehälter d angeordneten Saugkasten g. Wenn ein
solcher Saugkasten die Sicherheit der Anlage nicht gefährden soll, so muß er in
den Gasraum des Lagerbehälters so hineingehängt werden, daß die in.. ihm enthaltene
feuergefährliche Flüssigkeit von allen Seiten. von Schutzgas umgeben ist, damit
etwa eintretende Undichtigkeiten die Flüssigkeit nicht in dasF iun,gebende Erdreich
austreten lassen können.
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Der Saugkasten g hat folgenden Zweck: Es ist für eine Sicherheitsförderanlage
nur erforderlich, daß alle über Tage befindlichen Rohrleitungen im Ruhezustande
der Anlage mit Schutzgas gefüllt sind. Da aber der Flüssigkeitsspiegel des Lagerbehälters
d oft mehrere Meter unter Tage liegt, so hätte die Pumpe eine sehr große Saughöhe
zu überwinden, wenn die, Flüssigkeit im Saugrohr jedesmal bis zu dem Flüssigkeitsspiegel
im Lagerbehälter d absinken würde. Es. wird daher zweckmäßig oberhalb desi Lagerbehälters
d ein Saugkasten g angeordnet, der mittels eines Überlaufrohres s einen zweiten
in geringer Tiefe unter der Erdoberfläche liegenden Flüssigkeitsspiegel einstellt.
Wenn nun die Flüssigkeit in dem Saugrohr a absinkt und den Saugkasten g anfüllt,
so entsteht hier ein Schutzgasüberdruck, der das völlige Absinken der Flüssigkeit
verhindern würde, wenn er nicht entweichen: könnte. Der Gasraum. des Saugkastens
g ist daher mit dem Druckraum der Pumpe p durch eine Rohrleitung Ir, verbunden,
in die ein Hahn i eingeschaltet ist. Durch Öffnen des. Hahnes i- wird eine Verbindung
zwischen dem: Gasraum des Saugkastens g und der mit Schutzgas gefüllten Druckleitung
c der Pumpe p .hergestellt, so daß der Gasdruck sich ausgleichen und die Flüssigkeit
im Saugrohr a bis zu dem Flüssigkeitsspiegel im; Saugkasten g absinken kann.
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Das Rohr h dient zugleich zur Erleichterung des Wiederansaugens der
Pumpe p. Wenn die Saugfähigkeit einer Handpumpe z. B. infolge Abnutzung durch längeren
Gebrauch. sich vermindert hat, so daß die Pumpe nicht mehr imstande ist, die ganze
Saughöhe bis zu dem Flüssigkeitsspiegel im Lagerbehälter d zu überwinden, so kann
die Saughöhe durch Öffnen des Hahnes i außerordentlich verringert werden, indem
zunächst das Schutzgasi aus der :Saugleitung a durch die Pumpe p 'bei geschlossenem
Hahn b auf dem Wege über i, h in den Saugkasten g geleitet wird. Die Pumpe
saugt dann bei geschlossenem Hahn b lediglich die Flüssigkeit aus dem Saugkasten
g heraus, dessen Inhalt so groß sein muß, daß die Pumpe mit Flüssigkeit gefüllt
ist, bevor der Spiegel im Saugkasten bis. zum'Ende der Saugleitung m abgesunken
ist. Sobald die Pumpe mit Flüssigkeit gefüllt ist und. damit ihre volle .Saugkraft
erreicht hat, wird der Hahn i geschlossen, und diePutnpe entnimmt jetzt die weitere
Flüssigkeit- dem Lagerbehälter d.
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Wenn. es sich endlich darum handelt, nur die im Ansaugrohr a befindliche
Flüssigkeit zurückströmen zu lassen:,, so kann diese Wirkung auch durch unmittelbare
Verbindung; des Pumpensaugrohres! a mit dem Rückleitungsrohr e durch Öffnen des
an:. entsprechender Stelle im Rohr e angeordneten
Ilahnes. h in.
derselben Weise wie durch öffnen des Hahnes b, erreicht werden.
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Dieser Fall gewinnt besondere Bedeutung bei der Entleerung von Transportfässern
in den unterirdischen Lagerbehälter d.
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Da es «regen der hohen Lage des Flüssigkeitsspiegels. im Saugkasten
g, auf dem noch der Druck des Schutzgases ruht, im allgemeinen nicht möglich ist,
das. an die Saugleitung a angeschlossene Transportfaß. m mittels Heberwirkung durch,
die Leitung a zu entleeren, weil das. zur Verfügung stehende Druckgefälle nicht
ausreicht, so wird das Faß', aii, nach Einleitung der Heberwirkung durch. die Pumpe
p, nach Schließen des in die Saugleitung a eingeschalteten Hahnes o und nach. Öffnen
des Hahnes k :durch die Leitung e in den. Lagerbehälter entleert. Bei dem ganz geringen
Druck, unter dem das Schutzgas im Lagerbehälter steht, ist jetzt das erforderliche
Druckgefälle vorhanden,-um den Inhalt des. Transportfasses m auf dem Wege über den,
Anischlußschlauch1, das Schauglas n, den Hahn k und die Leitung e in den Lagerbehälter'
d übertreten zu lassen, auch wenn kein, Schutzgas in das Transportfaß hineingeleitet
wird. Sobald das Fag m leer gesaugt ist, tritt nun derselbe Vorgang ein wie nach
beendigtem Zapfen und Öffnen des Hahnes b. Die Flüssigkeit sinkt in beiden Heberschenkeln
ab. Da der Hahn a während der Faßentleerung geschlossen war, so würde also die in.
den Leitungen, 1, n und: dem oberen Teile des Saugrohrs a enthaltene Flüssigkeit
einschließlich der aus. dem Transportfaß etwa mitgerissenen. Luft in das Faß: zurückgeleitet
werden. Sache des Bedienungsmannes der Anlage ist es"dasAnscblußventil_des Fassesm
in dem Augenblick zu. .schließen, in dem er mit dem Gehör wahrnimmt, daß das Faß
leer gesaugt ist, oder an dem Schauglas,n-bemerkt, daß sich der Flüssigkeitsstrom"
umkehrt. Durch die beschriebene Einrichtung; wird. unter allen Umständen verhindert,
daß, die gefahrbringende Luft aus dem: Transportfaß mitgerissen wird und in den
Lagerbehälter gelangen kann.