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Sicherheitsvorrichtung zum selbsttätigen Absperren einer Heizgasleitung
Beim Betriebe von industriellen Ofenanlagen mit Befeuerung durch gasförmige Brennstoffe
treten sehr leicht Explosionsgefahren auf, wenn vorübergehend die unter Überdruck
erfolgende Zufuhr des Heizgases aussetzt oder so weit zurückgeht, daß die Flamme
erlischt, weil beim Wiedereinsetzen der Heizgaszufuhr im Feuerungsraum und in den
Zügen des Ofens größere Ansammlungen von unverbranntem Heizgas auftreten können,
die durch irgendwelche Zufälligkeiten oder Eingriffe, insbesondere auch beim Wiederanzünden
der Gasbrenner, zur Entzündung und Verpuffung gelangen können. Es ist daher gebräuchlich,
zur Verhütung solcher Gefahren Sicherheitsvorrichtungen vorzusehen, die ein selbsttätiges
Absperren des Heizgasstroms herbeiführen, wenn eine Minderung des Drucks des Heizgases
auftritt. Für den Fall, daß die Verbrennungsluft nicht lediglich durch den Schornsteinzug,
der dauernd ein Hindurchtreiben von Luft durch die Ofenanlage sichert, angesaugt,
sondern statt dessen durch besondere Treibvorrichtungen ebenfalls unter Überdruck
zugeführt wird, ist auch bei einer Minderung des Drucks der Verbrennungsluft eine
Sicherheitsvorrichtung zum selbsttätigen Absperren des Heizgasstroms zweckmäßig,
weil das Nachlassen und jedenfalls das Aussetzen der Luftzufuhr zu einem Gasbrenner
ebenso das Erlöschen der Flamme und damit das Einströmen und Ansammeln von unverbranntern
Heizgas im Ofenraum zur Folge haben kann.
Es sind Sicherheitsvorrichtungen
der gedachten Art bekannt, wobei das selbsttätige Absperren des Heizgasstromes im
Falle einer Minderung des Drucks z. B. dieses Heizgases selbst mittels eines Flüssigkeitstauchverschlusses
herbeigeführt wird, der im normalen Betrieb offen steht und das Heizgas ungehindert
durchläßt, bei Eintritt der Druckminderung dagegen durch eine in ihn eingeführte
Sperrflüssigkeit, im allgemeinen Wasser, verschlossen wird und dadurch den Heizgasstrom
absperrt. Bei diesen bekannten Sicherheitsvorrichtungen werden mechanisch wirkende,
durch die Veränderung des Gasdrucks betätigte Steuerungsvorrichtungen zur Auslösung
und Zufuhr der Sperrflüssigkeit zu Hilfe genommen. Alle Sicherheitsvorrichtungen
mit mechanisch bewegten Teilen besitzen' jedoch den Mangel, daß sie im Gefahrfalle,
nachdem sie längere Zeit vorher in Ruhe und Untätigkeit beharrt hatten, gerade wegen
des Fehlens einer regelmäßig wiederkehrendenBetätigung leicht versagen, so daß sie
also eine Sicherheit vortäuschen, die praktisch gar nicht vorhanden ist.
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Die Sicherheitsvorrichtung gemäß der Erfindung will derartige bei
Vorrichtungen mit mechanisch bewegten Teilen gegebene Mängel und Bedenken beseitigen,
indem solche mechanischen Mittel überhaupt ganz ausgeschlossen bleiben. Die Erfindung
beruht auf dem Gedanken, die- für die Tauchverschlußvorrichtung, d. h. das Gasabsperrorgan
notwendige Sperrflüssigkeit als Vorrat durch die Wirkung des normalen Drucks der
Heizgase bzw. der Verbrennungsluft in Bereitschaftsstellung zu halten und dieselbe
lediglich durch die Minderung aes Gas- bzw. Luftdrucks in das Gasabsperrorgan, und
zwar ausschließlich durch freien Fall, zu überführen. Die Sicherheitsvorrichtung
gemäß der Erfindung besitzt zwei aus je zwei kommunizierenden Kammern bestehende,
d. h. Siphons bildende Sperrflüssigkeitsvorratsbehälter, über deren Flüssigkeitsspiegel
in der einen Kammer jedes Behälters der äußere Luftdruck und in der anderen Kammer
der in der Leitung herrschende Gas- bzw. Luftdruck oder ein von ihm abhängiger Steuerdruck
herrscht, und diese Vorratsbehälter sind nach einem wesentlichen Merkmal der Erfindung
um ein passendes Maß höher als das Gasabsperrorgan angeordnet und mit ihm durch
je eine nicht absperrbare, d. h. ständig offene Überlaufleitung verbunden, welche
innerhalb der Niveaudifferenz der kommunizierenden Flüssigkeit im Vorratsbehälter,
d. h. in dem einen Siphonschenkel, an jeweils diejenigeKammer angeschlossen ist,
über deren Flüssigkeitsspie.gel der Gasleitungs- bz-w. Luftleitungs- oder der Steuerdruck
herrscht. Dabei wird aber durch die zum Erfindungskennzeichen gehörende erhöhte
Stellung der Vorratsbehälter dafür gesorgt, daß die Sperrflüssigkeit bei Wiederkehr
des normalen Heizgasdrucks nicht durch diesen in den Siphonbehälter zurückgedrängt
werden bzw. zurückfließen kann. Durch diese erfindungsgemäßenMittel wird erreicht,
daß bei Eintritt einer Druckminderung des Heizgases oder der Verbrennungsluft der
im Gasabsperrorgan vorgesehene Tauchverschluß für den Heizgasstrom mit Sicherheit
abgesperrt wird, weil die Rohrverbindung zwischen dem Sperrflüssigkeitsvorratsbehälter
und dem Tauchverschluß ohne Zwischenfügung irgendwelcher mechanisch bewegter Teile
und ohne Behinderung für die durchlaufende Flüssigkeit immer offen steht, und daß
die als Vorrat angestaute Sperrflüssigkeit, sobald der sie angestaut haltende Gasdruck
bzw. Luftdruck nachläßt, lediglich durch die Wirkung der Schwerkraft in die tiefer
stehende Tauchverschlußvorrichtung überfließt. Es ist aber durch diese Mittel außerdem
dafür gesorgt, daß die im Tauchverschluß geschaffene Absperrung des Heizgasstromes
bestehenbleibt und nicht bei Wiedereinsetzen des Gas- oder Luftdrucks durch Zurückdrücken
oderZurückfließen der Sperrflüssigkeit wieder geöffnet wird, ein Vorgang, wodurch
dem Heizgasstrom unbemerkt wieder Zutritt zu der Ofenanlage verschafft werden könnte.
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Für den Fall, daß bei einer Sicherheitsvorrichtung nach der Erfindung
eine Minderung des Überdrucks der Verbrennungsluft das Auslösen der Sperrflüssigkeit
und damit das Absperren des Heizgasstroms herbeiführt, kann nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung vor dem Gasabsperrorgan von der hier hineinführenden Gasleitung
ein Ableitungsrohr abgezweigt werden, dessen Austrittsende unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
der an den äußeren Luftdruck angrenzenden Kammer desjenigen der beiden Sperrflüssigkeitsvorratsbehälter
mündet, dessen Flüssigkeitsspiegel normalerweise von dem Druck der Verbrennungsluft
hochgehalten wird, so daß die hiermit für das Gas durch das Ableitungsrohr gebildete
Tauchungsabsperrung bei Druckminderung in der Luftleitung und dem dadurch bedingten
Absinken des Flüssigkeitsspiegels aufgehoben und dadurch das Abströmen des Gases
ins Freie ermöglicht wird. Dadurch wird dem auch nach der Absperrung verbliebenen
Heizgasstrom, der z. B. durch ein Gebläse gefördert wird, zugleich mit der Absperrung
des Hauptgasstroms ein Nebenausweg verschafft, wodurch Unzuträglichkeiten als Folge
der plötzlichen Absperrung, etwa Stauungen des Heizgases in der Anlage, vermieden
bleiben.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal besitzt jeder Sperrflüssigkeitsvorratsbehälter
einen die Höhe des hochgestauten Flüssigkeitsniveaus bestimmenden Überlauf, und
es fließt dem Vorratsbehälter Sperrflüssigkeit ständig zu. Diese ständige Flüssigkeitszufuhr
sorgt dafür, daß in jedem Augenblick die als Sperrflüssigkeit notwendige Flüssigkeitsmasse
voll vorhanden und nicht etwa infolge Verdunstung oder Versickerung durch Undichtigkeiten
oder sonstwie gemindert ist.
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Außerdem wird vorteilhaft das Gasabsperrorgan mit einem Überlaufrohr
ausgestattet, das zur Verhinderung von Gasaustritten U-förmig, d. h. als Siphon
ausgebildet ist. Wenn dann nach Eintritt des Sicherheitsfalles das Gasabsperrorgan
durch Auslaufen eines der Sperrflüssigkeitsvorratsbehälter mit Sperrflüssigkeit
angefüllt worden ist, so wird die etwa, weiter aus dem Vorratsbehälter
nachfließende
Flüssigkeit durch das Überlaufrohr nach außen abgeführt und ein Überfluten der Gasabsperrvorrichtung
verhindert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstands
in einer schematisch gehaltenen Aufrißdarstellung, teilweise im senkrechten Schnitt,
wiedergegeben.
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Das Heizgas wird durch das Gebläse i aus einer geeigneten Quelle,
etwa einem größeren Vorratsgasbehälter, entnommen und unter Überdruck in die nach
der Ofenanlage hinführende Hauptrohrleitung 2, 3 gefördert, in welche die als Gasabsperrorgan
_ dienende Tauchverschlußvorrichtung .4 eingeschaltet ist. Diese Vorrichtung ist
nach der Zeichnung ein stehender geschlossener Behälter mit einer senkrechten Mittelwand
5, deren unteres Ende in beträchtlichem Höhenabstand oberhalb des Bodens endigt.
Am oberen Teil der Vorrichtung 4 ist das ständig offene Flüssigkeitsablaufrohr 6,
das zur Sicherung gegen Gasdurchtritt ein tief herabgezogenes U-förmiges Siphonrohr
7 besitzt, und dicht über dem Boden der absperrbare Flüssigkeitsablauf 8 angebracht.
Außerdem wird zweckmäßig zur Sichtbarmachung des etwaigen Flüssigkeitsinhalts das
Höhenstandsrohr 14 vorgesehen. Die Zufuhr von Sperrflüssigkeit zu dieser Tauchverschlußvorrichtung
4. geschieht nahe ihrem Boden durch den Rohrstutzen 9. Von dem Hauptrohr :2 zweigt
nach unten die Rohrleitung io ab, welche an einen etwa im Erdboden angeordneten
geschlossenen Gasbehälter i i anschließt, der lediglich als Ausgleichs- und Speicherraum
dient. Eine weitere, nach oben von dem Hauptrohr .2 abgehende Rohrleitung 12 dient
in später zu beschreibender Weise als gegebenenfalls zu schaffender Nebenausweg
für den Heizgasstrom. Die Verbrennungsluft wird durch das Gebläse 15, das von dem
Motor 16 angetrieben wird, unmittelbar aus der Außenluft entnommen und durch die
Hauptrohrleitung 17 unter Überdruck ebenfalls direkt nach der Ofenanlage hingeführt.
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Gemäß der Erfindung sind zwei als Sperrflüssigkeitsvorratsbehälter
dienende Siphonbehälter i8 und i9, deren unterer sich auf die Träger 20 und deren
oberer sich auf den unteren abstützt, wesentlich höher als die Tauchverschlußvorrichtung
4 angeordnet. Der untere, oben offene Siphonbehälter 18 enthält die eine ringförmige
Glocke bildende, nicht ganz bis zum Boden reichende Tauchwand 21. Der obere Siphonbehälter
i9 enthält eine ebensolche Ringglockentauchwand 22. Hierdurch werden in jedem der
beiden Behälter je ein äußerer ringzylindrischer Siphonschenke123 bzw. 24 und ein
innerer, normalerweise mit hochgestauter Flüssigkeit gefüllter Siphonschenkel 25
bzw. 26 gebildet. Im oberen Siphonbehälter i9, der mit einem Deckel 28 dicht abgeschlossen
ist, ragt das abwärts gebogene, die Fortsetzung der Nebenrohrleitung 12 bildende
Rohrendstück 27 in den inneren Siphonschenke126 so hinein, daß die darin angestaute
Flüssigkeit einen Tauchverschluß für dieses Rohrende bildet. Ein auf den Deckel
28 aufgesetztes Rohr 29 dient als eine Gasableitung, die gegebenenfalls in die freie
Atmosphäre ausmündet bzw. in einer Gasfackel endigt. Der obere Siphonbehälter i9
besitzt ein in seinem inneren Siphonschenkel angeordnetes Überlaufrohr 3o, das außerhalb
des Behälters einen jegliche Gasübertritte verhindernden, tiefgezogenen Siphonauslauf
31 besitzt. Der untere Siphonbehälter i8 enthält ein entsprechend angeordnetes Überlaufrohr
32. Ferner besitzt der obere Siphonbehälter i9 ein Flüssigkeitszulaufrohr 33 und
der untere Siphonbehälter i8 ein gleichartiges Zulaufrohr 34; durch diese Rohre
33 und 34 kann ständig Flüssigkeit ins Innere der Behälter i9 und 18 eingeführt
werden. Zweckmäßig werden außerdem an beiden Behältern Flüssigkeitsstandrohre
50 und 51 angebracht, um den Höhenstand der Flüssigkeit für jeden inneren
Siphonschenkel außen sichtbar zu machen.
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Erfindungsgemäß besitzt der äußere Siphonschenkel 23 des unteren Siphonbehälters
18 am oberen Teil einen Rohrstutzen 35, der durch die Rohrleitung 36 mit dem Nebenrohr
12 für Heizgas verbunden ist, und am unteren Teil einen Rohrstutzen 37, der an eine
Flüssigkeitsfalleitung 38 angeschlossen ist. Entsprechend besitzt der äußere Siphonschenkel
24 des oberen Siphonbehälters i9 gemäß der Erfindung am oberen Teil einen Rohrstutzen
39, der durch die Rohrleitung 4o mit der Hauptrohrleitung 17 für Verbrennungsluft
verbunden ist, und am unteren Teil einen Rohrstutzen 41, der an eine Flüssigkeitsfalleitung
42 angeschlossen ist. An die Rohrleitung 4o ist außerdem ein normalerweise geschlossenes
Absperrventil 43 als Nebenauslaß angebaut. Die Rohrleitung 4o selbst enthält nach
ihrer Abzweigung von dem Hauptrohr 17 das Absperrventil 44. Hinter diesem Ventil
4..4 mündet in die Rohrleitung 4o eine Nebenleitung 45 ein, die ein Absperrventil
46 enthält. Diese Nebenleitung 45 ist die Druckrohrleitung einer besonderen Hilfsgebläsepumpe
47, die von dem Antriebsmotor 16 des Gebläses 15 für die Förderung der Verbrennungsluft
mit angetrieben wird, so daß also die beiden Gebläse 15 und 47 unmittelbar miteinander
gekuppelt sind. Die Hilfsgebläsepumpe 47 wird nur dann erforderlich und vorgesehen,
wenn der normale, durch das Gebläse 15 geschaffte Überdruck der Verbrennungsluft
für die Steuerung des Siphonbehälters i9 nicht genügt; das Hilfsgebläse 47 wird
deshalb für die Schaffung eines erhöhten Luftdrucks eingerichtet und besteht beispielsweise
aus einem zweistufigen Turboventilator.
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Die beiden Flüssigkeitsfalleitungen 38 und 42 sind am unteren Ende
mit einer waagerechten Rohrleitung 48 verbunden, die über einen ihre Fortsetzung
bildenden senkrechten Rohrschenkel 49 an den Rohrstutzen 9 und damit an das untere
Ende des Tauchverschlußbehälters 4 angeschlossen ist. Durch diese Anordnung bilden
die Rohrleitungen 38, 42, 48 und 49 einen Siphon zwischen der Tauchverschlußvorrichtung
4 und den beiden Siphonbehältern 18 und i9.
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Der Betrieb der beschriebenen Vorrichtung geht wie folgt vor sich:
Die Tauchverschlußvorrichtung 4 ist normalerweise leer von Sperrflüssigkeit;
eine
etwaige durch eine vorhergegangene Absperrung oder sonstwie hineingelangte Sperrflüssigkeitsmenge
ist durch den an ihrem tiefsten Punkte angeordneten Flüssigkeitsablauf 8 abgelassen
worden. Das Heizgas wird daher im normalen Betrieb mittels des Gebläses i frei durch
die Hauptrohrleitung 2 und 3 und die zwischengefügte offene Tauchverschlußvorrichtung
4 unter dem ihm aufgeladenen Überdruck nach dem Ofen hingeführt. In gleicher Weise
wird durch das Gebläse 15 Verbrennungsluft über die Hauptrohrleitung 17 unter dem
ihr aufgeladenen Überdruck zum Ofen hingeführt. Der Überdruck des Heizgases in der
Hauptrohrleitung 2 wird über die Rohrleitungen 12, 36 und 35 in den äußeren Siphonschenkel
23 des unteren Siphonbehälters 18 übertragen und drückt die darinstehende Flüssigkeitssäule,
wofür im allgemeinen Wasser in Betracht kommt, bis zu einer solchen Tiefe herab,
daß der Höhenunterschied zwischen dieser und der im inneren Siphonschenkel 25 bis
zum Überlauf 32 angestauten Flüssigkeitssäule dem Überdruck des Gases entspricht.
Es wird dafür gesorgt, daß dieser Flüssigkeitsspiegel im Siphonschenke123 um ein
geringes Höhenmaß, vielleicht 3o bis 5o mm, tiefer als die Unterkante des Rohrstutzens
37 steht, damit bei unvermeidlichen kleinen Druckschwankungen in der Anlage ein
entsprechendes Höhenspiel der Flüssigkeit ohne Austreten derselben möglich ist.
Der in der Hauptrohrleitung 17 herrschende überdruck der Verbrennungsluft wird über
die Rohrleitung 4o, wenn das Ventil 44 offen steht und das Ventil46 geschlossen
ist, und über den Rohrstutzen 39, bei geschlossenem Ventil 43, in den äußeren Siphönschenkel
24 des oberen Siphonbehälters i9 übertragen und drückt die darinstehende Flüssigkeitssäule,
in der Regel ebenfalls Wasser, bis zu einer solchen Tiefe herab, daß der Höhenunterschied
zwischen der im äußeren und der im inneren Siphonschenkel26 bis zum überlauf 3o
angestauten Flüssigkeitssäule dem überdruck der Luft entspricht. Es wird dabei auch
wiederum dafür gesorgt, daß der Flüssigkeitsspiegel im Siphonschenkel 24 um ein
geringes Höhenmaß, vielleicht 3o bis 5o mm, tiefer als die Unterkante des Rohrstutzens
41 steht. Wenn der in der Hauptleitung 17 verfügbare Überdruck der Verbrennungsluft
für die Flüssigkeitsanstauung im Siphonbehälter i9 nicht ausreicht, wird das Ventil
44 in der Leitung 40 geschlossen und das Ventil 46 in der Nebenleitung 45 geöffnet,
so daß der durch das Hilfsgebläse 47 erzeugte höhere Überdruck der Luft in dem Siphonschenke124
wirksam ist. Als Beispielszahlen für die in der Praxis üblichen Größen der Überdrücke
seien genannt: für das Heizgas ioo bis 300 mm Wassersäule, für die durch
das Gebläse 15 geförderte Verbrennungsluft i5o bis 400 mm Wassersäule, für die durch
das Hilfsgebläse 47 höher gepreßte Luft bis zu etwa 8oo mm Wassersäule.
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Während des geschilderten normalen Betriebszustands ist also in jedem
der beiden Siphonbehälter 18 und i9 eine in dem jeweiligen inneren Siphonschenkel
angestaute größere Flüssigkeitsmasse, z. B. Wasser, für den etwa auftretenden Gefahrenfall
verfügbar, der die Absperrung des Tauchverschlusses 4 erheischt. Wenn nun beispielsweise
der Fall eintritt, daß der durch das Gebläse 15 oder gegebenenfalls der durch das
Hilfsgebläse 47 erzeugte, für die Steuerung des oberen Siphonbehälters ig dienende
Überdruck der Verbrennungsluft sich mindert oder ganz verschwindet, was praktisch
nur bei einer Störung oder einem gänzlichen Stillstand der beiden Gebläse, etwa
durch Ausbleiben des elektrischen Stroms für den Antriebsmotor 16, auftreten kann,
so hebt sich die Flüssigkeitssäule in dem äußeren Siphonschenkel 24 des oberen Siphonbehälters
i9, und es fließt die im inneren Siphonschenkel 26 angestaute Flüssigkeit durch
den Stutzen 41, die Falleitung 42 und die Anschlußleitungen 48 und 49 bei 9 in den
nun als Gasabsperrorgan wirkenden Tauchverschluß 4 hinein, so daß der durch diesen
geleitete Heizgasstrom völlig abgesperrt wird. Zugleich wird das Rohrende 27 von
der es absperrenden Tauchung der angestauten Flüssigkeit frei gemacht, so daß eine
offeneVerbindung nach derGasabgangsleitung 29 besteht. Es kann daher der von dem
unverändert weiterlaufenden Gasgebläse i geförderte Heizgasstrom über die Rohrleitungen
12, 27 und 29 einen Nebenausweg finden, so daß Unzuträglichkeiten, die mit dem plötzlichen
Absperren dieses Heizgasstroms in der Gesamtanlage etwa durch Gasanstauungen eintreten
könnten, vermieden bleiben. Es besteht nun natürlich in der Tauchverschlußvorrichtung
4 auf der einen (rechten) Seite der Mittelwand 5 ein von der Hauptleitung 2 her
übertragener Überdruck des Heizgases gegenüber der anderen (linken) Seite, die von
der stillgelegten Heizgasleitung 3 keinen Überdruck mehr erfährt. Dieser Druckunterschied
wird innerhalb der Vorrichtung 4 durch einen entsprechenden Höhenunterschied der
in den beiden Tauchungsschenkeln stehenden Flüssigkeit ausgeglichen. Da nun durch
den Flüssigkeitszulauf 33 des von Flüssigkeit teilweise entleerten Siphonbehälters
i9 ständig neue Flüssigkeit zufließt, die durch den Abgangsstutzen 41 und die Falleitung
42 in die Tauchverschlußvorrichtung 4 übertritt, so wird eine dem Zufluß gleich
große Flüssigkeitsmenge durch den Flüssigkeitsablauf 6 nach außen abgeführt. Die
Absperrung des Heizgases in der Vorrichtung 4 bleibt so lange bestehen, bis die
in sie hineingelangte Flüssigkeitsmasse durch den unteren Flüssigkeitsablauf 8 entfernt
worden ist. Dies wird selbstverständlich erst dann vorgenommen, wenn die Störung
und Druckminderung in der Förderung der Verbrennungsluft behoben und der den oberen
Siphonbehälter i9 steuernde Überdruck der Luft wiederhergestellt worden ist. Dann
ist aber auch durch den Zufluß frischer Flüssigkeit von dem Rohr 33 her im inneren
Siphonschenkel 26 die Anstauung von Flüssigkeit bis zum Überlauf 30 und damit zugleich
die Tauchungsabsperrung des Gasrohrendes 27 neu geschaffen. Es kann daher nunmehr
wiederum Heizgas durch das Gebläse i
über die Hauptrohrleitung 2
und 3 durch die offene Tauchverschlußvorrichtung .4 wie vorher, also unter dem normalen
Überdruck, gefördert werden.
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Wenn nun der andereFall eintritt, daß der in der Heizgashauptleitung
2 und 3 herrschende Überdruck des Heizgases sich mindert, so wird dieser geminderte
Überdruck durch die Rohrleitungen r2, 36 und 35 in den äußeren Siphonschenkel 23
des unteren Siphonbehälters 18 übertragen, wodurch sich die Flüssigkeitssäule in
diesem Schenkel hebt und die im inneren Siphonschenke125 angestaute Flüssigkeit
durch den Rohrstutzen 37 und die Fallleitung 38 in die Anschlußleitung 48 und 49
und bei 9 ebenfalls in den Tauchverschluß -. hineingelangt, so daß nunmehr der durch
diesen geleitete Heizgasstrom völlig abgesperrt wird. Im allgemeinen hört mit einer
Druckminderung des Heizgases auch die Förderung desselben auf, so daß auch keine
Strömung desselben weiterbesteht; wenn trotzdem noch Heizgas beschränkt nachgeschoben
wird, so kann es zunächst, bei dem geminderten Druck, eine gewisse Zeit lang die
speichernden Heizgasräume, z. B. den Behälter i i, teilweise wiederauffüllen. Es
ist daher für diesen Störungsfall die Schaffung eines Nebenausweges für Heizgas
durch die Rohrleitung 12 im allgemeinen nicht notwendig. Der von dem Gebläse 15
geförderte Strom von Verbrennungsluft bleibt auch während einer Störung der Heizgasförderung
weiterbestehen, doch hat natürlich diese Luft, wenn sie allein die Ofenanlage durchzieht,
keinen nachteiligen Einfluß. Auch im vorgeschilderten Falle der Absperrung des Heizgases
durch den Tauchverschluß 4 wird die weiterhin durch das Zuflußrohr 34 des Siphonbehälters
i8 zugeführte frische Flüssigkeit über die Rohrleitungen 37, 38, 48, 49 und 9 durch
den Tauchverschlußbehälter 4 hindurchgetrieben und durch seinen oberen, stets freien
Flüssigkeitsablauf 6 und den Siphon 7 nach außen weggeführt. Die Behebung der Störung
der Heizgasförderung durch Entfernung der Sperrflüssigkeit aus dem Behälter 4 mittels
des Flüssigkeitsablaufs 8 und das Wiederingangsetzen der Gesamtanlage erfolgen ganz
entsprechend wie im vorgeschilderten Fall einer Störung der Luftförderung.
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Nach dem Wiederherstellen der Heizgasförderung durch den Tauchverschlußbehälter
4 steht dessen Inneres natürlich unter dem nunmehr erhöhten Druck dieses Heizgases.
Dieser Überdruck in der Vorrichtung 4 kann unter Umständen, bei unbemerktem Wegfall
der stattgehabten Störung, auch schon iri einem Zeitraum neu auftreten, bevor die
Sperrflüssigkeitsmasse aus der Vorrichtung entfernt worden ist. In diesem Fall ist
jedoch der Überdruck des Heizgases nicht imstande, die in der Vorrichtung 4 angesammelte,
aus dem Siphonbehälter 18 herübergelangte Flüssigkeitsmasse in den Behälter 18 zurückzudrücken
bzw. zurückströmen zu lassen und dadurch den Tauchverschluß selbsttätig wieder zu
öffnen, weil dies der mit der erfindungsgemäßen Anordnung gegebene Höhenunterschied
zwischen den Vorrichtungen 4 und 18 verhindert.
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Beim Wirken der Vorrichtung durch den Einfluß einer Minderung *s Heizgasdrucks
und der dadurch eintretenden Absperrung des Tauchverschlusses 4 kann der Fall eintreten,
daß die Ableitung eines trotzdem noch weiterbestehenden Heizgasstroms über den Nebenausweg
12, 27, 29 erwünscht ist. Man kann in diesem Fall die absperrende Tauchung für das
Rohrende 27 in dem inneren Siphonschenkel 26 willkürlich dadurch beseitigen, daß
man von dem äußeren Siphonschenkel 24 den darin wirksamen Überdruck der ungestört
gebliebenen Luftförderung wegnimmt, indem man die Ventile 44 und 46 schließt und
das Ventil 43 öffnet. Dadurch senkt sich die im Behälter i9 angestaute Flüssigkeitsmasse
ab und fließt zusätzlich über die Rohrleitungen 4i, 42, 48, 49, 9 in den Tauchverschlußbehälter
4 hinein und über dessen Flüssigkeitsablaufrohr 6 nach außen weg. Man muß dabei
natürlich durch entsprechend vorsichtiges und allmähliches Öffnen des Ventils 43
dafür sorgen, daß der Abfluß von Sperrflüssigkeit aus dem Behälter i9 in den dann
schon mit Flüssigkeit gefülltenTauchverschlußbehälter4 hinein genügend langsam erfolgt,
um den glatten Ablauf durch die Rohrleitung 6 zu ermöglichen und ein Überfluten
des Behälters 4 und der anschließenden. Heizgashauptleitungen 2 und 3 zu verhüten.
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Die in der Zeichnung dargestellte Gesamtanordnung ist naturgemäß eine
denkbare Ausführungsform. Es können sowohl in der Anordnung der einzelnen Teile
zueinander wie auch ihren Ausführungen im einzelnen Änderungen vorgesehen werden,
die das Wesen der Sache nicht berühren. Beispielsweise können die beiden Siphonbehälter
i8 und i9 in etwa gleicher Höhe nebeneinander statt, wie gezeichnet, übereinander
angeordnet werden, da ein wesentliches Merkmal für jeden der beiden gleichartig
ein genügend großer Höhenabstand gegenüber der Tauchv erschlußvorrichtung 4 ist.