DE85265C

DE85265C -

Info

Publication number: DE85265C
Application number: DENDAT85265D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Auf beiliegender Zeichnung ist ein Spülkasten für Aborte gezeichnet, bei welchem der Abflufs des darin enthaltenen Wassers nach dem Abort durch das Heben einer unten offenen Glocke erfolgt.

Es wird durch die neue, sehr einfache Einrichtung ein viel sicherer Abschlufs und ein besseres Functioniren als durch die bis jetzt gebräuchlichen Vorrichtungen erzielt, welche sehr häufig versagen und sich sehr schnell abnutzen. Der Verschlufs des Kastens wird durch die Luft bewirkt, welche sich beim Einströmen und Steigen des Wassers in der unten offenen Glocke g befindet. Diese Glocke umschliefst die oben offenen Stutzen s und s^l und eine zweite, ebenfalls unten offene Glocke g·¹, welche den inneren Stutzen s überdeckt. Der Spülkasten ist mit dem auch sonst gebräuchlichen Schwimmer c versehen, der, wenn das Wasser zu einer bestimmten Höhe gestiegen ist, das Ventil des Zuflufsrohres ^ abschliefst, da dasselbe dann vermittelst des Hebels c¹ den Ventilkegel ν¹ gegen den Ventilsitz ν drückt.

Wenn der Kasten mit Wasser gefüllt wird, füllt dasselbe auch zum Theil die Glocke g (Fig. 1). Das Wasser kann jedoch nur bis zur Höhe des Stutzens s steigen und kann daher nicht abfliefsen, da die in der Glocke befindliche Luft nicht entweichen kann. Das Entweichen der Luft durch den in das Abfallrohr mündenden Stutzen s wird durch die Glocke g¹ verhindert, welche diesen überdeckt, und welche unten durch das Wasser, das zwischen den Stutzen' s s¹ stehen bleibt, verschlossen wird.

Wird aber durch die Kette oder Schnur k und vermittelst des Hebels h die Glocke gehoben, so hebt sich auch der Wasserstand in dieser. Das Wasser tritt dann über den Stutzen s¹ und gelangt, nachdem es sich unter der Glocke g^l hinbewegt hat, in den Stutzen 5 und das Abfallrohr a, wie dies die in Fig. 2 angegebenen Pfeile andeuten. Das in dem Rohre α abfallende Wasser wirkt nun saugend und es fliefst. alles Wasser aus dem Spülbecken infolge der Heberwirkung der Glocke ab.

Die Glocke g^l kann eventuell oben unterhalb der Oberkanten der Stutzen 5 s¹ eine kleine Bohrung b erhalten, durch welche die Luft so lange entweichen kann, bis das Wasser in der Glocke g den Stutzen s¹ übersteigt und den Raum innerhalb desselben über der kleinen Oeffnung füllt, wodurch dann das weitere Entweichen der Luft verhindert wird.

Es wird dadurch erreicht, dafs sich nicht zu viel Luft in der Glocke g ansammelt, so dafs dieselbe nicht zu hoch gestaltet bezw. nicht zu hoch gehoben zu werden braucht.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Spülvorrichtung für Aborte, gekennzeichnet durch die unter der zu hebenden Glocke (g) befindliche lose eingesetzte Glocke (g¹), welche sich in dem Rohre fs¹) befindet und das Rohr s überdeckt, so dafs nach Entleerung des Spülkastens zwischen den Rohren fs) und fs¹) ein Wasserverschlufs entste'ht, der das Entweichen der Luft aus der Glocke bei Füllung des Kastens verhindert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.