DE191291C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- M 191291 KLASSE 85 Ä. GRUPPE

EUGEN RIEDINGER in MÜNCHEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. September 1906 ab.

Bei den zur Lüftung und Spülung von Abortbecken dienenden bekannten Einrichtungen, bei welchen zur Lüftung Druckwasser verwendet wird, ist entweder die Lüftungsdauer und der Eintritt der Spülung des Abortbeckens von der Belastung des Sitzbrettes abhängig oder die Lüftung erfolgt erst bei Entleerung des Spülkastens, sobald das Schwimmerventil die Zuflußleitung wieder

ίο öffnet.

Während bei den letztgenannten Einrichtungen die Entlüftung dann fehlt, wenn man ihrer am meisten bedarf, tritt bei der ersteren beim vorzeitigen Verlassen des Sitzbrettes stets eine mangelhafte Spülung ein.

Demgegenüber besitzt die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung den Vorteil, daß Spülung und Lüftung unabhängig voneinander durch Ziehen an je einem besonderen Handzug erfolgt, beim Ingangsetzen . der Spülung aber die Lüftungsvorrichtung sofort ausgeschaltet wird.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in den Fig. 1 bis 3 in einer Ausführung und in den Fig. 4 bis 7 in einer anderen Ausführung dargestellt.

Der mit dem Spülrohr h an das Becken angeschlossene Spülkasten (Fig. 1 und 4) enthält eine an einem Zughebel ^ hängende Heberglocke und wird mittels eines Schwimmerventils aus der Druckleitung gefüllt. Von dieser Leitung zweigt ein ein besonderes Absperrglied ν enthaltendes Röhrchen ρ ab, dessen als Saugdüse c ausgebildetes unteres Ende in das Spülrohr h einmündet.

Bei der in Fig. 1 bis 3 dargestellten Vorrichtung sitzt am Absperrglied ν des Saugröhrches ρ ein Hebel b, an dessen einem Ende ein Handzug α hängt und von dessen anderem Ende eine einen zweiten Handzug g tragende Schnur s zum Hebel ^ der Heberglocke läuft. Diese trägt ferner einen in ein Entlüftungsrohr f hineinreichenden Stutzen, der ein zum Abschließen der Glocke dienendes Ventil e (Fig. 2 und 3) enthält. Dieses Ventil hängt an einer Schnur, welche über eine auf der Achse des Hebels b befestigte Scheibe d läuft.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. ι bis 3 ist folgende: .

Wird an dem Zuge α gezogen, so kommt der Hebel b in die gestrichelt gezeichnete Lage. Das Ventil ν öffnet sich und aus der Düse c strömt ein dünner Wasserstrahl in das Spülrohr. Gleichzeitig wird aber auch durch die auf der Hebelachse sitzende Rolle d mittels des Schnurlaufes das Ventil e der Heberglocke geöffnet. Der aus der Düse c austretende Wasserstrahl saugt infolgedessen die Luft aus dem Abortbecken ab und befördert sie durch das Spülrohr, die Deckenöffnung der Glocke und das Rohr f ins Frei.e. Wird hierauf an dem Griff g gezogen, so kommt" zunächst der Hebel b wieder in seine Anfangsstellung, wodurch das Ventil e geschlossen wird und der Zufluß zur Düse c

aufhört. Durch weiteres Ziehen wird dann die Glocke angehoben und die Spülung eingeleitet.

Bei der in Fig. 4 bis 7 dargestellten zweiten Ausführungsform ist das ins Freie führende Entlüftungsrohr q an dem unteren Teil des Spülrohres h angeschlossen, und das Zuflußventil ν zu dem Düsenröhrchen ρ wird durch einen Gewichtshebel 0 verschlossen gehalten.

Um diesen Gewichtshebel anheben und das Ventil ν öffnen zu können, ist an einer Stütze r des Ventilgehäuses ein Kniehebel I angelenkt, der durch den an einer Stange i befestigten Zug α in die in Fig. 7 dargestellte Lage umgekippt werden kann und hierbei mit seinem eine Rolle m tragenden Arm / den Gewichtshebel 0. hochdrückt, während sich ein anderer Arm k mit einem Stellstift gegen die undurchbrochene Decke des Glockenhebers legt.

Wird bei dieser Vorrichtung an der Schnur oder Kette α gezogen, so wird der Kniehebel aus der in Fig. 6 dargestellten Lage in die in Fig. 4 und 7 gezeichnete Lage gebracht.

Dadurch wird der Gewichtshebel 0 gehoben, das zur Düse ρ führende Ventil geöffnet und die hierdurch aus dem Becken gesaugte Luft durch das Anschlußrohr q ins Freie geführt. Wird dagegen an der Schnur g gezogen, so wird durch den Hebel ^ die Glocke gehoben und die Spülung eingeleitet. Hierbei wird der Hebel k, I etwas nach rechts gedreht, so daß der belastete Hebel 0 die Rolle m abwärts drückt, die Hebel k, I wieder in ihre Anfangsstellung (Fig. 6) bringt und damit die Lüftungsvorrichtung ausschaltet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Spül- und Lüftungsvorrichtung für Aborte mit einem durch ein Schwimmerventil sich füllenden, beim Ziehen eines Handzuges sich leerenden Spülbehälter, gekennzeichnet durch eine eigene Zuleitung (p) für die mittels Druckwassers angetriebene Lüftungsvorrichtung, deren Absperrglied durch einen besonderen Handzug (a) ohne Beeinflussung der Spülvorrichtung geöffnet, beim Anziehen des Handzuges (g) der Spülvorrichtung aber wieder geschlossen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.