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Zweiteiliger Gasometer für konstanten Druck.
Der zweiteilige Gasometer nach Stammpatent Nr. 133690 entspricht wohl voll und ganz den Erfordernissen der Praxis, weil die Bedienung auf das höchstmögliche Mass vereinfacht wurde. Dieselbe beschränkt sich ja nur auf die Umstellung des Absperrhahns am Gasbehälter, während alles übrige von den automatisch wirkenden Ventilen geregelt wird. Doch zeigte es sich später, dass derselbe Effekt mit einfacheren Mitteln erreicht werden kann. Am hochstehenden Flüssigkeitsbehälter, der als Mariottesche Flasche wirkt, lässt sich wohl keine weitere Vereinfachung erzielen, weshalb an demselben nichts geändert wurde. Doch die Ventilanlage im Gasbehälter lässt sich wesentlich vereinfachen.
Es ist im Grunde genommen nichts anderes zu erzielen, als dass beim Füllen durch den entsprechenden Überdruck im Gasbehälter die Flüssigkeit ins Steigrohr gedrückt werden soll, während bei der Gasentnahme die Flüssigkeit zu zwingen ist, durch das Überlaufrohr zu fliessen. Bei der Erfindung nach dem Stammpatent wurde dies durch zwei selbsttätige Ventile 5 und 7 erzielt.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung beruht nun darauf, dass das Verbindungsrohr zwischen den beiden Behältern 1 bzw. 4 (s. Fig. 2 und 3) bis nahe dem Boden des Gasometers geführt wird, woran das Überlaufrohr entweder U-förmig angeschlossen ist 2 bzw. konzentrisch 5 über das erstere 4 geschoben wird. Um das Hinaufdrücken der Sperrflüssigkeit in die Mariottesche Flasche zu ermöglichen, ist unten an der Krümmung des U-Rohres bzw. am unteren Ende des konzentrisch angeordneten Überlaufrohres eine sich nach innen öffnende Sperrvorrichtung vorgesehen. Der ganze Gasometer mit dem U-Rohr ist in Fig. 1 dargestellt.
Diese Anordnung funktionielt nun folgendermassen. Angenommen der Gasbehälter ist mit Flüssigkeit ganz gefüllt. Man verbindet das Rohr 5 (s. Fig. 1) mit dem Stahlzylinder mit dem hoch- komprimierten Gas und lässt das Gas einströmen, so wird infolge des entstehenden Überdruckes die Flüssigkeit zunächst durch 6 und 4 nach J strömen, woraus die dort eingeschlossene Luft durch 3 aus- strömen wird.
Ist der Flüssigkeitsspiegel in B unter den Rand des Überlaufrohres gefallen, wird das Sperrorgan 7 zu spielen beginnen, da infolge des Abfliessens der Sperrflüssigkeit zunächst aus dem Rohre 6 in diesem durch Niveausenkung ein niederer Druck entsteht gegenüber dem Flüssigkeitsdruck in B, so dass der äussere höhere Druck das Ventil 7 öffnet und durch die nachströmende Flüssigkeit wieder die Niveaus in 6 und B ausgeglichen werden. So fliesst schliesslich fast die ganze Flüssigkeitsmenge nach A. Natürlich darf der Flüssigkeitsspiegel in 6 nicht bis zur Krümmung des U-Rohres 6-4 fallen, da ja sonst das (ras durch das Rohr 4 abblasen würde.
Es muss deshalb einesteils die U-Krümmung möglichst tief angesetzt sein. andernteils das Ventil 7 auf den kleinsten Überdruck ansprechen und einen grösseren Querschnitt freigeben, als das Überlaufrohr 6 und Steigrohr 4 besitzen.
Ist der Gasometer mit Gas gefüllt, dann steht dasselbe ebenfalls wie bei der seinerzeitigen Aus- führung unter einem höheren Druck als der Versuchsdruck sein soll, u. zw. ist derselbe der Differenz der Flüssigkeitsniveaus im Rohr 6 und Rohr 2 gleichzusetzen. Um zum Versuchsdruck zu gelangen, lässt man durch J Gas ausströmen. Dabei fliesst nun Flüssigkeit aus A durch 4 und 6 nach B, da sich ja das Ventil 7 schliessen muss.
Infolge des Abfliessens von Flüssigkeit entsteht dann genau so wie bei dem Gasometer nach dem Stammpatent ein luftverdiinnter Raum ober der Flüssigkeit in 1, wodurch das Ventil. 3 geschlossen wird und schliesslich Luft durch 2 eingesaugt wird, so dass die Wirkung der Mariotteschen Flasche eintritt und der Druck von nun ab konstant bleibt.
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Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass das Überlaufrohr frei beweglich über das Verbindungsrohr 7 (s. Fig. 4) geschoben wird. Ersteres kann knapp über seinem unteren Rand, der auf einer Bodenplatte ventilartig aufsitzt, zur Erhöhung des Auftriebs eine Erweiterung besitzen. Zur Sicherung seiner Lage können noch Führungsspreizen angeordnet werden, so dass das Überlaufrohr konzentrisch gehalten in seiner Längsrichtung frei beweglich ist.
Die Vorrichtung funktioniert nun so, dass bei Gasentna1 me das Überlaufrohr auf dem Boden aufsitzt und so die untere Öffnung abgeschlossen bleibt, so dass die Flüssigkeit über den oberen Rand des Überlaufrohres fliessen muss. Beim Füllen des Behälters mit Gas wird zunächst die Flüssigkeit innerhalb des Überlaufrohres nach der Mariottesehen Flasche gedrückt, wodurch das Niveau im Überlaufrohr unter das Aussenniveau sinkt, wodurch Auftrieb entsteht und sich schliesslich das Überlaufrohr schwimmerartig von seinem Sitz abhebt, so dass die Flüssigkeit durch die freigegebene untere Öffnung nachströmen kann.
Zum Zwecke besserer Abdichtung kann der untere Rand des Überlaufrohres in einen mit einer dünnen Schichte Quecksilber gefüllten Napf eintauchen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Ausbildung des zweiteiligen Gasometers nach Stammpatent Nr. 133690, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle eines Verbindungsrohres mit abzweigendem Überlaufrohr ein an der tiefsten Stelle mit einer sich nach innen öffnenden Sperrvorrichtung ausgestaltetes U-Rohr oder ein konzentrisch um das Verbindungsrohr angeordnetes oben offenes Überlaufrohr angeordnet ist.