-
Selbsttätiger Flüssigkeits-Tauchverschluß Die Erfindung bezieht sich
auf einen selbsttätigen Flüssigkeits-Tauchverschluß, insbesondere für die Gasfackel
von Kokereianlagen und anderen Gaserzeugungsanlagen, wobei die Gasfackel während
der Gasableitung zur Verbrauchs- bzw. Speicherstelle bei einem bestimmten Gasdruck
gegen die Gasleitung abgeschlossen ist.
-
Bei Kokereianlagen, Gaswerken oder anderen Gaserzeugungsanlagen wird
das erzeugte Gas bei Ausfall des Gasgebläses oder Kompressors oder aber bei ganz
oder teilweise kurzzeitig nicht möglicher Abnahme des erzeugten Gases durch eine
Fackelleitung abgefackelt. um Störungen des Betriebes zu vermeiden.
-
Zu diesem Zweck hat man bereits einen unter der Einwirkung des Gases
stehenden Tauchverschluß verwendet, der über ein Hebelgestänge mit einer in der
Fackelleitung angeordneten Drosselklappe verbunden ist, die durch Heben des Tauchverschlusses
bei Überschreiten eines bestimmten Gasdruckes infolge Nichtabnahme oder teilweiser
Nichtabnahme des Gases geöffnet wird. Eine solche Drosselklappe ist jedoch nicht
vollständig dicht. Man hat daher einen weiteren Tauchv-erschluß nachgeschaltet,
um bei Gas abnahme Gasverluste zu vermeiden.
-
Die unmittelbare Verwendung eines Tauchverschlusses in der Fackelleitung,
wobei dieser von dem bei nicht ausreichender Gasabnahme steigenden Gasdruck geöffnet
wird, ist nicht ohne weiteres möglich, da nach dem Anheben des Tauchverschlusses
Gasdrücke auf denselben einwirken, die bei Durchströmen des Gases ein so heftiges
Schlagen verursachen. daß der Tauchverschluß erheblich beansprucht und schnell unbrauchbar
wird.
-
Durch die Erfindung wird nun die Aufgabe gelöst, einen selbsttätig
arbeitenden Tauchverschluß für die Gas fackel von Kokereianlagen, Gaswerken oder
anderen Gaserzeugungsanlagen zu schaffen, bei dem keine Gasdrücke auftreten können
und der mit Sicherheit selbsttätig bei Überdruck geöffnet und bei Wiedereintreten
des normalen Gasdruckes selbsttätig gasdicht schließt.
-
Die Erfindung besteht darin, die der Strömung richtung des Gases
entgegengesetzte Seite des Tauchverschlusses von Gasfackeln durch Anordnung einer
mit dem Tauchverschluß verbundenen, in der Schließ-und Offnungsstellung abdichtenden
Sperrwand einer Gasdruckeinwirkung zu entziehen. Eine solche gemäß der Erfindung
ausgebildete Verschlußeinrichtung arbeitet nicht nur vollkommen betriebssicher ohne
den Nachteil einer ständigen Wartung, sondern hat auch den Vorteil einer einfachen
Bauweise.
-
Die den Gasdruck in der Öffnungsstellung des Tauchverschlusses abschirmende
Sperrwand ragt gemäß der Erfindung in eine derart ausgebildete flüssigkeitsgefüllte
Tauchtasse hinein, daß bei geöffnetem Verschluß ein gasdichter Abschluß des durchtretenden
Gases gegen die Außenseite des Tauchverschlusses aufrechterhalten bleibt und eine
sichere und leichte Beweglichkeit des Tauchverschlusses gewährleistet ist.
-
Um zu vermeiden, daß durch den bei plötzlicher Nichtweiterleitung
des Gases auftretenden Druck der Tauchverschluß hochgeschleudert und beschädigt
wird, sieht die Erfindung weiter vor, den Tauchverschluß mit einer Bremsvorrichtung
zu versehen.
-
Diese Bremsvorrichtung besteht nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorzugsweise aus einem mit der Sperrwand verbundenen und in die Tauchtasse tauchenden
Ringkolben bzw. einer Ringplatte.
-
Gemäß der Erfindung ist ferner die mit dem Tauchverschluß verbundene
Sperrwand in einem durch ein Drossel ventil von der Außenluft abgeschlossenen Gehäuse
gelagert, so daß die Bremsgeschwindigkeit entsprechend der in der Zeiteinheit aus
dem Gehäuse verdrängten Luft regelbar ist und dem jeweils eingestellten Druck des
Gases für die Öffnungsbewegung des Tauchverschlusses angepaßt werden kann.
-
Der Gasdruck, bei welchem der Tauchverschluß sich öffnet, wird durch
Gewichtsbelastung des Tauchverschlusses eingestellt.
-
Gemäß der Erfindung erfolgt ferner die Zufuhr der Sperrflüssigkeit
von einer Stelle aus zu der Tasse des Tauchverschlusses und der der Sperrwand hintereinander
derart, daß sie zunächst in die Tasse des Tauchverschlusses, von dieser durch Rohrverbindungen
in die als Ringtasse ausgebildete Sperrwandtauchtasse
und schließlich
aus dieser ständig in einen darunter angeordneten Sammelraum überfließt.
-
Gegenstand der Erfindung ist ferner, den Boden der Tauchtasse und
die äußere Wand des Tauchverschlusses so auszubilden, daß auch im trockenen Zustand
ein gasdichter Verschluß gebildet wird, der auch bei etwaigem Ausbleiben von Sperrflüssigkeit
die Wirksamkeit des Verschlusses nicht hindert.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem senkrechten Schnitt durch
einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Flüssigkeits-Tauchverschluß beispielsweise
veranschaulicht.
-
Der Tauchverschluß besteht aus einem unteren Gehäuseteil 1, an den
eine von einer nicht dargestellten, zur Verbrauchsstelle führenden Gasleitung abzweigende
Leitung 2 angeschlossen ist, und aus einem oberen Gehäuseteil 3, der durch einen
Auslaß 29 mit der Außenluft in Verbindung steht. Der Gehäuseteil 3 wird von einem
mit diesem fest verbundenen Fackelrohr 4 gasdicht durchsetzt, das unten in eine
Tauchtasse 5 hineinragt.
-
Die Tauchtasse 5 wird gebildet von einer äußeren Ringwand 6, einer
inneren Ringwand 7 und einem die beiden Ringwände 6, 7 verbindenden Schrägboden
8.
-
Die äußere Ringwand 6 überragt eine mit ihr verbundene Ringdecke 28,
die außen mit einer in eine Tauchtasse 9 ragenden Sperrwand 10 gasdicht verbunden
ist.
-
Die äußere Ringwand 6 der Tauchtasse 5 ist über den Schrägboden 8
hinaus nach unten verlängert und in diesem verlängerten Teil 11 als Tauchwand ausgebildet,
die im Schließzustand in eine Tauchtasse 12 hineinragt und den Verschluß für den
Gasdurchtritt in das Fackelrohr bildet. Die Tauchtasse 12 hat eine äußere Ringwand
13 niedriger Höhe und einen Boden 14, auf dem ein in dem Ausführungsbeispiel kegelförmig
ausgebildeter Aufsatz 15 zur inneren Begrenzung der Sperrflüssigkeit angeordnet
ist.
-
Die Tauchtasse 9, in die die Sperrwand 10 hineintaucht, wird von
der Wand 16 des oberen Gehäuseteils 3 und von einer inneren Ringwand 17 gebildet,
die etwa in Höhe des Randes der äußeren Ringwand 13 der Tauchtasse 12 endet. Die
eine Ringform bildende Tauchtasse 9 ist unten durch einen Boden 18 abgeschlossen.
-
Mit dem unteren Ende der Sperrwand 10 ist eine Ringplatte 19 verbunden,
die beim Anheben eine Bremswirkung ausübt. Die Tauchtasse 12 ist mit dem unteren
Teil der Ringtasse 9 durch Rohre 20 verbunden.
-
Die die Sperrwand 10 und die äußere Ringwand 6 mit verlängertem Teil
11 der Tauchtasse 5 verbindende Ringdecke 28 ist mit Gewichten 21 versehen, deren
Belastung in Verbindung mit dem gesamten Gewicht der Tauchtasse 5 und Sperrwand
10 den durch die Leitung 2 eintretenden Druck des Gases bestimmt, bei dem der Tauchverschluß
angehoben wird.
-
Die Gewichtsbelastung der Ringdecke 28 kann durch ein am oberen Gehäuseteil
3 angeordnetes Mannloch 22 geregelt werden. Die Gewichtsbelastung kann auch durch
eine auf der Ringdecke 28 befindliche Flüssigkeit erfolgen, in welchem Fall die
Sperrwand 10 über die Decke 28 hinaus verlängert ist, wobei die Flüssigkeitshöhe
und damit das Gewicht durch regelbare überläufe eingestellt werden kann.
-
Sperrfliissigkeit wird der Tauchtasse 5 durch eine Leitung 23 ständig
in geringen Mengen zugeführt. Die Sperrflüssigkeit läuft über den Rand der inneren
Ringwand 7 der Tauchtasse 5 in die Tauchtasse 12 und von dieser durch die Verbindungsrohre
20 in die
Tauchtasse 9, aus der sie über den Rand der inneren Ringwand 17 der Tauchtasse
9 überfließt und sich in dem unteren Gehäuseteil 1 ansammelt. Vom Boden des Gehäuseteils
1 fließt die Flüssigkeit durch eine Siphonleitung 24 ab.
-
Unterhalb des Bodens 18 der Tauchtasse 9 ist eine Ringleitung 25
angeordnet, durch die mittels einer Leitung 26 in der kalten Jahreszeit zur Verhinderung
des Einfrierens der Sperrflüssigkeit Wasserdampf geleitet wird.
-
Bei Erhöhung des Gasdruckes in der mit der Verbrauchsgasleitung verbundenen
Leitung 2 infolge nicht oder nicht ausreichender Abnahme von Gas wirkt der Gasdruck
auf die Ringdecke 28 und hebt den Tauchverschluß aus der Tauchtasse 12 hinaus, so
daß die in der Tauchtasse 12 vorhandene Sperrflüssigkeit über die äußere Ringwand
13 hinaus in den unteren Gehäuseteil 1 fließt. Der Tauchverschluß wird dabei so
weit angehoben, daß das Gas aus der Leitung 2 in das Fackelrohr 4 und ins Freie
strömen kann.
-
Während des Heraushebens des Tauchverschlusses aus der Tauchtasse
12 bleibt der untere Teil des Fackelrohres 4 im Bereich der Tauchtasse 5, so daß
die Abdichtung des Fackelrohres gegenüber dem oberen Gehäuseteil 3 aufrechterhalten
bleibt. Ebenso bleibt auch die Sperrwand 10 mit ihrem unteren Ende im Bereich der
Tauchtasse 9 und hält damit die Abdichtung zwischen dem inneren Gasraum und dem
äußeren Luftraum des Gehäuseoberteils 3 aufrecht.
-
Durch die Ringplatte 19 der Sperrwand 10 wird bei einem plötzlichen
Druckanstieg des Gases die Aufwärtsbewegung des Tauchverschlusses gebremst. Diese
Bremswirkung kann durch Einstellung eines in der Leitung 29 angeordneten Drosselventils
27 unterstützt werden, so daß die verdrängte Luft beim Anheben des Tauchverschlusses
mehr oder weniger langsam aus der Leitung 29 entweicht.
-
Das untere Ende 11 der äußeren Ringwand 6 des Tauchverschlusses ist
mit dem Boden 14 der Tauchtasse 12, beispielsweise durch Ausbildung einer schneidenartigen
Zuschärfung des unteren Randes, so ausgebildet, daß bei einem Versagen der Flüssigkeitszufuhr
auch bei leerer Tauchtassel2 eine gasdichte Abdichtung erfolgt.