DE116067C

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Publication number: DE116067C
Application number: DENDAT116067D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■- JVr 116067 -KLASSE 85 h.

in MÜNCHEN.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Juni 1899 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen SpUlapparat für Aborte, deren Spültopf mit bemessener, unter keinem bezw. (durch ein Reducirventil vermindertem) geringem Drucke stehender Wassermenge versehen ist: Es ist hierbei die Einrichtung derart getroffen, dafs nach Entleeren des Spültopfes ein selbstthätiges Abschliefsen desselben behufs' Ermöglichung der Wiederfüllung erfolgt. Aufserdem ist die Vorrichtung zum Betriebe des Spülapparates so ausgebildet, dafs sie als Sicherheitseinrichtung wirkt, wenn im Spültopf bezw. Spülapparat durch Versagen des Reducirventils etc. ein Ueberdruck auftreten sollte.

Der in Fig. 1 in einem Längsschnitt und in Fig. 2 in einem Grundrifs dargestellte Apparat ist folgendermafsen gestaltet:

Er ist in einem Gehäuse untergebracht, welches aus zwei Theilen besteht, einem oberen a und einem mit diesem entsprechend verschraubten und abgedichteten unteren Theil b.

Ersterer, welcher oben einen für das vom Spültopf kommende Zuleitungsrohr bestimmten röhrenförmigen Fortsatz η besitzt, nimmt in seinem Inneren die mittelst eines Steges c mit dem Körper α verbundene Glocke d auf, während der untere Theil b, welcher einen mit Aufsengewinde für das zur Schüssel führende Ableitungsrohr (Spülrohr) versehenen Rohrstutzen 0 besitzt, den Sitz für den leicht in der Glocke d gleitenden, unten mit Dichtungskonus i und oben mit Dichtung r versehenen Ventilkolben e bildet.

f ist ein Kanal, der das Innere der Glocke d mit der Auslauföffnung des Gehäuses unterhalb des Ventilsitzes verbindet. Dieser Kanal wird zweckmäfsig durch den Steg c und aufserhalb des Gehäuses diesem entlang geführt. An geeigneter Stelle des Kanales/ ist ein Ventil g angeordnet, welches durch eine, den wasserdichten Abschlufs bewirkende Membran m geführt und durch eine Feder ρ gegen seinen Sitz q geprefst wird. Ein Griffhebel h ermöglicht das Oeffnen des Ventils.

Die Fig. 1 zeigt den Apparat im Ruhezustand, wobei das Ventil zufolge des Druckes der Feder ρ den Kanal/ und der Kolben e zufolge des auf ihm lastenden Wasserdruckes sowie seines Eigengewichtes den Auslauf ο abschliefst.

Wird nun behufs Spülung durch Druck auf den Knopf k des Hebels h Ventil g geöffnet, so wird infolge Ueberdruckes der unten auf den Kolben e drückenden Wassersäule der letztere in der Glocke d so hoch gehoben, bis er den Kanal f abschliefst, wobei sich der Inhalt der Glocke durch letzteren entleert. Hierbei legt sich der Kolben mit seiner Gummi- etc. Dichtung r gegen den Kanal f.

In dieser Stellung verbleibt er so lange, bis zwischen seinem Eigengewicht und der unten auf ihn wirkenden Wassersäule Gleichgewicht eintritt. Da nun der Kolben zweckmäfsig aus

Hartgummi, also aus verhä'ltnifsmäfsig leichtem Material besteht, wird das Gleichgewicht eintreten, wenn der Spültopf vollkommen entleert ist und nur noch im Gehäuse α b sich Wasser befindet. Vom Zeitpunkt des Gleichgewichts an senkt sich der Kolben durch sein Eigengewicht (da natürlich die Druckhöhe der unten auf ihn wirkenden Wassersäule infolge fortdauernden Ablaufs des Wassers durch ο immer geringer wird), um endlich den Auslauf ο wieder abzuschliefsen.

Nun füllt sich der Spülapparat und sodann der Spültopf allmälig wieder, wobei die Bohrung /, welche beim Sinken des Kolbens e Luft in die Glocke d eintreten liefs, den Wasserzuflufs zur letzteren vermittelt.

Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem erneuten Oeffnen des Ventils g.

Die Spannung der Feder ρ des letzteren ist derartig, dafs bei etwaigem Auftreten eines Ueberdruckes im Spültopf bezw. Spülapparat ein Oeffnen des Ventils g stattfindet.

Claims

Pa tent-Ansprüche:

AbortspUlvorrichtung für Spültöpfe mit bemessener, unter keinem oder nur geringem Drucke stehender Wassermenge, dadurch gekennzeichnet, dafs der beim Oeffnen eines Ventils (g) durch die von unten auf ihn wirkende Wassersäule der Spülvorrichtung bezw. des Spültopfes gehobene Ventilkolben (e) in der Glocke (d) derart leicht geführt ist, dafs er nach Entleeren des Spültopfes bezw. der Spülvorrichtung infolge seines Eigengewichtes sinkt und den Ablauf der Spülvorrichtung wieder abschliefst.

Eine Ausführungsform der im Anspruch ι gekennzeichneten Abortspülvorrichtung, bei welcher das Ventil (g) derart federnd beeinflufst ist, dafs es bei Auftreten eines Ueberdruckes in der Spülvorrichtung bezw. im Spültopf geöffnet wird und Wasser abfliefsen läfst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.