DE225014C

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Publication number: DE225014C
Application number: DENDAT225014D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ju 225014 KLASSE 85 h. GRUPPE

RICHARD KETTE in CHARLOTTENBURG.

Abortspülkasten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. März 1908 ab.

Die Erfindung betrifft Abortspülkasten und besteht in der Fernsteuerung des Auslaßventils des Spülkastens mittels eines Zweiges der Druckwasserleitung, an dem entfernt vom Spülkasten ein Ventil zum Einleiten eines auf Öffnung wirkenden Druckwechsels vor dem Kastenauslaßventil angebracht ist. Das Hilfsventil kann hierbei als Druckzu- oder -auslaß für die Druckkammer des Kastenauslaßventils

ίο ausgebildet sein.

Auf diese Weise ist eine stets gleichmäßige, nach ihrer Zeitdauer beliebig einstellbare Spülung möglich, die mittels ,des beliebig,. etwa nach Art eines Druckknopfes angeordneten Hilfsventils bequem und geräuschlos nach Art der sogenannten Überdruckspülhähne eingeleitet werden kann, womit die Vorteile dieser Hähne für Spülkasten nutzbar gemacht sind. Auf der Zeichnung sind zwei verschiedene Ausführungsformen der neuen Vorrichtung im Schnitte veranschaulicht.

An dem in bekannter Weise mit Überlauf e (Fig. 2) und durch den Schwimmer b beherrschten Zufluß ventil c für die Wasserhochdruckleitung d versehenen Spülkasten α ist gemäß Fig. ι ein federbelastetes Auslaufventil f angeordnet, das durch den Wasserdruck im Spülkasten sowie durch die Feder ζ dicht gegen seinen Sitz gepreßt wird.

Unter dem Auslaufventil f spielt gemäß der Erfindung der Kolben g in der Kammer h, die einerseits mit dem zum Hilfsventil k führenden Zweige der Hochdruckleitung i, andererseits durch die Düse y mit dem Auslauf e des Spülkastens α zum Abortbecken in Verbindung steht.

Nach öffnung des entfernt angeordneten Hilfsventils k tritt durch die Leitung i Überdruck unter den Körper g, hebt diesen entgegen dem Drucke der Feder ζ und dem Wasserdruck im Kasten α nach oben, so daß das Auslaufventil f angehoben wird und den Inhalt des Kastens α durch den Auslauf β zur Entleerung bringt, wobei das überschüssige, durch die Düse y in geringem Maße entweichende Druckwasser ebenfalls durch den Auslauf e nach dem Abortbecken abfließt.

Das Hilfsventil k wirkt somit durch Druckerhöhung auf den Körper g, ist an eine Hochdruckleitung angeschlossen und bildet ein Durchgangsventil in dieser Hochdruckleitung, während die Düse y den allzu raschen Austritt des Druckwassers nach dem Abortbecken hindert und nach Schließen des Hilfsventils durch Auslaß des Gegendrucks dem Ventil f ermöglicht, wieder auf seinen Sitz zurückzukehren.

Fig. 2 stellt als weitere Ausführungsform einen Abortspülkasten mit federlosem Auslaufventil dar, das von unten nach oben dichtet.

Seine Druckkammer h ist einerseits durch die Düse y mit der Hochdruckleitung d, andererseits durch die Leitung i mit dem beliebig entfernten Hilfsventil k verbunden.

Nach Öffnung des Ventils k läuft der Inhalt der Leitung i rasch durch den Krümmer I nach dem Abortbecken, die enge Düse y vermag nicht in genügendem Maße Druckwasser unter den Kolben g nachtreten zu lassen; dieser ist daher entlastet und sinkt unter dem Drucke des Wassers im Spülkasten α mit dem Ventil f nach unten, so daß der Auslauf e

frei wird. Das Hilfsventil k wirkt also bei der Ausführung der Fig. 2 durch Entlastung des einerseits unter Hochdruck, andererseits unter Spülkastenwasserdruck stehenden federlosen Auslaufventils f. Dadurch wird erzielt, daß der Inhalt des Spülkastens α durch Abstellen und Entleerung der Hochdruckleitung bei Kälte sich selbsttätig entleeren muß, da in diesem Falle ebenfalls eine Entlastung des Auslaufventils f, aber von der Druckleitung her erfolgt. Zerstörung der Einrichtung durch Einfrieren ist daher ausgeschlossen.

Claims

Pate nt-An Sprüche:

i. Abortspülkasten, gekennzeichnet durch die Fernsteuerung des Auslaßventils (f) des Spülkastens (a) mittels eines Zweiges (i) der Druckwasserleitung (d), in dem ent- i fernt vom Spülkasten (a) ein Ventil (k) zur Hervorrufung eines Druckwechsels vor dem Kastenventil (f) behufs dessen Öffnung angebracht ist.
2. Abortspülkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das. Hilfsventil (k) ein Durchgangsventil bildet und die Druckkammer (h) des Leitungszweiges

(i) vor dem auf das Kastenventil (f) wirkenden Kolben (g) durch eine Düse (y) mit dem Spülrohr (e) in Verbindung steht.
3. Abortspülkasten nach Anspruch 1, ' dadurch gekennzeichnet, daß die in den Leitungszweig (i) vor dem Kastenventil (f) eingeschaltete Druckkammer (h) durch eine Düse (y) ständig und unmittelbar mit der Wasserleitung (d) in Verbindung steht und das entfernte Ventil (k) das Auslaßventil für die Druckkammer (h) bildet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.